Montag, 19. Mai 2014

Eine Portion Gelassenheit

So, Freunde. Ich muss mal wieder beichten, dass das Training immernoch nicht zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Vielleicht brauche ich feste Tage. Respekt an meinen Vater, der mit seinem Lauftreff einfach montags, mittwochs und freitags unterwegs ist. Ganz so fest wird es bei mir aber nicht funktionieren, da einfach hin und wieder Sachen dazwischen kommen, die sich nicht verschieben lassen und die mir auch wichtig sind - Konzerte zum Beispiel. Oder Nebenjobs. Und ganz ehrlich: Ich bin 11 Stunden am Tag unterwegs von der Fahrt zur Arbeit bis nach Hause - da muss es auch manchmal drin sein, abends nichts mehr zu machen.
Ganz schön alles grün hier.

Ich mache mir also keine Illusionen. Wenn ich 2x die Woche laufe, ist das gut. Wenns ausnahmsweise mal nur an einem Tag klappt, kann ich damit leben. Wenns 3x wird, ist das ziemlich gut. Punkt.

Nach meinem letzten Eintrag war ich ein paar Tage später abends die kleine Runde um den Block laufen. 2,9 Kilometer, 21 Minuten, komplett durchgelaufen ohne Gehpause. Zum ersten Mal. Schön wars nicht, etwas stolz war ich trotzdem.

Dann: 1 1/2 Wochen Pause. Ich habe folgende Ausreden: Donnerstag Kakkmaddafakka-Konzert, Freitag Wallis-Bird-Konzert, Wochenende BrainCamp, Spinning am Sonntag, Montag krank, Spinning am Dienstag, Mittwoch akute Unlust, Donnerstag Rollnacht, Freitag Bierbrauen bis 3 Uhr nachts. Noch Fragen? Klar, dass es dann Samstag wieder losgehen musste. Und weil wirklich super schönes Wetter war, hat es mich wieder in den Volksgarten/Südpark gezogen.
Rollnacht in Düsseldorf. Für mich: 16 km Skaten in eineinhalb Stunden.
Blöd nur, dass ich die schöne "spaßige" 5-Kilometer-Runde nicht genau so wieder gefunden habe, sondern irgendwie komisches Zickzack gelaufen bin. Sieht aber auch alles gleich aus da! Am Ende waren es ziemlich genau 6 Kilometer in 45 Minuten. Mit Gehpausen. So nett wie beim letzten Mal war es nicht, aber trotzdem ok. Ich liebe es wirklich, draußen zu sein. Wenn du mitten in der Stadt wohnst und mitten in der Stadt arbeitest, ist es einfach schön, im Wald oder Park unterwegs zu sein. Deshalb liebe ich auch die Sonntage so sehr, die sich seit Jahren mit dem Pferd im Wald abspielen. Früher hab ich mich tragen lassen, inzwischen laufe ich meistens selbst, da der Vierbeiner inzwischen schon einige Jahre auf dem Buckel und somit genug zu tragen hat. Ein Park in der Stadt ist natürlich lange nicht so schön wie ein Wald, aber es geht in die gleiche Richtung. Auf die verliebten Pärchen und die grillenden Großfamilien könnte ich allerdings ganz gut verzichten.
Sonntags-Impressionen.

Das schlimmste am Laufen ist tatsächlich die Zeit zuhause, bevor man losläuft. Dieses ewige sich Aufraffen müssen nervt. Ich freu mich darauf, wenn es irgendwann (hoffentlich) mal so weit ist, dass ich loslaufe ohne vorher groß drüber nachzudenken, was ich stattdessen Schönes machen könnte. Bis dahin muss ich mich wahrscheinlich noch etwas quälen. Ansonsten habe ich erfreulicherweise festgestellt, dass es auch Leute gibt, die noch langsamer laufen als ich. Facebook sei Dank.

Heute Abend hab ich ein Laufdate mit der guten Sara, die völlig understatementmäßig behauptet, ja auch gar nicht mehr so toll in Form zu sein - in Wirklichkeit wird sie wahrscheinlich über meine durchschnittlichen siebeneinhalb Minuten pro Kilometer lachen und mich locker abhängen. Ich bin gespannt. Auf jeden Fall ist so eine Verabredung die einzige Möglichkeit, montagsabends nochmal vor die Tür zu kommen. Ich würd sagen: et läuft!
Zickzack im Park in der ständigen Angst, das Handy runterfallen zu lassen.

Sonntag, 4. Mai 2014

Spaß! Es macht Spaß!

Letzten Dienstag hab ich das Knie getestet, wieder alles gut. Schon mal beruhigend. Der Lauf selbst war allerdings nicht besonders fantastisch, zwar für meine Verhältnisse recht flott, aber trotzdem ätzend. Beeilt habe ich mich auch nur, weil ich die Klatsche für die Bayern gegen Real sehen wollte. Habs sogar noch vor dem ersten Tor vor den Fernseher geschafft.

Ich bin die Standard-Runde für abends unter der Woche um den Block gelaufen. Gute 3 Kilometer, 21 Minuten. Der erste Kilometer war auch gleich mal der schnellste bisher - unter 6 Minuten mit 5:58. So sehr interessiert mich Fußball eigentlich nun auch wieder nicht... Insgesamt echt anstrengend, bin zwischendurch viel gegangen und fands doof.

So. Ganz anders dagegen gestern. Samstag. Erst mal ausgeschlafen, ewig lange zuhause rumgegammelt, mal mehr und mal weniger sinnvolle Dinge erledigt, Wetter so mittel. Mal Sonne, mal keine, um die 11 Grad. Brrrr. Motivation bei den Aussichten so mittelprächtig, schließlich siegte dann aber der Gedanke: "Ey. Es ist Samstag, du hast Zeit. Geh verdammt nochmal Laufen." Und zwar irgendwo, wo es schön ist. Mal was anderes als am Rhein: Volksgarten und Südpark, jaha, gleich zwei Parks! Die gehen allerdings nahtlos ineinander über. Musste erst mal mit dem Rad hinfahren, sind aber nur 3 Kilometer, also alles easy (so jedenfalls meine Gedanken auf dem Hinweg).

Im Park war es wahrscheinlich wegen der kühlen Temperaturen erfreulich leer. Klar liefen da einige Jogger rum, auch die ein oder andere Familie mit Kinderwagen - hielt sich aber alles in Grenzen. Zahlenmäßig überlegen waren definitiv die Gänse, die mit ihren Küken über die Wege flanierten. Toll. Wenn man Slalom laufen will. Das Blöde an dem herbstlichen Wetter: Die ewige Frage - was zieh ich an? Habe mich für kurze Hose und Shirt entschieden und bin auf dem Rad halb erfroren. War beim Laufen dann aber dankbar, nichts langes anzuhaben - vor allem, als dann doch noch die Sonne raus kam und auch geblieben ist. Schön wars!

Links: Wiese mit Gänseblümchen und Gänsen. Oben rechts: Ententeich, unten rechts: Diesen See habe ich umrundet.
So, dann also das Laufen selbst. Die ersten paar Meter waren fürchterlich. Alles tat weh. Alles. Hüfte (altes Problem), Knie, Beine, sogar die Arme. Ein Scheiß. Ich weiß nicht aus welchem Grund, aber irgendwie hat sich das gegeben - und zwar alles. Ich war unheimlich langsam unterwegs (durchschnittlich 7:30 pro Kilometer), aber es lief. Habe wenige Gehpausen gebraucht und die immer kurz gehalten, nie länger als knapp 2 Minuten. Beim letzten Lauf am Rhein sah das noch ganz anders aus.

Ist das Kunst oder kann das weg?
Was leider gar nicht ging, war die Pollenallergie. Die Nase wollte gar nicht aufhören zu laufen, sodass ich entenfütternde Rentner tatsächlich um ein neues Taschentuch bitten musste. Ich hatte Glück und habe anstatt eines Stofftaschentuchs zwei Servietten von Kamps bekommen (das Brot wurde also auch noch extra eingekauft! ohje). Mit freier Nase gings dann so einigermaßen. Trotz der Allergiebeschwerden hab ich mich gut gefühlt. Echt gut. Man könnte sagen, es hat sogar Spaß gemacht. Ein wenig. Im Ernst jetzt!

So viel Spaß sogar, dass der letzte Kilometer mit 6:28 sogar mit Abstand der schnellste war (sonst alles über 7:20) - was wohl daran lag, dass die letzte Laufetappe auch mit locker 10 Minuten die längste war. Keine Ahnung was da los war. Es lief einfach. Am Ende waren es 5,05 km und 37:59 Minuten. 2 Minuten langsamer als beim Citylauf, aber dafür tausend mal spaßiger. Kann so weitergehen bitte! Das einzig Blöde: Die Rückfahrt. Ja, nur die drei Kilometer mit dem Rad entlang der Hauptstraße, aber ständig bergauf und bergab. Die Beine wollten nicht mehr. Echt nicht! 2 Stunden Pause haben sie bekommen und dann gings ins Wasser. Wasserballtraining war aber auch mehr für die Nase anstrengend, die hat nämlich einen Ball gefangen. Immerhin gehalten. Ansonsten: guter Tag gestern!

Ein Park (eigentlich zwei), in dem man locker eine 5-Kilometer-Runde hinbekommen kann. Und bei Bedarf auch noch mehr.