Montag, 19. Januar 2015

Achtung Frust: es läuft scheiße. Aber schwimmt gut.

Letzte Woche habe ich noch vom netten und vom bösen Lauftreff gesprochen, diese Woche sind beide böse. Aber erst mal ein schönes Bild:
Samstagnachmittag im Wald bei Kälte und Sonne. Sieht schön aus, aber der Schein trügt. 
Donnerstag war es trocken und nicht zu kalt, eigentlich gute Voraussetzungen. Blöd nur, dass mir seit Sonntag der rechte Fußballen weh tat, auch beim Stehen und Gehen. Ich bin trotzdem gelaufen und hatte dabei keine Schmerzen im Fuß, danach natürlich schon. Beim Laufen selbst gabs dafür ordentliche Schmerzen in den Hüften - und zwar auf beiden Seiten. Normalerweise habe ich nur Probleme mit der seitlichen Bewegung, also zum Beispiel im Stand ein Bein seitlich nach oben geht nur bis zu einem gewissen Punkt (und der ist ziemlich nah am Ausgangspunkt). Jetzt tat aber auch jede Bewegung nach vorne weh, also jeder Schritt. Schöne Scheiße.
Zickzack durch den Kölner Grüngürtel.
Die Strecke selbst war eigentlich angenehm, durch den Park und bis auf einen kleinen Hügel flach. Trotzdem war am Ende jeder Meter eine Quälerei. Herausgekommen sind 6,7 Kilometer in 48 Minuten. Samstag gings dann im Anschluss an den Laufkurs in den Wald.
Nicht nur im Fitnessstudio ist es im Januar voll, auch beim Lauftreff.
Und da ist nicht zu wenig los. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund lande ich in der 9er-Gruppe, die auch noch ankündigt, eine Berg-Strecke zu nehmen. Dieses Mal bleibt mein Protest ungehört und so muss ich dann mit, obwohl mir schon 90 Minuten Technikübungen in den Knochen stecken, außerdem Spinning und Gerätetraining vom Vorabend. Im Kopf dazu noch die Erinnerung an die üblen Hüftschmerzen von Donnerstag. Ja ich heule rum und ja ich suche Ausreden - mit der Gruppe halte ich nämlich nur bis zum ersten Berg mit. Kurz vor der Kuppe musse ich gehen, denn ich bin der Meinung, ich würde sofort umfallen, wenn ich noch einen Schritt mehr laufen müsste. 
Da laufen sie davon. Ich bin raus.
Nach dem ersten (natürlich bösen!) Anstieg wird es zwar wieder einigermaßen flach (sieht man ja auf dem Bild), aber trotzdem keine Chance mehr, nochmal ran zu kommen. Und auch kein Bock. "Kommst du noch mit?" - "Nee." Und tschüss. Hallo Kondition, wo bist du hin? Ein bisschen bergauf und die Herzfrequenz schießt gleich in astronomische Höhen? Ich will nach Hause, aber nicht umdrehen. Ich würde hier im Wald gern spazieren gehen. Die Sonne scheint so toll, es ist ein verdammt schöner Wintertag und ich komme hier gerade auf gar nichts klar. Mein Vater ist nicht dazu zu bringen, endlich der Gruppe hinterher zu laufen und so wird aus meinem Spaziergang nichts. Als ich mich einigermaßen beruhigt habe, traben wir nochmal ein paar Meter, dieses Mal mein Tempo. Schneckentempo. Heute geben die Hüften Ruhe, aber beide Schienbeine schmerzen. Und wie. Außerdem habe ich das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Ich atme, aber es reicht nicht. Wir gehen also wieder.

Was für eine Scheiße. Ich fühle mich genau so wie ganz am Anfang. Als wäre laufen das Unnatürlichste der Welt und gehen die Lösung für alle Probleme. Nur dieses Mal ist es nicht nur so, dass der Kopf zumacht und ich nicht will (also.. das auch!), aber ich kann auch nicht. Keine Luft und diese elendigen Schmerzen in den Schienbeinen, die sogar in den Gehpausen da sind. Fazit: 7,3 Kilometer, 55 Minuten. Gefühlt mehr gegangen als gelaufen. Naja. Ich werde die Nikes umtauschen, kann ja kein Zufall sein, dass plötzlich genau dann Beschwerden auftreten, sobald ich neue Schuhe laufe.

Das Gute am Schwimmen? Man schwimmt. 

Und ja, ich hab mir für Samstag wohl etwas zu viel vorgenommen. Trotzdem gibt es einen winzigen Lichtblick: Ich war im Anschluss an dieses Lauf-Drama noch schwimmen und es hat Spaß gemacht. Das letzte Mal im Schwimmbad war ich irgendwann vor Weihnachten, also vor einer Ewigkeit. Die ersten 100 Meter waren Mist, interessanterweise taten jetzt die Arme und mal nicht die Beine weh. Aber was beim Schwimmen immer wieder toll ist und mich echt versöhnt, ist schlicht und einfach das Gefühl, im Wasser zu sein. Dass man von allen Seiten mit Wasser umgeben ist, dass man schwimmt. So simpel. So schön. Zum Wieder-Reinkommen nach der kleinen Winterpause wollte ich einfach machen, worauf ich Lust habe. Das sind dann ohne mitzuzählen einige Bahnen nur Kraul-Arme geworden, die sich gut anfühlten. Auch mehrere am Stück, dann mal zwei Brust zum Erholen, dann wieder Kraul-Arme. Und dann nur Kraul, ohne lustige bunte Auftriebshilfen, einfach Arme und Beine, also alles, was man hat. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich so jemals 500, 750 oder sogar 1000 Meter zurücklegen soll. Aber ich hätte ja auch nicht gedacht, dass ich mal weiter als 200 Meter laufe.

Heute ist Montag und ich liege mit einer Erkältung im Bett. Ich setze jetzt einfach mal darauf, dass die sich Samstag schon angebahnt hat und sich so das Problem mit der fehlenden Luft erklärt. Abgesehen davon habe ich seit gestern Muskelkater von der fiesen Sorte, der Laufkurs und die Ausfallschritte lassen grüßen! Aufs Klo setzen, Schuhe anziehen oder sogar irgendwas aufheben - alles ein Abenteuer. Ich lieg dann mal weiter rum und kuriere den Erkältungsmist aus.