Mittwoch, 22. Juni 2016

Raceday No. 15 - Velothon Berlin 2016

 
Die Sache ist die: Ich hatte Angst. Vor meinem allerersten Radrennen. Und zwar gar nicht mal zu knapp. Gibt aber kein Entrinnen, denn am Sonntagmorgen klingelt der Wecker um 5. Während die Berliner wahrscheinlich gerade erst anfangen um die Häuser zu ziehen, schlurfe ich mit Bruno mit gemischten Gefühlen zur Bahn.


Ich habe schlechte Laune. Seit dem Vortag habe ich Schmerzen im linken Fuß, die ohne akute Verletzung schlagartig gekommen sind und schon normales Gehen zu einer schmerzhaften Angelegenheit machen. Außerdem ist meine misanthropische Ader an diesem Morgen extrem ausgeprägt: Das sorglose Trödeln und die Vergesslichkeit meiner beiden Mitstreiter nervt, die Menschen in der Bahn nerven, alles nervt. Und ich bin müde. Ich weiß nicht mal, ob ich mit den Schmerzen überhaupt radfahren kann und eigentlich will ich um diese Zeit auch nur eines: schlafen. Wir haben viel zu viel Zeit eingeplant und sind trotz Bummeln zu früh. Hinkommen, Beutel abgeben, aufs Klo gehen - geht dann doch alles viel schneller als gedacht und so sind wir um 7 Uhr fast die ersten im Startblock.


Anstatt zu schlafen kurbele ich auf der Zielgeraden auf und ab und sammele dabei endlich etwas Zuversicht: Radeln schmerzt weniger als laufen. Ich rolle bis zum Startbogen, auf dem Erdinger schon mal verkündet, wir seien alle Helden. Das heldenhafteste, was ich heute vollbracht habe, ist das Aufstehen um 5 Uhr - aber mal sehen, was noch kommt. Der beste Zeitvertreib bis dahin ist jedenfalls Leute beobachten. Schon spannend, wer sich so in Startblock A oder B tummelt. Nehmen wir mal an, die Zuordnung ist korrekt und die wenigsten haben sich bei der Anmeldung überschätzt - dann ist der Radsport echt kurios. Weder die körperliche Statur noch die Ausrüstung lassen Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit zu - das werde ich auch später noch im Rennen merken.



Wir starten aus Block F. Danach kommt nur noch G und danach ein Block ohne Zeitnahme, aber dafür mit E-Bikes und kleinen Hunden in Fahrradkörben. Startblock F ist es vermutlich deshalb geworden, weil ich mich bei der Anmeldung gnadenlos unterschätzt und einfach als voraussichtlichen Schnitt die geforderte Mindestdurchschnittsgeschwindigkeit angegeben habe: 23 km/h. Öhm. Ich rechne trotzdem damit, dass es auch in Block F genug Hirnverbrannte gibt, die schon zu Beginn ohne Rücksicht auf Verluste losballern wie die Bekloppten. Ich irre mich: Als es endlich um kurz nach 8 losgeht, rollen wir erst einmal gemächlich bis zur Startlinie und dann einfach drüber. Schwupps, biste im Rennen. 


Ist das geil! Die Straßen gehören nur uns, es ist genug Platz, kein Gedränge und wir nehmen so langsam Fahrt auf. Voll gut! Von der Siegessäule geht es über die Fanmeile zum Brandenburger Tor und dann zum Potsdamer Platz - direkt mal auf den ersten 2,5 km drei Berliner Sehenswürdigkeiten abgehakt. Weiter gehts mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und dem Schloss Charlottenburg und ich habe überhaupt keine Zeit, viel in der Gegend rumzugucken. Ich versuche einen Überblick zu behalten, wer wo ist und ob wir zu schnell oder zu langsam sind. Der Plan sieht wie folgt aus: Naomi, Hagen und ich bleiben zusammen, bis einer sagt, die anderen sollen nicht warten. Ich traue mich nicht, mich andauernd umzugucken, aber unser Tempo kommt mir langsam vor. Da ist noch sehr viel Luft nach oben. Auch der Puls hält sich in Grenzen. Das Adrenalin tut dafür sein übriges und lässt mich den Fuß vergessen. Ich bin schmerzfrei!


Die Euphorie sorgt aber auch dafür, dass ich nicht so richtig mitkriege, dass mein Vater und Naomi weg sind. Wir sind noch nicht mal bei km 10 und der Plan mit dem "gemütlich zusammen fahren" hat ja schon mal ganz toll funktioniert. Dafür hab ich so langsam verstanden, wie das hier läuft: Rechts fahren die ganz langsamen, in der Mitte die schnelleren und die idiotischen langsamen, links bleibt zum Überholen frei. Wie auf der Autobahn. Volltrottel, die ausscheren, ohne sich umzuschauen, gibt es auch, aber nur in einer recht überschaubaren Minderheit. Die meisten fahren echt umsichtig und aufmerksam, manche eiern auf der rechten Seite so vor sich hin, zwischendurch überholt ein ganzer Zug von 10-15 Fahrern in einem Mordstempo von links. Ich hab mich schnell dran gewöhnt, freue mich über recht große Abstände und habe meine Angst vor dem Fallen komplett vergessen. Hier auf diesen gesperrten Straßen quer durch Berlin zu brettern, ist das einzige, was ich jetzt gerade will. Wie viel Spaß das macht! Lauter Radfahrer auf den Straßen, kein einziges Auto, schnell fahren ohne Ampeln - ein Traum! Autofreier Sonntag? Ich bin ab jetzt aber sowas von dafür!

Ich traue mich dann doch mal, nach hinten zu gucken. Hagen kommt gerade wieder ran und teilt mir mit, dass wir laut Naomi nicht auf sie warten sollen. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich scheinbar schon auf den ersten Kilometern ein zu hohes Tempo gemacht habe und möchte selbst mir ihr sprechen. Also rollen wir so lange, bis sie wieder da ist. Die Devise heißt: Versuchen, dranzubleiben und wenn es nicht geht, dann nicht. Kein Problem. Ich ringe mit mir und vertraue dann darauf, dass das auch wirklich so gemeint ist.


Bei der nächsten Brücke haben wir sie verloren. Es geht jetzt so langsam aber sicher raus aus der Stadt und ich hänge mich zum ersten Mal so halbwegs in den Windschatten eines Radlers, dessen Geschwindigkeit mir gut passt und der ruhig fährt. Gar nicht so einfach, so jemanden zu finden - die meisten sind zu schnell oder zu langsam oder fahren zu komisch. Der hier ist super. Wir biegen auf die Havelchaussee ab. Ich weiß, dass jetzt die Hügel kommen und bin gespannt. Rechts und links ist Wald, die Straße wird schmaler, es wird alles etwas enger. Beim ersten Anstieg überhole ich den Fahrer, der mich bis hier hin gezogen hat und sehe ihn auch nicht mehr wieder. Schade. Dafür bleibt mein Vater an mir dran, obwohl ich eigentlich am Berg immer schneller bin. Huch. So langsam sind wir gar nicht! Ok, so irre steil und lange geht es hier auch nicht bergauf. Eher von Zeit zu Zeit mal kurz ein bisschen. Ich habe trotzdem etwas Mitleid mit den Teilnehmern aus dem Urban-Block (die ohne Zeitmessung und mit sehr abenteuerlichen Fahrrädern).

Von der Havel sehe ich leider gar nicht so viel. Dafür den einen oder anderen, der am Straßenrand Schläuche wechselt, einen Verletzten in Rettungsdecke und Krankenwagen. Ich komme kurz ins Grübeln, wie die Krankenwagen hier mitten im Wald eigentlich hin kommen, wenn die ganze Straße Rennstrecke ist, aber schiebe den Gedanken weg. Nach einer engen Linkskurve geht es 4 km nur geradeaus, dabei nur leicht bergauf und dann spuckt der Grunewald uns nach gut der Hälfte der Strecke auch schon wieder aus. Mittlerweile fungiere ich als Windschattenspender - auch gut. Lasst euch nur von dem Mädel ziehen, das gerade ihr erstes Rennen fährt! Haha. Direkt hinter mir kriegt jemand die Kurve nicht - scheiße. Das Geräusch vom über den Asphalt schlitternden Rad ist noch immer im Ohr. Eine Schrecksekunde lang befürchte ich, es könnte meinen Vater erwischt haben, der auch hinter mir fährt. Er ist es nicht. Wir eiern ja auch mit minus 7 km/h durch die Kurven. Zum Glück!


km 33, ein Junge sitzt am Straßenrand und spielt Schlagzeug. Schlagzeug! Einfach so. Nicht eine popelige Trommel, ein verdammtes komplettes Schlagzeug steht hier in Dahlem auf dem Bürgersteig und wird bespielt. Und zwar richtig gut. Großartig, danke dafür! Ab jetzt halte ich die Augen offen, weil ich weiß, dass Steffi und Constantin in Steglitz am Streckenrand stehen wollen. Ich lese die Straßennamen und versuche, alle Zuschauer im Blick zu haben. Dann sind sie da: Ich schaffe es gerade so zu winken, Steffi kreischt, ich lese im Vorbeifahren das Schild und freue mich tierisch, dass Menschen extra früh aufstehen, ein Schild basteln, warten bis eine Milljausend fremder Radfahrer vorbei gefahren sind, nur um mir dann eine halbe Sekunde lang zuzujubeln. Danke! Ihr seid spitze!


Aus dem kurzen Augenblick ziehe ich einen Haufen Energie, die genau so lange anhält, bis die Wade verkrampft. km 40 und für einen Moment geht gar nichts. Scheiße! Das hatte ich noch nie beim Radeln, dass die Wade komplett zumacht. Geht aber zum Glück genauso plötzlich weg, wie es gekommen ist. Puh! Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo wir genau sind und frage mich gerade zum ersten Mal, ob ich das Tempo bis zum Ende halten kann. Seit km 30 merke ich den Fuß. Mal mehr und mal weniger. Die Strecke bis zum Flughafen Tempelhof zieht sich ein wenig, ich bin schon seit einer Weile alleine im Wind und so langsam könnte mal wieder irgendetwas passieren. Dann ist es da: das Tempelhofer Feld. Wir radeln über den alten Flughafen. Einfach so übers Rollfeld, in einem verdammten Rennen, in einem Affenzahn und auf einmal ist alles so groß und so weit. Gigantisch! Ich fühle mich wie ein Flugzeug. Zum ersten Mal traue ich mich, die Kamera rauszukramen, weil hier einfach so irre viel Platz ist.



 

Kottbusser Tor, Görlitzer Bahnhof, Oberbaumbrücke. So langsam habe ich trotz meiner bescheidenen Berlin-Kenntnisse wieder eine grobe Ahnung, wo wir sind. Nur noch 10 km. Was? Es geht mir noch recht gut, so langsam sind wieder mehr Zuschauer am Straßenrand und das Tempo wird von allen deutlich angezogen. Mein Fuß nervt langsam so richtig und schmerzt. Die Antritte nach Kurven sind kein Spaß, ich kann nicht im Stehen fahren und nicht schnell wieder auf die alte Geschwindigkeit kommen. So langsam erreicht der Puls auch Höhen, die nicht mehr ganz so angenehm sind. Wäre toll, mal wieder einen Windschattenspender zu finden - plötzlich ist da einer. Ich kanns nicht fassen und es lässt sich auch nicht beschönigen, aber: Er fährt ein Trekkingrad und zieht mich mit gut 35 km/h durch Berlin. Als ich wieder halbwegs bei Kräften bin, überhole ich ihn und er hängt sich dran. Als ich ihn schließlich wieder vorbei ziehen lasse, muss ich ziemlich durch aussehen, denn er ruft: "Na los, komm schon!" und weg ist er. Kann doch nicht wahr sein. Ein scheiß Trekkingbike und dann trägt der auch noch so komische Shorts über der Radhose. Ich will ihn nochmal kriegen, nur um ihm zu sagen, dass er mit dem Rad verdammt flott unterwegs ist. Die Antwort: "Du aber auch!"

Leider weiß ich aktuell nicht, wie flott genau. Exakt bei km 60, kurz hinter dem Alexanderplatz, stellt mein Tacho seinen Dienst ein. 0 km/h. Das ist die eine Sache - ich kenne die aktuelle Geschwindigkeit nicht. Ich weiß aber auch nicht, wie weit es noch ist. 66,5 km sind es insgesamt, aber wie viele jetzt genau? Noch 5? 4? 3? Die letzten km sind also Blindflug. Vorbei an der Bundespressekonferenz, vorbei am Spreeufer, und dann ist sie auf einmal in Sichtweite: die Siegessäule. Ich kann nicht so ganz glauben, dass es das schon gewesen sein soll. Mein heiß ersehnter Zielsprint - jetzt schon? Einmal noch um den halben Kreisverkehr um die Siegessäule, dann gehts mit 37 Sachen auf die Gerade. Noch ein Kilometer bis zum Ziel. Straße des 17. Juni. Geradeaus. Vor zwei Stunden habe ich mich hier locker warm gemacht - oder mich durch langsames Bewegen davon abgehalten, auf der Stelle wieder einzuschlafen. Jetzt will ich alles geben, aber irgendwie doch nicht so richtig, denn dann ist es ja noch schneller vorbei. Der Fuß schmerzt zwar, aber die Beine sind noch gut, Luft ist auch noch da. Ich habe nicht so viel Platz, wie ich gerne hätte, muss hier links vorbei, da rechts vorbei, irgendwer ist immer im Weg - sprinten die eigentlich alle nicht? Einer gibt sich wenigstens Mühe und ist sichtlich angepisst, als ich an ihm vorbei ziehe. 500 m bis zum Ziel. 300 m. 150 m. Ich sehe meine Mutter am Rand stehen, sie sieht mich auch. Wahnsinn, in der Menschenmenge! 100 m. 50 m. Mit 43 km/h fliege ich über die Ziellinie. Ich bin ein Pilot und Bruno mein Flugzeug. Ich bin so unendlich glücklich, dass alles gut gegangen ist und gleichzeitig so wehmütig, dass es schon vorbei ist. Dass die Zeit sich sehen lassen kann, ahne ich grob, weiß es wegen dem langsamen Start aber noch nicht genau.


 

Zum Ausrollen führt die Strecke noch um die Technische Universität, um uns dann von der anderen Seite wieder auf die Straße des 17. Juni zu leiten. So irrsinnig viele von Block F sind noch gar nicht hier, dafür einige von E, D und sogar Leute aus C und vereinzelt welche aus B entdecke ich vor mir. Es staut sich etwas an der Medaillenausgabe. Als ich das Gröbste überstanden habe, beschließe ich an der Seite stehen zu bleiben, um auf meinen Vater zu warten. Den habe ich irgendwann im Laufe der letzten 10 km verloren, als ich bei dem Trekkingrad-Typen im Windschatten hing. Auch der ist leider jetzt auch nicht mehr auffindbar, ich hätte mich ja gern noch bedankt. Dafür tippt mir mein Vater plötzlich auf die Schulter: Er ist nur eine Minute nach mir angekommen. Hervorragend!



Ich gönne mir erst mal einen Becher Iso, darauf noch ein Erdinger Alkoholfrei und dann gehts halbwegs zurück im Leben Beutel abholen und Menschen wieder finden. Die haben es tatsächlich rechtzeitig von Steglitz zum Ziel geschafft und so können wir uns jetzt auch länger als eine halbe Sekunde im Vorbeifahren sehen. Steffi, du bist die beste!


Auch Naomi finden wir schnell wieder - sie hat sich mit ihrer Tigerente mega tapfer durchgekämpft. Strahlende Finisher-Gesichter sehen so aus:


Die Zahlen sehen auch schön aus: 66,5 km, 1:58:09, macht einen Schnitt von 33,77 km/h. In der Altersklasse Platz 22 von 136, bei den Frauen insgesamt Platz 138 von 836. Krass, einfach nur krass! Was für ein erstes Mal! Und was das für einen wahnsinnigen Spaß gemacht hat! Schon während des Rennens habe ich überlegt, ob ich jemals etwas vergleichbares gemacht habe. Nein. Etwas geileres? Ja. Fallschirmspringen. Das wars. Radrennen macht so irrwitzig viel Spaß! Und fühlt sich so, so gut an. Mir fällt nichts besseres ein, als mit lauter Bekloppten über wunderbare breite und vor allem gesperrte Straßen zu rasen. Ich habe von Stürzen gehört und auch welche gesehen, aber ich hatte in keinem Moment des Rennens Angst. Es gibt ein Risiko, das man nie ganz ausklammern kann, aber das habe ich auch auf der Autobahn. Wahrscheinlich sind es da die gleichen Idioten, die einfach ohne zu gucken rüber ziehen.


Schön: Unglaublich viele Helfer. Von der Kleiderbeutelabgabe bis zu den Streckenposten und ganz besonders die unermüdlichen Fahnenschwenker an Gefahrenstellen. So war jede Verkehrsinsel und jede enge Kurve schon von weitem zu erkennen und damit nur halb so schlimm. Danke dafür!

Auch schön: Keine Panne, kein gar nichts. Danke Bruno!

Schöner: Jedermänner und -frauen. Nur 836 Frauen auf der kurzen Strecke ist zwar ein Witz (wo seid ihr, Ladies?), aber es ist schön zu sehen, dass am Velothon wirklich jeder teilnehmen kann. Von der geforderten Mindestdurchschnittsgeschwindigkeit von 23 km/h sollte sich wirklich keiner abschrecken lassen - und wenn doch, bleibt ja immer noch die Urban-Variante, bei der wirklich ALLE Arten von Rädern am Start sind. Aber auch im normalen Feld habe ich neben Rennrädern auch Mountainbikes, recht olle Stadträder, vereinzelt Fatbikes und einige Klappräder gesehen. Und Trekkingräder, wie gesagt, mit über 35 Sachen auf den letzten Kilometern.

Am Schönsten: Nach dem Finish nachmittags noch bei den Rad Race Fixed42 World Championships zugucken. Hab das Gefühl, die coolsten Radfahrer sind hier am Start. 42 km, ein Gang, keine Bremsen. Mega krass, wie die Jungs und Mädels dann auf der Zielgeraden mit 50 Sachen an dir vorbei sausen und ein absolutes Fest zum Zugucken!



Von meinen gemischten Gefühlen vor dem Rennen ist nichts mehr übrig. Ich habe so unfassbar viel Bock auf die Cyclassics in Hamburg mit meinen beiden Mallorca-Rennrad-Kollegen Marc und Marcus und genauso viel Bock auf das Race am Rhein, bei dem ich im September in Düsseldorf schon mal einen Teil der ersten Etappe der Tour de France 2017 antesten werde. Rennen fahren rockt!

Übrigens, Tiersichtungen: 3 Heidschnucken (oder irgendwelche anderen Schafe mit Hörnern).

Info: Ich bin als Brand Ambassador für den Velothon Berlin und die Cyclassics Hamburg unterwegs. Das bedeutet, dass ich unter anderem die Startplätze gestellt bekomme - inwiefern ich berichte, liegt in meinem eigenen Ermessen. 

Freitag, 17. Juni 2016

Angstschweiß! Noch 2 Tage bis zum Velothon Berlin

In zwei Tagen ist es so weit: Sonntagmorgen um 7 Uhr reihe ich mich mit Bruno auf der Straße des 17. Juni in die Startaufstellung für den Velothon Berlin ein. Zusammen mit über 12.000 anderen registrierten Startern. Seit Anfang des Jahres weiß ich, dass ich am Sonntag das erste Radrennen meines Lebens fahren werde und ich muss sagen: Bisher haben die Verdrängungsmechanismen hervorragend funktioniert.


Ich habe nur ein einziges Ziel: heil ankommen. Ohne Sturz. Ich brauche mich selbst und auch das Rad noch eine Woche später beim Triathlon in Düsseldorf. Das zweite Ziel heißt: Spaß haben. Die Strecke genießen. Was von Berlin sehen.
 
Zurück zu der Angst vor dem Fallen: Die ist da. Ziemlich präsent. Die Gründe sind simpel: Menschen. Und Wetter. Du fährst doch auch beim Triathlon Rad! Jo, aber alleine. Mit Windschattenverbot. Und deshalb Abstand zu den anderen. Beim Radrennen sieht das etwas anders aus. Ich bin nicht geübt darin, in großen Gruppen zu radeln: Mit den 30 Frauen letztes Jahr bei der Women's 100 sind wir schöne gemütliche 2er-Reihen gefahren. Keine Berühungen an Schultern oder Lenkern, kein Vorderrad, das am nächsten Hinterrad klebt. Ich wollte das üben. 10, 15 Leute mit Rennrädern zusammentrommeln, die mich in die Mitte nehmen und von den Seiten etwas bedrängen. In der Theorie war der Plan so schön - in der Praxis bin ich froh, wenn Ausfahrten mit drei bis vier Teilnehmern zustande kommen, die gleichzeitig verfügbar sind und ähnliche Trainingspläne haben.


Ich bin auch nicht geübt darin, Windschatten zu fahren, also so richtig, mit nur wenigen Zentimetern Abstand. Das geht nur, wenn ich der Person vor mir komplett vertraue - das ist bei fremden Menschen einfach nicht der Fall. Wie beim Autofahren reche ich immer mit der Idiotie der Menschen: Ich habe Angst vor spontanen Schlenkern, Ausweichmanövern, ruckartigem Bremsen, nicht angezeigten Hindernissen, schwarzen Löchern, die sich plötzlich in der Straße auftun, was auch immer. Bevor ich irgendwo so nah dran bin, dass ich im Notfall nicht mehr ausweichen kann, kämpfe ich mich lieber selber durch den Wind - ich bin gespannt, wie sich das auf der Strecke mit über 12.000 Leuten so umsetzen lässt. In meinem Kopf laufen auf jeden Fall seit einigen Tagen schöne Massensturz-Filme ab.

Und Regen, das ist auch noch so ein Thema. Rennrad und Regen, das ist nichts, was sich in meiner Welt gut miteinander verträgt. Wenn es regnet, radele ich üblicherweise nicht. Natürlich hab ich schon im Regen auf dem Rad gesessen, wenn das Regenradar mal wieder zu optimistisch war. Auch im Hagel. Das ist nicht schön. Die Bremsen funktionieren nicht so wie bei trockenen Bedingungen und 23mm Reifen mit kaum Profil sind echt nichts, worauf ich mich auf nassem Asphalt verlassen möchte. Vielleicht wäre ein Fahrsicherheitstraining mit Bruno mal eine Maßnahme. Seit ich mich mit dem Auto mal bei Glatteis auf der Autobahnausfahrt gedreht habe, fand ich Kurven bei Nässe etwas uncool. Beim Fahrsicherheitstraining hat das Schleudern plötzlich Spaß gemacht, enge Kurven schnell fahren auch, auf nasser Fahrbahn ins Rutschen geraten auch. Die Angst ist seitdem weg. Kann ich das bitte mal fürs Rennrad haben?


Offenbar bin ich nicht die einzige, die Panik schiebt sich so ihre Gedanken macht. Auch die Veranstalter haben das bemerkt, deshalb gibts beim Velothon zum Beispiel einen eigenen Frauenstartblock extra für Einsteigerinnen und bei den Cyclassics gleich ein 8-wöchiges Rookie-Programm, das Jungs und Mädels auf das erste Rennen vorbereitet. Wer also nicht so sehr auf "Augen zu und durch" steht, ist da mit Sicherheit gut aufgehoben. 

Überhaupt keine Sorgen bereiten mir in Berlin die 23 km/h Mindestgeschwindigkeit, die 60 km Strecke und die paar Hügel, die es wohl zu bewältigen gibt. Ich habe mir kein Zeitziel gesteckt und gehe mal davon aus, dass wir länger als 2 Stunden brauchen. Das ist auch ok, wenn man in erster Linie sicher ankommen und nicht super schnell fahren will. Eventuell muss ich mich Sonntagmorgen nochmal daran erinnern, wenn es zu gut läuft. Ich freue mich auf Berlin, auf unglaublich viele Radfahrer, auf großartige Stimmung und tolle Zuschauer, auf eine gigantische Strecke vorbei an allen Sehenswürdigkeiten und ich hab Bock! Angst und Bock! Kann losgehen.


Info: Ich bin 2016 als Brand Ambassador für den Velothon Berlin und die Cyclassics Hamburg unterwegs. Das bedeutet, dass ich unter anderem die Startplätze gestellt bekomme - inwiefern ich berichte, liegt in meinem eigenen Ermessen.

Sonntag, 12. Juni 2016

Raceday No. 14 - Rhein Ruhr Halbmarathon Duisburg

Es ist Donnerstagabend und anstatt zu laufen, wie normalerweise donnerstags, flaniere ich über ein Stadtteilfest. Nachricht von Kati: "Willst du Sonntag Halbmarathon laufen? Kriegst den Startplatz geschenkt." Eigentlich will ich am Sonntag in Duisburg anfeuern. Meinen Vater, Steffi, Kati, Naomi. Ich hatte vor Monaten beschlossen, dass ich nicht mitlaufen möchte, weil ich mit dem Velothon und dem T3 genug Termine im Juni habe, weil ein Halbmarathon Vorbereitung erfordert, weil ich mir deshalb Stress machen würde, weil ich keinen Bock auf Druck habe. Und jetzt, drei Tage vorher, könnte ich starten. Einfach so. Öhm. Der Bauch sagt ja und die Vernunft fragt, ob ich eigentlich bescheuert bin.

Die besten!
Ein Bier später sage ich zu. Jetzt lauf ich also Halbmarathon. In drei Tagen. Das Gute: Ich hatte nicht wochenlang Zeit, mich verrückt zu machen. Das Schlechte: Ich habe natürlich auch nicht sonderlich viel trainiert.

Sonntagmorgen ist es bewölkt, nebelig und fast schon kühl. Als um 8 Uhr die Skater und Handbiker starten, würde ich am liebsten auch schon auf die Strecke gehen. An die Hitzeschlacht, die hier noch kommen soll, glaube ich bei dem aktuellen Wetter irgendwie noch nicht. Es ist echt angenehm. Noch.

Ich habe keinen Plan. Zuletzt bin ich im März bei der Winterlaufserie 2:13:32 gelaufen. Das gleiche müsste jetzt eigentlich auch drin sein, weil ich eigentlich gar nicht so irrsinnig viel weniger gelaufen bin als im Februar und März und glaube, zurzeit in ganz guter Form zu sein. Eventuell geht auch noch was mehr. Ich habe im Kopf eine vorsichtige 2:10 formuliert, aber habe ziemlichen Respekt vor der angesagten Hitze und der Spontaneität der ganzen Sache. Die Durchlaufzeiten für 10 und 15 km, die ich mir versuche zu merken, orientieren sich an der 2:13er-Hausnummer und sind somit etwas vorsichtig gesteckt. 1:03 für 10 km und 1:34:30 für 15. In der Theorie. Selbst für die 2:10er Endzeit wären die Zwischenzeiten für 10 und 15 km immer noch über einer bzw. eineinhalb Stunden. So weit so gut.

Kurz-vor-dem-Start-Selfie mit Steffi und Hagen
Tausend Dank für den Startplatz, Nadine! Weiterhin gute Genesung!
Dann gehts los. Es ist immer noch halbwegs kühl und bewölkt, Naomi und ich beschließen, erst mal zusammen zu laufen, bis es einem von uns zu langsam (=ihr) oder zu schnell (=mir) wird. Tatsächlich finden wir auf Anhieb ziemlich gut rein. Es läuft. Ich ahne, dass wir etwas zu schnell unterwegs sind, aber fühle mich gerade so wohl, dass ich daran nichts ändern möchte. Dann kommt nach 3 km die Sonne raus. Schlagartig. Nix mehr mit bewölkt. Heilige Scheiße! Wir machen das ungefähr Dümmste, was man tun kann und behalten das Tempo erst mal bei.

Zu Beginn führt die Strecke durchs Zentrum, über große Straßen, am Bahnhof vorbei. Länger geradeaus, mitten durch die Stadt. Das hier ist mein erster Stadt-Lauf, die beiden anderen Halbmarathons verliefen größenteils durch den Wald oder um Seen, meine 10er waren auch eher klein. Spontan freue ich mich einfach mal darüber, einer von diesen vielen bunten Punkten zu sein und hier zusammen über gesperrte Straßen zu laufen, während am Rand Leute stehen und klatschen. Ist ja schon ganz schön!


Schon bei der ersten Verpflegungsstation bei km 4 ist die Verlockung extrem groß, den Becher Wasser einfach über dem Kopf zu leeren. Aber gut, wir wollen mal nicht übertreiben, also lieber erst mal nur trinken. Wir laufen immer noch zusammen, können uns immer noch unterhalten und warten einfach mal, was da noch so kommt. Bei km 7 halte ich die Augen offen, weil hier meine liebste Duisburger Freundin Martinique am Streckenrand stehen will. Ich sehe sie nicht, aber bin so sehr mit Suchen beschäftigt, dass auf einmal schon wieder ein Kilometer rum ist. Und es wird nicht kühler. Keine Wolken in Sicht. Nur Sonne, Sonne, Sonne. Wieso genau hatte ich mich nochmal entschieden, die Sonnenbrille nicht anzuziehen und den Schwamm im Starterbeutel zu lassen? Achja, wegen den drei Wolken vor dem Start. Was für eine Bullenhitze das jetzt ist. Mittlerweile gibt es kein Zögern mehr, ich nehme an jedem Stand zwei Becher Wasser, trinke davon einen und gieße mir den zweiten über den Kopf und in den Nacken. Diese Abkühlung ist eine ganz wunderbare Erleichterung - für wenige Augenblicke. Ziemlich schnell sehne ich den nächsten Stand herbei, zum Glück gibt es zehn Stück auf der gesamten Strecke.

Da ist irgendwas klebriges an der Seite an meinem Shirt. Was zur Hölle? Ah toll, ein Gel ist aufgegangen und verbreitet sich gerade munter in der Hose und auf dem Shirt. Geil. Das wollte ich bei km 10 nehmen, aber bevor es bis dahin komplett auf mir verteilt ist, gibts das jetzt eben 2 km früher. Ich kippe ein Wasser hinterher und klebe nun überall. Im Gesicht, an der Hose, am T-Shirt, vor allem an den Händen. Ich habe Angst, Fäuste zu machen, weil sie sich eventuell nie mehr lösen lassen. Die Erlösung kommt mit dem nächsten Getränkestand, bei dem ich mir zwei Becher nur zum Händewaschen nehme. Man gönnt sich ja sonst nichts!


Dann ist da auch schon km 10. Wir sind unter einer Stunde - knapp, aber drunter. Bedeutet: Schon über 3 Minuten zu schnell für die relativ sichere 2:13er-Nummer. Ich bin nicht immer besonders gut darin, Entscheidungen zu treffen. Wir sind zu schnell. Das weiß ich. So richtig möchte ich aber nicht langsamer. Die Geschwindigkeit zu halten ist ein Risiko. Das weiß ich. Könnte doof enden. Wir sind erst bei km 10, nicht mal die Hälfte, es wäre noch genug Zeit, Tempo rauszunehmen und das Ganze hier gemütlicher zu Ende zu laufen. Und diese scheiß Hitze! Ich hadere ein bisschen und fange an zu jammern, erkläre Naomi meinen halb ausgegorenen Plan mit den Zeiten für 10 und 15 km, aber habe zu dem Zeitpunkt schon wieder vergessen, ob ich die eigentlich mit 2:10 oder 2:13 berechnet hatte. Ganz großes Kino! Weil uns nichts besseres einfällt, laufen wir dann einfach mal so weiter.

Warum wollte ich meine bisherigen Halbmarathons eigentlich lieber auf einsamen Strecken im Wald laufen? Weil ich die Natur so mag und Menschen so doof finde? Ist was dran, aber heute finde ich es zur Abwechslung mal sehr großartig, dass hier Zuschauer sind. Die Helfer an den Getränkeständen, die noch ein paar motivierende Worte übrig haben, die Leute am Straßenrand, die älteren Damen in Klappstühlen im Vorgarten, die Fähnchen schwenken und klatschen. All die Leute in diesen dörflichen Stadtteilen im Duisburger Süden, die Biertische und Campingmöbel nach draußen getragen haben, die ein Straßenfest aus der ganzen Sache machen, die nur dort sitzen, weil ein paar Tausend Leute hier vor ihrer Haustür vorbei laufen. Bei unerträglicher Hitze. Ich sage nie wieder irgendwas schlechtes über Duisburg, denn ich bin so unendlich dankbar über jede privat aufgebaute Gartendusche, jeden Wasserschlauch, jeden Eimer, die Kinder, die Brause und Salzstangen verteilen. Ich klatsche mit meinen nassen, klebrigen Händen sieben ungeduldig ausgestreckte Kinderhände in einer Reihe ab und lache mich dabei kaputt. Großartig!


Kurze Zeit später fängt neben der linken jetzt auch die rechte Seite an zu kleben. Merke: Taschen in der Tri-Hose sind nicht zum Transport von Gels geeignet - toll. Ich nehme also auch das zweite ein bisschen früher, als ich eigentlich wollte und kämpfe dieses Mal etwas länger mit der quabbelig süßen Pampe und dem Wasser zum Nachtrinken. Naomi dreht sich zu mir um, ich murmele irgendwas von "muss noch kurz essen" und brauche dann irgendwie doch länger als gedacht. Wir trennen uns. Ich halte Sichtkontakt, trabe ihr hinterher. km 15, ich bin immer noch zu schnell. Mehr als 5 Minuten sogar. So richtig rächt sich das immer noch nicht. Ich weiß, das kann noch ziemlich in die Hose gehen, aber ich wills trotzdem probieren. Was hab ich zu verlieren?

Bei km 16 möchte ich sterben. Oder die Schuhe ausziehen. Eigentlich nur die verdammten Socken. Was zur Hölle hat mich geritten, als ich heute morgen die Kompressionssocken angezogen habe? Ultralight, haha, aber gerade einfach nur ultrawarm. Viel zu warm. Ich nehme mir immer noch zwei Becher Wasser: einen für den Kopf und einen für die Beine. Die Füße kochen. Ich hatte noch nie so warme Füße und ich denke ernsthaft drüber nach, ob es eine Option ist, Socken und Schuhe auszuziehen und barfuß weiter zu laufen. Scheiße, das ist einfach viel zu heiß!

Nach 18 km kommt die Rechnung für das Gerenne bis hier hin. Wär ja auch zu schön gewesen. Ich habe Naomi aus den Augen verloren, meine Füße lösen sich gerade in ihre Bestandteile auf, ich habe Gänsehaut und der Kreislauf und der Kopf sind sich einig, dass wir jetzt mal aufhören zu laufen und ein paar Meter gehen. Vielleicht auch ein paar Meter mehr. Komischerweise finde ich das gar nicht so schlimm, denn ich habs mir ja fast gedacht. Hätte ja klappen können, hats aber nicht. Die letzten 3 km sind eine Mischung aus Traben und noch zwei Gehpausen, die letzte davon bei km 20. Ja, klar, es ist nicht mehr weit, ich könnte jetzt auch einfach mal die Zähne zusammenbeißen, aber ich will nicht mehr. Zuschauer lesen den Namen auf meiner Startnummer, die nicht mir gehört, und brüllen mich an: "NADIIIIIIINE! Zieh nochmal dran!" Ich ziehe hier an gar nix. Als Steffi mich auf einmal überholt, laufe ich ein paar Meter mit ihr zusammen. Am Straßenrand liegt ein Läufer, der von Sanitätern behandelt wird und eine Infusion bekommt. Dass ich dort auf gar keinen Fall landen will, entschuldigt meine Gehpausen vor mir selbst - ich bin außerdem ja selber schuld, hätte es ja langsamer angehen können.


Der Blick auf die Uhr verrät, dass ich immer noch auf Kurs unter 2:10 bin, und zwar deutlich. 2:05 wären knapp drin gewesen, wenn ich das Tempo auf den letzten 3 km gehalten hätte. Hätte. Inzwischen weiß ich, dass ich trotz Gehen auf Bestzeit-Kurs bin. Im Gegensatz zur Winterlaufserie ist das Ziel hier nicht im kleinen Leichtathletik-Stadion, sondern nebenan im MSV-Stadion. Zuletzt saß ich hier beim ersten Auswärtsspiel meines Lebens auf der Tribüne und habe mir angeguckt, wie die Fortuna gegen den späteren Absteiger Duisburg verloren hat. Jetzt drehe ich hier noch eine Runde und laufe die letzten Meter meines Spontan-Halbmarathons. Geil!


Socken aus! Schuhe aus! Barfuß über den Rasen laufen. Traumhaft! 
Es lief nicht perfekt, aber ich könnte kaum zufriedener sein: Ich hatte keine großen Ziele - für mich ging es hier um nichts, außer aus Spaß mitlaufen und gucken, was geht. Ich bin bewusst ein Risiko eingegangen und habe die Rechnung dafür bekommen. Damit kann ich besser leben, als wenn irgendwas schief geht, ohne dass ich selbst Schuld bin. Die Nettozeit kann sich trotz Wandern absolut sehen lassen: 2:08:02 - fünfeinhalb Minuten schneller als im März. So eine Zeit einfach mal halbwegs aus dem Training zu laufen, macht mich ziemlich zuversichtlich, irgendwann mal die 2 Stunden zu knacken. Vielleicht. Ich bin komplett nass im Ziel und glaube, dass ich niemals wieder trockne, aber die Hitze habe ich irgendwie ertragen und das macht mich einfach mal stolz. Strecke und Zuschauer waren sehr großartig, danke Duisburg!