Freitag, 1. Juli 2016

Raceday No. 16 - T3 Triathlon Düsseldorf 2016

Da ist er auf einmal, der erste Triathlon der Saison. Dazu gibts noch mehr Premieren: zum ersten Mal Freiwasser und zum ersten Mal ein großer City-Triathlon und dann auch noch in der Heimatstadt. Ich starte auf der Sprintdistanz: 750 m schwimmen, 20 km Rad, 5 km laufen. Eigentlich nichts Weltbewegendes. Am Abend vorher stelle ich trotzdem fest, dass ich ziemlich unentspannt bin. Nervös. Aufgeregt. Ich weiß, dass ich nichts mehr ändern kann, dass ich da jetzt durch muss und dass ich gut vorbereitet bin. So sportlich zumindest. Trotzdem gibts eine lange Reihe Unsicherheiten - und weil mir nichts besseres einfällt, schreibe ich sie alle auf. Zur Abwechslung mal nicht digital, sondern schön mit Zettel und Stift. Am Ende habe ich drei Seiten Notizen voller Unwägbarkeiten und gleichzeitig eine To-Do-Liste fürs Rennen. Und ja, die enthält Schritte wie "Reißverschluss öffnen" oder "Helm anziehen". Alles wichtig! Es beruhigt mich ungemein nachzulesen, woran ich alles so denken muss. Während man beim Laufen ja einfach mit seinen Schuhen zum Start geht und später genau so wieder ins Ziel kommt wie man losgelaufen ist, hat man beim Triathlon dazwischen ja ne ganze Menge mehr zu tun.

Dieses Bild ist die großartigste Geschichte des Tages. Kommt unten.
Weil ich weiß, dass ich selber schon zu aufgeregt bin, fürchte ich, dass ich am Wettkampftag am liebsten allein sein würde. Keinen sehen müssen. Mit keinem sprechen. Mich nicht noch bekloppter machen lassen. Jedem an die Gurgel springen, der fragt: "Na? Aufgeregt?" Ich baue mir eine Playlist ("ready to start"), die neben Arcade Fire fast nur Rise Against enthält und von der ich sicher bin, dass sie mich aus der Aufregung rausholt und aufs Rennen einstellt. Ich will mich eine halbe Stunde vor dem Start in irgendeine Ecke zurückziehen und mir die Ohren wegblasen lassen, so ist der Plan. Der Plan ist großartig, geht aber nicht auf. Stattdessen schaffe ich es dann doch, mit Leuten zu reden, ohne komplett durchzudrehen. Gar nicht so einfach, die vielen Zuschauer zu koordinieren, die sich angesagt haben! Wann sollen wir kommen? Wo sollen wir parken? Wo finde ich dich? Du bist nicht mehr da, wo du eben gesagt hast, wo bist du jetzt? Meine Ruhe finde ich dann doch nicht wie erhofft mit Lärm in den Ohren, sondern im Physiozelt. Absurd, aber wahr: Christian und Ferdi, die beide heute zu ihrer ersten Olympischen Distanz antreten, die beide angeschlagen sind und sich hier kurz vor dem Start noch eben schnell tapen lassen - ausgerechnet diese beiden strahlen eine Ruhe aus, die ich gut gebrauchen kann.

Ein kleines bisschen stressig wird es dann doch: Ich muss los zur Wettkampfbesprechung und habe den Neo noch nicht an. Schnell nochmal hier und da hallo sagen, Steffi und Naomi einsammeln, zumindest Beine und Hintern schon mal in das Ding reinzwängen und auf zur Besprechung. Prima, wir erfahren absolut gar nichts Neues und marschieren dann mal zum Schwimmstart. Mittlerweile bin ich auch komplett angezogen, habe mir noch ein halbes Gel reingedrückt (Frühstück ist auch schon wieder ganz schön lange her!) und den klebrigen Rest davon auf den Armen und im Gesicht verteilt. Ich würde dann jetzt gern ins Wasser, bitte.

Suchbild: Ich bin rechts neben der Dame mit der grünen Badekappe.
Poah, ganz schön viele Leute da oben an der Kaimauer! Stehen die da alle nur, um ein paar Bekloppte im Hafenbecken schwimmen zu sehen? Ich hüpfe ins Wasser, schwimme ein paar Züge, alles gut. Nicht nur bei den Zuschauern ist es voll, sondern auch hier im Wasser. Wir knubbeln uns am Steg: jeder versucht, sich hier festzuhalten und keiner weiß so genau, wann es los geht. Ich wünsche Steffi und Naomi viel Erfolg, schalte schon mal die Uhr ein und plötzlich schwimmen um mich herum alle los. Hä? Gabs nen Startschuss? Nen Countdown? Wohl nicht. Äh. Ok, dann mal los!


Ich sehe nichts. Ich fühle alles. Fremde Hände, Füße, Körper, alles ist eins, wir sind komplett durcheinander gemixt, vorne, hinten, oben, unten, überall sind Menschen. Oder Teile von ihnen. Und Wasser. Braungelbes Wasser, mit Sicht so weit, dass ich meine eigene Hand so gerade noch erkennen kann. Sonst nur Luftblasen. Und braungelbes Nichts. Gestern beim Testschwimmen bin ich hier gekrault, als wäre es das normalste der Welt, als würde ich meine Schwimmbadkacheln überhaupt nicht vermissen. Heute geht gar nichts. Ich kriege viel zu wenig Luft, meine normale 3er-Atmung reicht mir nicht, ich brauche mehr Luft, möchte bei jedem zweiten Zug atmen, am liebsten bei jedem. Über allem dröhnt der Beat von irgendeiner furchtbaren Musik. Immernoch sind überall Menschen, plötzlich sind an Stellen welche, wo eben noch keine waren. Wieso können wir eigentlich nicht einfach alle hintereinander und nebeneinander geradeaus schwimmen? Das wäre so schön. Ich stecke Schläge und Tritte ein, erwische auch mal die Schwimmer hinter mir. Was grabbeln die mir eigentlich die ganze Zeit an den Füßen rum? Ich brauche mehr Luft! Ok, scheiß doch drauf, schwimmste eben Brust. Mal nen Überblick verschaffen und gut ist.


Ich bin ganz gut kurz auf Kurs, die Schwimmstrecke ist an sich auch nicht kompliziert. Geradeaus, unter der Brücke hindurch, 90°-Wende bei der ersten Boje nach rechts, bei der zweiten Boje nochmal, wieder zurück unter der Brücke hindurch, noch zwei Mal wenden und zum Ausstieg. 750 m. Schön im Kreis. So einfach in der Theorie. Jetzt bin ich gerade mal vielleicht 200 m geschwommen und habe schon sehr akut keinen Bock mehr. Aber so gar keinen. Was für eine Scheiße ist das hier eigentlich? Und warum nochmal mache ich hier mit? Die Krönung ist, dass mich nervt, dass mich die Situation so nervt. Ich spiele seit mehr als zehn Jahren Wasserball, ich weiß, wie es ist, im Wasser was abzukriegen, einzustecken, auszuteilen, untergetaucht zu werden. Deshalb habe ich nicht damit gerechnet, dass mir das hier etwas ausmachen würde. Macht es aber, und zwar nicht zu knapp. Ich bin nicht panisch, habe keine Angst zu ertrinken, aber mich kotzt das hier alles an. Ich würde gern einfach locker durchkraulen, weil ich weiß, dass ich das kann. Zwar nicht schnell, aber ich kanns. Nur halt nicht jetzt.

Das Feld hat sich mittlerweile unendlich weit auseinandergezogen. Krass, wie schnell manche Leute einfach sind! Krass auch, dass sich hier im Mittelfeld auch noch genug Schwimmer tummeln. Ich probiere immer mal wieder zu kraulen und wechsele nach ein paar Metern wieder aufs Brustschwimmen. Trotz Sichten komme ich beim Kraulen nicht zurecht, habe Angst, vom Kurs abzuweichen, wieder gegen irgendwen zu schwimmen, wieder keine Luft zu kriegen. Außerdem sind die Arme schwer. Die Schultern sind das Schwimmen im Neo nicht wirklich gewöhnt, nach ein paar Zügen Kraul wollen die Arme einfach abfallen. Mach jetzt weiter, du brauchst nachher doch nur noch die Beine!

Letzte Boje, jetzt nur noch bis zum Ausstieg. Es ist nicht mehr weit! Eine Hand fischt mich aus dem Wasser, ich kann stehen, endlich ist die Scheiße zuende! In meinem Kopf rattert die Checkliste, aber bevor ich irgendwas unternehmen kann, hat der Helfer mir schon den Neo aufgemacht und den Reißverschluss halb runter gezogen. Oh, danke! Tatsächlich ist das einzige, was ich selber machen muss, die Treppe hoch gehen (ja, gehen!) und die Arme aus dem Neo kriegen.

Pro Tipp: Nicht beide Arme gleichzeitig ausziehen. Klappt nicht. Erst den einen, dann den anderen, lernt man doch eigentlich schon im Kindergarten, oder?
Die komplette Brücke ist voll mit Leuten. Ganz schön was los hier! Nachdem meine Arme befreit sind, trabe ich in die Wechselzone - zieht sich ganz schön! In Hamburg wirds nicht kürzer... Plötzlich taucht Naomi hinter mir auf und wir laufen die letzten Meter zusammen. Am Rad angekommen fällt mir nichts besseres ein, als mich auf den Boden zu setzen, um möglichst schnell mit beiden Beinen aus dem Neo zu kommen - klappt. Steffi hat ihr Rad direkt neben mir stehen und kommt fast gleichzeitig an. Vielleicht reden wir, ziemlich wahrscheinlich sogar, aber ich erinnere mich nicht. Scheinbar ziehe ich in Trance Socken, Schuhe, Helm und Brille an. Aus irgendeinem Grund bin ich halbwegs flott damit durch und wundere mich noch im Loslaufen, dass Naomi noch gar nicht vorbeigekommen ist. Dabei hatte ich doch den Neo an!


Die Wechselzone wird gegen Ende immer enger und es knubbelt sich ungefähr so wie beim Schwimmstart. Am allerbesten finde ich ja die Leute, die direkt hinter der Linie, nach der man aufs Rad steigen darf, einfach mal abrupt stehen bleiben. Geil! Ich möchte dezent ausrasten!

 
Endlich sitze ich selbst auch auf dem Rad. 20 km also. Eigentlich ein Witz. Ich weiß, dass es ein paar enge Kurven gibt und ein paar Brücken zu fahren sind, aber ich mache mir ums Radfahren überhaupt keine Sorgen. Wieso auch? Das Radeln macht mir am meisten Spaß und ist meine schnellste Disziplin. Ich liebe es, auf dem Rennrad zu sitzen, ich habe den Velothon noch in guter Erinnerung und ich habe Bock. Leider ist die Radstrecke nicht nur ein bisschen anspruchsvoll, sondern echt zum Kotzen. Und leider fanden die Beine das viele Brustschwimmen wohl gar nicht mal so gut und brennen schon bei der ersten Rampe auf die Brücke. Ey hallo?


Die Strecke ist schmal, teilweise nur eine Fahrbahn und nur mit Pylonen von den Autos abgegrenzt. Ungeil. Es gibt nicht immer genug Platz zum Überholen, aber hier gurken einige echt noch langsamer durch die Gegend als ich, also muss ich vorbei. Wie geil das einfach im Radrennen war, wo ich mir über Abstände keine Gedanken machen musste, wo es kein Windschattenverbot gab, wo man einfach verdammt nochmal fahren konnte. Jetzt ist das ein einziges taktisches Abwägen: überholen - ja oder nein? Jetzt oder später? Schaff ich das noch vor der Kurve? Nur den einen oder gleich den nächsten auch noch? Was, wenn der gleich auf der Gerade doch wieder anzieht? Und dann gibt es echt Leute, die in der Mitte der sowieso schon schmalen Strecke mit unterirdischer Geschwindigkeit langeiern und nicht mal geradeaus fahren. Ich beschränke mich darauf, "Von links!!" zu brüllen und zu überholen, wo es geht.


Die Beine brennen, der Puls ist zu hoch, die Geschwindigkeit im Keller. Der Wind geht mir gehörig auf den Senkel, die Brücken sowieso, die Menschen auch. Ach Mann ey. An eine enge Kurve reiht sich die nächste, dann gehts schon wieder eine Brücke rauf, der Wind pustet von allen Seiten - nur nie von hinten. Bei zwei Brücken pro Runde, die wir in jede Richtung je einmal befahren müssen, machen zwei Runden acht Anstiege. Auf jede Abfahrt folgt direkt eine Kurve. Insgesamt gibt es auf den 20 km genau 26 Kurven mit 90° oder mehr, zwei davon mit 180°. Das Radeln besteht also aus überholen, bremsen, wieder antreten. Das macht keinen Spaß. Noch mehr als beim Schwimmen nervt mich, dass ich ausgerechnet das Radfahren nicht genießen kann. Dass ich schon jetzt leide. Und nicht erst auf der Laufstrecke.


Nach der ersten Runde bin ich etwas besser drin. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich gegen den Wind und die Brücken nichts machen kann, aber ich traue mich in den Kurven etwas mehr. Naomi kommt mir entgegen, ich brülle sie an, aber sie ist irgendwo im Tunnel. Ich wollte eigentlich unter 40 Minuten bleiben, das klappt nicht ganz, aber ich bin auf dem Weg zurück zur Wechselzone. Endlich.


Zum ersten Mal verschwende ich einen Gedanken daran, dass ich jetzt noch laufen muss. Das war es eigentlich, was mir vorher die meisten Sorgen bereitet hat: Seit Berlin habe ich Schmerzen im linken Fuß, konnte die ersten Tage kaum gehen und bin seitdem eine Woche gar nicht gelaufen. Ich bin aufs Schlimmste eingestellt: 5 km wandern. Der Wechsel klappt wieder gut, nicht übermäßig schnell, aber ohne Trödeln und ohne irgendwas zu vergessen. Auf zur Laufstrecke!


Zwei Runden mit je 2,5 km stehen mir bevor. Ein Teil der Strecke führt durch den Medienhafen, vorbei an den Gehry-Bauten, in der Nähe des Ziels. Dann geht es unter dem Fernsehturm durch den Park, auf die Rheinpromenade, einen kleinen Hügel rauf und zurück. Wie immer habe ich keine Uhr, die mir die Geschwindigkeit anzeigt, also kann ich nur nach Gefühl laufen. Gut: trotz super wenig Koppeltrainings ist da nicht dieses typische Gefühl in den Beinen, als würde man auf Eiern laufen. Die Beine haben auf dem Rad ganz schön gelitten, lassen sich davon jetzt aber nichts mehr anmerken. Gut zu wissen! Schlecht: der Fuß. Die Schmerzen sind von Anfang an da. Nicht so schlimm wie vor einer Woche - sonst wäre laufen unmöglich - aber sie sind da.

Ich bilde mir ein, dass es mit der Zeit etwas besser wird und komme besser rein. Während ich beim Schwimmen noch am liebsten sofort abbrechen wollte, steht die Option jetzt nicht mehr zur Debatte. Ich bring das Ding hier zu Ende, und wenn ich ins Ziel gehen muss. Plötzlich bin ich unten am Rhein, plötzlich ist der Wendepunkt schon da. Ich nehme einen Becher Wasser und eine Dusche und freue mich, dass die erste Hälfte der ersten Runde so schnell vorbei ging. Auf dem Rückweg kommt mir Naomi entgegen - yeah! Wir schaffen gerade so im Vorbeilaufen ein Highfive, bevor es für sie Richtung Verpflegungsstand und Wendepunkt geht und für mich bergauf und zurück. Tja, der Hügel sieht so aus:


No hay dolor! Es gibt keinen Schmerz! Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wann Denise und Kati das gemacht haben, aber ich bin sicher, dass es niemand anderes gewesen sein kann. Das Grinsen kriege ich für den Rest der Runde nicht mehr aus dem Gesicht. Jemand hat die Strecke vollgeschrieben! Mit meinem Mantra aus den "richtigen" Bergen, aus dem fantastischen Radurlaub auf Mallorca - jetzt sind wir in Düsseldorf, ich laufe zuhause und hier steht mein Name auf der Strecke. Alle unsere Namen! Jeder Läufer kommt hier vorbei und kann unsere Namen lesen. Es gibt keinen Schmerz! Es gibt nur sehr große Crewlove!


Ich laufe am Ziel vorbei und auf die zweite Runde. Hier ist unser Stimmungsnest: Unglaublich, wie viele bekannte Gesichter hier am Rand stehen, irgendwas rufen, klatschen, jubeln, Schilder hochhalten. Ich kann gar nicht alle sehen, weil es hier einfach so unglaublich voll ist, aber ich freue mich über jeden einzelnen, der extra gekommen ist. Auch, wenn man mir beim Laufen wahrscheinlich alles ansieht, aber keine Freude.



Der Fuß und ich haben uns jetzt so weit geeinigt, dass er zwar weh tut, ich aber laufen kann. Das vorsichtig gesteckte Ziel ist es, unter 30 Minuten zu laufen und nach der ersten Runde bin ich gut auf Kurs. Naomi überholt mich unter dem Fernsehturm - endlich, ich rechne schon seit ein paar Minuten damit, dass sie an mir vorbei flitzt. "Wir schaffen das zusammen!", ruft sie noch und wieselt davon. Ich weiß, dass ichs schaffe, aber nicht in dem Raketen-Tempo, meine Liebe!


Unten am Rhein gibt es für mich wieder ein Wasser, ein winziges Innehalten am Getränkestand und dann wird mir klar, dass ich gleich tatsächlich fertig bin. Spaß macht das Laufen nicht, ich schlage mich so durch und will nichts anderes, als unbedingt finishen. Noch ein Kilometer. Plötzlich zieht es sich richtig zu, fängt an zu regnen und ein verdammt krasser Wind pustet mir entgegen, so dass ich kaum voran komme. Mein erster Gedanke wandert zu den Jungs auf der Radstrecke: Ich muss hier nur noch kurz ins Ziel laufen, während die zwei gerade wahrscheinlich auf dem Rad weggepustet werden. Schöne Scheiße.

Die letzten Kurven. Raus aus dem Park, zurück auf die Straße. Auf den blauen Teppich. Ich bin tatsächlich gleich schon fertig, unglaublich! Ein Rennen zum Vergessen - aber auch das geht zu Ende. Ich laufe ins Ziel!



Hier die schnöden Zahlen:

Schwimmen: 19:18
Wechsel 1: 05:05
Rad: 40:50
Wechsel 2: 03:00
Lauf: 29:33
Gesamt: 01:37:43

Ich kann sehr gut mit den Ergebnissen leben, aber knabbere noch ein bisschen daran, wie sie zustande gekomen sind. Das Schwimmen war katastrophal und ich weiß nicht, wie ich das in zwei Wochen in Hamburg besser hinkriegen soll. Auf dem Rad musste ich sehr kämpfen und hatte keinen Spaß, mit der Zeit an sich bin ich nicht ganz zufrieden - wohl aber im Vergleich: Von 143 Frauen auf der Sprintdistanz ist die reine Radzeit auf Platz 43. Nicht so übel. Beim Laufen hatte ich erwartet, dass es hart wird und bin daher froh, dass ich ohne Wandertag durchgekommen und unter 30 Minuten geblieben bin. Insgesamt: okayes Ergebnis, hätte nur mehr Spaß machen können!

Was wirklich, wirklich Spaß gemacht und den kompletten Tag gerettet hat, sind die Menschen: Triathlon alleine wäre nicht das gleiche. Es ist unglaublich schön, zusammen zu starten, im gleichen Rennen zu sein, zwischendurch die Augen offen zu halten, sich in der Wechselzone zu treffen, auf dem Rad zu entgegen zu kommen oder beim Laufen abzuklatschen. Es ist großartig, wenn du ins Ziel kommst und weißt, da wartet schon jemand auf dich. Es ist genauso großartig, dort zusammen den nächsten in Empfang zu nehmen.


Fangirls.
Es ist wunderbar, zusammen zu trainieren - sei es die mittlerweile sehr liebgewonnene Feierabend-Radrunde oder gemeinsame Läufe um den See inklusive kurz reinhüpfen. Es tut auch gut, mit den üblichen Sorgen nicht alleine zu sein. Hält die Schulter? Hält das Knie? Macht der Fuß mit?


Es ist großartig, wenn du Freunde und Familie an der Strecke hast. Wenn dich am Wettkampftag auf einmal noch viel mehr bekannte Gesichter anstrahlen, als sich vorher angekündigt hatten. Ihr alle, die da immer am Rand stehen: Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sich euer Support gerade am Ende beim Laufen anfühlt! Danke fürs Dasein und für eure vielen, vielen Bilder! Wenn du hinterher Nachrichten bekommst, in denen so was steht: "Bin echt stolz sagen zu können, dass ich eine Freundin hab, die sowas irres schafft!" DANKE! Ich bin stolz, dass ich so tolle Leute um mich herum habe! Sprachlos machen mich die Mädels aus der Tri Gang, die ein komplettes (!) Paket Kreide vermalt haben, damit wir alle unsere Namen auf der Laufstrecke lesen können. Ihr seid unfassbar!


Fazit des Tages: Triathlon kannste auch alleine machen, is dann aber halt scheiße.