Montag, 4. Mai 2015

Mallorca Tag 2 - Easy peasy

Weil ja vom Anreisetag eine Nacht Schlaf fehlte, sind wir am ersten Abend beinahe vor dem Sandmännchen ins Bett gefallen und daher an Tag zwei schon morgens fit wie Turnschuhe. Schlafdefizit ausgeglichen.

Es ist Sonntag und das Selbstversorgerfrühstück sieht für mich Oatmeal mit Früchten und für meinen Vater Baguette mit Marmelade und Käse vor ("Möchtest du kein richtiges Brot?" - "Nä, das Schwarzbrot, was die hier verkaufen, ist doch extra nur für die Touristen!"). Die Verdauungspause nutze ich zum Bloggen, blöderweise geht es mit dem Radeln dann erst gegen 11 Uhr los. Prima Idee kurz vor der Mittagshitze zu starten.
Heute wollen wir wirklich im Flachen bleiben und die Küste Richtung Alcudia erkunden. Weil wir auch von unserem Ort noch nicht viel gesehen haben, rollen wir erst mal gemütlich durch Can Picafort, vorbei am Hafen und weiter die Strandpromenade entlang. Das ist super schön, weil direkt am Strand - aber auch super nervig, denn dass es hier einen Radweg gibt, interessiert von den Fußgängern ungefähr niemanden. Im Slalom kämpfen wir uns so durch. Gegenüber am anderen Ende der Bucht stehen zwei Türme, vielleicht Schornsteine, und ich finde, dass die ziemlich klein und ziemlich weit weg sind.

Wir wechseln wieder auf die Hauptstraße und folgen der Radstrecke vom IronMan 70.3, der nächsten Samstag stattfindet - leider reisen wir Donnerstag schon ab, sonst hätte ich gern zugeschaut! Der Teil, den wir von der Strecke fahren, ist sehr flach, aber auch sehr langweilig. Über Playa de Muro bis Puerto de Alcudia zieht es sich gefühlt ewig. Wir wollen nochmal etwas vom Meer sehen und versuchen wieder, auf der Promenade voran zu kommen. Scheißhausidee, also zurück zur Straße.
In Puerto de Alcudia ist Zeit für einen Foto-Stopp, danach gondeln wir weiter im Touri-Tempo an der Küste entlang. Auf einmal stehen die beiden Türme direkt vor uns, sie könnten zu einer alten, stillgelegten Fabrik gehören. Ziemlich heruntergekommen. Zum ersten Mal geht es ein kleines Stückchen bergauf - juhu, Abwechslung! Wir erreichen Alcanada, ein wirklich malerisches Dörfchen direkt am Meer. Am Golfplatz, vor dem ein Porsche nach dem anderen vorfährt, kommen wir nicht weiter. Eine gute Gelegenheit für einen kleinen Stopp am Steinstrand nebenan: so finden immerhin schon mal die Füße den Weg ins Mittelmeer.
Dann gehts auch schon auf den Rückweg: Die Tour gestern steckt noch ein bisschen in den Knochen und wir haben nicht mehr viel Lust, noch weiter die Gegend zu erkunden. Nach ungefähr 35 Kilometern bei lächerlichem Tempo kommen wir wieder am Hotel an. Ich nenne es aktives Beine-Schonen. Die Blackroll tut ihr übriges, wobei die Schmerzen in den Beinen sich echt in Grenzen halten. Arme, Schultern und Nacken beschweren sich viel mehr. Und natürlich die Sitzhöcker. Und ja, Vaseline ist an Tag 2 auch schon am Start, weil ich es tatsächlich vollbracht habe, mir schon am ersten Tag einen Wolf zu fahren. Autsch.
Ich verschwende ungefähr einen halben Gedanken daran, dass man den Nachmittag oder Abend ja auch zum Laufen nutzen könnte. Oder Schwimmen. Aber dann zieht es mich doch nur zum Sonnen und ein bisschen Abkühlen an den Pool. Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit und ein bisschen Urlaub ist das hier ja irgendwie auch. Bis morgen!