Mittwoch, 3. Mai 2017

Mein heimlicher Marathon: Die Vorbereitung - Teil 1

Es ist Juni 2016 und ich schreibe einen Artikel, den ich im Mai 2017 veröffentlichen werde. Das ist schräg, aber ich werde die nächsten Monate erst einmal für mich mitschreiben, bis es die ganze Geschichte dann zum Nachlesen gibt. Die könnte etwas länger werden, also hol dir einen Tee, nimm dir einen Keks und mach's dir gemütlich. Ich fühle mich auf jeden Fall ein bisschen so, als wäre ich heimlich schwanger. Mit einem Marathon-Baby. In 11 Monaten kommt es zur Welt, denn ich habe mich angemeldet. Für Düsseldorf. 30. April 2017.

Eigentlich finde ich die ganze Sache ziemlich absurd, denn es hat mich noch nie gereizt, einen Marathon zu laufen. Nie. Das war einfach kein Ziel, das ich interessant fand. Tja, seit ich als Helfer beim Metro Marathon in Düsseldorf war, hat sich das ein klitzekleines bisschen verändert. Ich will das auch machen. Über die Ziellinie laufen. Ich will so eine scheiß Medaille. Die sind schön. Groß. Schwer. Ich wollte auch nie Halbmarathon laufen. Stand Juni 2016 bin ich drei gelaufen, einer davon war schrecklich, einer super und beim dritten wusste ich erst drei Tage vorher, dass ich überhaupt starte und dafür war es überraschend einfach.

Was macht man also bei Zweifeln? Natürlich habe ich erst mal gegoogelt. Was für Voraussetzungen sollte man mitbringen, wenn man Marathon laufen will? Unter anderem bin ich darüber gestolpert: "Ideale Einstiegsvoraussetzungen für die 12-wöchige, spezifische Marathonvorbereitung bietet ein gerade erfolgreich absolvierter Halbmarathon. Über die Reife für ein Marathontraining verfügt jedoch auch, wer mehrere Wochen hintereinander ein Pensum von etwa 30 Kilometern an drei Trainingstagen ohne nennenswerte Probleme absolviert. Dazu gehört pro Woche eine längere, in minimalem Tempo gelaufene Einheit über mindestens 90 Minuten." Öhm, wenn das so ist, worauf warte ich eigentlich noch?


Mir ist durchaus bewusst, dass die Vorbereitung kein Spaß wird. Ich habe keine Ahnung, wie ich die langen Läufe schaffen soll, also die richtig langen. Ich glaube aber, dass ichs theoretisch schaffen kann - ich merke, dass ich in letzter Zeit weniger und kürzere Pausen zwischen Trainingseinheiten brauche, kann mir mehr zumuten, stecke das gut weg. Ich bin einen Halbmarathon bei Hitze ohne großartiges Training in Bestzeit gelaufen. Ich denke, wenn ich ordentlich trainiere, sollte das Ganze körperlich kein unlösbares Problem werden. Bleibt wie immer die Frage, was der Kopf so macht. Ich habe mir ein paar Trainingspläne angesehen und denke, dass ich das zeitlich Anfang 2017 hinkriegen werde - besser jedenfalls als jetzt im Sommer. Ein Herbst-Marathon wäre ja theoretisch auch eine Möglichkeit, aber ich möchte meine Wochenenden im Sommer lieber auf dem Rad verbringen als in Laufschuhen. Außerdem komme ich mit Hitze weniger gut klar als mit Kälte und Regen. Und der wichtigste Grund: Düsseldorf. Ich möchte die Premiere unbedingt zuhause laufen.

Ich habe mich also entschieden, 2017 beim Düsseldorf Marathon zu starten. Und ich möchte das vorher nicht groß rumerzählen. Ich weiß, dass ich ein gigantisches Talent habe, mich selbst vollkommen verrückt zu machen. Mir Druck zu machen. Da möchte ich keine Nachfragen und gut gemeinten Ratschläge von außen haben. Aus dem Grund wissen zum jetzigen Zeitpunkt folgende Menschen von diesem Plan: Naomi, die 2016 in Düsseldorf gelaufen ist und mir einen Rabattcode für die Anmeldung geschenkt hat, und Christian, der auch seinen ersten Marathon in Düsseldorf gelaufen ist und von dem ich mir hoffentlich etwas Ruhe und Gelassenheit abgucken kann. Ich kann das unmöglich komplett für mich alleine behalten und habe daher genau diese beiden eingeweiht, weil ich weiß, dass sie mich bestärken, dass sie an mich glauben, wenn ich es tue und dass sie nicht "Was zur Hölle, bist du eigentlich bescheuert?!" fragen. Wir sind jetzt also der Maren-läuft-den-Düsseldorf-Marathon-Geheimbund und ich starte die Aufzeichnungen:

Liebes Tagebuch ...

09.06.2016
Ich habe die Anmeldung ausgefüllt. Den Code von Naomi eingetragen, der mir die Quälerei zum Schnäppchenpreis beschert. 40,50 Euro. Für 42,195 Kilometer. Macht 0,96 Euro pro Kilometer. Guter Preis. Ich hatte noch bei keiner Anmeldung so ein Herzklopfen - meine Güte. Zögerlich kreist der Mauszeiger über dem Anmeldebutton. Oh, da blinkt was, schnell nochmal woanders hin klicken. Tab wechseln. So geht es eine halbe Ewigkeit. Schließlich drücke ich zwei Stunden später doch noch auf Anmelden und - nichts! Ich lande wieder auf der Startseite des Anmeldeformulars, keine Bestätigung, keine Fehlermeldung, gar nichts! Ich checke ungefähr 37x meine Mails und aktualisiere die Starterliste genauso oft. Nichts. Oh Mann. Ich starte einen zweiten Versuch, schließe ihn dieses Mal direkt ab und siehe da - ich werde zur Zahlung weitergeleitet. Aha! Danke für den Hinweis, dass das Formular offenbar abgelaufen war.

"Wir haben Ihre Registrierung erhalten und Ihnen eine Bestätigungsmail geschickt. Wir danken für Ihre Anmeldung und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Teilnahme."

Das werden wir ja sehen. Dringende Frage, die man sich nach der Marathon-Anmeldung stellt: Was, wenn die Medaillen nächstes Jahr nicht so schön sind? Oder viel kleiner?


10.06.2016
Nachricht an Christian: "Hab was Dummes gemacht." - "Kommt eine 42 drin vor?"

18.06.2016
Ich bin wegen des Velothons in Berlin und treffe meine Freundin Steffi auf einen Kaffee. Wir sehen uns nicht so oft, die Entfernung zwischen Düsseldorf und Berlin ist Schuld. Nachdem wir stundenlang im Café gehockt und über Gott und die Welt gesprochen haben, beschließe ich spontan, sie einzuweihen. Es passt einfach und wenn sie dabei sein möchte, braucht sie ja etwas Vorlaufzeit, um die Reise zu planen. Ihre Reaktion ist eine Mischung aus Erstaunen und Bestärken, bei mir kommt an: Wenn du dir das zutraust, dann schaffst du das auch. Unser Geheimbund hat sich jetzt also mit mir auf insgesamt vier Personen erweitert. Irgendwie schön.

07.08.2016
Seit der Anmeldung vor zwei Monaten habe ich nicht allzu viele Gedanken an den Marathon verschwendet. Nur einmal: Wegen einer Überlastung im Fuß war ich für einige Zeit außer Gefecht und habe das Lauftraining komplett ausgesetzt. Als ich dann wieder einsteigen konnte, habe ich bemerkt, dass es mir überhaupt nicht gefehlt hat. Wie schön das Leben wäre, wenn ich nur noch Rad fahren würde! Bahnen zählen im Schwimmbad braucht doch auch kein Mensch. Laufen schon gar nicht. Einen Moment lang finde ich die Idee sehr reizvoll, nach dieser Triathlon-Saison nur noch zu radeln. Dann meldet sich der Ehrgeiz: Aber so eine Mitteldistanz wäre doch schon ganz schön! Danach kannste ja immer noch aufhören. Und dann fällt es mir ein: Da steht im Frühjahr nächsten Jahres auch noch ein anderer längerer Lauf an. Ups.

Voller Rennrad-Euphorie keinen Gedanken ans Laufen verschwenden. Mit Steffi in Berlin
13.12.2016
Die letzten Monate habe ich erfolgreich verdrängt, dass ich für einen Marathon im April angemeldet bin. Als es mir wieder eingefallen ist, fühlt es sich dann plötzlich gar nicht mehr so irre aufregend an wie noch bei der Anmeldung. Herzrasen beim Klick auf den Button? Haha. Süß. Mittlerweile ist meine Teilnahme am Düsseldorf-Marathon nicht mehr so ein riesiges Geheimnis, eigentlich habe ich überhaupt keinen vollständigen Überblick mehr darüber, wer inzwischen Bescheid weiß - ich weiß nur, wer es nicht weiß. Meine Eltern. Meine Freundin Sara. Erstere werde ich vermutlich demnächst einweihen, weil ich sie schon gerne dabei hätte. Sara wird mich für vollkommen bescheuert erklären, aber sich den Termin dann in den Kalender eintragen - mal sehen, wann ich mit dieser Information rausrücke oder ob ich sie nicht doch lieber noch eine Weile für mich behalte. Online wird es ein Geheimnis bleiben - diese Bombe platzt erst Ende April. Ist ja viel unterhaltsamer so. Und nimmt für mich sehr viel Druck raus.

Die neuerdings in den Marathon-Plan Eingeweihten wie Triathleten und Arbeitskollegen zeigen sich übrigens relativ unbeeindruckt und das ist gut. Scheint also auch für Außenstehende keine komplett abwegige Sache zu sein, dass ich gedenke, 42 Kilometer durch Düsseldorf zu laufen. Hervorragend.

Aktuell beschäftigen mich vor allem zwei Fragen: Trainingsplan ja oder nein? Falls ja, welchen? Und: Welcher Schuh wird der Marathonschuh?

Ganz ohne Plan werde ich die Nummer wahrscheinlich nicht angehen. Aber ich weiß nicht, ob ich Bock habe, mich penibel an kleinteiligen Scheiß zu halten oder ob ich einfach die langen Läufe plane und den Rest drumherum stricke. Ich schätze, es wird darauf hinauslaufen, alles andere wäre nicht ich.

Die Schuhfrage gestaltet sich da deutlich komplizierter: Seit ich mich beruflich mit Laufschuhen beschäftige, bewerte ich das Thema etwas anders als vorher. Ich glaube, für den allerersten Marathon (oh Gott, sollte man sich das wirklich mehrfach antun?) bin ich mit einem eher gut gedämpften und daher vielleicht etwas weniger dynamischen Schuh am besten beraten. Hoch im Kurs ist zurzeit der Saucony Guide, wobei ich seit neuestem auch meinen Mizuno Wave Inspire echt zu schätzen weiß - bis er mir letztens auf einem 19-Kilometer-Lauf eine Blase UNTER einem Zehennagel verpasst hat. Danke dafür. Also stehen zurzeit alle Zeichen auf Guide, allerdings wollte ich vorher nochmal auf einem Laufband rumturnen und jemanden mit Ahnung schauen lassen, ob ein (leicht) gestützter Schuh eigentlich immer noch nötig ist oder nicht. Abwarten.


07.01.2017
Hallo neues Jahr! Marathonjahr. Langsam wird es ernst. Hätte ich einen Trainingsplan, würde er wohl jetzt bald beginnen. Ich habe mir ein paar angeschaut, aber keiner davon hat "Nimm mich!" gesagt. Ich möchte keinen Plan. Ich weiß, dass ich lange, langsame Läufe machen muss. Und mache ansonsten alles so weiter wie bisher. Nur etwas häufiger. Die Winterlaufserie über 10, 15 Kilometer und einen Halbmarathon von Januar bis März passt perfekt. Von Zeit zu Zeit frage ich mich, wie unvernünftig und bescheuert es eigentlich ist, einen Marathon ohne Trainingsplan laufen zu wollen. Aber die Vorstellung, mich an irgendeinen Plan halten zu müssen, nimmt mir so dermaßen den Spaß, dass ich einfach bei meiner bewährten Taktik bleiben werde. Bleiben muss. So kommt vielleicht nicht das bestmögliche Ergebnis raus, aber wenigstens bin ich zufrieden dabei.

Außerdem habe ich beschlossen, die Geheimniskrämerei bei Familie und Freunden aufzugeben. Ich fände es schön, wenn meine Eltern dabei wären und das steigende Trainingspensum wird sowieso nicht unbemerkt bleiben. Deshalb erzähle ich zuerst meiner Schwester und dann meiner Mutter von meinen Plänen. Erste Reaktion: "Sag das bloß nicht Papa, der will da sofort auch mitmachen!" Das Gefühl habe ich auch. Gleichzeitig fühlt es sich aber auch falsch an, alle bis auf einen einzuweihen. Deshalb frage ich ihn bei der ersten gemeinsamen Radfahrt des Jahres, ob er sich den 30. April freihalten kann, weil ich ihn gern als Zuschauer dabei hätte. Er reagiert wie erhofft gut und überlegt, sich für den Getränkestand als Helfer zu melden, den sein Lauftreff organisiert. Super!

19.01.2017
Das Training plätschert so vor sich hin. Ich spüre noch keinen großen Druck, weil sämtliche 12-Wochen-Pläne erst Ende Januar anfangen würden. Und da ich ja sowieso keinen Plan habe, mache ich, was mir sinnvoll erscheint. Zum Beispiel an einem schönen sonnigen Nachmittag zur Flughafenbrückenrunde aufbrechen. Die Strecke geht rheinabwärts, über die Brücke, rheinaufwärts - mindestens 14 Kilometer ohne Ausstiegsmöglichkeit. Kann sich ganz schön ziehen und bin ich noch nie alleine gelaufen. Ich habe keine Pläne, wie weit es heute genau werden soll, vielleicht um die 19 Kilometer, aber es läuft gut. Deshalb hänge ich noch eine weitere Brücke dran, nachdem der längste Teil geschafft ist. Und noch eine. Schließlich stehe ich nach 23,5 Kilometern wieder vor dem Büro und beschließe, dass ich die 25 jetzt auch knacken kann. Meine weiteste Strecke bisher waren 21 Kilometer - vier mehr sollten eigentlich keine große Zauberei sein. Die letzten 1,5 Kilometer um den Block machen die Beine nur noch, was der Kopf ihnen sagt: laufen, weil sie müssen. Die gute Dämpfung des Guide macht sich bezahlt, dennoch reicht es den Füßen so langsam aber sicher. Dass ich die ersten 25 Kilometer schon im Januar ohne große Schwierigkeiten abhaken kann, macht mich zuversichtlich. Und ein bisschen stolz!

Trägt mich gut über 25 Kilometer: Der Saucony Guide 10
14.02.2017
Super, wenn man schon einen ersten Longrun abhaken kann, blöd nur, wenn man danach erst mal außer Gefecht ist. Eine Erkältung aus der Hölle hat jeden Gedanken an Training im Keim erstickt und mir eine zweiwöchige Zwangspause verordnet. Jetzt läufts zwar wieder, macht aber überhaupt keinen Spaß. Na toll. Konnte ich jemals so was wie ansatzweise locker laufen?

19.02.2017
Nach zwei kürzeren Läufen ist die Routine zurück gekehrt. Gestern bin ich mit meinem Vater im Schlepptau zu einer Runde um die Seen aufgebrochen. 21 Kilometer gingen schon wieder recht einfach - schön, dass diese garstigen Erkältungspausen einen dann doch gar nicht so weit zurückwerfen, wie es sich anfangs anfühlt. Aber kaum ist die Rüsselseuche überstanden, heckt der Körper etwas Neues aus. Dieses Mal ist es die Achillessehne. Gestern beim Lauf hat sie keinen Mucks von sich gegeben, heute ist selbst Gehen schmerzhaft. Ich creme mit Voltaren, schone den Fuß und mache ansonsten gar nichts.


20.02.2017
Ich habe gelogen. Ich habe nicht nichts gemacht, sondern gegoogelt. Das ist ein Fehler. Immer. Entzündungen der Achillessehne sind typisch bei Überlastungen, zum Beispiel durch ein zu schnell gesteigertes Trainingspensum oder falsche Schuhe. Sie können 6-8 Wochen oder noch länger dauern, werden gern chronisch und man sollte mit dem Wiedereinstieg ins Training sehr vorsichtig sein. Was zur Hölle. Ich habe keine acht Wochen.

Die Schmerzen sind mal stärker und mal schwächer. Gestern, nach dem langen Lauf am Vortag, waren sie stark. Heute zwickt es hin und wieder ein bisschen. Ich bin trotzdem mit meinem Kollegen Lukas bei bunert zur Laufanalyse verabredet. Da wir beim Onlineshop arbeiten und dort natürlich kein Laufband zur Verfügung haben, weichen wir auf die Düsseldorfer Filiale aus. Ich laufe seit drei Jahren leicht gestützte Schuhe und hatte damit bisher keine Schwierigkeiten. Die Knieschmerzen von vor einem Jahr ließen sich durch einen steifen großen Zeh erklären und waren dank Einlagen im Nullkommanichts weg. Etwa seit einem halben Jahr laufe ich nicht mehr mit den Einlagen, aber immer noch die gleiche Art von Schuh: Brooks Ravenna, Mizuno Wave Inspire, seit einer Weile den Saucony Guide. Weil Lukas nach einigen gemeinsamen Läufen vermutet, dass ich eigentlich gar keinen Stabilschuh mehr brauche, schauen wir uns das heute mal auf dem Laufband ganz genau an.

Der Ergebnis steht schnell und eindeutig fest: gerade Beine, keine Überpronation, Neutralläufer. Das sah noch vor einem Jahr etwas anders aus. Schön, aber gleichzeitig auch blöd, denn ich brauche neue Schuhe. Die Frage, welcher der Marathonschuh wird, beschäftigt mich schon eine Weile und wird jetzt nicht gerade einfacher. Bei Neutralschuhen ist die Auswahl viel größer und für mich sind alle gleichermaßen neu. Kein geliebter Ravenna, kein Wave Inspire, kein Guide. Meine Füße entscheiden sich für den Asics Pursue 3. Ich wollte nie einen Schuh von Asics, jetzt habe ich doch einen. Wie innovativ.

Jungfräulich vor dem ersten Lauf: Der Asics Pursue 3
22.02.2017
Der neue Schuh macht keine Probleme. Die Sehne allerdings schon. Dass zehn Kilometer locker durch den Wald traben nicht die beste Idee war, merke ich am Folgetag. Ich kann nur unter Schmerzen auftreten und kaum gehen. An Laufen ist absolut rein gar nicht zu denken. Mittlerweile kann ich die Entzündung von außen fühlen, bei Bewegung reibt die Sehne. Das Gefühl ist mir aus den Handgelenken leider zu gut bekannt. Scheiße. Es ist keine Zeit mehr, zum Arzt zu gehen, stattdessen fahre ich über Karneval ein paar Tage in Urlaub. Den ersten 30er, den ich gern an der Nordsee laufen wollte, habe ich mir schon längst aus dem Kopf geschlagen. Obwohl ich nicht sicher bin, ob ich sie brauchen werde, packe ich die Laufschuhe mal ein. Ansonsten steht auf dem Programm: Fuß hochlegen, kühlen, Voltaren, Ibuprofen. Befreundete Physiotherapeuten sind sich uneinig über die beste Vorgehensweise, vor allem über das Kühlen, aber mir hilft es. Wenn die Ferienwohnung kein Gefrierfach hat, muss man übrigens erfinderisch werden: Tagsüber den TK-Spinat zum Kühlen verwenden und abends zu Spinatpizza verarbeiten oder Esslöffel erst im Kühlschrank und dann auf dem Fuß lagern. Ansonsten mache ich gar nichts, vergesse die geplanten langen Läufe, vergesse die 6-8 Wochen und lenke mich mit Lernen ab. Klausurphase und Marathonvorbereitung ist auch nichts, was man unbedingt zeitgleich braucht.


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