Mittwoch, 12. März 2014

Im Dunkeln durch den Park

Am Sonntag ist mir ja schlagartig klargeworden, dass es nur noch vier Wochen bis zum 5km-Lauf durch mein Dorf sind. Das ist blöd, wenn man aktuell nur 1,6 Kilometer oder 10 Minuten am Stück laufen kann. Deshalb der grandiose Plan: mehr Laufen. Weniger Radfahren. Gestern abend habe ich also Spinning ausfallen lassen und wollte laufen. Was heißt wollen - es war klar, dass ich musste. Kam dann nach der Arbeit zuhause an und wollte nicht mehr.

Die Couch hat gerufen. Laut. Sehr sehr laut. Und der Magen auch. Ich hatte echt Hunger und wollte mich nur noch aufs Sofa knallen und nichts tun. Komischerweise will ich das um exakt die gleiche Uhrzeit nie, wenn ich direkt nach der Arbeit zum Spinningkurs fahre und nicht erst nach Hause, um die Laufklamotten anzuziehen. Ob Umziehen im Auto und direkt irgendwo hinfahren, wo es schön ist, eine Alternative ist? Wäre zu überlegen.

Im Endeffekt siegte trotz Hunger und akuter Müdigkeit die Vernunft ("Wenn du eh nicht läufst, hättest du auch zum Kurs gehen können!"). Mit absolut Null Motivation hab ich mich umgezogen - gar nicht so einfach, warm, kalt, weiß nicht? Hab mich für eine lange Hose (gibt ja keine Auswahl) und ein Langarmshirt entschieden, aber keine Jacke. War so eine mittelgute Wahl, weil es nicht nur am Anfang, sondern auch zwischendurch echt kalt war. Und ohne Jacke ist es auch sauschwierig, das ganze Zeug unterzubringen, was man so braucht: zwei Schlüssel, Handy, zur Sicherheit Ausweis + Busticket (wer weiß, in welchem Anfall von geistiger Umnachtung man bis ans andere Ende der Stadt läuft!), Taschentücher. Letzteres hab ich vergessen. Ärgerlich, weil ich sie jedes Mal brauche. Wirklich immer. Praktisch also, dass das Shirt langärmlig war. Bis aufs Handy hab ich den ganzen Kladderadatsch so gerade eben in der winzigen Tasche hinten an der Hose unterbringen können. Ist irgendwie semi-optimal. 

Tja, irgendwann bin ich also losgelaufen. Das war auch semi-optimal. Der Plan, so lange zu laufen, bis es nicht mehr geht, scheiterte an diversen Ampeln. Ich bin dieses Mal nicht die übliche kleine Runde um den Block gelaufen, sondern mal in die andere Richtung. Nach 1,45 Kilometern und 12 1/2 Minuten (bin ich vielleicht rückwärts gelaufen?) war dann Ende. Dazwischen (und auch in die Zeit eingerechnet) waren wie gesagt einige Ampeln, an denen ich mal mehr, mal weniger lange warten musste. Abgesehen von einer längeren Pause, weil der Pulsgurt keinen Puls mehr finden konnte (oh Schreck!) und ich mich erst mal neu verkabeln musste, bin ich kaum gegangen. Kurz an der Ampel stehen, mal 20-30 Sekunden gehen. Höhepunkt: eine Runde durch den beleuchteten Park. Yay! Einigermaßen angenehmer Boden und Licht. Ganz gut, kann man auch abends mal machen.  Insgesamt war die Runde richtig anstrengend und mir tun heute die Beine noch weh. Am Ende waren es 3 Kilometer in gut 24 Minuten. Keine davon hat Spaß gemacht.

In diesem Park gibt es nicht nur Laternen, es leuchten sogar die Bänke. Jedenfalls auf einer Seite.