tag:blogger.com,1999:blog-1812684327875819872024-03-13T23:11:00.273+01:00Ich hasse laufen.marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comBlogger231125tag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-33367797902337978272022-05-12T18:09:00.004+02:002022-05-12T23:04:34.527+02:00Birdrace - Vögel zählen auf dem Gravelbike<div class="separator"><i>Diesen Artikel kannst du dir auch als Podcast anhören, zum Beispiel auf <a href="https://open.spotify.com/episode/1fb34jqEXEuCbogR5omQzn?si=34406f178d5a4fb3" target="_blank">Spotify</a>. </i></div><div class="separator"><br /></div><div class="separator">Kein Geheimnis: Ich bin leicht zu begeistern. Als ich vom Birdrace höre, dauert es nicht lange, bis ich mitmachen möchte. Draußen sein und dabei Vögel beobachten - das mache ich sowieso ständig. Dazu noch ein abgestecktes Gebiet (in meinem Fall der Kreis Mettmann) und eine festgelegte Zeit: 24 Stunden. Und wie bewegt man sich in einem ganzen Landkreis am sinnvollsten fort, wenn man in kurzer Zeit möglichst viele verschiedene Vögel finden möchte? Natürlich mit dem Rad - spätestens jetzt ist klar, wieso ich angefixt bin.</div><br />Ja, das Konzept ist absurd - wieso sollte irgendjemand Vögel um die Wette zählen? Naja - wieso denn nicht? Ich bin ja prinzipiell Fan von Dingen, die Menschen dazu motivieren, draußen Zeit zu verbringen, sich mit der Natur zu beschäftigen und sich im Idealfall noch zu bewegen. Wenn also eine Art Wettkampf den Ehrgeiz kitzelt und das dazu führt, sich mit verschiedenen Vogelarten, ihren Lebensräumen, ihrem Aussehen und ihren Rufen auseinander zu setzen, dann halte ich das für eine ziemlich gute Idee.<div><br /><div><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4032" data-original-width="3024" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJiyNHt1fmD5Gk-yRVxsLiS174SGGOraGuZW2CkUge7f8Lqtos5rgH2hYtXlJK0EsKgP1kBu7APXbMMgbUcGFIWJ-yUz8FyDTI3LhNW6IiwZL1n_gPim08PhLv9M6lCthvNBDXYiXCbSSQj3WfuWVPLrgSb0XlEKMFrYkcPUN33a-Sd4MoldfmUhYHWg/w300-h400/PXL_20220507_054410939.MP.jpg" width="300" /></div></div><div><h3 style="text-align: left;">Das Kind braucht einen Namen</h3>Ich bin deshalb jetzt also Teil eines Rennens, bei dem Teams wie Vollmeisen, Tigerente, Avifaunistische Aktion oder Uropa Epops Enkel (upupa epops = Wiedehopf) gegeneinander antreten. Selbstverständlich lassen die Teams bei ihrer Benennung kein Vogel-Wortspiel aus. Ich gründe ein eigenes Team, es heißt Gravelkrokos. Weil wir mit Gravelbikes fahren natürlich, und weil … wir eben keine Krokodile sind. Klar.<br /><br />Streckenplanung first, Vögel beobachten second. Vorteil am Kreis Mettmann: Er ist verdammt weitläufig. Nachteil am Kreis Mettmann: Er ist verdammt weitläufig. Es wirkt sinnvoll, so viele verschiedene Habitate wie möglich auf der Route unterzubringen und diese dann auch noch innerhalb von 24 Stunden komplett radeln zu können - denn hügelig ist es hier durchaus auch. Niederbergisches Land lässt grüßen.<div> <br />Der Wecker klingelt um 6, ziemlich eklig für einen Samstag, aber es ist schließlich Raceday. Der Tag wird lang und ich frühstücke gut. Zu gut, wie sich am ersten längeren Anstieg herausstellt, denn beinahe hätten Brötchen und Waldboden sich näher kennengelernt. Uff.</div><div><h3 style="text-align: left;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="3024" data-original-width="4032" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-I4fzeAp8Xu5-5DOr5spp6R2axncsHVEVcHhAveuohpV3au6XDeH58nk5kj3comia_Rlwwt5O7lTupUyR4CAFGVINb4VUavtBlFtkImTXTtoJ6GDF3J1mCht7IzyH9CoXMBg3mhWFd6Sx-uGnQOhiBpiAj2koOPAVimOIusWySF6N_OVNkohJAP-Q8g/w640-h480/PXL_20220507_070553159.MP.jpg" style="font-size: medium; font-weight: 400;" width="640" /></div>Die Regeln</h3>Es gibt etwas mehr als 300 Vogelarten in Deutschland, davon natürlich nicht alle im Kreis Mettmann, da wir leider keinen Zugang zum Meer und auch keine Alpen vor der Haustür haben. Trotzdem bleiben ganz schön viele Arten übrig. Es geht darum, in 24 Stunden so viele verschiedene freilebende Vögel wie möglich sicher zu bestimmen - entweder optisch oder akustisch. Das Ganze basiert auf Vertrauensbasis, klar. Ich kenne mich ein bisschen aus, aber nicht wahnsinnig gut. Es gibt verdammt viele kleine braune Vögel und mit Stimmen bin ich noch ziemlich ungeübt - egal, wenn's am Ende nur eine gute Radfahrt wird, war’s trotzdem ein guter Tag. <br /><br />Die ersten Häkchen kommen schon zuhause auf die Liste: Kohlmeise, Blaumeise und Amsel sind durchs Fenster schnell erkannt. Gut, das sind die Klassiker, die vermutlich jedes Team abhaken wird. Den Garten will ich mir als Joker für später aufheben, erst mal aufs Rad. Um kurz nach 7 sind die Straßen frei. Herrlich. Die Gravelkrokos haben keine Strategie, sondern besprechen sie unterwegs. Anhalten, wenn einer etwas sieht oder wenn ein Gebiet vielversprechend aussieht, ansonsten weiterfahren. Ok. Aus Angst, irgendetwas zu verpassen, fahren wir superlangsam, bis mir einfällt, dass gut 70 Kilometer in Schrittgeschwindigkeit dann vielleicht doch etwas zu lange dauern werden.<br /><h3 style="text-align: left;">Rein ins Grün</h3>Es geht rauf und runter, mitten durch die Felder. Schon kurz hinter dem Haus sehen wir Feldlerchen - und zu überhören sind die kleinen Alarmanlagen auch nicht. Doch da ist noch etwas anderes im Grünstreifen - eine App hilft bei der Bestimmung. Eine Dorngrasmücke! Die habe ich erst vor kurzem in Holland kennengelernt. Ich wusste gar nicht, dass wir Nachbarn sind!</div><div><br /></div><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4032" data-original-width="3024" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRuB9_qwjvYilOK1CsddQi8fBTFXNa1h8punKeJpzIqG6VfAj8GE16-NtepN02JT2Ux88i5KixfVb6vHsx4rtcROJw_QzJCI_gLXKQCdHU0ln8XNxBk_b16xw51X3z9jmDl9BQSVmMR3ozndC78DrlSmUCzRMU6PYyxYI7mdn4W-SlTCTYZSLwjyLJhQ/w480-h640/PXL_20220507_133315517.jpg" style="font-size: 18.72px; font-weight: 700;" width="480" /></div><div><div style="text-align: center;"><br /></div>Die Strecke wird anstrengender, aber immerhin ist sie traumhaft schön. Felder wechseln sich inzwischen mit Wald ab, menschenleer ist es noch immer. Auf den holprigen Waldwegen fällt die Doppelbelastung aus Radfahren und Vogelsuche zum ersten Mal auf - gar nicht so einfach, sich auf beides zu konzentrieren. Beim zweiten Anstieg muss ich bereits schieben, aber nicht, weil das Multitasking mich zu sehr anstrengt, sondern weil meine Beine und die Steigung sich nicht miteinander vertragen. Vögel sehe ich bei meiner Wanderung bergauf keine. Hm. <br /><br />Nach Feld und Wald kommt Wasser. Normalerweise interessiere ich mich recht wenig für Enten und Gänse, heute halte ich die Augen und Ohren offen. Ein Beat aus dem Schilf erregt Aufmerksamkeit: Ein <a href="https://www.deutsche-vogelstimmen.de/teichrohrsanger/" target="_blank">Teichrohrsänger</a>! Eine Pfeifente bringt noch etwas Abwechslung in die Entenrunde.<div><h3 style="text-align: left;">Vogel-Wunschliste</h3>Langsam gehen die Überlegungen los: Was sehen wir heute noch mit Sicherheit? Wird irgendein für uns neuer Vogel dabei sein? Oder vielleicht sogar ein seltener? Ein Must-Have lässt ein wenig auf sich warten, aber dann: endlich ein Buchfink! Haken dran. Weil ich in letzter Zeit häufig Greifvögel beobachte, will ich auf keinen Fall nach Hause fahren, bevor wir nicht die beiden am einfachsten zu entdeckenden abhaken können: Mäusebussard und Rotmilan. Beides gelingt gleichzeitig auf einem Feldweg irgendwo bei Wülfrath. Check. <br /><br />Ich finde eine Bank und will eine Pause einlegen, bis mir der kleine gelbe Vogel im Bäumchen dahinter auffällt. Im Vorbeifahren hätten wir ihn übersehen. Hallo! Was bist du? Glücklicherweise hat dieser Vogel die Ruhe weg und lässt sich kein bisschen davon irritieren, dass wir direkt unter dem Baum stehen und über seine Merkmale diskutieren. Drei laut streitende Kinder platzen in die Szenerie; eines beginnt auf den Baum zu klettern, in dem sich der von uns immer noch nicht bestimmte kleine gelbe Vogel befindet. Na klasse, der wird jetzt die Biege machen - allerdings nur seelenruhig bis zum Nachbarbaum. Es stellt sich heraus, dass dieser coole Dude eine Goldammer ist. Die sehe ich tatsächlich zum ersten Mal, finde sie direkt mal richtig lässig und mache mit Freude einen Haken dran.</div><div><br /><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4032" data-original-width="3024" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjj_o3mRFhtA8X5xL6LhQ77NXI_M55HvouohI4bVigRfRQ-hyxpzCxHGqDGDDWVANTDK51QyaRYQTmCBLWUECeUjY5lenuU30GYj-zdd42XQrlsmpnBhVdUo6mfOM-euNdzrWtiejBQMRS8nktYPY2Uu7qiYm5EAXUWziSZ20sqd8-vG54D2o5uAetUcA/w480-h640/PXL_20220507_081158797.jpg" width="480" /></div></div><div><br />Wir kommen zu Grube 7, einem ehemaligen Kalksteinwerk, das heute Naturschutzgebiet ist. Hier leben allerlei Vögel, auch ein paar gar nicht so häufige wie der Steinschmätzer, daher verspreche ich mir von diesem Abstecher viel. Entweder verbringen wir hier zu wenig Zeit oder die Vögel sind gerade woanders - auf den Wanderwegen drum herum tummelt sich jedenfalls nichts Ungewöhnliches. Ich kann den Zilpzalp langsam nicht mehr hören. Könnte der nicht endlich mal die Klappe halten, damit auch nochmal irgendwas anderes an meine Ohren durchdringen kann? Zilp zalp zalp zilp zalp zilp zilp zalp! </div><div><br /></div><div>Schon wieder bergauf. Mehr und mehr wird es zur Herausforderung, nach anstrengenden Gravel-Passagen das Fernglas ruhig zu halten. Ich fühle mich biathlonig. Nichts getroffen, schnell wieder aufs Rad. Neanderlandsteig jetzt. Die Strecke hat es ganz schön in sich, schon wieder schieben. Ist ja auch ein Wanderweg. Die Pausen werden mehr. Die Vogelsichtungen doppeln sich - zählt nicht. Aus dem Neandertal geht es für einen Schlenker in die Hildener Heide, von der ich mir mehr erhofft hatte als eine ziemlich normale Wiese - also schnell noch im Hildener Stadtwald den einen oder anderen Waldvogel abhaken und dann zurück ins Neandertal. </div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-uVTMVU7gQMDovN8kaXM6i5QZ6clWUhF3JCsbpuUuPTSq53ZospuQ7HifyA3qogpFePnOc8OM8hCY0xm2dvNQh167juhTy8aVhuzVRPTfcQUdYo79zZ-blaZqFUjZxxoxR4X_-FQc3HzxDGresuGVW0Q0FEWYtWKyEIb8M1PTERncgau9dE3jdzpVFg/w640-h360/IMG_20220507_151406942.jpg" width="640" /></div><div><br /></div><div>Halt! Was sitzen da für kleine Gestalten auf den Pfählen in der Baumschule? Spatzen? Nein, viel schmaler. Anhalten, durchs Fernglas schauen - Bluthänflinge! Herzlich Willkommen auf unserer Liste. <br /><br />Die Sonne brennt, die Beine brennen auch, ich brauche eine Eispause. Der Eiskaffee fließt direkt in die Oberschenkel, Zucker regelt, zurück auf die Strecke. Im Morper Bachtal erwarte ich mehr Wander- als Fahrradmeter, weil es hier stellenweise schon mit dem MTB anspruchsvoll ist - aber egal. Die Gesamtzeit ist nicht wichtig, nur die Vogelarten zählen. Davon sollte es hier noch ein paar andere geben, Tümpel und Schilf lassen hoffen. Wünsche werden nicht erfüllt, keine Rohrammer, kein Schilfrohrsänger, aber dafür immerhin eine Schwanzmeise und ein Kuckuck, der uns noch eine Weile hinterher ruft.</div><div><br /></div><div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlQ2s8nIwRJmrZM-_x49bCSOUEDYofLP3gQYOVeNAeMW737f-whwEJ5poXMviU2MsxgTaRQTji4s8P8iHSzb8A671j2DNHSaIDI7YzoyAR15EU3E_BeuuvzWkQ-sF6X-NW8nZEefp3noR3_R3m_oqs6n8KbBFYauJoYQ-L8E1WaKcHqLaizFJyroE9Dg/w640-h360/IMG_20220507_155330229.jpg" width="640" /></div><br />Langsam wird es zäh. Der Blick auf die Uhr erklärt die Müdigkeit - wir sind schon einige Stunden unterwegs, in den Beinen stecken Kilometer und Höhenmeter, der Kopf ist permanent in Alarmbereitschaft. Es könnte ja ein Seeadler vorbeifliegen. Oder wenigstens ein Turmfalke. Beide sehen wir bis Ende des Tages nicht, was beim ersten nicht überraschend und beim zweiten ziemlich seltsam ist - wo seid ihr, Falken, wenn man euch braucht? <br /><h3 style="text-align: left;">Endspurt</h3>Kurz vor dem Ende wird aus Sonne und Hitze auf einmal Gewitter - natürlich genau oben auf dem Hügel, nur Felder rechts und links. Die Route sieht noch einen Umweg vor, ich sehe das anders. Direkter Weg nach Hause, bevor das Birdrace noch mit einem Blitzschlag endet. 66 Kilometer mit 850 Höhenmetern haben fast 10 Stunden gedauert. Die letzten beiden Vögel finden vom Küchenfenster aus ihren Eintrag in die Liste: Gimpel und Kernbeißer lassen sich wie zu erwarten noch im Garten blicken. Auf die Finken ist Verlass!<br /><br />In der Dämmerung halte ich extra nochmal die Ohren aus dem Fenster, aber weder der Waldkauz noch die Waldohreule haben an diesem Abend etwas zu sagen. So stehen am Ende <a href="https://birdrace.dda-web.de/teams/jahr/2022/team/Gravelkrokos" target="_blank">47 Vögel auf der Gravelkroko-Liste</a>, was 2023 definitiv noch ausbaufähig ist. Was auf jeden Fall schon ziemlich solide ist: 850 Teams, 2500 Birdracer und 322 insgesamt gesehene Arten. Und fast 50 Prozent waren mit dem Rad unterwegs. Auch das dürfen nächstes Mal gerne mehr werden! Die Gravelkrokos planen schon mal ihre Strategie und legen so lange die müden Beine hoch.</div></div></div></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-64409158397458575672021-11-08T22:41:00.006+01:002021-11-08T22:42:47.772+01:00Querfeldrhein - Cyclocross in Düsseldorf<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Endlich hat Düsseldorf (wieder) ein Crossrennen - und was für eines! Die Schicke Mütze und der Cyclingclub Düsseldorf haben Querfeldrhein oder die Düsseldorfer Ausgabe des Wahoo Rival Cross veranstaltet. Samstag Lizenzrennen inklusive Bundesliga, Sonntag die Hobbyklassen, alles auf der Galopprennbahn in Grafenberg - herrlich!</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img alt="" border="0" data-original-height="815" data-original-width="1448" height="225" src="https://1.bp.blogspot.com/-3IpsrvJbb2M/YYmR7lNG5BI/AAAAAAABfNU/JO1hGB_oWO8yEvbUDn9yg2--PmrQKRMZACLcBGAsYHQ/w400-h225/querfeldrhein-maren-ichhasselaufen-2.jpg" width="400" /></div></div><div><br /></div>
Obwohl mein Fitnesszustand gerade jenseits von gut und böse ist, konnte ich mir das Heimspiel nicht entgehen lassen und habe mich an die Startlinie gestellt - und direkt in der ersten Kurve auf dem Schotter den Boden geküsst. Wie das Rennen ansonsten verlaufen ist, habe ich hier bei Coffee & Chainrings aufgeschrieben: <a href="https://coffee-and-chainrings.de/2021/10/querfeldrhein-cyclocross-premiere-auf-der-duesseldorfer-galopprennbahn/" target="_blank">Querfeldrhein - Cyclcocross-Premiere auf der Düsseldorfer Galopprennbahn.</a><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="text-align: left;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img alt="" border="0" data-original-height="815" data-original-width="1448" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-r-S4KEqNunE/YYmR7miJQmI/AAAAAAABfNY/AEd-F4qWSH0vaUnoMYxwxVhOIlMuL5mwQCLcBGAsYHQ/w640-h360/querfeldrhein-maren-ichhasselaufen.jpg" width="640" /></div><div><br /></div><div>Allerbesten Dank an <a href="https://www.rennrad-news.de/news/wahoo-rival-cross-2021-querfeldrhein-so-wars/" target="_blank">Rennradnews</a> für die Fotos.</div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-33677151959713758422021-07-16T10:13:00.004+02:002021-07-16T10:18:07.490+02:00Orbit360 - Spin Spark: Ruhrgebiet rauf und runter<p>Bisher haben die Orbits mich nach <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2021/06/orbit360-spooky-sputnik.html" target="_blank">Brandenburg</a> und <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2021/06/orbit360-marsian-mountains.html" target="_blank">Hamburg</a> geführt, aber eine Strecke habe ich auch vor der Haustür. Ich meine, wirklich direkt vor der Haustür - vom Wohnzimmerfenster aus kann ich sie sehen. Ich kenne viele Abschnitte der Route, einige Wälder davon seit 20 Jahren sehr gut, andere ein bisschen, aber fast überall bin ich schon mal gewesen. Niemals im Leben würde ich unter normalen Umständen auf die Idee kommen, in diesem Gebiet eine so lange und so hügelige Runde zu fahren, aber ... let's orbit! </p><i>
Die Story zum Spin Spark Orbit kannst du dir auch als Podcast anhören, zum Beispiel bei <a href="https://open.spotify.com/episode/2ejmrtt3gvHRTyeW1QfdXF" target="_blank">Spotify</a>, <a href="https://podcasts.apple.com/de/podcast/18-orbit360-spin-spark/id1508111558?i=1000529001829" target="_blank">iTunes</a> oder überall, wo es Podcasts gibt. In dieser Episode habe ich Nils Laengner zu Gast und spreche mit ihm über unseren Tag auf der Spin-Spark-Strecke. Jule Wagner, die Scouterin der Route, kommt auch zu Wort. </i><div><br /></div><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1080" data-original-width="1079" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-ewaFmsFWrc4/YPE9gnkW6kI/AAAAAAABZn4/-NpanhOEXIU1dVI9JjOhJzua1iKZprSzgCLcBGAsYHQ/w400-h400/Ic8BJ12A_2.jpeg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="400" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: right;"><i>Foto: Nils Laengner</i></td></tr></tbody></table><div><br /></div><div>153 Kilometer und 2200 Höhenmeter also. Plusminus ein bisschen, denn was am Ende getrackt wird, stimmt ja selten exakt mit der vorigen Planung überein. Hängt sicher damit zusammen, dass das Garmin bergauf gerne auf Auto-Pause schaltet - völlig egal übrigens, ob ich hoch kurbele oder wandere. Der Vorteil, wenn man die Gegend kennt: Man weiß, was kommt. Der Nachteil: Man weiß, was kommt.</div><div><br /></div><div>Absoluter Vorteil: Nicht vor der eigenen Haustür starten, sondern kurz hinter dem eigentlichen Startpunkt in Ratingen Breitscheid/Mintard, so dass der ganze fiese Teil zuerst kommt und die flachsten Kilometer ganz zum Schluss. Das gute daran: Der ganze fiese Teil kommt zuerst. Der Nachteil: Ja. </div><div><br /></div><div>Inzwischen weiß ich, dass ich 150 Kilometer im Gelände fahren kann und dass es je nach Untergrund entweder etwas länger dauert (<a href="https://www.ichhasselaufen.de/2021/06/orbit360-spooky-sputnik.html" target="_blank">Spooky Sputnik</a>) oder etwas schneller geht (<a href="https://www.ichhasselaufen.de/2021/06/orbit360-marsian-mountains.html" target="_blank">Marsian Mountains</a>). Vor ein paar Monaten, vor dem Start der Orbit-Serie, hatte ich über Spin Spark nachgedacht und überlegt, ob ich dafür nicht lieber zwei Tage einplanen sollte. Overnighter vor der Haustür sozusagen. Ich wusste, dass die Höhenmeter und vor allem ihre Verteilung mir ganz schön zu schaffen machen würden. Ich komme ganz gut auf gleichmäßige, nicht hochintensive Belastungen klar. Lange leicht bergauf. Halbmarathon laufen. So was. Aber immer wieder steil hoch, sofort steil wieder runter und so weiter - dafür bin ich wirklich nicht gemacht. 150 Kilometer langes Intervalltraining sozusagen. Mit meinem aktuellen Fitnesszustand: joa. Wird ein langer Tag.</div><div><br /></div><div>Die ersten Kilometer morgens um halb 7 sind tatsächlich die schönsten. Nachdem ich die etwas wurzelige Abfahrt am Schloss Landsberg überlebt habe, kurbele ich mich über den Sengenholzer Weg von Kettwig hoch nach Isenbügel. Das Ding ist keine Rampe mehr, sondern eher eine Mauer. Es gibt wirklich einige ekelhafte Möglichkeiten, mit dem Rad aus dem Ruhrtal wieder herauszukommen und das hier ist eine davon. Danke Jule. Ich bin stolz, dass ich nicht absteigen muss und werde ein paar Meter weiter oben mit dem schönsten Blick über das Oefter Tal belohnt: Hügel, Bäume, Morgensonne, etwas Dunst, leuchtende Getreidefelder und ein sich schlängelnder Weg - herrlich. </div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-SQn05Dq_1wg/YPCpSE7hC7I/AAAAAAABZnI/2FG8CCmeJ5EgpbYvIzWdMYQvoz6tetdyACPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210703_070853016.jpg" width="640" /></div><div><br /></div><div>An den Tagen zuvor hat es nur geregnet, deshalb ist der Reitweg unten im Oefter Tal komplett matschig. Also hike a bike. Das Motto bleibt, als es mit gut 20 Prozent Steigung über Schotter aus dem Tal wieder heraus geht - nope. Das Votec ist ein fantastisches Rad, aber meine Beine und die Übersetzung werden sich hier nicht einig. Ein wenig später lungert Jule an der Strecke herum und rollt ein paar Kilometer mit. Prima, ich habe jetzt also den Luxus, die Person direkt verfluchen zu können, die sich diesen Spaß hier ausgedacht hat. Ein Trail auf einer Wiese ist fast bis auf Sattelhöhe zugewuchert und ich will die Wette starten, wer später wohl die meisten Zecken hat. </div><div><br /></div><div>Nach 35 Kilometern: Velbert Nierenhof, Cycle Café. Super: Endlich mal Raphael hallo sagen, der letztes Jahr diese ganze Orbit-Sache erfunden hat. Außerdem sammele ich Nils ein, der heute etwas mit mir radeln und dabei Fotos für sein Orbit-Buch aufnehmen will. Weniger super: Nierenhof liegt im Tal und ab hier gehts auf jeden Fall nach der kurzen Pause erst mal wieder hoch. Und zwar nicht zu knapp. Die Gegend rund um die Elfringhauser Schweiz ist wahrscheinlich die schönste der Strecke: Hügel, Kühe und mit ein bisschen Fantasie sind wir nicht mehr in der Nähe des Ruhrgebiets, sondern beinahe in Bayern. </div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-Tp5WN9h9Xr0/YPCprk_qn-I/AAAAAAABZnU/966eC_5wzBUSAR2CMwMV_6qX1fY__y1vQCPcBGAsYHg/w480-h640/IMG-20210703-WA0020.jpg" width="480" /></div></div><div><br /></div><div>Die Route schlängelt sich vom einen Tal ins nächste. Ich wandere bergauf und rolle bergab. Blöderweise kenne ich mich hier halbwegs aus, so dass ich weiß, wann es wo kürzer ginge, aber natürlich folgen wir brav dem Track. Beim zweiten Stopp im Cycle Café habe ich 67 Kilometer und mehr als 1200 Höhenmeter auf der Uhr - das allein wäre eigentlich schon eine ordentliche Tour für meinen Geschmack. Danke, reicht. </div><div><br /></div><div>Auch wenn mehr als die Hälfte der Höhenmeter bereits geschafft ist - das reicht natürlich nicht. Deshalb Cola rein schütten und weiterfahren. Ich hatte schon in den Tagen vor dem Start Rückenschmerzen und die Höhenmeter verbessern die Lage nicht gerade. Zwischenzeitlich weiß ich nicht, ob bergauf radeln oder wandern mehr weh tut, aber ich treffe eine wichtige Entscheidung: Während eines Anstiegs wird nicht über einen möglichen Abbruch entschieden. So. </div><div><br /><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-iU9XEcyESJU/YPCpiOXC_oI/AAAAAAABZnQ/jyS7NNn18dMXN1_SEFe-QDkTLOX7qjGPgCPcBGAsYHg/w480-h640/IMG-20210703-WA0013.jpg" width="480" /></div></div><div style="text-align: center;"><br /></div><div>Ich sehne den Panoramaradweg herbei. Asphalt und bergab. Nur kurz, aber dafür zweimal eingebaut - danke Jule. Verpflegung ist ein Thema, denn - Überraschung - dieses Orbit ist deutlich anstrengender als die beiden vorigen, so dass ich mit meiner üblichen Tüte Mango nicht weit komme. Immer wieder ruft die Gänsehaut auf meinen Armen laut: "Überanstrengung! Unterzuckerung!", so dass ich Pause machen und irgendwas in den Magen kriegen muss. Der meldet natürlich passenderweise gleich mal Übelkeit, so dass sich das Projekt Energie zuführen durchaus schwierig gestaltet. Beim obligatorischen Tankstellenstop in Wülfrath zwischen den vielen Kalksteinbrüchen sorgen Schokoriegel, Cola und ein kaltes Stück Pizza für neues Leben. </div><div><br /></div><div>Und dann gehts nach Hause. Zuerst durch das Dorf, in dem ich wohne, dann rund um meinen Heimatort. Durch Wälder, in denen ich gefühlt jeden Baum kenne. Über lange Geraden, endlich mal flach und gravelig geradeaus. Ich zähle die Kilometer rückwärts, freue mich über die wirklich clevere Wahl des Startpunktes und glaube jetzt langsam daran, dass wir ankommen. Nur noch 40. Nur noch 30. 15. Noch 5. Noch einer. Gleich müssten wir da sein. Vorher steht mitten im Auberg eine Gruppe von 10, 15 Flunkyballspielern, die schnell die Bierflaschen vom Weg räumen, sich rechts und links am Rand zum Spalier aufstellen und uns mit einer La Ola empfangen. Ganz schick für eine Zieleinfahrt nach 12 Stunden!</div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1198" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-iBzSFCv6-nQ/YPCp6IOfQrI/AAAAAAABZnY/E_JXcA4gVr8DpAwwKSuUzYIB5ocWrU7EACPcBGAsYHg/w478-h640/IMG-20210703-WA0048.jpg" width="478" /></div><div><br /></div><div><br /></div><div><i>Titelbild: <a href="https://www.instagram.com/nils_laengner/" target="_blank">Nils Laengner</a> </i></div><div><i>Fotos 3, 4 und 5: <a href="https://www.instagram.com/jule_radelt/" target="_blank">Jule Wagner</a></i></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-87733233001954337932021-06-29T21:37:00.006+02:002022-05-12T18:10:51.644+02:00Orbit360 - Marsian Mountains: Powered by Franzbrötchen durch die Lüneburger Heide<p>Es ist 6 Uhr morgens irgendwo auf einem Wanderparkplatz südlich von Hamburg. Kärntner Hütte heißt die Lokalität hier - wollen die mich eigentlich verarschen? Die Hamburger sagen, hier gibt es so was wie Berge, die Harburger Berge. Berühmt-berüchtigt und bei vielen gefürchtet stelle ich mich vor dem Start aufs Schlimmste ein. Ich habe <a href="https://www.instagram.com/christine___vds/" target="_blank">Christine</a> im Ohr, die mir netterweise einen Schlafplatz angeboten hat und die Strecke schon gefahren ist: "Am Anfang geht's direkt bergauf. Verlier nicht die Nerven, danach wird's besser! Wirklich!" Na schön. Wehe, das stimmt nicht!</p><p><i>Diesen Blogartikel kannst du dir auch anhören, zum Beispiel bei <a href="https://open.spotify.com/show/3X5KALMZRS6gLwMTPTKrvD" target="_blank">Spotify</a>, <a href="https://podcasts.apple.com/de/podcast/ich-hasse-laufen/id1508111558" target="_blank">iTunes</a> oder überall, wo es Podcasts gibt.</i></p><p>Falls du meinen ersten Artikel zum Spooky Sputnik Orbit verpasst hast oder dich fragst, was es mit der Orbit360-Sache überhaupt auf sich hat, <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2021/06/orbit360-spooky-sputnik.html" target="_blank">schau mal hier vorbei.</a> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2520" data-original-width="2518" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-ZBA4p_eWop8/YNTw_oPuGuI/AAAAAAABY6A/lERMMH7zB4AhxUEAD7aLGm-z5J-9Yl0UgCPcBGAsYHg/w400-h400/IMG_20210623_091843433%257E2.jpg" width="400" /></div><p>Es stimmt, denn es wird schnell besser. Die Strecke ist fluffig und die ersten Kilometer wirklich einfach - ich beginne, den Scouter <a href="https://www.instagram.com/annosebbel/" target="_blank">Anno</a> unbekannterweise ins Herz zu schließen. Was man halt so macht, wenn man alleine unterwegs ist und sich noch nicht mal der Routenberechnungsfehler blicken lässt. Anno meint es gut mit uns Orbitern, er schickt uns über gut fahrbare Wege, die sich zu Beginn durch die Harburger Berge schlängeln. Ich denke darüber nach, wie bescheuert es eigentlich ist, an einem Mittwochmorgen um 6 Uhr irgendwo in der Pampa eine mehr als 150 Kilometer lange Strecke abzufahren, nur weil sie irgendeiner geplant hat. Wie absurd. Und was für ein Privileg es ist, das machen zu können. Spontan einen Tag freizunehmen und dem Körper zu vertrauen, dass er das schon nochmal schaukeln wird. Absurd ja - aber wie schön ist das eigentlich? </p><p>Rennserie bedeutet, nach einem Orbit ist nicht Schluss, sondern der Spaß geht erst so richtig los. Als zweite Strecke habe ich mir Marsian Mountains ausgesucht - 154 Kilometer und 1200 Höhenmeter durch die Lüneburger Heide. Genauso lang wie das Spooky Sputnik vor einer guten Woche, aber fast doppelt so viele Höhenmeter. Trotzdem bin ich nicht nur grandios schlecht vorbereitet, sondern auch ziemlich unaufgeregt. Hat ja einmal geklappt, wird auch wieder klappen. Vielleicht ein bisschen größenwahnsinnig, sich nach einem einzigen Orbit für eine Expertin in Sachen längere Gravelstrecken zu halten. Ich habe die Route nicht exakt studiert, habe mir keine Wasserstellen notiert und auch nicht explizit Erfahrungsberichte anderer Orbiter gelesen. Dass es sandig sein soll, habe ich gehört. Nun gut, das war's beim letzten Mal auch. Bisschen hügeliger jetzt eben. Wird schon werden!</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-16xOTx6W3K4/YNoGjh4l8tI/AAAAAAABZBM/D21lxldrfPMboEhFEE4bO32Q_jOU3rJxwCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_071131953.jpg" width="640" /></div><p>Sich darauf vorzubereiten, wo sich Wasser nachfüllen lässt, ist tatsächlich nicht die allerschlechteste Idee. Praktischerweise nimmt mir <a href="https://www.instagram.com/kathisigmund/" target="_blank">Kathi Sigmund</a> diese Aufgabe ab, indem sie mir am Vorabend den Tipp gibt, unbedingt schon in Hanstedt nach nur 40 Kilometern die Flaschen aufzufüllen, weil es dann bis Buchholz bei Kilometer 128 relativ mau aussieht. Ich befolge den Ratschlag und bin froh darüber - alles richtig gemacht. In Hanstedt komme ich auch direkt an einem Bäcker vorbei - Zeit für eine Pipipause und die beste Gelegenheit, die Essensvorräte aufzustocken. Ein Laugenbrötchen und ein Franzbrötchen wandern in die Lenkertasche. Geil! </p><p>Ich war noch nie in der Lüneburger Heide, aber ich habe sie mir so vorgestellt, wie sie mich heute empfängt: relativ menschenleer, mit feinen weißen Sandwegen, sanften Hügeln, einigen Birken, ein paar Rehen und Hasen, viel Weite und ein bisschen Wald drumherum. Schön. Zum Reiten würde ich gern nochmal hier her zurück kommen - auf echten Ponys, nicht auf Carbon-Ponys. Das gleiche dachte ich in der Uckermark auch schon. Wie ironisch, dass das nächste Orbit (Spin Spark) mich in mein bestens bekanntes Ausreitgebiet direkt vor meiner Haustür führen wird. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-u0rZnW3ZwVk/YNoGsvSK0wI/AAAAAAABZBQ/LQGXO3yqp4IYJa6jZDqYnpmmGb_W5GgQQCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_080328644.jpg" width="640" /></div><p>Ich habe euch auf Instagram gefragt, was euch zu Marsian Mountains interessiert und herausgekommen sind folgende Fragen:</p><p><b>Was hast du unterwegs alles dabei? </b><br />Verpflegung: zwei große Trinkflaschen, zwei Koffein-Gels und ein Riegel (habe weder die Gels noch den Riegel gegessen, aber besser haben als brauchen), eine Tüte getrocknete Mango. Dazu kamen das Franzbrötchen und ein Schokoriegel an der Tanke, das Laugenbrötchen habe ich nach dem Finish gegessen.<br />Klamotten: Windjacke, Armlinge.<br />Fahrradstuff: Schlauch, Luftpumpe, Reifenheber, Multitool, Fahrradschloss, Ventilaufsatz zum Aufpumpen an der Tanke.<br />Sonstiges: Sonnencreme, Sitzcreme, Geld, Handy, Garmin, Powerbank, Kabelbinder, Maske. <br />Nach dem kleinen Sturz im Sand beim ersten Orbit wollte ich eigentlich noch Sprühpflaster oder ähnliches einpacken, habe ich aber natürlich vergessen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-_aRPnuP8KTc/YNoJKyXQ_VI/AAAAAAABZB8/3HIE1cG2ma8xQZZwqZSQ6rcOy6I1tXCdACPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_102820444.jpg" width="640" /></div><p><b>Was für Reifen fährst du?</b><br />Das Votec Testbike kam mit den Continental Terra Trail in 40 mm und tubeless. Die Breite ist möglich, weil wir auf die kleineren 650B Laufräder ausgewichen sind. Ich bin von meinem Crosser nur 35 mm gewöhnt und empfinde die Terra Trail als gleichzeitig super komfortabel und gut rollend - ich hatte zuletzt keine Schwierigkeiten, eine Rennradausfahrt komplett auf Asphalt mitzufahren. </p><p><b>Was für eine Übersetzung hat das Rad? </b><br />Das Votec VRC Evo hat eine 48/35 Kurbel und 10-33 Kassette. Ich weiß, da ist noch Luft nach oben - das werde ich spätestens beim nächsten <i>wirklich </i>hügeligen Orbit merken. Bei Spooky Sputnik und Marsian Mountains hatte ich damit überhaupt keine Probleme. An die elektronische Schaltung SRAM Force AXS habe ich mich schnell gewöhnt - auch wenn ich zu Beginn tatsächlich erst mal in die Anleitung schauen musste um zu begreifen, wie zur Hölle ich den Umwerfer bediene (mit beiden Schalthebeln gleichzeitig, wer soll da denn drauf kommen?!). </p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="2592" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-X4QLOvmxdaI/YNoG8jGiAUI/AAAAAAABZBY/s4FkESYApXYY2ybfZaTFafzZOrDwtjdEQCPcBGAsYHg/s320/IMG_20210623_082152019.jpg" /> <img border="0" data-original-height="4096" data-original-width="2304" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-ia8h3kFn43A/YNoG8j32EPI/AAAAAAABZBY/jvBwMlTdxT0uzIUPSm7W6SW-twQ78JUPQCPcBGAsYHg/s320/IMG_20210623_110720628.jpg" /></div><p></p><p><b>Gab's unterwegs Kaffee und Kuchen?</b><br />Nein, bis auf das während der Fahrt gemümmelte Franzbrötchen gab's keine Kuchenpausen. Jeder geht das anders an und ich habe nicht den Anspruch, super schnell zu sein - aber ich möchte wenigstens versuchen, die Pausenzeiten so gering wie möglich zu halten. In der Uckermark hat mir die Hitze einen Strich durch die Rechnung gemacht, dieses Mal habe ich nur 18 Minuten der Gesamtzeit nicht mit Fortbewegung verbracht - das find ich ganz solide.</p><p><b>Wie steht's um die Verfügbarkeit von Pipipausen? </b><br />Jeder Baum ist ein Klo ... Ich versuche, ein gutes Gleichgewicht von Wasser oben rein und unten raus zu finden - eine Pipipause gabs bei der Bäckerei bei Kilometer 40, das wars. </p><p><b>Gab's Schiebepassagen? </b><br />Nein! Ich hatte Glück, dass es am Vortag oder in der Nacht geregnet hatte - so war der Sand fest und fahrbar. Auch die etwas fiesen Stücke bergauf am Wilseder Berg und Brunsberg bin ich gut hochgekommen - aber mit Unterstützung der Witterungsbedingungen.</p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-1MRZiVhZx40/YNoGzZDQXXI/AAAAAAABZBU/F1TeXAehpkIk0ISr6tYPjzDnY5WwRsnvACPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_091908885.jpg" width="640" /></div><b><p><b>Wie kommst du mit so langen Strecken klar und wie motivierst du dich? Ist das zweite Orbit noch spannend, obwohl es nicht mehr neu ist? </b></p></b>Sehr gute Frage, vor allem die zweite habe ich mir unterwegs auch gestellt. Ich habe gemerkt, dass ich vor dem Start einerseits weniger aufgeregt war als beim ersten Mal und andererseits auch gar nicht gleich viel Bock hatte. Das fand ich schade, denn vor mir lag ein komplett freier, völlig aus der Zeit gefallener Tag in einer schönen Landschaft, die ich noch nicht kannte. Ich hab mich dran erinnert, dass ich das freiwillig mache, dass es meine Entscheidung ist und ich mir das so ausgesucht habe. Wenn beim nächsten Mal die Herausforderung wieder größer ist (Spin Spark - ebenfalls gleich lange Strecke, aber 2200 richtig ekelhafte Höhenmeter), werde ich vorher zu 100 Prozent sehr nervös sein und Schiss haben, das nicht zu schaffen. <br />Unterwegs auf dem Marsian Mountains habe ich mich natürlich gefreut, dass es gut lief - die ganze erste Hälfte fiel mir wirklich leicht und war echt fluffig. Das Gefühl, mal ein bisschen flotter unterwegs zu sein und nicht nur am Boden zu kleben, hat Spaß gemacht und hat mich motiviert, weiter zu machen. Als es sich auf der zweiten Hälfte dann etwas gezogen hat, insbesondere ab Kilometer 130, war ich sozusagen Pot-committed: bereits zu viel eingesetzt, um jetzt noch auszusteigen. Zwischenziele helfen mir dann: Noch 2 Kilometer bis zum nächsten Abbiegen, nur noch X Kilometer, dann bleiben nur noch Y übrig, usw. Wenn's unterwegs doof ist, versuche ich mir oft vorzustellen, wie es mir hinterher gehen würde, wenn ich jetzt entweder aufhöre oder so richtig langsam bummele. Geht's mir körperlich wirklich schlecht und brauche ich eine Pause? Oder hab ich nur keine Lust mehr und würde mich später ärgern, nicht durchgezogen zu haben? Kann ich nachher vor mir selbst sagen: Naja, ich bin extra für ein Orbit nach Hamburg gefahren, aber nach 130 Kilometern gings nur noch geradeaus und der Weg war so rumpelig, da hab ich lieber aufgehört? Wohl kaum.<p></p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-uRysaLQLpwQ/YNoHOF6IipI/AAAAAAABZBg/qir9qrBjNZc0jJYMHSA2CAN8yYMx5B9tgCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_092239986.jpg" width="640" /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><b>Führst du unterwegs Selbstgespräche? <br /></b>Ja. Meistens nicht laut, aber ich achte auf meine Gedanken. Wenn sie in eine negative Richtung abdriften ("Du eierst hier so langsam rum, andere können das viel schneller!"), versuche ich das so schnell es geht zu bemerken und abzustellen. Wenn es schwer wird, sage ich mir im Kopf bewusst Positives, ganz egal ob das in dem Moment stimmt oder nicht ("Du kannst das, du machst das super, du wirst hier gut hoch fahren!"). Selbstgesprächs-Klassiker: "Es dauert, so lange wie es dauert und es geht, so schnell wie es geht."<p></p><p>Zurück in die Heide. Die erste Hälfte ist rum und ich rechne vorsichtig hoch, dass ich insgesamt in unter 8 Stunden wieder am Ausgangspunkt sein könnte. Die Heidelandschaft ist mal weitläufiger und mal etwas waldiger, einmal geht es über einen hölzernen Pfad und ansonsten ist weit und breit nur Grün zu sehen. Und heller Sand. Meinen Weg kreuzen einige Rehe, Hasen und ein Nacktwanderer. Oben auf dem Wilseder Berg rolle ich an einem Orbiter-Duo vorbei und ärgere mich später, dass ich nicht angehalten habe. Aber die Zeit läuft und meine Freude darüber, den Berg hochgefahren und nicht gewandert zu sein, sorgt dafür, dass ich lieber schnell wieder runter düsen möchte, als oben dann doch zu halten. </p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-RhxZy1ZVl4Y/YNoHTkb2LfI/AAAAAAABZBk/HIU7JanFuIMcOvwPIqEs3kZ27meSSxmxwCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_100456474.jpg" width="640" /></div><p></p><p>Den zweiten Stopp hebe ich mir bis kurz vor Buchholz auf, weil eine Tankstelle direkt auf der Strecke liegt. Wasser auffüllen, Schokoriegel nachtanken. Weiter gehts. Ein bisschen asphaltierter Radweg, ein bisschen bergauf aus der Hölle mit der Wahl zwischen Pest und Cholera (Kopfsteinpflaster oder grober Schotter), dann wartet der nächste Wald. Mein oben angekündigter Tiefpunkt kommt bei Kilometer 130, als das Navi mir anzeigt, dass es für sechs langweilige Kilometer geradeaus geht und der Weg jetzt nicht gerade vom feinsten ist. Eher so im Gegenteil. Betonplatten reihen sich aneinander und allerhand Zeug liegt darauf. Sechs Kilometer! Nur geradeaus! Warum?! Irgendwann sind es noch fünf, aber sie werden nicht weniger, dieser Weg will mich verarschen, oder das Garmin, und Anno - bis eben fand ich dich nett! Ich stelle die Ansicht auf dem Navi um, so dass ich weder die bereits gefahrenen Kilometer sehe, noch die Distanz bis zur nächsten Abbiegung. Wer sechs Kilometer geradeaus fährt, hat auch Zeit für ein kleines Video - gehen immerhin auch ein paar Sekunden vorbei. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-kt_-M7B-W_Q/YNoHwpgsGQI/AAAAAAABZBw/_ZAi7XNt9zQjYDPGNCGybq8NngnKUicnACPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_130048322.jpg" width="640" /></div><p>Kaum zu fassen, aber irgendwann kommt auch endlich die nächste Abbiegung, und noch ein Stückchen später gehts auf Asphalt durch ein Wohngebiet bergab und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Wie fliegen. Das Vergnügen ist kurz, denn schon bald gehts im Wald wieder bergauf, aber mir ist alles egal, denn gleich ist es geschafft. Ich darf mir wieder die Strecke angucken: Noch 10 Kilometer, noch 5. Dann kommt der Startpunkt in den Kartenausschnitt. Nur noch bis da hin zurück! Das kleine Stück! Freundlicherweise geht es nicht nur hoch, sondern auch nochmal runter. Nach 8:33 Stunden: geschafft! </p><p>Ein weiteres Orbiter-Duo trifft fast zeitgleich mit mir am Parkplatz ein - schöner Zufall mitten unter der Woche die exakt gleiche Zeit zu erwischen. Jetzt ist die Gelegenheit, kurz zu plaudern. Mit Blick auf mein Auto kommt die Frage, ob ich extra aus Düsseldorf angereist sei, das sei ja ein Einsatz. Jo Freunde.. wer nicht gerade in Hamburg wohnt, hat in diesem Jahr nicht drei bzw. vier Orbits direkt vor der Tür und muss etwas weiter fahren. Könnte sich für NRW 2022 möglicherweise ändern :)</p><p>Zweites Orbit: check!</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-HLHF5LxNleM/YNoHaa8jR4I/AAAAAAABZBo/zZaXSVMxfboSmeED-HJCwSufHQqYMnVkgCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210623_104927423.jpg" width="640" /></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-21686072032871628142021-06-17T17:04:00.006+02:002021-11-08T22:43:24.570+01:00Orbit360 - Spooky Sputnik: Wälder, Seen, der Routenberechnungsfehler und ich<p>Ich bin da in etwas hinein geraten. Es ist eine komische Bubble, in der ich mich dabei ertappe, völlig unironisch Sätze zu sagen wie: "150 Kilometer und 700 Höhenmeter? Das ist eine der kurzen und einfachen Strecken." Oder: "Ich hab ein Kilo gekochte Kartoffeln in der Fahrradtasche." Ja klar. Ich hatte bei meinem ersten Orbit zwar keine Kartoffeln dabei, aber dafür zwei Stücke Pizza vom Abend zuvor. </p><p><i>Diesen Blogartikel kannst du dir auch anhören, zum Beispiel bei <a href="https://open.spotify.com/episode/3145tEmdkcJhrQMAwSCAe2" target="_blank">Spotify</a>, <a href="https://podcasts.apple.com/de/podcast/16-orbit360-spooky-sputnik/id1508111558?i=1000525885030" target="_blank">iTunes</a> oder überall, wo es Podcasts gibt.</i></p><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1080" data-original-width="1080" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-KpPszCoqyZo/YMuJ-UAKODI/AAAAAAABYlE/QsuqpezlaPE-lasWyFRTGnRo3F8E1wJ1QCPcBGAsYHg/w400-h400/IMG_20210615_154621_296.jpg" width="400" /></div><h3 style="text-align: left;">Orbit? Was ist das?</h3><p><a href="https://orbit360.cc/gravel-series-2021/" target="_blank">Orbit360</a> ist eine Gravel-Rennserie, bei der es in diesem Jahr 18 Routen gibt, die querfeldein jeweils 150 bis 200 Kilometer im Kreis führen. An Höhenmetern ist von 500 bis mehr als 4000 auch alles dabei. Die Bodenbeschaffenheit vermeidet Asphalt größtenteils und hat stattdessen alles zu bieten, was es zwischen Schotter, Waldwegen, Sand, Wiese und Geröll so gibt. Für jedes gefinishte Orbit innerhalb von 10 Wochen gibt es Punkte, die schnellsten 30 Fahrer:innen bekommen Extrapunkte und wer mehr Orbits schafft, bekommt auch noch Serienpunkte. Ich hatte letztes Jahr schon große Lust, mir die NRW-Strecke in der Eifel anzutun, habe mich dann aber mangels geeigneten Rades dagegen entschieden. Dieses Jahr haben Orbit360 und Votec den oder die Super Orbiter:in gesucht und mit einem Testrad gelockt, das für die Dauer der Serie zur Verfügung gestellt wird. Ich hab mich beworben und mir eine doofe Geschichte dazu ausgedacht: Mit meinem alten Crosser bräuchte ich gar nicht starten, da könnte ich auch gleich zu Fuß gehen - was ich auch tun würde, wenn ich das Votec für die Orbits gewinne. Nun, ich werde dieses Jahr noch eine lange Wanderung machen müssen. Entweder haben mich viele Leute gern und gönnen mir ein tolles Rad für ein paar Wochen, oder sie wollen mich leiden sehen. Oder beides. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-Ei0Ll3rNu20/YMstxEnd5mI/AAAAAAABYkA/aXozr2e3yBcogaR96BbJ5BBQ0enYkLb4QCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210614_055339999.jpg" width="640" /></div><h3 style="text-align: left;">Die Vorbereitung </h3><p>Nennenswerte Radfahrten im letzten halben Jahr: Eine Woche <a href="https://www.instagram.com/p/CJeaqXZnju_/" target="_blank">#Festive500</a> zwischen den Feiertagen und dann <a href="https://www.instagram.com/p/CMpp-3OnBm1/" target="_blank">Orbit #rideFAR</a> 180 Kilometer im März. Auf der Straße. Ansonsten hier und da mal ein bisschen, aber nichts, was man im Entferntesten als Training bezeichnen könnte. Wieso? Schweinehund, Wetter, noch keine Routinen am neuen Wohnort, dies das. Aber jetzt: Endlich ein Ziel. Oder mehrere. Orbits finishen. Lange Strecken kenne ich auf Asphalt, aber nicht im Gelände. Ich hatte fast vergessen, wie es sich anfühlt, so ein richtiger Rookie zu sein und keine Ahnung zu haben, was man da eigentlich genau tut - aber jetzt weiß ichs wieder. Ich habe ordentlichen Respekt vor so vielen Kilometern und Höhenmetern und der Zeit und Kraft, die das alles bei ruppigen Untergründen kostet. Blöderweise bin ich aktuell wirklich ziemlich untrainiert und fühle mich auch genauso. Bleibt nur ein Ausweg: Mut zur Langsamkeit. </p><p>Das neue Pony ist also hier eingetroffen und so wagen das <a href="https://www.votec.de/produkt/vrc-evo/" target="_blank">Votec VRC Evo</a> und ich einen ersten Ausflug in den Orbit-Kosmos. Was für eine organisatorische, vor allem logistische und zeitliche, aber auch finanzielle Herausforderung hinter einer über ganz Deutschland verteilten Rennserie steckt, wird mir spätestens bei der Planung meiner Starts dann auch klar. Ein glücklicher Zufall will es so, dass ich eine Mitfahrgelegenheit von Düsseldorf nach Templin finde - sonntags hin, montags zurück. Kurz durchrechnen, ob die Abfahrtszeit machbar ist oder ob ich mich gleich beim ersten Start mit einem engen Zeitfenster zu sehr unter Druck setze, aber: 12 Stunden brutto sollten machbar sein und noch Zeit für eine Dusche lassen.</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-_6JvQSxPiRI/YMsuCYoT2ZI/AAAAAAABYkI/GoWgT1Ws2Nw_M6FGMFyWOxhiDP28TIrjgCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210614_101941606.jpg" width="640" /></div><h3 style="text-align: left;">Essen ist wichtig!</h3><p>Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie lange ich wirklich für 152 Kilometer im Gelände brauche und auch nicht, wie ich mich währenddessen verpflege. Ich packe folgendes in die Taschen: zwei Riegel, zwei Koffein-Gels, zwei Tüten getrocknete Mango (bei #rideFAR hatte ich eine verspeist und denke jetzt: viel hilft viel) und einen Apfel. Weil vom Abendessen noch Pizza übrig ist (seriously!), wickele ich mir die beiden Stücke auch noch in Wachstücher und hoffe, irgendwann wird der Moment kommen, an dem ich nichts Süßes mehr will und mich darüber freue. Die Kartoffel-Philosophie sozusagen. Als Start lege ich 5 Uhr morgens fest, damit ich pünktlich zur Rückfahrt wieder da bin. Um kurz vor halb 6 komme ich an meinem selbstgewählten Startpunkt auf der Route an. An einem Montagmorgen um diese Zeit sind keine Menschen unterwegs, aber dafür ein Fuchs. Ich halte die Augen offen, weil ich gehört habe, dass es auch Wölfe und Seeadler in der Gegend geben soll - gesehen habe ich nichts davon. </p><p>Die Uckermark besteht aus Kiefernwäldern und Seen. Die ersten Stunden fühlen sich magisch an: die großen, schlanken Bäume, Nebel über Feldern und Wasser, völlige Einsamkeit und Stille bis auf Vogelgezwitscher und Fahrradgeräusche. Ein Kuckuck ruft, Silhouetten von Kranichen zeichnen sich auf dem Feld ab. Ganz und gar nicht meine Uhrzeit, aber ich spüre keine Müdigkeit. Generell sind Tage, an denen man solche Vorhaben wie Orbits angeht, irgendwie aus der Zeit gefallen. Klar ist das hier eigentlich ein Rennen und klar steht meine Gesamtzeit am Ende in einem Ranking, aber in erster Linie fahre ich ja, um anzukommen. Um herauszufinden, wie 152 Kilometer in der sandigen Uckermark sich so anfühlen. Wie es ist, wenn ich so lange mit mir selbst alleine bin, wann ich mir auf den Keks gehe und wie ich damit umgehe. Es ist ziemlich schön, einen Tag lang nichts anderes im Kopf zu haben als Fortbewegung und Verpflegung. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="2592" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-rzO3DMtxIVs/YMsuPFI3cYI/AAAAAAABYkM/UBqDBw4KknIm6Wf9AqZyxhdtqYzlLmeWgCPcBGAsYHg/w181-h320/IMG_20210614_130538571.jpg" width="181" /> <img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="2592" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-IN9YVpBhLWI/YMsuPOLbszI/AAAAAAABYkM/pDctLqFHGNwAGPgI8VKRQ4tzBnpRX4sqgCPcBGAsYHg/w181-h320/IMG_20210614_105713171.jpg" width="181" /></div><h3 style="text-align: left;">Die liebe Technik</h3><p>Was mir zuerst auf den Wecker geht, ist das Sitzen. Die Hose ist erprobt, sie hat schon 280 Kilometer auf dem Rennrad mitgemacht. Den Sattel fand ich bei meinen kurzen Testfahrten in Ordnung und so dachte ich: Sitzcreme regelt. Turns out: Sitzcreme regelt gar nichts, schon nach 12 Kilometern muss ich sie neu auftragen. Uff. Wenn das so weitergeht, wird der Tag lang und schmerzhaft. Die Technik bietet ebenfalls Potential für Aufreger: Ich habe die Route aus der <a href="https://www.komoot.de/collection/1083629/the-orbit360-gravel-series-2021" target="_blank">Komoot-Collection</a> heruntergeladen und navigiere mit einem Garmin 1000. Eigentlich. Wenn da nicht der Routenberechnungsfehler wäre. Der wird mir nämlich alle paar Sekunden angezeigt, woraufhin ich ihn wegdrücke, um dann wieder die Route zu sehen. Manchmal wandert die Karte nicht schnell genug weiter, oft weiß das Gerät nicht, wo ich gerade bin, manchmal habe ich wegen ruppigem Boden auch einfach keine Hand frei, um aufs Display zu tippen und den Fehler zu entfernen. </p><p>Noch nie war ein Routenberechnungsfehler so hartnäckig. Von Zeit zu Zeit kommt einer, dann geht er wieder. Dieser hier bleibt. Spätestens alle 30 Sekunden ist er wieder da. Ich mag ihn nicht. Ich möchte, dass er verschwindet. Nach 50 Kilometern beginne ich zu akzeptieren, dass er nicht weggehen wird. Er wird mich begleiten, und anstatt mich darüber aufzuregen, freunde ich mich mit ihm an. Der Routenberechnungsfehler und ich, wir machen das hier heute zusammen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="2592" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-8C5o86-rmqc/YMsuerW4SVI/AAAAAAABYkQ/C6kQhXaxjAA5_YTkDtyVWU0RKL7UZA5sQCPcBGAsYHg/w225-h400/IMG_20210614_082659649.jpg" width="225" /></div><p>Hin und wieder gesellt sich noch eine Streckenabweichung dazu. Ich mag sie noch weniger. Sie ist echt nervig, aber nun gut, sie ist nun mal da. Ich verpasse Abzweigungen, weil ich den Fehler zu spät wegdrücke oder weil die Karte nicht nachlädt oder das GPS ungenau ist. Anhalten, umdrehen, weitermachen. </p><p>Ich verstehe irgendwann, dass Sitzprobleme und Fehlermeldung wegdrücken zusammenhängen, weil ich alle paar Sekunden nur eine Hand am Lenker habe und das Gewicht verlagere. Ich creme nochmal ordentlich nach und versuche darauf zu achten, beim ständigen Tippen aufs Navi nicht zu sehr hin und her zu rutschen. It's magic: Keine Schmerzen mehr ab der Freundschaft mit dem Routenberechnungsfehler und selbst am Ende der Tour keine Wehwehchen an sensiblen Stellen zu beklagen. </p><h3 style="text-align: left;">Langsamkeit aushalten</h3><p>Was ich am Rennradfahren liebe, ist, dass man sich fast mühelos schnell fortbewegen kann. Beim Crossen oder Graveln liebe ich es, mitten in der Natur zu sein, aber ich kämpfe echt damit, mich an die Langsamkeit zu gewöhnen. Mit 10 km/h über einen Waldweg zu eiern ist einfach so weit entfernt von der Art von Radfahren, an der mein Herz hängt. Und immer dann, wenn es gerade mal ein bisschen besser und zügiger rollt, kommt neuer Sand daher. Danke Brandenburg. </p><p>Ich versuche, Zwischenzeiten hochzurechnen. Wie lange wird es dauern, wenn ich so langsam weiterfahre? Die Überlegung beruhigt mich in keiner Weise, also fahre ich einfach. Ich freue mich über Einsamkeit, Bäume, Wasser, Vögel, Rehe, Hasen. Über den Abstecher auf einen alten russischen Militärflughafen - Spooky Sputnik, I feel you. Über einen flowigen Trail direkt an der Havel. Über eine Eisdiele, obwohl ich gar keine Pause machen wollte. Aber Hitze und eine verpasste Möglichkeit, Wasser nachzufüllen, zwingen mich zur Pause. Mein Mund fühlt sich so trocken an, dass ich kaum schlucken kann - da muss definitiv ein Eis rein. Und Cola. Und mehr Wasser. Während es beim Start heute Morgen noch 8° waren, sind es jetzt 29°. </p><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-WZZ11b_cavE/YMsuroleo-I/AAAAAAABYkY/4d_ipWu4Y_IC3u6c3BI4sGjC84SvifTPgCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210614_100413403.jpg" width="640" /></div><h3 style="text-align: left;">Finish</h3><p>Das bisschen Zivilisation in Fürstenberg liegt schnell hinter mir, schon führt die Route mich wieder in den Wald, wieder über holprige Wege und so langsam wird es wirklich zäh. Ich zweifle nicht daran, anzukommen. Was hätte ich auch für eine Wahl? Der Handyempfang ist gleich Null, Bahnhöfe sind eher spärlich gesät und außerdem bin ich ja nicht in die Uckermark gefahren, um aufzuhören, wenn es ein bisschen anstrengend wird. Der Rücken will hin und wieder mal gedehnt werden, aber abgesehen davon geht es mir gut. Vor einigen Kilometern, als ich bis zu den Knöcheln im Sand gesteckt habe (und einmal unfreiwillig auf dem Rücken lag und mir den Wald von unten angesehen habe), da habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als Asphalt. Ein Rennrad und stumpf geradeaus. Kopf aus und gib ihm. Mein Wunsch wird erfüllt, nach ungefähr 135 Kilometern bin ich auf einmal auf einer zauberhaften Fahrradstraße und kann mein Glück kaum fassen. Es rollt von selbst! Wie fliegen! Ohne Anstrengung! Ich realisiere langsam, dass ich es bald geschafft habe und bekomme Lust, nochmal ein wenig reinzutreten. So muss sich das anfühlen! </p><p>Ich feiere die Wahl meines Startpunktes, der mir den schönsten Radweg zum Ende beschert hat - und dafür die anstrengendsten Teile der Strecke direkt zu Beginn. Und dann - nach 152 Kilometern, 10 Stunden und 20 Minuten, bin ich wieder am Start angelangt. Hier war ich heute Morgen schon mal - fühlt sich an, wie in einem anderen Leben. Ein Tag, an dem die Zeit still steht, obwohl sie die ganze Zeit läuft. Erstes Orbit: check! </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-SG0bpi_gm_8/YMstFe5xyII/AAAAAAABYjs/HbZc2Fp_p6wQspqDKgO1LPMtPhXG0dXDACPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20210614_160123271.jpg" width="640" /></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-35716497615955521052020-12-16T17:43:00.017+01:002020-12-17T09:32:16.457+01:00Buch: Cape to Cape - Jonas Deichmann, Philipp Hympendahl, Tim Farin<p>Vom Nordkap nach Kapstadt - 18.000 Kilometer mit dem Fahrrad. Mieser Vergleich: Das ist etwa viermal so viel, wie ich im Jahre fahre. Nur eben nicht in 365 Tagen, sondern in 73 Tagen und durch alle möglichen Länder und Klimazonen. Keine Frage, das Abenteuer ist groß, die Geschichte gibt einiges her und ist super spannend. Der Extrem-Abenteurer Jonas Deichmann und der Fotograf Philipp Hympendahl sind diese Herausforderung angetreten. Philipp ist mir ein Begriff, weil wir beide aus Düsseldorf kommen und manchmal mit der gleichen Rennradgruppe unterwegs sind, deshalb habe ich die Reise im letzten Jahr schon über Social Media verfolgt. Seit kurzem gibt's im Delius Klasing Verlag das Buch dazu: <a href="https://amzn.to/2K9z3uV" target="_blank">Cape to Cape</a>*. Ich habe mein Rezensionsexemplar im Herbst mitgenommen, als ich einen Nachmittag bei einem Gravel Event einen Verpflegungspunkt betreut habe. Bei Sonnenschein auf der Wiese verging die Zeit ruckzuck - und am nächsten Vormittag war ich durch mit den 160 Seiten. Definitiv eine kurzweilige Lektüre!</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1000" data-original-width="1000" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-0Cjdc10VAmE/X9sTBTESZ4I/AAAAAAABPhU/cW_GHfqWI2AujI1e70rasA-EeFVvQm-JQCLcBGAsYHQ/w320-h320/capetocape.jpg" width="320" /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Nach den zwei Tagen hatte ich das Gefühl, all das Gelesene selbst erst einmal verarbeiten zu müssen. Was für ein Ritt! Unvorstellbar für mich, so viele Erlebnisse und so viele Kilometer in so wenig Zeit unterzubringen. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Was mir am Buch inhaltlich besonders gut gefällt: Der Autor Tim Farin schafft es, die unterschiedlichen Einstellungen der beiden Fahrer schön zu transportieren. An so ein Mammut-Projekt gibt es nämlich komplett verschiedene Herangehensweisen und dieser Einblick ist für mich ein echter Mehrwert neben schönen Bildern und tollen Geschichten. Für mich kommt rüber: Es gibt kein richtig oder falsch. Du kannst das so angehen oder eben so. <br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: center;"><img border="0" src="https://1.bp.blogspot.com/-KPillB1396Q/X2oLCIVmusI/AAAAAAABMtk/qKmjzy5ipzIDe8iyQgbQT6klpKL3h-rXQCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20200912_123020093_BURST000_COVER_TOP.jpg" /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Ebenfalls ein riesiger Pluspunkt sind die wirklich starken Fotos. Klar, das war zu erwarten, wenn Philipp Hympendahl involviert ist, aber dennoch: Was für Eindrücke! Was mir ein wenig fehlt, sind hierzu mehr Infos: Wie sind die Fotos entstanden, musste oft aneinander vorbei geradelt werden, war der Prozess nervig oder natürlich, wie wurde die Ausrüstung transportiert? <span style="text-align: center;">Manche Bilder wirken durch den Druck leider etwas grisselig, was den Gesamteindruck für mich jedoch nicht wahnsinnig trübt. Die Mischung aus Bildband und Text ist absolut gelungen. </span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: center;"><img border="0" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-W-hWyBt9vd0/X2oLCGqpJhI/AAAAAAABMtk/j_AsZmBhYG8PkMmCT7x0mjHAtyodRdpwgCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20200912_125024339.jpg" width="640" /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Die Story nimmt den Leser vom Nordkap mit bis nach Kapstadt und dazwischen durch sämtliche Länder und Stationen. Die Reise ist so vielfältig, die Eindrücke und Anekdoten so zahlreich, obwohl eigentlich nicht viel passiert, weil in erster Linie Rad gefahren wird. Sehr lange. Jeden Tag. Trotzdem gibt es mehr als genug zu berichten und <a href="https://amzn.to/2K9z3uV" target="_blank">Cape to Cape</a>* fesselt mich ab der ersten Seite. Als überflüssig empfinde ich die Cliffhanger am Ende vieler Kapitel - die hat das Buch absolut nicht nötig, denn ich hätte es so oder so kaum weglegen können. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Die Sprache hingegen könnte teilweise ein wenig emotionaler sein - hin und wieder habe ich das Gefühl, nicht so richtig dabei zu sein, sondern nachträglich auf das Szenario zu blicken. Das liegt in der Natur der Sache, wenn keiner der Protagonisten das Buch schreibt, sondern ein externer Autor - und ist zweifelsohne eine riesige Herausforderung, die an manchen Stellen gut und an anderen weniger gut gelingt. Nicht falsch verstehen, das ist Kritik auf sehr hohem Niveau - ich finde das Buch großartig, für meinen Geschmack könnte es nur noch etwas tiefer gehen. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: center;"><div style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-CxSmdulT0Mg/X2oLCP_-pUI/AAAAAAABMtk/mnBDE2kC32ssNYDNB3BxX3YfmdXAUJ6owCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20200912_145857408.jpg" width="640" /></div><br /></div><div style="text-align: left;">Viele Stellen führen mir die Größe und Tragweite der Aktion nochmal herrlich vor Augen: Beispielsweise wie eine Krankenschwester sich über die unbedingt zu behandelnden Sitzprobleme äußert, der Patient am nächsten Morgen aber schon wieder auf dem Rad sitzt; oder die Entfernung zum nächsten guten Radladen von läppischen 400 Kilometern. Ok, cool. </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><a href="https://amzn.to/2K9z3uV" target="_blank">Cape to Cape</a>* ist das richtige Buch für (Rad-)sportler und andere Langstrecken-Fans, die Lust auf Abenteuerluft und ästhetische Bilder haben. Neben viel "krass, was man alles machen kann" hinterlässt das Buch auch den Wunsch, selbst rauszugehen und etwas zu erleben. Es müssen ja nicht gleich 18.000 Kilometer sein.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-BEX7OexgQJc/X2oLCFmJw7I/AAAAAAABMtk/FRY5DnzOOlE8kVML4Z8SJCWU6liCpcvNQCPcBGAsYHg/s4608/IMG_20200912_122723730.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-BEX7OexgQJc/X2oLCFmJw7I/AAAAAAABMtk/FRY5DnzOOlE8kVML4Z8SJCWU6liCpcvNQCPcBGAsYHg/w640-h360/IMG_20200912_122723730.jpg" width="640" /></a></div><i><div><i><br /></i></div></i><div>Cape to Cape</div><div>Jonas Deichmann, Philipp Hympendahl, Tim Farin</div><div>Delius Klasing Verlag</div><div>29,90 Euro</div><div>160 Seiten</div>erschienen am 2. September 2020<div><i><br /></i></div><div><i>Mit * markierte Links sind Werbelinks. Wenn du über diese Links einkaufst, bekomme ich eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.</i></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-17521541181322676622020-07-10T11:09:00.003+02:002021-07-16T10:15:14.257+02:00Auf ne Pizza nach Hannover - 280 Kilometer mit dem Rennrad2020 lässt mir nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Fehlen von Veranstaltungen mit dem Fehlen von Herausforderungen gleichsetzen und dem Schweinehund nachgeben - oder einfach halbwegs vorzeigbar fit bleiben und für spontane Schnapsideen wenigstens eine minimale Grundlage mitbringen. Ich teile meine Entscheidung nach Sportarten auf: Beim Laufen ist es ersteres, beim Radfahren letzteres.<br />
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<i>Keine Lust auf Lesen? Diesen Blogartikel kannst du dir auch als Podcast anhören, zum Beispiel bei <a href="https://open.spotify.com/episode/1Fljam4NtiFQnfC6LEscHx" target="_blank">Spotify</a>, <a href="https://podcasts.apple.com/de/podcast/ich-hasse-laufen/id1508111558" target="_blank">iTunes</a> oder bei anderen Anbietern.</i><br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-VC05LEwsZo8/XwczMt1s5ZI/AAAAAAABKGY/IS7vC0HOwbYo0keIjj9qzKIEVGR5g4bmgCPcBGAsYHg/s640/IMG-20200627-WA0019.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="640" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ferdi, auch bekannt als Koootsch der <a href="https://www.instagram.com/raketenstaffel/" target="_blank">Raketenstaffel</a> und ich und Hannover.</td></tr>
</tbody></table>
Der Jahrestag meiner <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2017/06/raceday-no-37-mitteldistanz-wasserstadt.html" target="_blank">ersten und letzten Mitteldistanz</a> spült mir Bilder und Erinnerungen in die Foto-App: Wasserstadt Limmer Triathlon 2017 in Hannover; zu viert waren wir aus Düsseldorf angereist, um die Mission Mitteldistanz um allerersten Mal zu vollbringen und "Mission Hannover" heißt noch immer der gemeinsame Gruppenchat. Damals vor drei Jahren war es für uns alle das erste Mal auf der Mitteldistanz, es war emotional, es war zauberhaft und im Rückblick schauen wir wahrscheinlich alle etwas verklärt auf diese eigentlich doch recht schnöde Stadt. Für uns war der Triathlon toll, das airbnb im abbruchreifen Hochhaus toll, die Gegend toll und die Pizza toll. Und das Tiramisu. Beim Betrachten der Fotos poppt dann aus der Laune heraus die spontane Frage auf:<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-hpsuiWk8sxE/XwS-fSKfXiI/AAAAAAABKBs/YLVvcAKaJhMoAV3i0LsI3KNdZKzfJ0_pACLcBGAsYHQ/s1600/Screenshot_20200707-202530.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="838" data-original-width="760" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-hpsuiWk8sxE/XwS-fSKfXiI/AAAAAAABKBs/YLVvcAKaJhMoAV3i0LsI3KNdZKzfJ0_pACLcBGAsYHQ/s320/Screenshot_20200707-202530.png" width="289" /></a></div>
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Zwei Wochen später ist eine Übernachtungsgelegenheit gefunden (danke, Lisa und David!), die Zugtickets für die Rückfahrt sind gebucht, die Taschen gepackt, die Route geplant und um kurz vor 5 sitzen wir freitagsmorgens auf den Rädern. Los geht's von Düsseldorf nach Hannover, gut 280 Kilometer für eine Pizza und mindestens 27 Tiramisu.<br />
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Wir sind beide alles andere als Frühaufsteher, aber die grobe Kalkulation der Zeitplanung und das Schließen der Pizzeria um 22 Uhr lassen uns keine Wahl. Falls ich aus meiner <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/06/333-km-ans-meer-erg2nordsee-vitamin-sea.html" target="_blank">333-Kilometer-Tour an die Nordsee</a> eines gelernt habe, dann ist es das: Wenn du den ganzen Tag Sport machen willst, ist vorher nicht schlafen das Blödeste, was du machen kannst. Ich schlafe also immerhin vier Stunden statt damals nur eine und verbringe den Rest der Zeit des Im-Bett-Liegens mit Sorgen machen: Schaffen wir das zu zweit? Wird der Leistungsunterschied zu groß sein? Überlebe ich die Höhenmeter? Ist die kurzfristig und daher etwas lieblos geplante Route Mist? Macht mein Hintern das mit? Ist der neue Sattel besser oder schlechter als der alte und war es eine dämliche Idee, vor wenigen Tagen noch an der Einstellung herum zu schrauben? Kommen wir rechtzeitig an, bevor die Pizzeria schließt? Wird die Pizza noch so lecker sein wie damals nach dem Triathlon?<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-F1E9DNcOeyA/XwTs0oEhRuI/AAAAAAABKCg/k4FDdS8nklUmGlcQ8ECuEAdmW8THbDl0wCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_054554857.jpg" width="640" /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Erste Worte beim Treffen um 4:44 Uhr: "Was für eine Scheiß-Idee!" Aber da die Rückfahrt bereits gebucht ist und wir uns jetzt schon mal aus dem Bett geschält haben, geht's wohl auch los. Von Düsseldorf führt uns die Strecke über Ratingen nach Essen, wo die ersten Höhenmeter auf uns warten. Bis es so weit ist, haben wir Langschläfer noch genug Gelegenheit, die völlig leeren Straßen und den Sonnenaufgang zu bestaunen. Beides allein schon wunderschön, aber in Kombination mit unserem großen Vorhaben, heute einfach mal bis Hannover zu radeln, ziemlich herrlich. Besser könnte der Start kaum laufen, und auch der erste Anstieg ist vertieft ins Gespräch schneller vorbei als vorher befürchtet. Cleverer Schachzug, den sich hoffentlich alle zukünftigen Mitfahrer merken: Maren ablenken, wenn's bergauf geht.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="901" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-CmVcf8CGf8Q/XwgmOoOomQI/AAAAAAABKJw/1_G_mc1fb-Ig6refH99w_FskQeo-kmFBQCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_062043941.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="640" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Da die Frage nach den Taschen immer wieder auftaucht: Bei nur einer Übernachtung brauchen wir nicht viel. Verpflegung für unterwegs, Wechselsachen für die Nacht und die Rückfahrt im Zug passen in die <a href="https://amzn.to/2OoH261" target="_blank">Oberrohrtasche von Birzman</a>* sowie den <a href="https://amzn.to/3iYcBl8" target="_blank">Backloader von Topeak</a>*. </td></tr>
</tbody></table>
Nach Essen kommt Bochum, ungefähr so weit kenne ich mich auch noch aus, aber dann beginnt für mich Neuland. Castrop-Rauxel, Hamm, Beckum - bisher nur in den Staunachrichten schon mal gehört. Wir kratzen gerade an Dortmund vorbei, als mein Hinterreifen sich ein übertrieben großes Metallstück einfängt. Ich hatte schon etwa 400 Jahre keinen Platten mehr, so dass ich das eirige Gefühl erst nicht richtig einordnen kann, bis die Luft dann raus ist und kein Zweifel mehr besteht. Kacke. Der Fehler ist zum Glück schnell gefunden und der Schlauch gewechselt, aber genug Luft will nicht rein. Sie entweicht nicht sofort aus dem neuen Schlauch, aber so richtig rein will sie auch nicht. Ich meine, es könnte reichen, also rollen wir weiter. Der Reifen sieht das anders, es reicht nicht, wir müssen erneut halten und nachpumpen. Ich möchte nicht, dass unsere Tour nach 70 Kilometern schon zu Ende ist, wie traurig wäre das denn? Von Düsseldorf nach Dortmund und den Rest mit dem Zug? Na klasse. Wir haben das leicht krumme Ventil im Verdacht und würden am liebsten die Miniluftpumpe gegen eine schöne Standluftpumpe tauschen - aber woher nehmen morgens vor Öffnung sämtlicher Fahrradläden am Stadtrand von Dortmund? Die Lösung heißt schließlich Autowerkstatt, und zwar gleich zwei verschiedene. Die erste verkauft mir nach ausgiebiger Suche einen Adapter, um das französische Ventil auch an der Tanke aufpumpen zu können und die zweite Werkstatt hilft dann mit Geraderücken des Ventils und Druckluft nach. Endlich! Das Hin und Her kostet uns etwa eine Stunde und hatte meine Hoffnung auf eine Ankunft vor Ladenschluss der Pizzeria kurz geschmälert. Jetzt bin ich zuversichtlich, dass Ventil und Schlauch auch für die nächsten 200 Kilometer durchhalten. Den <a href="https://amzn.to/323Ql2Y" target="_blank">Ventil-Adapter</a>* kann man beim nächsten Mal auch gleich von Anfang an einpacken.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-Bsab3wXoBBo/XwcyqhNd7nI/AAAAAAABKGM/p2-Ut0aZJmsqXlYi5ybNvPmvERTq1oBWgCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_183424668.jpg" width="640" /></div>
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Nach einem guten Drittel der Strecke haben wir bereits 500 Höhenmeter auf der Uhr - was so ziemlich genau 500 mehr sind als ich normalerweise fahre. Gut: Immerhin sind sie gleichmäßig über die ganze Strecke verteilt. Schlecht: Es kommen noch 1000.<br />
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In Stromberg müssen wir am Ortseingangsschild selbstverständlich für ein Foto anhalten. Als nächstes fahren wir durch Rheda Wiedenbrück und Gütersloh, gefühlt schon absurd weit weg von zuhause. Nur wegen der vielen Berichterstattung in der letzten Zeit kann ich ungefähr einordnen, wo wir sind. Wiedenbrück ist überraschend schön und in Gütersloh nerven die wobbelig gepflasterten Radwege so sehr, dass wir doppelt froh sind, als wir die Stadt endlich hinter uns lassen. Bielefeld liegt als nächstes auf der Route. Ich sorge mich um potentiell schlimme Anstiege im Teutoburger Wald, bekomme dank höhenmetervermeidender Routenplanung jedoch nur nervigen Stadtverkehr. Nicht viel besser.<br />
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<div style="text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="358" src="https://1.bp.blogspot.com/-UAlczCqjFXA/XwTvRjug6iI/AAAAAAABKCw/3XcEzfXkP-8a1U7ezQHoEC9dsspH77kzgCPcBGAsYHg/s640/IMG-20200627-WA0009.jpg" width="640" /></div>
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Mittlerweile sind wir 170 Kilometer gefahren und es wird heiß. Die Stopps häufen sich. Zeit für die erste Tankstellen-Cola. In meiner Fantasie hört NRW kurz hinter Bielefeld auf, allerdings muss ich in der Realität verdammt lange auf die niedersächsische Landesgrenze warten. NRW hält allerdings noch Späße wie Bad Salzuflen (wer denkt sich denn so einen Namen aus?) und Vlotho bereit. Irgendwo zwischen hier und dort, die schmale Straße schlängelt sich gerade zwischen sehr grünen Hügeln entlang, treffen wir auf eine Gruppe Jugendliche auf Hollandrädern. Bierkiste hinten drauf, Musikboxen vorne und locker flockig zu "99 Luftballons" die Hügel rauf. So kann man auch ne gute Zeit haben. Fahrrad, Getränke, Musik, ab zum See, fertig. Wieso wollten wir nochmal unbedingt nach Hannover?<br />
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<img border="0" data-original-height="901" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-sqJcUvF6c4w/Xwcy1pBpyyI/AAAAAAABKGQ/8-WRa_05uP4ssEokKDkNiWKwR2JeI-S5QCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_164425978.jpg" width="640" /></div>
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Porta Westfalica heißt wohl nicht ohne Grund so, aber Hauptsache ich muss erst 220 Kilometer bis hier hin radeln, um das festzustellen. Hier hört NRW also auf. Nach dem Ortsteil mit dem klangvollen Namen Eisbergen folgt der einzige halbwegs ernst zu nehmende Anstieg des Tages über das Wesergebirge. Klingt schlimmer, als es ist, denn es geht nie sonderlich hoch, aber immerhin mal drei Kilometer am Stück bergauf. Kenn ich nicht von zuhause, und kenn ich erst recht nicht mit 220 Kilometern und 1000 Höhenmetern in den Beinen. Auch hier funktioniert die Taktik Ablenkung wieder hervorragend, denn ich hatte zuvor bei der Routenplanung entdeckt, dass jemand ausgerechnet hier ein "Bänkle zum Verweilen" als Point of Interest markiert hat. Was kann also schief gehen?<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-NoA4YMl8bxo/XwTs_QLoonI/AAAAAAABKCk/jINBOcZ5J108YKBMlNgXN0zmjRYslJQjwCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_153123944.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="640" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Tatsächlich hält Eisbergen entgegen der Ankündigung weit und breit kein Bänkle zum Verweilen bereit. Einige Kilometer später finden wir glücklicherweise doch noch eines. Mit Schatten!</td></tr>
</tbody></table>
Es gibt Bergwerke und Schneisen aus kalter Luft, so dass die Abfahrt sich anfühlt wie ein Bad im Baggersee. Bevor noch jemand zu frieren anfangen kann, geht es glücklicherweise wieder bergauf. Der untere Rücken meldet sich so langsam und mit ihm die Erkenntnis, dass mir bisher nicht klar war, wie sehr man den Rücken besonders beim bergauf Radeln gebrauchen kann. Hoch und runter geht's bis Stadthagen "An der Bergkette" entlang. Die Straße heißt tatsächlich so und präsentiert sich dementsprechend idyllisch. Links der Blick auf die eher platte Landschaft (und den Kaliberg), rechts die "Bergkette", mittendurch schlängelt sich die Straße auf und ab. Wirklich schön!<br />
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Nicht mehr so schön ist es bei Kilometer 260 kurz hinter Bad Nenndorf, als ich ankündige, dass ich eine Pause brauche, und zwar jetzt sofort. Der Kreislauf schwächelt, die Hitze tut ihr übriges und ich muss einfach kurz im Schatten sitzen. Ich habe das Gefühl, dass es eher mit dem Zug oder Bus als auf dem Rad weitergeht, aber eine Cola und ein paar Cracker ändern meine Meinung. Es geht besser. Wir einigen uns darauf, langsam weiter zu rollen und auf den Radwegen zu bleiben. Sieben Kilometer später sind wir endlich in Stemmen, dem schönsten Dorf im Landkreis 1996, niemanden interessiert das - außer uns, denn wir befinden uns ab jetzt auf der Triathlon-Radstrecke und hatten auch vor drei Jahren schon unseren Spaß mit dieser stolz präsentierten Auszeichnung.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="900" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-AUvEBGalmbU/Xwcx8MZBilI/AAAAAAABKGA/PeuSxoTP2oY8IhhUrLSiCnIGJtSJl_WfgCPcBGAsYHg/s400/IMG-20200627-WA0011.jpg" width="225" /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Der letzte Rest unserer Route führt uns weiter über die Triathlon-Strecke und ist heute nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Weißt du noch, genau hier saßen immer diese Zuschauer, dort war der Fotograf, dort die Verpflegung, und ach diese Abfahrt!<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-5c1nPjV6yzE/XwcyeGGs7TI/AAAAAAABKGI/pxkPIeMroRMffMENmOA5gbGm5xqFhkykQCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_194001221.jpg" width="640" /></div>
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Endlich erreichen wir ein Ortsschild von Hannover, selbstverständlich halten wir für ein Foto an. Für die Reservierung in der Pizzeria sind wir sowieso schon etwas spät dran, jetzt kommt es auf die Minute auch nicht mehr an. Hannover! Angekommen! Ob sich darüber schon mal jemand so doll gefreut hat?<br />
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Die letzten zwei Kilometer durch die Stadt schaffen wir jetzt auch noch. Auf dem Weg liegt der Stichkanal Linden, Triathlon-Schwimmstrecke. Besser könnte das alles hier gar nicht zusammenpassen. Es ist schön, schon mal hier gewesen zu sein und noch schöner ist es, mit dem Fahrrad aus eigener Kraft zurück zu kehren. Heute morgen um 5 waren wir noch zuhause in Düsseldorf und jetzt sind wir hier. Wir sind wirklich da! Pizza gibt's auch noch und der Magen macht glücklicherweise auch wieder mit - nur fürs Tiramisu reicht's bei mir dann leider nicht mehr. Müssen wir wohl nochmal wieder kommen - vielleicht in drei Jahren, wenn die Foto-App mich an diese Tour erinnert?<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1201" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-2rRO9ZKwG_A/XwczvyoKcSI/AAAAAAABKGk/lLWhlt0f3mM7zp8WVz4pgiXiQuo2leYHQCPcBGAsYHg/s640/IMG_20200626_210055377%257E2.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="480" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Frage kam auch schon häufiger: Die fantastische Pizza gibt's bei Francesca & Fratelli. </td></tr>
</tbody></table>
Das Wichtigste: Wir haben es vor Ladenschluss geschafft. Hier noch die Zahlen: 283 Kilometer, 1500 Höhenmeter, knapp 12 Stunden Fahrtzeit, 15,5 Stunden insgesamt. Das Beste: Am nächsten Tag auf dem Rad sitzen ist kein Problem - weder für den Rücken noch den Hintern. Der Sattel ist also approved!<br />
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<div style="text-align: center;">
<i>Die mit * markierten Links sind Werbelinks. Wenn du über diese Links etwas einkaufst, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.</i></div>
marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-72425101637072834622019-12-07T16:21:00.030+01:002022-01-27T19:48:23.149+01:00Stirnlampe im Test: Petzl Swift RLSechs Jahre habe ich es geschafft, ohne Stirnlampe zu laufen. Sieht doof aus, brauch ich nicht, will ich nicht. Meine Laufstrecken im Dunkeln beschränken sich normalerweise auf zwei Varianten: ein beleuchteter Park oder direkt am Rhein, ebenfalls beleuchtet. Die Wege dort hin in der Stadt selbst sind auch hell genug. In den Wald im Dunkeln? Nur wenn jemand mit Lampe neben mir läuft. Und selbst das finde ich eigentlich blöd, weil ich das Gefühl nicht mag, nur den kleinen Bereich im Schein der Lampe zu sehen und rundherum gar nichts. Ohne Stirnlampe nehme ich gefühlt mehr wahr. Ich fühle mich eingeengt, wenn vor mir nur ein kleiner Lichtkegel auf und ab hüpft und alles drumherum nur schwarz ist.<br />
<br />
Nun ja, der Nachteil daran, wenn andere eine Lampe haben und du nicht: Läufste einmal hintereinander, siehste gar nix mehr. Und so habe ich letztens dann tatsächlich fertig gebracht, was ich bisher immer belächelt habe: Ich bin beim Laufen gestürzt. Wurzel nicht gesehen, gestolpert, einmal der Länge nach den Boden geküsst. Außer blauen Flecken und einer aufgeschürften Hand ist zwar nichts passiert, aber solche Stunts möchte ich in Zukunft doch lieber vermeiden. Trotzdem möchte ich auch mal abends eine waldige Strecke laufen. Eine Stirnlampe muss also her.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://amzn.to/3o5bNPj" target="_blank"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="358" src="https://1.bp.blogspot.com/-vZx1bnNMTk0/XevBpAWHNSI/AAAAAAABAfo/XDBrgf8zUcc0pwREm-RY3ptiXBwgNhwpQCKgBGAsYHg/s640/IMG_20191207_153901345.jpg" width="640" /></a></div>
<h3>
Anforderungen an eine Stirnlampe zum Laufen</h3>
Als bisheriger Stirnlampenverweigerer habe ich natürlich keinerlei Ahnung, was so eine Maschine alles können muss außer leuchten. Deshalb habe ich auf Instagram mal nachgefragt, was euch bei einer Stirnlampe wichtig ist und herausgekommen ist dabei das:<br />
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<ul>
<li>geringes Gewicht</li>
<li>hohe Leuchtkraft</li>
<li>soll bequem sein und nicht rutschen</li>
<li>breite Ausleuchtung</li>
<li>mit Rücklicht</li>
<li>preiswert</li>
<li>Akku sollte hinten sein</li>
<li>Verstellbarkeit des Winkels; Abblenden können bei Gegenverkehr</li>
<li>lange Akkulaufzeit</li>
<li>mehrere Stufen</li>
<li>Nachhaltigkeit: Akku statt Batterie</li>
<li>wasserdicht</li>
</ul>
<br />
Wow krass, was so ein simples Gerät wie eine Stirnlampe theoretisch alles können kann. Die eierlegende Wollmilchsau, also eine leichte, helle und günstige Stirnlampe zum Laufen wird wahrscheinlich schwierig zu finden sein. Mein Testobjekt <a href="https://amzn.to/2Lr06iI" target="_blank">Petzl Swift RL</a>* ist schon mal weder super leicht noch besonders günstig, aber dafür extrem hell. Hier aber erst einmal die harten Fakten:<br />
<h3>
Petzl Swift RL</h3>
<ul>
<li>900 Lumen maximale Leuchtkraft</li>
<li>intelligente Lichtstärkeanpassung Reactive Lighting</li>
<li>Lithium-Ionen-Akku mit 2350 mAh</li>
<li>ergonomisches Kopfband</li>
<li>100 Gramm</li>
<li>IPX4-Zertifizierung (spritzwassergeschützt)</li>
<li>UVP: 99 Euro, online zurzeit ca. 80 Euro</li>
</ul>
<br />
Klingt erst einmal nach einem ziemlichen Monster - für das, was die Lampe kann, ist sie aber tatsächlich vergleichsweise kompakt und leicht. Petzl unterscheidet zwischen Active und Performance Stirnlampen - die Active Reihe eignet sich für normales Laufen, während die Performance Lampen auch für Trailrunning, Mountainbiken und Skitouren empfohlen werden. Sie passen ihre Leuchtkraft automatisch der Helligkeit der Umgebung an. Es kommt also ganz darauf an, wo die Stirnlampe eingesetzt werden soll: Fürs Laufen in der Stadt oder auf Straßen, wo von Zeit zu Zeit eine Laterne steht, reicht definitiv auch eine kleinere, schwächere Lampe - die dann auch leichter und preiswerter ist. Auf Instagram wurde mir mehrfach die <a href="https://amzn.to/2Pkx8SN" target="_blank">Petzl Bindi</a>* empfohlen, die auf jeden Fall in die Kategorie superleicht und klein fällt. Ein Mittelding zwischen Bindi und Swift ist beispielsweise die <a href="https://amzn.to/3ARbCN3" target="_blank">Petzl Actik</a>*.<br />
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<a href="https://www.amazon.de/PETZL-Unisex-Erwachsene-Swift-Stirnlampe/dp/B07SFRRP42?keywords=petzl%2Bswift%2Brl&qid=1643308498&s=sports&sprefix=petzl%2Bswif%2Csports%2C94&sr=1-1&th=1&linkCode=li2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=b14f99bdb35c50e7ca4c85865ba607f6&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B07SFRRP42&Format=_SL160_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ichhasselaufe-21&language=de_DE" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&language=de_DE&l=li2&o=3&a=B07SFRRP42" style="border: none; margin: 0px;" width="1" />
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Swift RL*<br />
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<a href="https://www.amazon.de/Petzl-Unisex-Erwachsene-Stirnlampe-Schwarz/dp/B07RNMQC9Y?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=5IOY4QOW5NCW&keywords=petzl%2Bactik&qid=1643308265&s=sports&sprefix=petzl%2Bactik%2Csports%2C105&sr=1-2&th=1&psc=1&linkCode=li2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=a22f6e622488de2f40763830eb9deab0&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B07RNMQC9Y&Format=_SL160_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ichhasselaufe-21&language=de_DE" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&language=de_DE&l=li2&o=3&a=B07RNMQC9Y" style="border: none; margin: 0px;" width="1" />
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Actik*<br />
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<a href="https://www.amazon.de/Petzl-Erwachsene-Bindi-Stirnla-smaragdgr%C3%BCn/dp/B076ZV3P78?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2XG50MW7YRJ9G&keywords=petzl%2Bbindi&qid=1643308569&s=sports&sprefix=petzl%2Bbindi%2Csports%2C93&sr=1-1&th=1&psc=1&linkCode=li2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=c23b5a6c8c7c4b99d2ba672fca6d8b34&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B076ZV3P78&Format=_SL160_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ichhasselaufe-21&language=de_DE" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&language=de_DE&l=li2&o=3&a=B076ZV3P78" style="border: none; margin: 0px;" width="1" />
<br />
Bindi*<br />
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<h3>Laufen mit Stirnlampe: Der erste Test </h3>
Da ich ja in der Stadt sowieso ohne Stirnlampe laufe, habe ich die Swift RL direkt mal mit in den Wald genommen. Beim ersten Lauf nur in ein kleines Wäldchen und beim zweiten Test direkt mal bei Regen in den "richtigen" Wald. Das Band ist weich gepolstert und wie bei einer Schwimmbrille hinten zweigeteilt - der Sitz ist wirklich bombenfest und nicht unangenehm - trotzdem war es für mich anfangs ungewohnt, jetzt auf einmal was am Kopf zu haben. Beim ersten Lauf habe ich die Lampe nach sechs Kilometern an meine Begleitung abgegeben, weil ich Kopfschmerzen bekommen habe - da spielte aber sehr wahrscheinlich auch mit rein, dass es mir an dem Tag generell beim Laufen nicht so gut ging und alles irgendwie doof war. Der Akku ist bei der Swift RL vorne, daher ist das Gewicht nicht so gut verteilt. Beim zweiten Lauf waren zehn Kilometer alleine mit Lampe allerdings kein Thema mehr - ohne Kopfschmerzen.<br />
<br />
Im Vergleich zu den weniger starken Lampen, die ich von meinen Laufbegleitungen so kenne, kann ich mit der Swift RL auf jeden Fall angeben: Sie ist heller als alle Stirnlampen, die ich bisher erlebt habe. Was mir mindestens genauso wichtig ist: Sie leuchtet nicht nur einen winzigen Kreis vor meinen Füßen halbwegs aus, sondern schön breit den gesamten Weg und zwar auch einige Meter vor mir. So habe ich überhaupt nicht mehr das Gefühl, einem kleinen funzeligen Lichtschein durch ein dunkles Nichts hinterher zu rennen, sondern ich habe mehr Überblick und kann auch weiter Entferntes wahrnehmen. Je nach Einstellung leuchtet die Petzl Swift RL 35 bis 150 Meter weit - mit der geringsten Leuchtkraft laut Hersteller bis zu 50 Stunden lang. Das habe ich <b>nicht </b>ausprobiert!<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-Floq2WXnWKU/XevAvhcTFPI/AAAAAAABAfU/lO1Eg67N_tgWmeh8otnJmfIWKkCOqkLhwCKgBGAsYHg/s640/IMG_20191207_160416719_PORTRAIT.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Ein Knopf für alles </h3>
Die Swift RL hat zur Bedienung genau einen Knopf, mit dem man die zwei verschiedenen Modi (Standard oder Reactive Lighting) und jeweils drei Stufen auswählen kann. Es gibt eine mechanische Tastensperre, so dass die Lampe sich nicht beim Transport unabsichtlich einschalten kann - ziemlich gut. Dass sonst alle Funktionen über nur eine Taste zu steuern sind, finde ich nicht besonders praktisch, zumindest den An/Aus Knopf hätte ich gerne extra. Wenn ich aus einer helleren Stufe nämlich in eine schwächere schalten möchte, geht die Lampe immer die Reihe durch: Bin ich beispielsweise in Stufe 2 und möchte in 1, muss ich erst in 3 schalten, dann aus, dann wieder in 1. Ist natürlich logisch, denn woher soll die Stirnlampe wissen, ob ich es gern heller oder dunkler hätte - aber den kurzen Moment, in dem es beim Laufen ganz dunkel ist, könnte man mit einem extra Schalter für Ein und Aus vermeiden.<br />
<br />
Das Wechseln zwischen den Stufen übernimmt die Petzl Swift RL auch alleine, wenn man möchte. Im Reactive Modus misst ein Sensor die Helligkeit und passt die Leuchtkraft automatisch an - das funktioniert auch tatsächlich sehr zuverlässig. In diesem Modus verspricht der Hersteller eine längere Leuchtdauer, einen höheren Sichtkomfort und natürlich weniger manuelles Umstellen.<br />
<h3>Test-Fazit Petzl Swift RL</h3>
Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall die umweltfreundliche Verpackung. Statt Plastik-Hülle ist alles in Pappe sicher verstaut. Schön wäre es, wenn bei der Lampe in dieser Preisklasse direkt ein Etui zur Aufbewahrung oder Transport dabei wäre - tatsächlich gibt es eines, was man für ein paar Euro dazu kaufen kann. Es gibt auch weiteres Zubehör wie Ersatz-Kopfbänder (die man übrigens abnehmen und waschen kann), Ersatz-Akku sowie Haken zur Befestigung am Helm. Das Laden funktioniert über Micro-USB, was ich recht praktisch finde - immerhin nicht noch ein zusätzliches Kabel, das zuhause rumfliegt. Der Anschluss ist allerdings nicht über eine Gummilippe oder ähnliches geschützt - da er unter der Lampe angebracht ist, passiert bei Regen trotzdem nichts.<br />
<br />
Dass der Akku nicht hinten ist und das ganze Gewicht vorne lastet, hat mich nur beim ersten Lauf gestört - danach hatte ich mich daran gewöhnt. Das Kopfband sitzt wirklich gut und ist reflektierend, so dass man auch gesehen wird. Die Verstellbarkeit des Winkels nutze ich gerne und viel, da ich je nach Bodenbeschaffenheit lieber direkt vor mir oder etwas weiter in die Ferne sehe.<div><br /><div>Übrigens: mit dem <a href="https://amzn.to/3o5bNPj" target="_blank">Bike Adapt</a>* lässt sich die Swift RL zum Beispiel am Fahrradlenker anbringen. Diverse <a href="https://amzn.to/3KPJq1p" target="_blank">Helmadapter</a>* befestigen die Stirnlampe am Fahrradhelm. <br />
<br />
Braucht jetzt jeder eine so helle Stirnlampe? Ich denke nein. Hätte ich eine Stirnlampe in der Preisklasse gekauft? Wahrscheinlich nicht. Würde ich sie wieder hergeben? Auf keinen Fall. Im Vergleich zu den funzeligen Lampen, die ich vorher kannte, löst die Swift RL für mich genau das Problem, was mich bisher vom Laufen mit Stirnlampe abgehalten hat: Ich sehe nicht nur einen winzigen Kreis vor mir, sondern den Weg in seiner gesamten Breite und kann auch mehrere Meter vor mir noch genug erkennen. Wer also eine schwächere Lampe hat und damit zufrieden ist, braucht definitiv nicht zu wechseln. Sollten die Sportarten aber schneller oder anspruchsvoller werden, wie beispielsweise beim Mountainbiken oder Trailrunning, dann hat eine leistungsstärkere Stirnlampe schon ihre Berechtigung.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-Zj09tPFBTOE/XevBvpMYLdI/AAAAAAABAfs/M_8JBBon-RgGvSnMFPhO7cvKZge6XuBNgCKgBGAsYHg/s640/IMG_20191207_153956334.jpg" width="640" /></div>
<br />
<i>Werbehinweis: Die Petzl Swift RL wurde mir von Petzl kostenfrei überlassen. Danke dafür! Auf die Art oder die Inhalte des Testberichts wurde keinerlei Einfluss genommen. </i><br />
<i><br /></i>
<i>Mit * markierte Links sind Werbelinks. Wenn du über diese Links einkaufst, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.</i></div></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-50860087142644437842019-11-30T23:16:00.003+01:002021-12-27T11:35:20.196+01:00Raceday No. 78 - Berlin Marathon 2019Patsch. Patsch. Patsch. Bei jedem Schritt gibt das Wasser in den Schuhen ein matschiges Geräusch von sich. Die Socken sind ebenfalls komplett durchnässt, Hose und Shirt sowieso. Es gibt keinen trockenen Quadratzentimeter Stoff an meinem Körper. Selbst beim Trinkrucksack bin ich nicht sicher, ob er ausläuft oder ob das alles Regen ist. Tropft da Schweiß von meiner Augenbraue? Oder nur Wasser?<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Eigentlich laufe ich gern bei Regen. Er kühlt angenehm, es wird nie zu heiß und irgendwann ist es auch egal, wie nass man ist. Nur ist es blöderweise heute anstrengender als sonst. Ich bin bei Kilometer 15. Es liegen noch 27 Kilometer vor mir. Kein Schritt fällt mir leicht, von Anfang an ist der Puls weit oben, obwohl ich langsam laufe. Wirklich langsam. Bei Kilometer 10 bin ich genau in meinem sehr tief gestapelten Zeitplan. Bei 15 ebenso. Kurze Pipipause. Wenn es jetzt schon so hart ist, wie soll ich dann noch drei Stunden lang weiterlaufen? Es sollte sich jetzt noch halbwegs leicht anfühlen. Es fühlt sich allerdings beinahe an wie ein schneller 10er. Wenn ich noch mehr Tempo raus nehme, gehe ich. Halbmarathon. Immer noch in der geplanten Zeit, ganz langsam. Es geht nichts mehr. Ich gehe.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1125" data-original-width="1500" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-J1TPoEJYeEU/XeLoOvrwK6I/AAAAAAABAR4/XSx7taT7zgwtR_1xfdoSaQOq47lT_-f7wCLcBGAsYHQ/s640/ichhasselaufen-berlinmarathon-.jpg" width="640" /></div>
<br />
Ich muss zugeben, dass ich bisher wenig Respekt vor richtig langen Marathon-Zeiten hatte. In acht Stunden 42 Kilometer walken kann theoretisch jeder gesunde Mensch mit zwei Beinen, es macht halt nur kaum einer. Dauert ja auch einfach ewig. In Berlin ist mir ein bisschen klarer geworden, was es eigentlich bedeutet, wenn es schon früh nicht gut läuft und man früh merkt, das wird heute lange dauern. Sehr lange. Und was es dann doch für eine Leistung ist - vor allem eine mentale - diese Ziellinie zu erreichen.<br />
<br />
Dieser Abschnitt ist leicht falsch zu verstehen. Ich meine damit nicht, dass ein Marathon erst ab einer bestimmten Zeit "etwas zählt". Ich will damit auch nicht sagen, dass ich körperlich in Berlin nichts geleistet hätte. Ich will einfach darauf hinaus, dass etwas, was im ersten Moment verhältnismäßig einfach wirkt (nämlich lange gehen oder sehr langsam laufen), dann doch gar nicht mehr so einfach ist, wenn man sich die ganze Dauer vor Augen führt. Fünf, sechs, sieben oder gar acht Stunden. Das muss man schon ziemlich wollen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1408" data-original-width="1056" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-o3bEqAzVHhU/XeLoUOiuFxI/AAAAAAABASA/3gmSIlxypyg68_WJjCzxEVKt893NN0GggCLcBGAsYHQ/s400/IMG-20190929-WA0025.jpg" width="300" /></div>
<br />
Ich hatte mir 2018 mit dem <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/10/raceday-no-64-bmw-berlin-marathon.html" target="_blank">Inlinemarathon</a> den Startplatz für den Lauf gesichert. Also keine Lotterie, sondern sicherer Startplatz, bezahlen muss man dann natürlich zweimal. Egal, once in a lifetime. Seit ich in Berlin das erste Mal zugeschaut hatte, wollte ich dort laufen. Die Atmosphäre ist besonders, die Strecke toll, der Zieleinlauf durchs Brandenburger Tor schwer zu toppen. 125 Euro Startgebühr sind ziemlich happig, aber günstiger wirds in den nächsten Jahren wohl kaum, daher dachte ich: Jetzt oder nie. Ich habe lange überlegt, ob ich mich wirklich in diesem Jahr anmelden will, weil die Voraussetzungen für ein Marathontraining durchaus besser sein könnten als in den letzten beiden Semestern des Studiums. Klausurphase und Abschlussarbeit, dazu noch ein fast vierwöchiger Urlaub und überhaupt Training im Sommer. Viele Gründe, die dagegen gesprochen haben, aber schließlich hat das Herz sich durchgesetzt. Ich wollte laufen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-1OgrVyBNsPE/XeLoUMGCf6I/AAAAAAABASE/GeWl1htAHOE1W3s6JpBwmqXZN7FSfiHFgCLcBGAsYHQ/s400/IMG-20190929-WA0024.jpg" width="300" /></div>
<br />
Das einzig Gute, wenn man schon vorher weiß, dass der Zeitpunkt nicht ideal ist: Keine Gelegenheit, um hohe Erwartungen entstehen zu lassen. Trotzdem schwierig, das im Kopf umzusetzen, wenn man generell dazu neigt, sich zu viel Druck zu machen. In Berlin klappt das. Das erste Mal ans Aufgeben denke ich nach 15 Kilometern. Danach immer wieder. Mein Deal mit mir selbst geht so: Ich laufe bis Kilometer 33, dort steht meine Freundin Steffi. Dann kann ich mit ihr zusammen nach Hause fahren. Bei Kilometer 31 oder 32 wird mir dann klar: Wenn ich es bis hier hin geschafft habe, schaffe ich es auch bis ins Ziel. Ich habe keine Beschwerden, die groß genug sind, um auszusteigen. "Es läuft einfach nicht", reicht nicht.<br />
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Ein Läufer vor mir fängt unheimlich schief an "With or without you" von U2 zu singen. Eine andere Läuferin stimmt ein. Ich singe nicht mit, weil ich froh bin, gerade genug Luft zu bekommen. Für ein Grinsen reicht es noch. Was für ein Moment! "I can't live with or without you ..."<br />
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<img border="0" data-original-height="1222" data-original-width="919" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-s0YfMslY7Hs/XeLoOMCwZ6I/AAAAAAABARw/5d7UVeO60VghPbRWz2fGl7ACon6M4wUVwCLcBGAsYHQ/s400/berlinmarathon-maren.jpg" width="300" /></div>
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Auf dem Kudamm entschließt Steffi sich spontan, mich ein gutes Stück zu begleiten. Ich habe mich mittlerweile so sehr mit der Situation angefreundet, dass ich ihr freudig mitteile, dass es heute leider scheiße läuft und länger dauern wird. Ich weiß, dass die letzten 9 Kilometer noch lang werden können, aber es ist mir jetzt egal, wie lange sie noch dauern. Ich laufe, wenn ich kann, und ich gehe, wenn ich muss.<br />
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Die letzten Kilometer kenne ich schon vom Skaten im letzten Jahr und vom Halbmarathon im April. Es ist aber doch etwas anderes, gegen Ende des Marathons auf Unter den Linden abzubiegen. Die Menschenmengen, das Brandenburger Tor, all dieser Lärm. "Ihr seid alle Helden" meint ein Werbebanner. Kopfsteinpflaster, nur noch wenige Meter. Die Ziellinie ist in Sichtweite. Nach 4:47 Stunden laufe ich endlich darüber. Mein dritter Marathon ist zugleich der langsamste. Es ist mir egal. Ein anderes Schild sagt: "Strangers are proud of you". Ich bin es auch.<br />
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<img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="1125" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-vRyDJdCROtg/XeLoOVQv0vI/AAAAAAABAR0/tFU8V_VkLbAyBMHRE23TTM8AVrj_9h-XwCLcBGAsYHQ/s400/ichhasselaufen-berlinmarathon.jpg" width="300" /></div>
<br />marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-62396115481110383732019-08-14T17:50:00.000+02:002020-05-29T11:48:16.742+02:00Test: Garmin Vivoactive 3 MusicIch schreibe ja selten Testberichte (unter anderem, weil ich die Relevanz oft vermisse) - aber wenn ich nach fünf Jahren des Laufens zum ersten Mal eine GPS-Uhr besitze, so ist das doch ein mittelgroßes Event im Hause ichhasselaufen. Seit einigen Wochen laufe ich mit der <a href="https://www.amazon.de/gp/product/B07DWBPP4N/ref=as_li_tl?ie=UTF8&tag=ichhasselaufe-21&camp=1638&creative=6742&linkCode=as2&creativeASIN=B07DWBPP4N&linkId=8f19036de36f51bcc41bcb66dee6274d" target="_blank">Garmin Vivoactive 3 Music</a>*, die jetzt nicht die typische Sport-Uhr ist - warum es genau diese geworden ist und welche Stolpersteine bei der Nutzung der Uhr zu beachten sind, fasse ich hier zusammen. Stichwort: Mit der Garmin Vivoactive 3 Music kompatible Bluetooth Kopfhörer finden... Eine Wissenschaft für sich!<br />
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<img alt="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-yQi1dguxZ1E/XVQacAeu0YI/AAAAAAAA7uY/jKDq1ObTL5s8E75rxE7m0U369tvLcw1jwCKgBGAs/s640/IMG_20190814_161754764_PORTRAIT.jpg" title="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" width="640" /></div>
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<i>Disclaimer: Der Test ist in keinster Weise von einem der genannten Unternehmen beeinflusst oder beauftragt. Ich habe alle erwähnten Produkte auf herkömmlichem Weg erstanden und schreibe den Test vor allem aus dem Grund, da ich kaum Informationen zu kompatiblen Ohrhörern gefunden habe. </i><i>Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sowie Werbebanner unten sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.</i><br />
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Warum die Garmin Vivoactive 3 Music?</h3>
Wie gesagt: Ich habe es fünf Jahre lang geschafft, ohne Uhr zu laufen - #nogarminnorules. Ich war rein nach Gefühl unterwegs, habe die Läufe mit der Strava-App getrackt und später einen kurzen Blick auf Distanz und Geschwindigkeit geworfen. Da ich noch nie nach Trainingsplan trainiert habe, bin ich bisher nicht in die Verlegenheit gekommen, Intervalltrainings oder ähnliches durchführen zu müssen. Bei Wettkämpfen habe ich manchmal eine alte Polar Pulsuhr benutzt, bei der mich hauptsächlich die sekundengenaue Zeitanzeige interessiert hat. Bei jeder Kilometer-Markierung ging dann das Rechnen los. So habe ich diverse Triathlons und sämtliche Läufe bestritten, darunter auch zwei Marathons.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-EJm_celhw8s/WvNCpNHFLDI/AAAAAAAAlX4/4GmIsfHLdLEsd11La5PUE1Us3X7n2vpMgCPcBGAYYCw/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0172.jpg" width="640" /></div>
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Auf 42 Kilometern einen groben Überblick zu haben, schadet garantiert nicht. Bei einigen Halbmarathons hingegen habe ich sogar auf die Uhr mit ihren rudimentären Funktionen verzichtet und war im völligen Blindflug unterwegs. Ich meine immer noch: Eine gute Übung fürs Körpergefühl.<br />
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Warum werfe ich diese Taktik jetzt über Bord und meine auf einmal, eine GPS-Uhr zu brauchen? Tatsächlich ist der Grund so simpel wie dämlich: Mein neues Handy ist zu groß, um es beim Laufen mitzunehmen. Das war der ausschlaggebende Punkt, so dass ich mich langsam mit dem Gedanken angefreundet habe, auch unterwegs meine Geschwindigkeit zu kennen. Und den Puls. Und was man halt sonst noch so wissen will.<br />
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Warum jetzt ausgerechnet diese Uhr? Ich bin bisher davon ausgegangen, die Vivoactive Reihe hätte mit Laufen nicht viel zu tun und würde sich eher an Menschen richten, die gelegentlich ein bisschen Fitness betreiben und generell aktiver sein möchten. Ich habe sie eher für einen Fitness-Tracker als für eine Laufuhr gehalten - und die meisten Lauf-Nerds sehen das wahrscheinlich genauso. Nach genauerem Hinsehen und Budget-Check habe ich festgestellt, dass es für meine Bedürfnisse allerdings keine Forerunner und keine Fenix sein muss. Da ich meine Radfahrten schon mit einem Garmin Edge 1000 aufzeichne und daher sowieso Garmin Connet nutze, wollte ich am liebsten eine Garmin Uhr, um mich nicht bei noch einer weiteren Plattform anmelden zu müssen.<br />
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<img alt="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-mAhwhd4O3bA/XVQULEs5nmI/AAAAAAAA7rk/7iE9GqvCONAc8wmCyXsf0ptPs5y5VvrEQCKgBGAs/s640/IMG_20190814_153406955_HDR.jpg" title="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" width="640" /></div>
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Was unterscheidet die Garmin Vivoactive 3 Music von den typischen Garmin Laufuhren? Der deutlich günstigere Preis schlägt sich natürlich in der Leistung nieder, zum Beispiel bei der Akkulaufzeit. Für die Garmin Vivoactive 3 Music sind hier 13 Stunden im GPS-Modus und 5 Stunden im Musikmodus angegeben. Für meine Anforderungen reicht das - für Ultraläufer oder Langdistanz-Triathleten wohl eher weniger. Das ist aber auch gar nicht die Zielgruppe dieser Uhr. Im Vergleich zu den Laufuhren, zum Beispiel aus der Forerunner-Serie, spuckt die Vivoactive 3 Music weniger Daten zur Analyse aus. Erholungszeit, Laufzeit-Prognose, Bodenkontaktzeit sind einige Beispiele, die hier theoretisch fehlen - die ich aber nicht vermisse.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://www.amazon.de/gp/product/B07CR8NBQB/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B07CR8NBQB&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=aa77c7678fc5eff1b8245e88f6d8c858" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B07CR8NBQB&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format=_SL250_&tag=ichhasselaufe-21" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zur Garmin Vivoactive 3 Music bei Amazon*</td></tr>
</tbody></table>
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Funktionen der Garmin Vivoactive 3 Music</h3>
Ich würde sagen: Die Garmin Vivoactive 3 Music ist ein guter Fitness-Tracker mit ein bisschen Smart Watch, der sich auch zum Laufen eignet. Neben Laufen können auch andere Aktivitäten aufgezeichnet werden - von Radfahren oder Inlineskaten über Skifahren bis zu Rudern usw. Einen Multisport-Modus für Triathlon bietet die Uhr von selbst nicht - eine passende App lässt sich aber kostenlos über Garmin Connect IQ herunterladen. Gleiches gilt für Freiwasser-Schwimmen. Die Datenfelder lassen sich in den Aktivitäts-Apps wie bei anderen Uhren oder dem Edge auch individuell anordnen.<br />
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Die Garmin Vivoactive 3 Music kann für meine Begriffe ansonsten recht gut mit den umfangreichen Funktionen der teuren Konkurrenten mithalten, wenn man eben nicht zu sehr ins Detail gehen möchte. Sie zählt beim Schwimmen die Bahnen und erkennt den Schwimmstil, sie bietet diverse Golf-Funktionen (die ich vermutlich niemals nutzen werde), sie dient mir beim Radfahren als Herzfrequenzsensor am Handgelenk und überträgt die Daten auf mein Edge 1000. In Garmin Connect lassen sich Trainings - beispielsweise Lauftrainings - erstellen und auf die Uhr übertragen.<br />
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<img alt="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-zkI0Dz_TAOk/XVQUQ6xjFpI/AAAAAAAA7ro/EjvVt3pMtJ49R1sxL8tvr7tUOqX5UK6NgCKgBGAs/s640/IMG_20190814_153302182_HDR.jpg" title="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" width="640" /></div>
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Die Uhr misst Herzfrequenz und Stress, zählt Schritte, Stockwerke, Kalorien und wöchentliche Aktivitätsminuten. Ziele können natürlich angepasst werden. Für viele praktisch ist sicher die Verknüpfung zu My Fitness Pal, so dass verbrauchte und zugeführte Kalorien sich in beiden Apps automatisch synchronisieren. Andere nützliche Spielereien wie Timer, Stoppuhr und Taschenlampe sind auch enthalten.<br />
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Wetter, Benachrichtigungen und Termine kann man sich übrigens auch anzeigen lassen - natürlich nur, wenn das Handy über Bluetooth verbunden und in der Nähe ist. Die Garmin Pay Funktion finde ich interessant, vor allem wenn man beim Laufen keine Lust hat, Geld mitzunehmen. Momentan ist Garmin Pay nur in wenigen Uhren integriert, nämlich in der fenix 5 Plus Serie, der MARQ Serie, der Forerunner 645 und eben der Garmin Vivoactive 3 Music. Aktuell habe ich die Funktion noch nicht eingerichtet - das Feature bei einer eher niedrigpreisigen Uhr neben den Top-Modellen einzusetzen, ist aber schon ziemlich nice.<br />
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Die Bedienung der Garmin Vivoactive 3 Music funktioniert über den Touchscreen und eine Taste an der Seite. Ich finde sie nicht komplett intuitiv, so dass ich hier tatsächlich ins Handbuch schauen musste - wenn man einmal das Prinzip verstanden hat, ist die Handhabung allerdings einfach. Viele Testberichte kritisieren das Touchdisplay als zu träge. Für mich ist es genau richtig, denn ich hatte vorher Bedenken, beim Sport aus Versehen daran zu kommen und irgendetwas umzustellen - diese Sorge halte ich inzwischen für absolut unbegründet. Keine Probleme mit dem Touchscreen beim Laufen!<br />
<h3>
Musik von Spotify auf die Vivoactive 3 Music übertragen </h3>
Die Garmin Vivoactive 3 Music lässt sich über Bluetooth einfach mit dem Handy verbinden. WLAN ist ebenfalls fix eingerichtet und beschleunigt die Synchronisation. Über Connect IQ muss zunächst die passende Musik-App heruntergeladen werden. Zur Auswahl stehen aktuell Spotify, Deezer und Runcasts und damit ist für mich das wichtigste abgedeckt. Um Playlisten, Alben oder Podcasts aus Spotify auf die Uhr zu laden, muss man in der Spotify-App auf der Uhr auf das Bibliothek-Symbol tippen und anschließend "Musik und Podcasts hinzufügen" wählen. Das geht auch über Garmin Connect und ist mit ein wenig Scrollen verbunden, klappt aber problemlos. Soll die Musik dann schließlich von der Garmin Vivoactive 3 Music abgespielt werden, müssen nur noch noch passende Bluetooth-Ohrhörer verbunden werden und das Handy kann zuhause bleiben. Ziemlich lässige Lösung, finde ich!<br />
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<img alt="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-7l9A_a50nv4/XVQUmb6L2uI/AAAAAAAA7r0/T-nFId4vHgcHqTDQiPklNrsQcAC337nVgCKgBGAs/s640/IMG_20190814_153043606_HDR.jpg" title="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" width="640" /></div>
<h3>
Welche Bluetooth Kopfhörer sind mit der Garmin Vivoactive 3 Music kompatibel?</h3>
Ganz ehrlich: Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Uhr bestellen, Bluetooth Ohrhörer bestellen, miteinander verbinden und loslaufen. Pustekuchen. Bei dieser Variante wäre ich beinahe taub geworden, weil ich keine Funktion gefunden habe, die Lautstärke von der Vivoactive 3 Music aus zu regeln. Google hat geholfen und immerhin verraten, wo ich suchen muss. Die Lautstärke ließ sich jedoch trotzdem nicht einstellen. Mit anderen Kopfhörern das gleiche Problem. Selbst meine kleine Philips Bluetooth Box habe ich testweise mit der Uhr verbunden - nur um festzustellen, dass es auch hier keine Chance gibt, die Lautstärke zu verändern.<br />
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Etwas intensiveres Googlen hat die <a href="https://support.garmin.com/en-SG/?faq=Ei9hOoQIVL1UsQLQqm21G8" target="_blank">von Garmin empfohlene Liste mit kompatiblen Kopfhörern für diverse Uhren mit Music-Funktion</a> ausgespuckt. Super, Garmin empfiehlt Bluetooth Ohrhörer, die auf jeden Fall mit meiner Vivoactive 3 Music funktionieren. Endlich die Lösung des Problems! Dachte ich, bis ich die Liste studiert hatte. Darin lauter Modelle von Premium Herstellern wie Bose - die sind sicher super gut und lassen sich wahrscheinlich prima mit der Uhr verbinden - ich wollte sie aber nicht ausprobieren, wenn sie mehr kosten als die Uhr selbst. Um auf langen Läufen hin und wieder ein bisschen Musik oder Podcasts zu hören, muss ich keinen dreistelligen Betrag für Kopfhörer ausgeben.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://www.amazon.de/gp/product/B07B9R67WR/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B07B9R67WR&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=df4d960da1236b921911e762866bb8e5" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B07B9R67WR&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format=_SL250_&tag=ichhasselaufe-21" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Soundcore Spirit Bluetooth Kopfhörer bei Amazon*</td></tr>
</tbody></table>
Also weitere Recherche. Gelandet bin ich schließlich bei den <a href="https://www.amazon.de/gp/product/B07BHHB5RH/ref=as_li_tl?ie=UTF8&tag=ichhasselaufe-21&camp=1638&creative=6742&linkCode=as2&creativeASIN=B07BHHB5RH&linkId=ca508d00fbeb3f8a7fd128d10777359b" target="_blank">Soundcore Spirit Bluetooth Kopfhörern</a>*. Sehr fairer Preis, wasserdicht und dank diverser austauschbarer Silikon-Nupsis sollten sie in ziemlich viele verschiedene Ohren passen. Ich habe absolut keine Probleme mit der Passform, auch beim Laufen saugen sie sich fest und halten im Ohr. Und: Die Kopfhörer lassen sich nicht nur mit der Uhr verbinden, sondern auch easy lauter oder leiser regeln - und zwar entweder ganz einfach über die Spotify-App auf der Uhr oder etwas umständlicher über den Regler am Kabel, der irgendwo zwischen Ohr und Nacken baumelt. Endlich!<br />
<h3>
Für wen ist die Garmin Vivoactive 3 Music geeignet?</h3>
Die Uhr ist definitiv mehr als ein simpler Fitness-Tracker. Für mich ist sie eine gelungene Kombination aus eben diesem, Smart Watch und Laufuhr. Ich bin nicht bereit, den Preis für die Top-Modelle unter den Laufuhren zu bezahlen und bin von der Vielfalt ihrer Funktionen sowieso völlig erschlagen. Ich wollte mein Handy beim Laufen zuhause lassen und eine Uhr, die Läufe aufzeichnet und Musik abspielt. Darüber hinaus bekomme ich bei der Garmin Vivoactive 3 Music noch einige Zusatz-Funktionen wie Garmin Pay und eben die Fitness Tracking Features. Als erste Laufuhr ist sie für meine Bedürfnisse auf jeden Fall gut geeignet. Wer es simpel mag und nicht nach jedem Lauf einen Haufen Daten auswerten möchte, ist mit der Garmin Vivoactive 3 Music ebenfalls gut beraten - vorausgesetzt, die Akkulaufzeit ist ausreichend.<br />
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Wenn der seltene Fall eintritt und ich mir ein neues technisches Gerät zulege, dann muss nicht nur das Preis-Leistungsverhältnis stimmen, sondern ich möchte das neue Gadget auch einfach schön finden. Das ist hier absolut der Fall - das graublaue Armband (das übrigens wechselbar ist) und die roségoldenen Details passen perfekt zusammen. Und wie die Verkäuferin bei der letzten Armbanduhr im gleichen Format schon sagte: "Sie können es ja tragen mit Ihren Handgelenken!"<br />
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<img alt="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-9HQiQVMgidw/XVQU0Nc4dhI/AAAAAAAA7r4/RFyXWOsq8_goBLMfgI8nsYqoJM4nSbfCwCKgBGAs/s640/IMG_20190814_153310231_HDR.jpg" title="Garmin Vivoactive 3 Music Testbericht" width="640" /></div>
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marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-32919191101608850022019-06-18T15:41:00.001+02:002021-06-17T19:46:55.157+02:00Triathlon is for everyoneHätte mich in den letzten Monaten jemand gefragt, was ich sportlich so mache, wäre Triathlon in meiner Antwort ehrlich gesagt nicht vorgekommen. Bisschen Rad fahren, bisschen Laufen. So wie es mir gerade passt, ohne großartiges Ziel. Falls ich Lust kriege, starte ich im Herbst vielleicht mal wieder bei einer Sprintdistanz. Obwohl meine Triathlon-Ambitionen aktuell ziemlich im Keller sind, bin ich in ein Triathlon-Camp hineingeraten. Organisiert von Ann-Kathrin von <a href="https://triathlove.de/" target="_blank">triathlove</a> zusammen mit dem Tourismusverband <a href="https://www.zillertal.at/" rel="nofollow" target="_blank">zillertal.at</a> - somit ist dieser Teil des Artikels Werbung, denn wir sechs Mädels waren für ein langes Wochenende ins <a href="https://www.theresa.at/de-DE" rel="nofollow" target="_blank">Hotel Theresa</a> im Zillertal eingeladen. Der Rest des Textes wird auch Werbung enthalten, und zwar für Sport und tolle Frauen.<br />
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-P7Hn04Egu8Y/XQjT45tLi5I/AAAAAAAA3_8/gm6Zkp_iuhww65h1v3RbmcsqfD3zLp53QCLcBGAs/s640/B974F86B-3905-414A-8843-C77184C1AEA6-2528-000001D3784DA28C.JPG" width="640" /></div>
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Mir steht also ein Wochenende in den Bergen gemeinsam mit fünf anderen Frauen bevor, von denen die erste schon bei Triathlons rund um die Welt gestartet ist, die zweite sich gerade auf eine Langdistanz vorbereitet, die dritte im letzten Jahr bei der 70.3 WM dabei war, die vierte erst kürzlich bei einem Bergrennen auf dem Podium gelandet ist und die fünfte seit Jahren so richtig diszipliniert im Verein trainiert. Und halt ich. Noch nie nen Trainingsplan gesehen, seit bestimmt einem halben Jahr nicht mehr geschwommen, zurzeit kaum Radkilometer in den Beinen und vom Laufen wollen wir gar nicht erst anfangen. Andere Sachen sind momentan wichtiger, mir fehlen daher die Ziele und der Ehrgeiz. Das kann ja was geben.<br />
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<img border="0" data-original-height="1201" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-QBii4SfFaEI/XQjT5Jg_tRI/AAAAAAAA4AA/36FSZNU4cGUL8PiIiuQOOoHUiKboafpAgCLcBGAs/s640/E5B45D27-02CD-48A3-A2E1-D3B1604EA721-2528-000001D36396EED8.JPG" width="640" /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
Es hat was gegeben, und zwar ein wunderbares Wochenende. Eines, bei dem wir alle festgestellt haben, dass der Sport uns verbindet, so unterschiedlich wir auch sind. Wir sind groß, klein, dick, dünn, laut, leise, ehrgeizig, faul, schnell, langsam. Wir haben neueste Rennräder, 13 Jahre alte Schätzchen und alles dazwischen. Wir haben High-Tech-GPS-Uhren oder schleppen unser Handy beim Laufen in der Oberarmtasche mit herum. Wir können Butterfly schwimmen oder noch nicht richtig kraulen. Wir sind Studenten oder berufstätig oder beides. Wir haben große Ziele oder wissen gar nicht, wo wir hin wollen. Wir haben einen strukturierten Trainingsplan oder bewegen uns, wenn wir Zeit und Lust haben. </div>
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-UZJ27BVKi6E/XQjT4IGHd0I/AAAAAAAA3_w/fsybVwGw1P031HtphPDs8517Gtw6Fs6GACLcBGAs/s640/A2C25716-9675-43DD-95FE-60F7052B9EFB-2528-000001D36648E3DE.JPG" width="640" /></div>
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Auch wenn ich mich zurzeit mit Triathlon nicht wirklich identifiziere und das Gefühl habe, dieses Kapitel habe ich vor zwei Jahren mit der Mitteldistanz abgeschlossen - ich gehöre irgendwie trotzdem zu dieser Gruppe. Uns vereint die Einstellung, dass alle okay sind. Dass jede dabei sein darf. Egal, was sie antreibt, wie die Voraussetzungen und Möglichkeiten sind. Für mich ist es spannend zu sehen, dass große Ziele und intensive, disziplinierte Vorbereitung nicht zwangsläufig mit Verbissenheit oder gar Besessenheit einhergehen müssen. Es ist trotzdem noch Platz für Spaß, auch wenige Wochen vor dem großen Tag. Andere wiederum zeigen, dass Spaß für sie ein größerer Antrieb sein kann als schnelle Zeiten. Und trotzdem muss sich keiner verstecken.<br />
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-OjQbkJJKGfM/XQjT4Yat9UI/AAAAAAAA3_4/ofe2KpANczw5iuq9vUk7npVROWqhCxF6wCLcBGAs/s640/5F29097D-1EF7-4B2C-83BB-E8388A48B8DD-2528-000001D38C12E3A7.JPG" width="640" /></div>
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Warum schreibe ich das hier alles auf? Weil ich glaube, dass es sich immer lohnt, über den Tellerrand zu schauen. Herauszufinden, wie andere ticken. Was sie antreibt. Was man davon für sich selbst mitnehmen kann. Und was man anderen von sich selbst mitgeben kann. Denn eines haben wir auf jeden Fall alle mit nach Hause genommen: Eine gehörige Portion Motivation und die Erkenntnis, dass Triathlon wirklich für jeden ist.<br />
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-rtEReqTfRc8/XQjT4So5axI/AAAAAAAA3_0/07LGRynjpZ0t3aLFKAURLfsNFVyxTwHZwCLcBGAs/s640/4222A7B9-B70C-4562-A3B5-0C27F9A388F2-2528-000001D372B99DCD.JPG" width="640" /></div>
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Fotos: <a href="http://www.lizke.de/" target="_blank">Liz Ke</a><br />
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Schaut vorbei:<br />
Ann-Kathrin <a href="https://www.instagram.com/triathlove/" target="_blank">@triathlove</a><br />
Nine <a href="https://www.instagram.com/tri2gether/" target="_blank">@tri2gether</a><br />
Eva <a href="https://www.instagram.com/evaslaufliebe/" target="_blank">@evaslaufliebe</a><br />
Nadin <a href="https://www.instagram.com/eiswuerfelimschuh/" target="_blank">@eiswuerfelimschuh</a><br />
Liz <a href="https://www.instagram.com/lizkefotografie/" target="_blank">@lizkefotografie</a><br />
<br />marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-13810942101692381362019-04-16T21:59:00.001+02:002020-05-29T11:56:41.200+02:00Radeln im Dunkeln? - Testbericht: Busch & Müller Ixon Space Hast du schon einmal im Dunkeln auf dem Rad gesessen? Ich meine nicht den Arbeitsweg durch die Stadt im Winter, sondern ein Rennradtraining auf einsamen Wirtschaftwegen oder eine Nachtfahrt mit dem Mountainbike durch den Wald. Rennrad im Dunkeln finde ich faszinierend. Ich habe das Gefühl, alle Sinne schärfen sich und ich bin unglaublich wachsam, wenn ich in der Dunkelheit über den Asphalt flitze. Aber ich muss zugeben: So richtig in den Wald habe ich mich ohne Tageslicht noch nicht getraut, obwohl im Winter abends in Düsseldorf sogar MTB-Gruppenausfahrten angeboten werden. Da bin ich etwas schissig, fühle mich selbst tagsüber nicht immer sicher genug und hatte bisher auch vor allem ein Problem: keine gescheite Lampe. Diese Ausrede fällt jetzt weg, denn Busch & Müller hat mir das Flaggschiff unter den Akku-Scheinwerfern zur Verfügung gestellt: Ich habe den <a href="https://amzn.to/2r95KPB" target="_blank">IXON SPACE</a>* bereits seit Ende letzten Jahres im Einsatz. Das Test-Angebot kam genau zur richtigen Zeit, weil meine alte Lampe ihren Geist aufgegeben hatte und selbst mal eben abends durch die Stadt flitzen nicht mehr drin war.<br />
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Nun bin ich also besser ausgestattet, als es mein studentisches Budget jemals zugelassen hätte. Weil ich reine Testberichte so schnarchig finde und zudem überhaupt kein Technik-Experte bin, schreibe ich stattdessen über meine Faszination am Radeln im Dunkeln. Die Infos zur Busch & Müller IXON SPACE findest du weiter unten.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="358" src="https://4.bp.blogspot.com/-U-Fp0whi-dE/XLYqKj2FFVI/AAAAAAAAx88/QgPFFSpPZP0tKVZwic5G08j_TXiEl7_-QCKgBGAs/s640/IMG_20190416_140556.jpg" width="640" /></div>
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Vor ein paar Wochen habe ich in der Insta Story gefragt, wer schon mal im Dunkeln Rennrad gefahren ist - mehr als die Hälfte hat geantwortet: ich nicht. Warum eigentlich nicht? Natürlich würde ich auch nicht ohne Beleuchtung nachts auf einer Landstraße fahren - aber mit einem guten Licht vorne und hinten, auf Strecken mit wenigen bis gar keinen Autos, am besten in einer Gruppe Radfahrer ist das absolut möglich. Tatsächlich hat das Fahren in der Gruppe im Dunkeln auch etwas für sich: Du musst dich unglaublich konzentrieren und sehr gut aufpassen. Das ist anstrengend, hilft aber auch unheimlich für Tageslicht-Gruppenfahrten, bilde ich mir jedenfalls ein.<br />
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Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern, wie wir mitten in der Nacht in Essen aufgebrochen sind, um <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/06/333-km-ans-meer-erg2nordsee-vitamin-sea.html" target="_blank">333 Kilometer ans Meer zu fahren</a>. Da war es stockdunkel, die Gruppe fremd und ich müde - erst einmal unbehaglich, aber die frische, kalte Luft hat mich so schlagartig aufgeweckt, dass ich mich schnell daran gewöhnt hatte. Dass wir so früh gestartet sind, hat der ganzen Mission gefühlt noch einmal einen Hauch mehr Wichtigkeit verpasst. Als hätten wir uns auf einem Eroberungszug von Essen bis zur Nordsee befunden. Ganz anders ging es mir bei der <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/08/raceday-no-60-rad-am-ring-24h-rennen.html" target="_blank">ersten Nachtfahrt beim 24h-Rennen bei Rad am Ring</a>. Der Wecker ging um 4:15 Uhr, um 5 Uhr saß ich auf dem Rennrad. Warum zur Hölle? Dabei ging mir anfangs vor allem "wie bescheuert bist du eigentlich?" durch den Kopf, bis mir eingefallen ist, dass ich das mache, weil ich es möchte. Weil es Spaß macht. Weil es etwas anderes ist als das, was du jeden Tag erleben kannst.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="358" src="https://4.bp.blogspot.com/-OkQQa3gqrcQ/XLYqVvRF7UI/AAAAAAAAx9A/ueM8oANIA2QZD8b4fap7ZkTPoWmyf0DJgCKgBGAs/s640/IMG_20190416_140652.jpg" width="640" /></div>
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Eine Trainings-Nachtfahrt kann man auch zuhause relativ einfach einbauen. Was bei mir immer noch auf der To-Do-Liste steht, ist der Wald bei Nacht. Mit dem Crosser war ich bisher zwar im Dunkeln auf ein paar holprigen Feldwegen unterwegs, aber nicht auf schwierigen, technischen Passagen. Ich werde noch etwas Üben und es dann Ausprobieren! Hilfreich dabei ist natürlich eine vernünftige Beleuchtung und daher jetzt mal zu den Details:<br />
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Was kann der <a href="https://amzn.to/2r95KPB" target="_blank">Busch & Müller IXON SPACE</a>*?<br />
Erst einmal bietet er 150 Lux - und dass das verdammt viel ist, weiß sogar ich. Der integrierte Lithium-Akku lässt sich über USB aufladen. Andersrum bietet die Lampe sogar eine Powerbank-Funktion und kann das Smartphone oder Garmin laden. Die Lichtstärke lässt sich per Touch-Slider wählen - ohne Probleme mit einem Finger während der Fahrt. Praktischerweise zeigt das leuchtende Display die Restleuchtzeit in der jeweiligen Stufe an (je nach Stufe 2-30 Stunden). Der IXON SPACE kombiniert die Nahfeld-Ausleuchtung mit einem Großflächen-Lichtfeld - das bedeutet, im Gegensatz zu meinem alten Scheinwerfer sehe ich nicht nur den kleinen Bereich direkt vor dem Rad, sondern habe die Fahrbahn breit und weit ausgeleuchtet. Der Akku-Scheinwerfer ist StVZO-zugelassen sowie spritz- und regenwasserdicht. Natürlich gibt es einen Haken, denn wer so viel kann, hat seinen Preis und braucht Platz. Der IXON SPACE ist ganz schön gewaltig: Er ist 12 Zentimeter lang und bringt gut 250 Gramm auf die Küchenwaage. Der UVP ist 199€; der günstigste Online-Preis, den ich gefunden habe, liegt bei ca. 140€. Wie das beeindruckende Lichtfeld in den jeweiligen Stufen genau aussieht, ist am besten <a href="https://www.bumm.de/de/produkte/akku-scheinwerfer/parent/196/produkt/196l.html" rel="nofollow" target="_blank">auf den Beispielbildern bei Busch & Müller</a> zu sehen.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-VeL36nazCvA/XLYp0g-ZzLI/AAAAAAAAx80/mELKzzKuXGAdK5-ruRdOIhb2aHm2ihR9gCLcBGAs/s640/IMG_20181212_163425281.jpg" width="640" /></div>
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Meine Meinung:<br />
Erst einmal: Natürlich bin ich völlig befangen. Meine alte Lampe ist kaputt, da hat's ein neuer Scheinwerfer, und dann auch gleich in der Größenordnung wie der IXON SPACE, natürlich erst mal ziemlich leicht. Tatsächlich war mein allererster Eindruck: Heilige Scheiße, was für ein riesiges Gerät! Gerade am Rennrad hat man ja ungern irgendwas Großes zusätzlich am Lenker. Aber ganz ehrlich: Wenn es dunkel ist, ist es auch total egal, wie groß die Lampe ist. Zur Sicherheit gehört selbst etwas sehen und gesehen werden - um beides mache ich mir hiermit definitiv keine Sorgen. Richtig praktisch finde ich die Befestigung, mit der sich der Scheinwerfer superschnell an- und abmontieren lässt, ohne dass eine extra Halterung am Lenker nötig ist. Die Bedienung mit dem Touch-Slider und die Infos im Display sind fette Pluspunkte. Ob die wirklich nötig sind, muss jeder selbst entscheiden - für mich persönlich eher die Kategorie "nice to have". Natürlich darf und sollte das Top-Modell mit komfortabler Bedienung und ein paar Extras aufwarten.<br />
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Ich nehme den IXON SPACE auch zum <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/11/bikepacking-so-wird-aus-dem-rennrad-ein-packesel.html" target="_blank">Bikepacking</a> mit - nicht nur wegen des Lichtes, sondern auch wegen der praktischen Funktion, den Scheinwerfer im Notfall als Powerbank nutzen zu können.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-r02gJaAGPBE/XLYsC2aIRGI/AAAAAAAAx9M/6Peqn69iUbQQXYXO2cdBc3V26axw35hsACLcBGAs/s640/IMG_20190327_182123347.jpg" width="640" /></div>
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Auf der letzten Rennradtour zu zweit im Dunkeln haben wir auf einem ruhigen Weg ausprobiert, was passiert, wenn die Lampe am zweiten Rad ausgeschaltet ist. Beim nebeneinander Fahren ändert sich gar nichts, der IXON SPACE erleuchtet den kompletten Weg und reicht locker für zwei - bevor sich jemand Sorgen macht: Natürlich würde ich das im Straßenverkehr nicht empfehlen und natürlich haben wir den zweiten Scheinwerfer schnell wieder eingeschaltet.<br />
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Die anspruchsvollste Strecke, auf der ich jemals im Dunkeln geradelt bin, ist der Nürburgring. Deshalb frage ich mich bei sämtlichen Lampen, ob ich sie auf die Nordschleife nehmen würde - für mich der ultimative Härtetest. Beim IXON SPACE muss ich nicht lange überlegen: Die hellste Stufe habe ich noch nie gebraucht - der ist definitiv Rad-am-Ring-tauglich!<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://www.amazon.de/gp/product/B01LCMBVDY/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B01LCMBVDY&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=9799d1e323b544e2df64b2b097e026fd" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B01LCMBVDY&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format=_SL250_&tag=ichhasselaufe-21" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Busch & Müller IXON Space bei Amazon*</td></tr>
</tbody></table>
<img alt="" border="0" height="1" src="//ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&l=am2&o=3&a=B01LCMBVDY" style="border: none !important; margin: 0px !important;" width="1" />
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<i><br /></i>
<i>Werbehinweis: Der IXON SPACE wurde mir von Busch & Müller kostenfrei überlassen. Danke dafür! Auf die Art oder die Inhalte des Testberichts wurde keinerlei Einfluss genommen. </i><br />
<i><br /></i>
<i>Mit * markierte Links sind Werbelinks. </i><i>Wenn du über diese Links einkaufst, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.</i>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-53839067813354577932019-04-04T09:12:00.001+02:002020-07-10T11:10:48.809+02:00Rennradfrauen: Wir sind viele!Vor ein paar Wochen habe ich auf Instagram die Frage gestellt, wieso die Frauenquote bei Jedermann-Radrennen so niedrig ist - bei Rund um Köln beispielsweise knapp um die 10 Prozent insgesamt. Ich dachte, vielleicht würde eine Handvoll Leute reagieren, wenn überhaupt. Tatsächlich hat mich die Flut der Reaktionen ziemlich umgehauen, denn mir haben unheimlich viele Frauen und auch einige Männer geschrieben. Auf Insta als direkte Antwort auf die Frage, als private Nachricht oder extra per E-Mail. Das Thema scheint auf jeden Fall zu bewegen und daher möchte ich die häufigsten Antworten noch einmal mit euch teilen und weiterhin Ideen sammeln, wie wir das ändern könnten. Dieser Artikel ist eingebettet in die Aktion <a href="https://www.ausdauer-coaches.de/vorstellung-projekt-frauen-im-sport-7528/" target="_blank">"Frauen im Sport"</a>, die Hannah von den Ausdauercoaches ins Leben gerufen hat. <a href="https://www.ausdauer-coaches.de/steckbrief-maren-schink-frauenimsport-7676/" target="_blank">Meinen Steckbrief für das Projekt findet ihr hier.</a> Ich freue mich, einen kleinen Teil beitragen zu können!<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-vQQkY_HEfN8/XKWrVQJrmKI/AAAAAAAAxbs/OByPa5-qwfMltmO6dhEY2WQ3pAFxbwNhgCPcBGAYYCw/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_27.jpg" width="640" /></div>
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Nicht alles, was folgt, ist meine Meinung. All das haben mir Frauen als Gründe geschrieben, weshalb sie selbst nicht an Radrennen teilnehmen oder was sie glauben, weshalb die Frauenquote bei Rennen so gering ist:<br />
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</div>
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<ul>
<li>Mit Abstand häufigste Antwort: "ich bin zu untrainiert", "ich bin nicht fit genug"</li>
<li>Zweithäufigste Antwort: "ich habe Angst, zu langsam zu sein"</li>
<li>"ich glaube, viele trauen sich nicht"</li>
<li>Mehr Männer als Frauen fahren Rennrad</li>
<li>Angst vor Klickpedalen und der Geschwindigkeit</li>
<li>Angst vor dem Fahren in der Gruppe</li>
<li>Angst vor Stürzen im Getümmel</li>
<li>"ich habe noch nie darüber nachgedacht"</li>
<li>"ich habe keine "Buddies" zum Biken und möchte nicht alleine bei Events fahren"</li>
<li>gemeinsamer Start mit den Männern</li>
<li>Frauen denken, Männer würden rabiat fahren </li>
<li>Frauen sind gescheiter und wissen, wie gefährlich das ist</li>
<li>mangelnde Wertschätzung gegenüber Radfahrerinnen</li>
<li>keine Lust </li>
<li>Frauen genießen den Sport und wollen sich nicht miteinander messen</li>
</ul>
<br />
<div>
Puh, das hat mich teilweise, vor allem bei der Häufung der immer wieder gleichen Antworten, ganz schön ins Grübeln gebracht. Keine Lust - kein Ding! Keiner sollte sich zu irgendetwas gezwungen fühlen, nur weil es gerade scheinbar alle machen. Wenn aber strukturelle Gründe dazu führen, dass bestimmte Gruppen sich etwas nicht zutrauen, dann beschäftigt mich das. Und zwar so sehr, dass ich mir den Kopf darüber zerbreche, wie sich das verändern lässt. Deshalb habe ich auch euch gefragt, was Veranstalter und Radfahrer/innen ändern müssten. Heraus kam dabei das:<br />
<br /></div>
<ul>
<li>Frauentouren organisieren</li>
<li>sich gegenseitig motivieren</li>
<li>respektvoll miteinander umgehen, besonders die schnelleren mit den langsameren Frauen</li>
<li>Ehrungen für Frauen (auch bei kleinen Veranstaltungen mit wenigen Starterinnen)</li>
<li>getrennte Starts für Männer und Frauen </li>
<li>Vorbilder sichtbar machen</li>
</ul>
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<br /></div>
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-jQ0nR7qTdLU/XKWro4nSRmI/AAAAAAAAxb8/j_hvxa-7D3g-kAdAUFCgcJTi2XxwbEajgCPcBGAYYCw/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_28.jpg" width="640" /></div>
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<br /></div>
</div>
<div>
Vor allem der letzte Punkt motiviert mich immer wieder, mit dem Blog und auf Social Media weiterzumachen. Weiterhin Geschichten zu erzählen, zu zeigen was möglich ist, mit Ideen und "einfach mal machen" anzustecken. Hin und wieder bekomme ich Mails, in denen steht: "Du hast mir Mut gemacht, deshalb habe ich mich für XYZ angemeldet". Das freut mich unglaublich! Macht euch gegenseitig weiterhin Mut! Ich möchte nicht akzeptieren, dass es anscheinend häufig ein weibliches Problem ist, sich selbst zu unterschätzen. Die in den meisten Rennen auf den kurzen Strecken geforderte Mindestdurchschnittsgeschwindigkeit liegt um die 25 km/h. Wer da im Training bei ähnlichem Höhenprofil auch nur halbwegs dran kommt, wird bei gesperrten Straßen, mit Windschatten und Adrenalin keine Probleme haben. Niemand muss also absurd schnell sein, um ein Rennen zu fahren. Man muss sich nur trauen! Bei Läufen oder Triathlons tritt man ja auch ohne Probleme als Breitensportler an. Ich habe jedenfalls noch keinen 10-Kilometer-Läufer gehört: "Ich bin zu langsam, ich habe sowieso keine Chance, vorne mitzulaufen, also lasse ich es lieber."<br />
<br />
Thema Vorbilder: Bei vielen der großen Jedermann-Rennen gibt es auch ein Profirennen, spontan fallen mir beispielsweise Rund um Köln, Eschborn-Frankfurt und Hamburg ein. Müsste es nicht konsequenterweise auch Frauenprofirennen im gleichen Kontext geben?<br />
<br />
Seit dieser Umfrage sprüht mein Kopf vor Ideen, manche davon sind Hirngespinste und andere werden gerade Realität. Das werden sie aber nur, wenn man nicht nur davon redet, sondern auch Sachen macht: Heute Abend findet deshalb in Köln bei einem Bierchen die erste <a href="https://www.facebook.com/events/524226154769584/" target="_blank">"Rund um Köln | Frauenrunde"</a> statt. Ich habe mir gedacht, wenn Unsicherheit anscheinend bei vielen ein großes Thema ist, dann hilft es vielleicht, Frauen zusammen zu bringen. Ein <a href="https://www.facebook.com/events/404605530116295/" target="_blank">Streckentest mit der Frauenrunde</a> folgt Ende des Monats. Danach kann auf jeden Fall keine mehr sagen, sie kenne keine, mit der sie bei Events fahren könne ;-)<br />
<br />
Ich würde die Diskussion gerne weiter anstoßen und freue mich auf eure Kommentare auf Facebook, Instagram oder Twitter: Was müsste passieren, damit mehr Frauen an den Startlinien stehen?<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-vSZ8cxPuP3s/XKWrouohyWI/AAAAAAAAxb4/eGreFyhdSyY_r77kNBtCatu4sB0BUCQTACEwYBhgL/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_12.jpg" width="640" /></div>
<br />
Fotos: Neil Baynes für Rund um Köln<br />
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Werbung: Wahrscheinlich ist dieser Artikel genau wie das Engagement in Köln Werbung. Die Frauenrunden sind in Absprache mit dem Rund um Köln Škoda Velodom Orgateam entstanden, jedoch auf meine Initiative hin und ohne Gegenleistung. Ich werbe dafür, sich den Sprung ins kalte Wasser zu trauen und mal bei Events teilzunehmen. Ich werbe auch für gegenseitige Bestärkung, für Mut und für das Bilden von Rudeln.</div>
marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-50841904757522448192018-12-31T00:01:00.000+01:002019-06-18T15:41:55.808+02:00Rückblick 2018: Slow downWenn ich 2018 mit den letzten Sport-Jahren vergleiche, ist dieses vielleicht das Jahr der Entschleunigung. 2017 bin ich meinen ersten Marathon gelaufen, habe die erste Triathlon Mitteldistanz gefinisht, bin das erste Cyclocross-Rennen gefahren, das erste Mountainbike-Rennen und das erste Kriterium auf der Straße (nochmal lesen? Hier entlang: <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2017/12/2017-schneller-weiter-dreckiger.html" target="_blank">2017 - schneller, weiter, dreckiger</a>). Ziemlich viel für ein Jahr. Wenn es um 2018 geht, muss ich erst Mal überlegen: Habe ich überhaupt etwas zum ersten Mal gemacht? Was habe ich ausprobiert und was habe ich dabei erlebt?<br />
<h2>
Erste Male 2018</h2>
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://3.bp.blogspot.com/-PDboECC9Ego/Wxu3xUQ6gdI/AAAAAAAAmvY/9gUncz2i0VYlfuwUsebJ4fXpQB-McyC0gCPcBGAYYCw/s640/IMG_20180602_201104967_HDR.jpg" width="640" /></div>
333 Kilometer ans Meer</h3>
<a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/06/333-km-ans-meer-erg2nordsee-vitamin-sea.html" target="_blank">Ich bin mit dem Rennrad von Essen nach Ostfriesland gefahren.</a> Meine längste Rennradtour war bis dahin 120 Kilometer lang. 333 sind anders. Ich habe sie geliebt und gehasst, oft beides zugleich. Am Ende überwiegt die Liebe, wenn du schon längst das Gefühl für Zeit und Raum verloren hast und auf einmal mit dem Rad zum Strand abbiegst. 300 sind schwer zu begreifen und noch schwerer zu erklären. Ich kann sie nur empfehlen, genau wie die Organisation und Begleitung der wunderbaren Menschen von der ERG 1900 e.V.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="425" src="https://1.bp.blogspot.com/-0Xncwrxi94c/W2rHQEeD-oI/AAAAAAAAocA/hUMGNueeQcszC7lfWVYbgE0dmKkrMa1JQCPcBGAYYCw/s640/IMG_3071.jpg" width="640" /></div>
Rad am Ring</h3>
Zum ersten Mal bin ich bei einem 24-Stunden-Rennen gestartet und ich hätte mir kein besseres dafür aussuchen können als <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/08/raceday-no-60-rad-am-ring-24h-rennen.html" target="_blank">Rad am Ring</a>. Auch kein besseres Team und keine bessere Strecke. Der Nürburgring ist besonders und er hat mir gehörigen Respekt eingeflößt. Auch noch Monate später hüpft das Herz, wenn ich daran denke, wie ich zum ersten Mal auf die Nordschleife abgebogen bin, auf diese wunderbar breite Rennstrecke, die sich durch die hügelige Eifel schlängelt. Wie ich zum ersten Mal die Fuchsröhre runter und die Hohe Acht hoch geradelt bin, wie das bei Tageslicht war, wie mitten in der Nacht. Wie sich über 80 km/h auf dem Rennrad anfühlen. Wie ich zum ersten Mal Ersthelfer geworden bin, wie perfekt mich das Team aufgefangen hat und wie viel Herzblut einfach alle in dieses eine Wochenende gesteckt haben.<br />
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<img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1500" height="425" src="https://2.bp.blogspot.com/-Ua0eBPdITzQ/W7NZicdR6gI/AAAAAAAApvo/6UJKlWiXs3UK7I9yMRFb3esBEKvuf9uvgCPcBGAYYCw/s640/berlinmarathoninlineskating-rollerblade-ichhasselaufen.jpg" width="640" /></div>
Inline-Marathon</h3>
Marathon unter zwei Stunden? Kein Problem mit Inlineskates statt Laufschuhen. Beim <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/10/raceday-no-64-bmw-berlin-marathon.html" target="_blank">Berlin-Marathon Inlineskating</a> habe ich mein Debüt auf Rollen gegeben und dabei festgestellt, dass mir das Skaten der Marathon-Distanz ziemlich viel Spaß macht. Leider scheint der Sport nicht mehr so populär zu sein, denn es gibt kaum noch große Marathons. Ist mir ein Rätsel, weil man für ein solides Finish viel weniger Aufwand als beim Laufen betreiben muss und außerdem eine schonende Ausgleichssportart hat. Aktuell sind meine Inlineskates in der Winterpause, aber ich werde sie 2019 definitiv wieder ausfahren.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-nis5IyHHOvs/W917sQYDgjI/AAAAAAAAqgY/f3BnozRnEQw5E91xkYAMY5eL8mK-6JMhACPcBGAYYCw/s640/IMG_20181005_133506117.jpg" width="640" /></div>
Bikepacking </h3>
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Schon länger geisterte die Idee einer Radreise in meinem Kopf herum, dieses Jahr habe ich sie dann halbwegs spontan endlich umgesetzt. Meine erste <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/11/bikepacking-so-wird-aus-dem-rennrad-ein-packesel.html" target="_blank">Bikepacking Tour</a> führte vom Niederrhein nach Holland und zurück nach Düsseldorf, gut 325 Kilometer an drei Tagen. Ganz alleine, komplett in meinem Tempo und durch wirklich wunderschöne Gegenden (Veluwezoom!). Vielleicht die beste Auszeit des Jahres. </div>
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<img border="0" data-original-height="960" data-original-width="1280" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-mmIE2SSOEvM/XCenWO6cKvI/AAAAAAAAtMI/NXgGwEx8-ZkrQOZSGwP4BoLsimYSEd74QCLcBGAs/s640/IMG-20180414-WA0019.jpg" width="640" /></div>
Auf der Bühne</h3>
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Noch etwas Neues für mich: auf der Bühne stehen und reden. Hab ich dieses Jahr gleich mehrfach gemacht, obwohl ich nicht die leiseste Ahnung hatte, ob ich das überhaupt kann. Ich wusste nur, dass mir das Thema am Herzen liegt und dass ich es unbedingt will, egal ob ich gut darin bin. Immerhin war die Aufgabe denkbar einfach: Stell dich hin und erzähl etwas über dich, wie du als Frau zum Radsport gekommen bist. Klar - die Geschichte kenn ich. Und obwohl ich so viel lieber schreibe als spreche, haben mir die insgesamt vier Vorträge auf der <a href="https://www.facebook.com/ichhasselaufen/posts/2075823986034319?__xts__[0]=68.ARCcFdX4KaZGhFDGcyEa2hdN6jJnnOXyEx6C6k_cHOvfw8To-lZ5OjuRbjgLe1Xh8v3xJcYHsd34ceolj3CHPZh8SWM5TLTzY2PiTSE9d73ltq0ZwDCusUWLjKHufnUKQXCxZREKRKPwfTdTnGC5ZCAIAu0Bbk_UsT1ThyFbxxIY2Gc6fY5ar0mjMpL8gWRyySy64llYaIpgdpQTvTKK5SN1YWBExsuaL0-RXkPe6R3P3mPtqCTn-6ajJQ4WOwjMxsOn-diyakASqFAy3yH4bz19wSk7N6RalXU4mfBiwzaRZ39Lv8N4EHcZMc9m9IBFCb7P3h0DKYM4ekOejuY2ml_HzoxL&__tn__=-R" target="_blank">Draussen in Bremen</a> und der <a href="https://www.facebook.com/ichhasselaufen/posts/2098523583764359?__tn__=-R" target="_blank">VELOBerlin</a> unheimlich viel Spaß gemacht! Mein Lampenfieber: riesig. Die direkten Reaktionen des Publikums: unbezahlbar.<br />
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<img border="0" data-original-height="954" data-original-width="1600" height="379" src="https://3.bp.blogspot.com/-6EiyOiNIV1E/WyT4F2WGIkI/AAAAAAAAm9U/BsjOABWNIMUYdhAI3sFxfgAdc8aoBfEywCPcBGAYYCw/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_5.jpg" width="640" /></div>
Vor der Kamera</h3>
Im Vergleich zu den anderen großen Jedermannrennen hat Rund um Köln mindestens ein Ass im Ärmel: einen Pressesprecher, der keine halben Sachen macht. Stefan Schwenke habe ich es zu verdanken, dass ich mich auf einmal zwischen all den wichtigen Organisatoren-Herren als einzige Dame auf der Rund um Köln-Pressekonferenz wiedergefunden habe. Eigentlich dachte ich, ich halte nur die Fahne für die Frauenquote hoch, erzähle ein bisschen was über meine Teilnahme am Jedermannrennen und grinse in die Kamera. Dem WDR war das nicht genug, so dass mich zuerst ein Kamerateam zuhause besucht und anschließend während des Renntages begleitet hat. Hab ich schon erwähnt, dass ich nicht gerne rede? Und schon gar nicht vor Kameras?<br />
Das Ergebnis gibts ab Minute 26:40 hier zu sehen: <a href="https://www1.wdr.de/sport/rund-um-koeln-sam-bennett-100.html" target="_blank">WDR Beitrag zu Rund um Köln</a>.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-YLgq57WZSOU/WwVtWaSsQoI/AAAAAAAAmIk/OcTOJZqZUswKl6u8oZFH8Jmmufn5XcGlACPcBGAYYCw/s640/IMG_20180426_134527082.jpg" width="640" /></div>
Sa Calobra </h3>
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Ich war schon mehrfach auf Mallorca radfahren, aber noch nie die legendäre Strecke nach Sa Calobra. Ich habe bergauf schon oft und viel geflucht, aber ich habe es noch nie geliebt. <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/05/2018-einfach-mal-die-bergangst-besiegen.html" target="_blank">Dieses Jahr war das anders.</a> Ich bin mit Freudentränen am Cap Formentor angekommen, weil es einfach so wunderschön war. Und ich bin Sa Calobra sowohl heil runter als auch wieder hoch gekommen, was ich vorher beides bezweifelt hatte. Vor allem die 10 Kilometer hoch haben mir mehr Spaß gemacht, als ich jemals für möglich gehalten hätte. Vielleicht wirds doch noch was, mit mir und den Bergen. Irgendwann. </div>
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="425" src="https://1.bp.blogspot.com/-9iaEerK_QGk/XCkkVA3Ts9I/AAAAAAAAtRA/UcSgsFJnvEoSgNu-Kuy5WGVBM4huEiwNQCLcBGAs/s640/_MG_3053.jpg" width="640" /></div>
Triathlon</h3>
Ich bin dieses Jahr nur bei einem einzigen Triathlon gestartet - und zwar zum ersten Mal beim 333 in Willich. Nicht etwa, weil mir die Zahl seit der Nordsee-Tour besonders gut gefällt (das auch!), sondern weil die Distanzen wie für mich gemacht sind: 300 Meter schwimmen, 33 Kilometer Radfahren, 3 Kilometer laufen. Das Schwimmen hab ich verflucht, aber ansonsten liefs prima und hat Spaß gemacht. Das Wichtigste bei kleinen Veranstaltungen im Dorf nebenan: die Freunde, die ebenfalls am Start sind und der Kuchen im Anschluss!<br />
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<a href="https://4.bp.blogspot.com/-B8gsCuFvvFo/XCk0_k70YTI/AAAAAAAAtRM/A1_GIECH57gxa1UexW6ErQlB9dCbFjgzwCLcBGAs/s1600/sportograf-135490745.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="425" src="https://4.bp.blogspot.com/-B8gsCuFvvFo/XCk0_k70YTI/AAAAAAAAtRM/A1_GIECH57gxa1UexW6ErQlB9dCbFjgzwCLcBGAs/s640/sportograf-135490745.jpg" width="640" /></a></div>
Strongmanrun</h3>
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Erinnert sich irgendjemand? 2014 hatte ich mit dem Laufen nur deshalb angefangen, weil ich einmal an einem Hindernislauf teilnehmen wollte. Dieser Plan lag vor lauter Triathlon und Radeln und Laufen tatsächlich so lange auf Eis, bis die Anfrage von Strongmanrun kam, ob ich nicht mit ein paar Freunden beim Event in Köln teilnehmen möchte. Da musste ich mich nicht lange bitten lassen! Zwar haben mir die wirklich schweren Hindernisse gefehlt, aber wir hatten einen lustigen Tag und ich kann an die Sache mit den Hindernissen vorerst einen Haken machen. Die Geschichte mit dem Matsch kann ja noch kommen ;-)</div>
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Bestzeiten 2018</h2>
Ich habe dieses Jahr weniger trainiert und ganze zehn Wettkämpfe weniger bestritten als im Rekordjahr 2017. Und das hat mir gut getan. Wie immer war ich ohne Trainingsplan und ohne strenge Regeln unterwegs.<br />
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Halbmarathon</h3>
Nachdem ich 2016 und 2017 drei Halbmarathons jeweils knapp über zwei Stunden gelaufen bin, hat sich das Fallen der magischen Grenze angedeutet. Ziemlich spontan hat es im März geklappt, als ich aus dem Marathon-Training heraus kurzfristig einen Halben gelaufen bin: 1:57:21 ist seitdem die neue Marke. Im Juni und Oktober ist noch jeweils eine 1:58 dazu gekommen - beide Male bei quasi nicht vorhandener Vorbereitung. Diese 21 Kilometer könnten meine liebste Distanz werden ...<br />
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10 Kilometer</h3>
Seit ich 2016 einmal eine 52:44 auf 10 Kilometern gelaufen bin, habe ich es nie wieder unter die 53 Minuten geschafft. Bis zum April diesen Jahres - seitdem heißt die neue Bestzeit 51:49. Einen Mini-Pokal für die gewonnene Altersklasse gabs auch gleich noch dazu.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="425" src="https://2.bp.blogspot.com/-fxal5ISlnLU/WvNDCtFDQNI/AAAAAAAAlYA/Pd0N_fRtX50WaOGfkXn8FK4MUIm7x-TWgCPcBGAYYCw/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0702.jpg" width="640" /></div>
Marathon</h3>
Auch wenn es mir hier nicht so sehr auf die Zeit ankommt, kann ich der Vollständigkeit halber vermelden, dass der <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/05/raceday-no-54-rotterdam-marathon-2018.html" target="_blank">Rotterdam Marathon</a> für mich drei Minuten früher zu Ende war als der in Düsseldorf im Vorjahr - und zwar nach 4:35:14. Drei Minuten sind bei der Distanz und der Zeit ungefähr gar nichts und mir auch relativ schnuppe, aber was an diesem Wochenende in Rotterdam und in den Monaten vorher mit dieser Trainingsgruppe passiert ist, freut mich immer noch unheimlich. Das war sehr schön!<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-FnJkZI_54bE/XClAxRi72DI/AAAAAAAAtRg/jKIsKUqbdrEOexccRlq1IiHa1CkD1gYVQCLcBGAs/s640/_MG_3406.jpg" width="640" /></div>
Cross-Cup
</h3>
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Neu beim Bombtrack NRW Cross-Cup in diesem Jahr: Cup-Wertung auch für Hobbyfahrer! Yay! Wie so ein Crossrennen Spaß machen kann, obwohl man die ganze Zeit Blut schmeckt, <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2017/11/raiba-radcross-kendenich.html" target="_blank">hatte ich hier schon einmal aufgeschrieben.</a> Daran hat sich nichts geändert. Die ersten beiden Rennen in Dorsten und Radevormwald sind für mich mit einem zweiten und einem dritten Platz sehr gut gelaufen. Danach hat die Gesundheit nicht mehr so richtig mitgespielt und ich bin in Kendenich und Pulheim mehr schlecht als recht irgendwie ins Ziel gerollt, Kreuzweingarten musste ich leider komplett sausen lassen. In der Gesamtwertung hat's trotzdem für Platz 4 gereicht. Nur 15 Hobby-Damen bei insgesamt sechs Rennen ist aber durchaus noch ausbaufähig!</div>
<h2>
Saisonplanung 2019?</h2>
Was kommt nächstes Jahr? Die ehrliche Antwort ist: So ganz genau weiß ich es noch nicht. Was ich weiß, ist, dass mein Studium nächstes Jahr noch mehr Zeit benötigen wird als jetzt. Deshalb fallen mir große Pläne mit viel Trainingsaufwand zurzeit schwer.<br />
<br />
Eine große Sache steht nach langer Überlegung aber trotzdem schon fest: der Berlinmarathon. Durch das Finish beim Inlinemarathon habe ich mir den Startplatz gesichert. Seit ich das erste Mal zugeschaut hab, hat Berlin mich fasziniert, einmal muss es also sein. Günstiger wirds nicht ... Und obwohl 2019 bei mir für einen Herbstmarathon wirklich alles andere als perfekt ist, möchte ich ihn laufen.<br />
<br />
Nächstes Jahr erfülle ich mir noch einen anderen kleineren Traum und starte zum ersten Mal bei einer Marathon-Staffel. Wie könnte es anders sein als zuhause beim Metro Marathon in Düsseldorf und in der <a href="https://www.facebook.com/ichhasselaufen/posts/2260485940901455?__xts__[0]=68.ARD7cEE1uUPrkiKWwmg4YEyIeOkU8dHcZLNWg1TYnv8REhBqc1l36rfXvieSr2tct7RG1NQk_-P8_cXxuC0pdaqJk8jDqemStWjtW5AZfOsQDT_-zoYdIZ53f3qktRMfkXIMsk6h1AMr3RvVWHeT0Xr2GE4PYDinfNnmQqtbn5DsVyn0XLKPkM74kAwJu9-Z1XtaYIVci9xIUs39AHYmGLQxoqPDm-l59TspWkKfpkDP5qoKRwZOUYdor3h81Bc82lEKs6qyLgo3foTNegWvsfaowRSQ3KuokhPdSSnjQ7v196ZTINb0D00rGx5EMAgQ0WN9wgx8eYFzVwKtk_gg0neWK6pn5i9Cc_VjEzoY0YZTVkUUS1GDK4BHkOeY3Iqal7NLdK9hluPljZ4Av_BFiIkKzrZkX8xbcIbcV1AeNIgLgS4&__tn__=-R" target="_blank">Mädels-Variante der Raketenstaffel</a>? Wir werden nicht ansatzweise so schnell sein wie die Jungs, aber ich freue mich riesig drauf! Die Strecke meines ersten Marathons nochmal im Team zu erleben - das wird wunderbar.<br />
<br />
Dazu wird sich noch der eine oder andere Halbmarathon gesellen. Was sich rad- und triathlonmäßig so ergibt, wird sich zeigen. Komischerweise plane ich bisher nur Läufe - vielleicht mit dem Ziel im Herbst nicht die schlechteste Idee ...<br />
<br />
Ich muss nicht unbedingt wieder ein Fernsehteam in meinem Wohnzimmer stehen haben, aber ich werde auch nächstes Jahr nicht müde werden, Jedermänner und vor allem -frauen fürs Radeln zu begeistern. Sei es durch die Erfahrungsberichte hier im Blog und auf Social Media oder als Speaker bei Veranstaltungen. Da hab ich echt Bock drauf!<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="425" src="https://2.bp.blogspot.com/-MiUoM-Y6MwQ/WyT4VCcf5wI/AAAAAAAAm9g/VeJkVj3rspE6Ou3Kv1hL_SvpZFmzTsxUACPcBGAYYCw/s640/180515_pressegespraech_rund_um_koeln_baynes_neil_17.jpg" width="640" /></div>
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Danke an alle, die irgendwie daran beteiligt waren, dass dieses Jahr so fantastisch geworden ist. An alle Leser und Zuhörer, Freunde, Familie, Trainingpartner, Windschattenspender, Team-Mitglieder, Gästezimmer-Anbieter, Kuhglocken-Schwinger, Fotografen, Kooperationspartner, Medien und Kollegen. Das hat ziemlich viel Spaß gemacht!marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-25859996935530380242018-11-03T12:11:00.007+01:002022-01-27T20:23:55.515+01:00Bikepacking: So wird aus dem Rennrad ein PackeselKennst du diese Dinge, die dir ewig im Kopf rumschwirren, die du gerne mal machen würdest, "irgendwann, wenn mal Zeit ist"? Die dich zwar reizen, dir aber vielleicht auch ein klitzekleines bisschen Angst einjagen? Die Fragen aufwerfen und kompliziert erscheinen, so dass man sie immer weiter aufschiebt? Ich würde ja gerne, aber ...<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://2.bp.blogspot.com/-nis5IyHHOvs/W917sQYDgjI/AAAAAAAAqgQ/AnSc_91yQ-QVBgAkcoIuhxM6PlswolfeACKgBGAs/s640/IMG_20181005_133506117.jpg" style="text-align: center;" width="640" /></div>
<h3>
Wo schlafen? </h3>
So ging es mir mit dem Bikepacking. Die Idee, mehrere Tage mit dem Rad unterwegs zu sein, beschäftigt mich schon das ganze Jahr. Ich würde gerne nur das allernötigste einpacken, irgendwo hin radeln, unter freiem Himmel übernachten, morgens weiter fahren und abends irgendwo anders das Lager aufschlagen. Romantische Vorstellung, aber leider funktioniert das für mich so (noch) nicht. Ich bin nicht draußen zuhause und ich finde Camping schon mit Zelt blöd. Einfach so irgendwo im Wald schlafen? Ohne mich. (Ergänzung 2020: Inzwischen war ich auch mit Zelt bikepacken. <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/11/bikepacking-so-wird-aus-dem-rennrad-ein-packesel.html#Zelt">Meine Infos zu Zelt und Isomatte findest du ganz unten.</a>) <br />
<br />
Also Bikepacking mit Hotel-Übernachtung? Zu teuer. Und irgendwie auch uncool. Ich finde keine Antwort auf die Übernachtungsfrage und lege die Reisepläne daher so lange auf Eis, bis mir jemand durch Zufall von warmshowers erzählt - eine Art couchsurfing-Portal für Radfahrer. Das fühlt sich richtig an und ist der Startschuss für meine Planung: Ich überlege, wo ich ein bisschen Zeit her nehmen kann und schaufele mir drei Tage Anfang Oktober frei.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://2.bp.blogspot.com/-LO0MmTluHgA/W918Y1OASJI/AAAAAAAAqgg/aF70v9u2F-UWbE9vcEhVihKjgXYScRv3ACKgBGAs/s640/IMG_20181005_105536741.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Wo geht's hin?</h3>
Drei Tage sind verdammt wenig. Wenn ich zuhause in Düsseldorf losfahren würde, könnte ich im Prinzip nur ein Dreieck fahren und käme nicht sonderlich weit. Nur in eine Richtung und mit dem Zug zurück? Wäre eine Idee, um mehr Strecke zu schaffen, aber möchte ich trotzdem bei dieser ersten Tour vermeiden. Langsam reift die Idee, nicht zuhause zu starten, sondern auf dem Rückweg vom Münsterland Giro eine Nacht bei Freunden zu bleiben, am nächsten Tag Richtung Holland zu radeln, per warmshowers zu übernachten, am zweiten Tag zurück in Deutschland bei anderen Freunden unterzukommen und am letzten Tag zurück nach Hause zu fahren. Das genaue Ziel in Holland bestimmt eine Mischung aus Kilometern, die ich mir zutraue und dem Ort der warmshowers-Zusage: Ein Pärchen in der Nähe von Amersfoort will mich aufnehmen.<br />
<br />
Ich will mit dem Rennrad fahren und plane die Strecken mit Strava. Kleinigkeiten passe ich an, beispielsweise möchte ich lieber außen um Städte rum anstatt mittendurch. Wenn bei Google maps irgendetwas spannend aussieht, baue ich einen Umweg ein. Abgesehen von einer Bundesstraße, die definitiv nicht für Fahrräder erlaubt ist und um die ich einen kleinen Schlenker fahre, sind meine Strecken prima. Viele kleine Straßen, Wirtschaftswege, teilweise echte Highlights (Nationalpark Veluwezoom!). Die Navigation funktioniert per Garmin und im Zweifel bei spontanen Änderungen wie einer gesperrten Brücke per maps.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-0Vg_fDhZgQ0/W918njnei6I/AAAAAAAAqgk/sr1CQqVgBCcMcXYHiKOSuWMEqrZPFiEZgCKgBGAs/s640/IMG_20181004_130047174.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Was muss mit? </h3>
Schneller als ich gucken kann, stehen 50 Teile auf der Packliste. Für nur drei Tage? Brauche ich das wirklich alles? Am meisten Kopfzerbrechen bereitet mir das Wetter. Temperaturen sind von 5-25° angesagt, dazu nass, trocken, windig. Ich erinnere mich an die <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/06/333-km-ans-meer-erg2nordsee-vitamin-sea.html" target="_blank">333-Kilometer-Tour zur Nordsee</a>, bei der es mehrere Stunden geregnet hat. Im Sommer kein Problem. Aber bei 5° komplett durchnässt sein? Zur Windjacke kommt also noch eine Regenjacke sowie ein zusätzliches langes Trikot, so dass ich mich im Notfall wieder trocken legen könnte.<br />
<br />
birzman hat mir ein ganzes Sortiment an Packtaschen zur Verfügung gestellt. Ich will alle ausprobieren und sortiere daher nicht wahnsinnig streng alles möglicherweise Überflüssige aus. Für meine erste Tour gilt: Lieber haben als brauchen! Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...<br />
<h4>
Radklamotten</h4>
Trikot kurz, Trikot lang, Thermo-Trikot lang, Hose kurz, Hose lang, Armlinge, Windjacke, Regenjacke, Baselayer, Sport-BH, 3x Socken, Überschuhe, Buff, Handschuhe lang, Handschuhe kurz, Sonnenbrille, Helm, Radschuhe.<br />
<h4>
Alltagskleidung</h4>
Leggings, T-Shirt, dünner Pulli, BH, Ballerinas.<br />
<h4>
Fahrradzeug</h4>
Ersatzschläuche, Luftpumpe, Reifenheber, Multitool, Schloss <a href="https://www.amazon.de/gp/product/B01N4667FL/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B01N4667FL&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=f0f18fc7c3d2edb0d93f31d239b72164" target="_blank">(zum Beispiel so ein kleines Kabelschloss*)</a><img alt="" border="0" height="1" src="//ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&l=am2&o=3&a=B01N4667FL" style="border: none; margin: 0px;" width="1" />, <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2019/04/radeln-im-dunkeln-test-busch-mueller-ixonspace.html" target="_blank">Licht</a>, Trinkflasche.<br />
<h4>
Technik</h4>
Handy, Garmin, Powerbank (<a href="https://amzn.to/3d9psxr" target="_blank">ich benutze diese kleine und leichte von Intenso*</a>), Ladekabel.<br />
<h4>
Kulturbeutel</h4>
Zahnbürste, Zahnpasta, Deo, Shampoo, Duschgel, Haargummis, Sonnencreme, Pflaster, Kopfschmerztabletten, Haarbürste, Schere.<br />
<h4>
Sonstiges</h4>
Reisehandtuch, Geld, EC-Karte, Krankenkassenkarte, Notfall-Armband, Handyhülle, Kabelbinder, Riegel.<br />
<br />
Diese Sachen habe ich nicht angezogen: Überschuhe, Armlinge, Thermotrikot, Regenjacke. Alle anderen Klamotten hatte ich (mehrfach) an. Nicht gebraucht habe ich ansonsten das Handtuch und Notfallsachen wie Schläuche und Tools.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="901" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-lBHcy0oiBTk/W9180jbsrCI/AAAAAAAAqgo/vWI_8N2wXkg1vXfEJIxtvI5ijYLns-RkQCKgBGAs/s640/IMG_20181004_161752467.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Wohin damit? </h3>
Den meisten Stauraum bietet mit 6 Litern die Sattelstützentasche (<a href="https://amzn.to/2RdMpHG" target="_blank">Packman Travel Saddle Pack</a>*). Die Befestigung entpuppt sich allerdings an meinem recht kleinen Rad als kompliziert. Ich orientiere mich an den Bildern auf der Website, probiere verschiedene Möglichkeiten und zwei Fahrräder aus, frage beim Händler nach - und kriege schon auf dem allerersten Kilometer einer kurzen Testfahrt die Unterseite der Tasche kaputt, weil sie bei jeder Unebenheit den Hinterreifen küsst - ganz egal, wie stramm ich alles festzurre. Weil das so definitiv nicht klappt und ich auf die Tasche nicht verzichten möchte, rüste ich einen Gepäckträger nach. Das Rennradfahrerherz weint, aber diese Lösung ist für mich und mein Rad ziemlich praktisch. Natürlich hat das Rennrad keine Ösen für die Befestigung, aber mit den entsprechenden Schellen ist da schnell nachgeholfen. Mit einer Kombination aus der Befestigung an der Sattelstütze und zwei Spanngurten sitzt die Tasche bombenfest und wackelt im Gegensatz zur normalen Variante seitlich kein bisschen. Sieht halt scheiße aus, ist aber praktisch.<br />
<br />
Im Saddle Pack finden sämtliche Kleidungsstücke (Fahrrad und normal), die Schuhe, das Handtuch und der Kulturbeutel (Plastiktüte mit Probierpackungen) Platz. Statt der Sattelstützentasche wäre auch eine Lenkertasche möglich gewesen - da passt theoretisch etwas mehr rein, allerdings ist das Problem mit dem Abstand zum Reifen bei kleinen Rahmen hier ähnlich. Außerdem sind die meisten Lenkertaschen breiter als mein 38-Zentimeter-Lenker und bieten dann doch gar nicht mal so viel Platz - wird schwierig.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://2.bp.blogspot.com/-LQEe1Grq21o/W916i-xVUmI/AAAAAAAAqf8/2UbQnEgFZ5QAqDk_Fi9FCKTpGxrVRi6tACKgBGAs/s640/IMG_20181004_111103197.jpg" width="640" /></div>
<br />
Die zwei Rahmentaschen (<a href="https://amzn.to/34Lnqzh" target="_blank">Packman Travel Frame Pack Planet und Satellite</a>*) passen nach Abschrauben der Trinkflaschenhalter haargenau ins Rahmendreieck. Der Planet fasst 3 Liter, der an ihm befestigte Satellite 2,5. Meine außen verlegten Züge stören sich an den Klett-Befestigungen der Taschen überhaupt nicht. In der unteren Tasche sind die schweren Gegenstände wie Werkzeug, Fahrradschloss und anderer Schickschnack. Oben ist alles, woran ich während der Fahrt ohne Kramen in der großen Tasche drankommen will: Armlinge, Handschuhe, Ersatzschläuche usw. Besonders gut bei den beiden Rahmentaschen: Der Reißverschluss ist versteckt, so dass es nicht direkt rein regnen kann.<br />
<br />
Die Oberrohrtasche (<a href="https://amzn.to/2P6CaCl" target="_blank">Packman Travel Top Tube Pack</a>*) kenne ich schon von der Tour an die Nordsee. Hier sollten nur leichte Gegenstände verstaut werden, weil die Tasche sonst zu stark nach rechts und links kippt und gegen die Knie stößt. Ich habe die Powerbank, das Handy und diversen Krimskrams wie Schokoriegel hier auf dem Platz von 0,8 Litern untergebracht.<br />
<br />
Die Flaschenhalter mussten den Taschen weichen, wohin also mit den Flaschen? Ich habe eine Flaschen-Tasche (<a href="https://amzn.to/360A6Cu" target="_blank">Packman Travel Bottle Pack</a>*), die an Lenker und Vorbau befestigt wird. Das klappt wahrscheinlich mit einem längeren Vorbau und mehr Platz besser, hält aber auch an meinem Rad. Eine Flasche findet Platz - ich würde für längere Touren also zwei Taschen empfehlen oder woanders noch eine Flasche zum Nachfüllen unterbringen.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://3.bp.blogspot.com/--FMbWr7xvt0/W919A8PtSnI/AAAAAAAAqgs/xW2OPZAn4tYB9qa_YNfyLuhEx_AatQwEwCKgBGAs/s640/IMG_20181005_124954158.jpg" width="640" /></div>
<br />
Alle Taschen machen auf den ersten Blick einen sehr hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck. Meine Erfahrung mit der sofort aufgescheuerten Unterseite des Saddle Pack trübt dieses Bild - das Material sieht super stabil aus, war aber wirklich nach wenigen Berührungen mit dem Reifen durch. Wenige Zentimeter Abstand reichen also nicht, weil die Tasche während der Fahrt noch etwas nach unten rutscht. Wer ein großes Rad fährt, sollte kein Problem haben, wer ebenfalls eher klein ist, braucht vielleicht eine andere Lösung. Praktisch finde ich, dass jede Tasche verschiedene Möglichkeiten bietet, die Klettverschlüsse zur Befestigung anzubringen - das bei der Oberrohrtasche herauszufinden, hat bei mir zugegeben etwas gedauert. Der Gummizug des Saddle Pack hat außerdem meine Regen- und Windjacke sowie holländische Rosinenbrötchen zuverlässig festgehalten. Im Regen habe ich lediglich die Oberrohrtasche auf der Fahrt zur Nordsee testen können - hier ist die Powerbank darin trocken geblieben. Da der Reißverschluss an dieser Tasche jedoch nicht geschützt ist, wäre ich bei längerem und stärkerem Regen skeptisch. Um die Kleidung im Saddle Pack würde ich mir keine Sorgen machen. Insgesamt reicht das Platzangebot so auch definitiv für mehr als drei Tage. Wer noch Camping-Utensilien auf die Bikepacking Tour mitnehmen möchte, muss entweder geschickter packen, auf manches verzichten oder an die Taschen außen anbauen.<br />
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<a href="https://www.amazon.de/gp/product/B079MK29QK/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B079MK29QK&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=ea951096935a44927a2f42ef945d4a7a" target="_blank"><img border="0" height="200" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B079MK29QK&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format=_SL250_&tag=ichhasselaufe-21" width="200" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="//ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&l=am2&o=3&a=B079MK29QK" style="border: none; margin: 0px;" width="1" />
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<h3>
Wie war's?</h3>
Nach einem <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/10/raceday-no-65-munsterland-giro-2018.html" target="_blank">nicht so geilen Renntag in Münster</a> ist die Stimmung kurz vor dem Start meiner Tour auf dem Tiefpunkt. Die Vorstellung, drei Tage lang alleine durch fremde Gegenden zu radeln, ist auf einmal völlig abwegig. Ich will nicht raus aus der Komfortzone, sondern einfach nur nach Hause. Gut, wenn es Menschen gibt, die dich daran erinnern, dass du diese Bikepacking-Sache unbedingt machen wolltest und wie sehr du dich darauf gefreut hast.<br />
<br />
Trotzdem fährt der Kopf Achterbahn: Schaffe ich die Strecken, die ich mir vorgenommen habe? Wie fährt sich das Rad mit all dem Gepäck überhaupt? Brauche ich das alles? Habe ich etwas Wichtiges vergessen? Was mache ich eigentlich den ganzen Tag alleine auf dem Rad? Was, wenn mir langweilig wird? Wenn ich gar nicht mehr kann? Wenn das Wetter richtig dreckig wird? Wenn die Streckenplanung scheiße war?<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-ZtSceb3QQ0E/W917KbC10jI/AAAAAAAAqgE/u-k8dEfDxBIn9gnWIxGpXZZcmSIhfz78QCKgBGAs/s640/IMG_20181004_154958757.jpg" width="640" /></div>
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Zum Glück verfliegt die Unsicherheit mit dem Losfahren. Ich liebe das Unterwegssein ab dem ersten Meter: Ja, das Rad ist mit all dem Zusatzgewicht etwas schwerfällig, vor allem bergauf (10% Steigungen lassen mich eine neue Definition von Langsamkeit entdecken). Es ist aber völlig egal, ob das Radeln etwas mühsamer ist als sonst, denn ich habe überhaupt keinen Stress. Es ist mir komplett egal, wie langsam ich bin. Ob das noch was mit Rennradfahren zu tun hat, ob das Ganze jetzt Bikepacking oder Bike-Touring heißen muss - ich scheiße darauf und genieße einfach diese drei Tage, die mir tagsüber ganz alleine gehören und die ich abends nur zu gerne mit meinen Gastgebern teile.<br />
<br />
Die Streckenplanung entpuppt sich als absoluter Volltreffer. Am ersten Tag geht es gut 125 Kilometer von Borken nach Amersfoort, über einsame Landstraßen, Wirtschaftswege, mit Gegenwind pünktlich ab der niederländischen Grenze und mit einigen Hügeln. In den Nationalpark Veluwezoom bin ich auf Anhieb völlig verliebt und möchte definitiv zurück kommen. Egal ob mit dem Rennrad, MTB oder zum Wandern.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://3.bp.blogspot.com/-UkPnC2nUlzk/W917hr6TvvI/AAAAAAAAqgM/usCsPDyltKIn2VzPMzltioUNuUmEa5VXACKgBGAs/s640/IMG_20181004_160213820_HDR.jpg" width="640" /></div>
<br />
Der zweite Tag hält 100 Kilometer von Amersfoort nach Kleve bereit und führt mich erst an einen kleinen Kanal (Tipp des Gastgebers), dann durch die Hügel um Amerongen und schließlich an Nederrijn und Waal entlang. Immer am Fluss, lange geradeaus, einmal mit der Fähre rüber. Zuletzt zwischen Nijmegen und Kleve durch Berg en Dal, was seinem Namen alle Ehre macht.<br />
<br />
An Tag drei stehen wieder rund 100 Kilometer auf dem Plan: Zurück von Kleve nach Düsseldorf. Der erste knackige Anstieg wartet direkt zu Beginn, danach geht es durch menschenleere hügelige Gegenden. Ich entdecke ein Dorf, in dem Unsere kleine Farm gedreht worden sein muss, außerdem Wiesen mit Hundewelpen, Känguruhs und Alpakas.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-CzEA0Gzfw04/W9173_Y3oTI/AAAAAAAAqgU/5_oXA5Ap3EghoTNn9vbnmatGL51jqpa2QCKgBGAs/s640/IMG_20181005_140740860.jpg" width="640" /></div>
<br />
Kurz: Mir ist nicht langweilig geworden. Keine Sekunde lang. Stattdessen bin ich ziemlich angefixt und sicher, dass das nicht die letzte Tour war. Manchmal braucht man wohl einen kleinen Schubs in die richtige Richtung - denn eigentlich weiß ich von den letzten Malen ins kalte Wasser springen doch schon längst: Die Dinge, die dich reizen und die dir gleichzeitig ein bisschen Angst machen, sind oft die allerbesten. Deshalb unbedingt machen!<br />
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<i>Danke an Denise & Björn, Sharon & Daniel, Nadine & Tim, die mich alle so herzlich aufgenommen und die Tour ermöglicht haben. Het was leuk met jou!</i><br />
<i>birzman hat mir die Bikepacking Taschen kostenlos zur Verfügung gestellt und die Tour so ebenfalls unterstützt. Dankeschön! </i><br />
<h3 id="Zelt">
Ergänzung: Bikepacking mit Zelt, Isomatte und Schlafsack</h3>
<div>
2020 habe ich mich dann doch getraut, mal ohne die Aussicht auf ein richtiges Bett mit dem Fahrrad aufzubrechen. Das Mikroabenteuer Overnighter zusammen mit Annette von den Radflamingos gibt es auch als Podcastfolge. Weil die Frage nach der Ausrüstung oft gestellt wird, will ich sie schnell beantworten:<br />
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Ich hatte das Glück, ein <a href="https://www.amazon.de/gp/search?ie=UTF8&tag=ichhasselaufe-21&linkCode=ur2&linkId=3802082b27936fe318a5b6c53dd5267c&camp=1638&creative=6742&index=outdoor&keywords=tarptent" target="_blank">Tarptent Squall 2</a>* gebraucht übernehmen zu können. Dieses Modell gibt es mittlerweile nicht mehr, dennoch hat Tarptent einige leichte Zelte mit geringem Packmaß im Sortiment. Beides hat für mich eine Rolle gespielt, außerdem die Tatsache, dass das Zelt sich für zwei Personen eignet.<br />
<br />
Meine Isomatte ist neu und von <a href="https://www.amazon.de/gp/product/B07QQPBWPD/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B07QQPBWPD&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=6cdd2453e9a3e25e3f8004e024659acc&th=1" target="_blank">Deeplee</a>*. Sie wiegt keine 500 Gramm, lässt sich super klein verstauen (25x10x10cm) und schnell aufblasen. Ich habe sie bisher wenige Male benutzt, kann also noch nichts zur Lebensdauer sagen. Zum Sitzen ist sie weniger gut geeignet, da man bei punktuellem Druck schnell den Boden spürt. Im Liegen hatte ich allerdings gar keine Probleme, auch nicht auf der Seite. Tatsächlich finde ich sogar das integrierte Kissen bequem. Für den Preis erwarte ich natürlich keine Wunder, aber für die ersten Erfahrungen reicht mir die Matte auf jeden Fall.<br />
<div style="text-align: center;">
<a href="https://www.amazon.de/gp/product/B07QQPBWPD/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B07QQPBWPD&linkCode=as2&tag=ichhasselaufe-21&linkId=6cdd2453e9a3e25e3f8004e024659acc" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B07QQPBWPD&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format=_SL250_&tag=ichhasselaufe-21" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="//ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&l=am2&o=3&a=B07QQPBWPD" style="border: none; margin: 0px;" width="1" />
</div>
</div>
<i><br /></i>Als Schlafsack habe ich genommen, was da war. Das hat für den ersten Versuch gereicht, hier werde ich aber nochmal aufrüsten müssen. Mein Schlafsack ist hat zwar ein okayes Packmaß, aber ist mir nicht warm genug. Hier kann ich noch keine Empfehlung geben.<h3 style="text-align: left;">Topeak Backloader</h3><div>Es gibt sie doch! Ich habe eine Sattelstützentasche gefunden, die auch bei meinem kleinen Rahmen funktioniert und dazu noch bezahlbar ist. Es ist der <a href="https://amzn.to/3H7J0RZ" target="_blank">Topeak Backloader</a>*, den ich wirklich empfehlen kann. Mit um die 70 Euro ist der Preis echt fair und bietet auch für bisher weniger Überzeugte die Möglichkeit, einmal ins Bikepacking hineinzuschnuppern. Es gibt die Tasche in verschiedenen Größen, ich komme mit 10 Litern gut hin. Das Beste: Ich brauche keinen Gepäckträger (was ja auch Sinn der Sache ist) und die Tasche schleift nicht auf dem Hinterrad. Die Befestigung ist durchdacht und das Wackeln nach rechts und links hält sich in Grenzen - ich würde jedoch natürlich keine zu schweren Gegenstände hier unterbringen. Die Tasche kommt mit einem Innensack mit Luftventil, so dass sich alles schön platzsparend packen lässt. </div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="2592" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEiCxzjLF8P4u592mU3B4Fn2xsAyvsiMxgdaR_2mhcI7OsWsDeWnb5Gn5pc3cljknO1PvjWoXAqaQ7ITDLf5cYQkm50sMGsNCTFJ_aogczkUZyHm69eV8s48dIx6ZIeeW6hvp4YidCjMkf4jrwGZQi4GuWzpniOZTuhnAO9Ibx0HKpTuaM92jd1XgC01OQ=w360-h640" width="360" /><a href="https://www.amazon.de/1500303-BackLoader-Fahrrad-wasserabweisend-Satteltasche/dp/B01MSNAZ2T?keywords=topeak%2Bbackloader&qid=1643310347&sprefix=topeak%2Bba%2Caps%2C119&sr=8-5&th=1&linkCode=li3&tag=ichhasselaufe-21&linkId=6bdbd62a315cbbd6b8f866766f35cecd&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B01MSNAZ2T&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ichhasselaufe-21&language=de_DE" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ichhasselaufe-21&language=de_DE&l=li3&o=3&a=B01MSNAZ2T" style="border: none; margin: 0px;" width="1" /></div><div><i><br /></i></div><div>
<i>Die mit * markierten Links sind Werbelinks. </i><i>Wenn du über diese Links einkaufst, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.</i></div>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-32998666041217939232018-10-16T13:05:00.000+02:002019-04-04T09:13:07.245+02:00Raceday No. 65 - Münsterland Giro 20183. Oktober, Feiertag, traditioneller Münsterland-Giro-Tag. Wir Rheinländer sind ja schnell für Traditionen zu haben: Findet irgendetwas zum dritten Mal statt, ist es Tradition. Zack. Der 13. Münsterland Giro ist also der dritte für mich. Nach meinen Starts <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2016/10/muensterland-giro-2016.html" target="_blank">2016</a> und <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2017/10/raceday-no-47-munsterland-giro-2017.html" target="_blank">2017</a> bin ich in diesem Jahr wieder dabei. Wieder auf der kurzen Strecke, weil kurz schnell bedeutet und schnell mir Spaß macht. Seit ich bei meinem ersten Start in Münster direkt vierte in der Altersklasse geworden bin, flirte ich ein bisschen mit dem AK-Podium. Blöderweise habe ich bei meinen Überlegungen nicht berücksichtigt, dass ich inzwischen nicht mehr in der AK Frauen, sondern Master 1 bin. Und das ist beim Radfahren nicht unbedingt ein Vorteil.<br />
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-zMGXcN72P6g/W8XEkHuEBeI/AAAAAAAAqQ4/hznurJKmpfk4fMCaIQ15ZSPstCPZVS-WgCLcBGAs/s640/IMG_20181003_111057.jpg" width="640" /></div>
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Der Start aus Block A hingegen könnte ein Vorteil sein - wenn man ihn denn nutzen würde. Wer allerdings zu spät kommt und sich hinten einreiht, hat nicht so wahnsinnig viel davon. Wer dann noch so übermütig ist, auf den ersten zehn Kilometern alle Körner zu verpulvern und ganze Gruppen im Alleingang zu überholen - der darf sich nicht wundern, wenn er an der ersten mikroskopisch kleinen Bodenwelle abgehängt wird. Tschüss!<br />
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Für die ersten zehn Kilometer verkündet das Garmin einen Schnitt von 39 km/h. Das ist für mich ziemlich flott. Im letzten Jahr konnte ich das gleiche Tempo auf den ersten 30 Kilometern halten - allerdings waren die auch komplett flach und ich wenigstens ansatzweise im Training. Beides kann ich dieses Jahr nicht wirklich behaupten. Trotzdem wäre es ja gelacht, wenn ich nicht wenigstens versuchen würde, schnell zu sein.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="355" src="https://2.bp.blogspot.com/-2JnY0ZauODE/W7cA-tD5UgI/AAAAAAAAp4Y/ah9kxztfcLIE0WtabYk_D92Pe73YUOUcwCPcBGAYYCw/s640/IMG_20181003_075300875.jpg" width="640" /></div>
<br />
Ich versuche es. Wirklich. Aber es geht nicht. Und es tut weh. Und ich kann das heute nicht aushalten. Das ist der Nachteil, wenn du vorne startest und zu langsam bist: Wenn du alle ziehen lassen musst, bist du ziemlich schnell allein. Nicht so gut fürs Ego, nur überholt zu werden und niemanden zu überholen. Und dann 20 Kilometer warten zu müssen, bis die ersten aus Block B vorbei ziehen. Natürlich zu schnell - die sind ja nicht umsonst die Spitze ihrer Startgruppe.<br />
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Auf die Berge (ja, Berge! Es heißt Baumberge und nicht Baumhügel!) hatte ich mich tatsächlich gefreut. Ich erinnere mich noch gut, wie magisch das hier oben vor zwei Jahren im Nebel war. Dieses Mal fehlt mir der Zauber, als ich völlig allein kurbele und kurbele und kurbele, um irgendwann mal oben anzukommen. Statt Nebel gibt es heute Sonnenblumen, die von der Sonne ganz traumhaft angeleuchtet werden. Fantastisch. Ich sterbe. Oben lese ich noch drei weitere Berg-Elefanten auf. Wir verbünden uns.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="355" src="https://3.bp.blogspot.com/-fR52lq6miwM/W8XCv0apxxI/AAAAAAAAqQg/SSDQ0fhZ1vouuy00oGsRyEvkO_QBQL_sACKgBGAs/s640/IMG_20181003_075250273_HDR.jpg" width="640" /></div>
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Ich fahre vorne, drei Mann hinter mir. Als ich nach einer Weile merke, dass trotz meiner Zeichen niemand Anstalten macht, mich in der Führung abzulösen, stattdessen hinter mir aber munter geplaudert wird, stelle ich die Arbeit ein. Prompt kommt der Vorschlag, man könnte ja kreiseln. Ach was! Wie innovativ. Leider verfolgen die drei dabei ein anderes System, als ich es kenne: Anstatt dass der erste sich beim Führungswechsel rausfallen lässt und sich hinten wieder einreiht, soll der letzte an allen vorbei fahren und die Spitze übernehmen. Ich boykottiere diese Taktik.<br />
<br />
Endlich sind von hinten wieder Geräusche zu hören: Eine weitere Welle aus Block B rauscht heran und spült zufällig Jan mit sich, den ich direkt beim Start verloren hatte. Endlich sind wir eine große Gruppe, endlich nehmen wir ein vernünftiges Tempo auf und endlich kann ich mal kurz in Ruhe atmen - ohne Panik, das Hinterrad vor mir sofort wieder zu verlieren. An einer engen Kurve passiert es natürlich trotzdem - tschüss Jan, tschüss schöne Gruppe!<br />
<br />
Eben hat mir netterweise jemand verraten, dass noch ein kleiner Stich auf der bis hier hin wirklich schönen Strecke liegt. Ich male mir die wildesten Anstiege aus, aber in Wahrheit ist es ein recht harmloser Hügel - dieses Mal tatsächlich. Ich will wieder an die Gruppe ran kommen und gebe alles dafür, um die Lücke wieder zu schließen. Ich fürchte fast, dass ich aufgeben muss, als von hinten Unterstützung naht. Wir holen nicht nur auf, sondern rauschen direkt an der Gruppe vorbei, tschüss Jan!<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="400" src="https://3.bp.blogspot.com/-onSXN3p14Pc/W8XFMFPYEGI/AAAAAAAAqRE/oMwQKW8ucZMvAVwBe0EFwxoFZi1IhlIYgCLcBGAs/s400/IMG_20181003_101223.jpg" width="300" /></div>
<br />
Es geht nur noch geradeaus, die Straße ist breit, wir halten das Tempo hoch. In Münster selbst nehmen die üblichen drei Kurven nochmal Geschwindigkeit raus. Auf einmal habe ich Jan wieder neben mir. Er fährt heute sein erstes Radrennen, hat seit wenigen Monaten überhaupt erst ein Rennrad. Wir hatten vereinbart, nicht zusammen zu fahren, aber jetzt überqueren wir die Ziellinie zufällig auf die Sekunde genau gleichzeitig: Nach 1:54:34 Stunden.<br />
<br />
Mit Platz 31 gesamt und 12 in der AK ist das mein bisher schlechtestes Ergebnis in Münster. Dazu mit 34 km/h im Schnitt auch das langsamste Rennen. Nun. Du kannst nicht immer einen super Tag erwischen. Eine weitere Lektion, die mir gar nicht so gut schmeckt: Du kannst auch nichts erwarten, wenn die letzten Wochen mit arbeiten, studieren, krank sein und faul sein verbracht hast, anstatt auf dem Rad zu sitzen. Auch wenn meine Laune an diesem Feiertag gar nicht so feierlich war: Zum traditionellen Abschluss der Rennradsaison schmecken die Nudeln auf dem Münsteraner Schlossplatz auf jeden Fall am besten. Bis zum nächsten Jahr!<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="400" src="https://2.bp.blogspot.com/--CDCcQcWpYM/W8XEj0PG32I/AAAAAAAAqQ0/1N-00S7gadwP8gOhhEpkUTddK_o5vWYZACLcBGAs/s400/IMG_20181003_105157.jpg" width="300" /></div>
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<i style="background: 0px 0px rgb(255, 255, 255); border: 0px; box-sizing: border-box; color: #333333; font-family: roboto, helvetica, tahoma, arial; font-size: 14px; margin: 0px; outline: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;">Der Startplatz für den Münsterland Giro wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!</i>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-15734899292887304592018-10-02T13:49:00.002+02:002018-12-31T00:01:35.945+01:00Raceday No. 64 - BMW Berlin-Marathon InlineskatingIch stehe in einer Menschenmenge auf der Straße des 17. Juni. Vor mir Videoleinwände und die Siegessäule, hinter mir das Brandenburger Tor und die Ziellinie. Spannung liegt in der Luft. Glockenschläge ertönen. AC/DC - "Hells Bells". Dann die ersten Akkorde. Wen das kalt lässt, der hat kein Herz. Stimmung können sie hier in Berlin, und zwar so richtig. Das habe ich schon vor zwei Jahren gespürt, als mich schon das bloße <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2016/09/berlinmarathon-2016-party-hard.html" target="_blank">Zuschauen beim Start des Berlin-Marathons</a> so sehr berührt hat, als würde ich selbst laufen. Dieses Jahr stehe ich zwar an der Marathon-Startlinie, aber ich werde nicht laufen, sondern inlineskaten.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1500" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-Ua0eBPdITzQ/W7NZicdR6gI/AAAAAAAApvU/64lZ_ejMFzo-OKalX2ND7Bs2v3YEhNS4wCLcBGAs/s640/berlinmarathoninlineskating-rollerblade-ichhasselaufen.jpg" width="640" /></div>
<span id="goog_319996490"></span><span id="goog_319996491"></span><br />
Wie vor dem ersten Radrennen - <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2016/06/raceday-no-15-velothon-berlin-2016.html" target="_blank">das 2016 übrigens auch in Berlin war</a> - frage ich mich kurz vor dem Start, ob das alles wirklich eine gute Idee ist. Anders als beim Laufen hängt meine Sicherheit auf der Strecke nicht nur davon ab, ob ich über meine eigenen Füße stolpere, sondern auch davon, was die anderen um mich herum so machen. Genauso könnte ich selbst mit einem Sturz jemanden gefährden, eine Kurve nicht kriegen, mit irgendwem zusammenstoßen. Bumms. Wie schon beim Radrennen male ich mir sämtliche Szenarien vorher aus - mit dem Unterschied, dass ich weitaus besser radfahren als inlineskaten kann. Nun. Ich habe mir das so ausgesucht, also hielt ich den Plan Inline-Marathon anscheinend mal für eine gute Idee.<br />
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<a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/06/wir-fahren-nach-berlin.html" target="_blank">Das war im Juni.</a> Rollerblade hatte mir den Macroblade 110 3WD zur Verfügung gestellt und ich war von Anfang an angefixt. Die großen Rollen machen Spaß, ermöglichen ziemlich mühelos eine angenehme Geschwindigkeit und schlucken auch schon mal kleine Unebenheiten weg. Trotzdem war mein Training eher minimalistisch. Die längste Strecke war 28 Kilometer lang. Anders als ich es vom Laufen kenne, habe ich nicht mehrere 30er absolviert, sondern bin hin und wieder ein bis zwei Stunden durch die Gegend gerollt, hauptsächlich um mich an das neue Sportgerät zu gewöhnen. Manchmal alltägliche Wege, manchmal Radstrecken. Ob ich mich gut vorbereitet fühle? Nicht wirklich.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1014" data-original-width="1500" height="432" src="https://2.bp.blogspot.com/-qO8C49TNvJQ/W7NZhNx6m7I/AAAAAAAApvI/lUTYheq71jE06pgjYqhP5UDvLZhTNSWTQCLcBGAs/s640/berlinmarathon-inlineskating-rollerblade-ichhasselaufen2.jpg" width="640" /></div>
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Das Kribbeln vor dem Start erinnert mich daran, warum ich das mache. Genau dafür. Erste Herausforderung: Nicht über die Matte für die Zeitmessung beim Start stolpern. Check. Noch eine Parallele zum Radrennen: Mit den ersten Metern nach dem Startschuss ist die Unsicherheit wie weggeblasen. Die Straße ist breit und es ist nicht so voll wie befürchtet. Ich habe ziemlich schnell ein Gefühl, wie das hier funktioniert und durch welche Lücken ich mich durch wieseln kann. Und das wichtigste: Es ist gar nicht schlimm! Ich habe keine Angst.<br />
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Stattdessen verliere ich schon auf den ersten Kilometern meine Begleitung, weil mir der Gedanke nicht in den Sinn kommt, dass ich tatsächlich schneller sein könnte. Als plötzlich das Schild für Kilometer 10 auftaucht, realisiere ich, dass ich schon viel mehr Strecke als gefühlt zurück gelegt habe und immer noch alleine bin. Ich richte mich darauf ein, dass das so bleibt, wenn ich nicht warten will. Will ich nicht. Ich will das hier so schnell schaffen, wie es Spaß macht und wie ich heute kann.<br />
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<img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1500" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-ous27C8nqLk/W7NZhDQOwvI/AAAAAAAApvE/EoZCtN2qYl0sv_Yrm98Npa-3_g5TADnzgCLcBGAs/s640/berlinmarathon-inlineskating-rollerblade-ichhasselaufen3.jpg" width="640" /></div>
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Freunde stehen schon eine halbe Ewigkeit am Strausberger Platz, nur um mir einmal kurz zuzujubeln, während ich schnell vorbei husche. Ich hätte nicht gedacht, dass heute überhaupt schon Zuschauer da sind - natürlich ist die Stimmung am Streckenrand nicht mit der am Marathon-Sonntag zu vergleichen, aber ich bin überrascht, wie viel dann doch schon los ist.<br />
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Im Gegensatz zum Lauf-Marathon ist so ein Inline-Marathon wunderbar kurzweilig. Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wie schnell ich über die Distanz fahren kann und ich habe auch keine Uhr, um den Überblick zu behalten. Also fahre ich einfach und wundere mich über die Kilometer-Schilder. Was, schon Halbmarathon? Geil!<br />
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Im Windschatten bin ich bisher noch nicht so richtig gefahren, weil einfach niemand in der Nähe ist, mit dem die Geschwindigkeit passt. Ich überhole viel und werde auch überholt, manchmal von ganzen Zügen, die aufgereiht in gleichen Trikots hintereinander her rollen. Mit einem dieser Züge liefere ich mir ein kleines Rennen im Rennen, wir überholen uns immer wieder gegenseitig. Zum Glück ist die Strecke breit genug und bis auf wenige Ausnahmen macht der Fahrbahnbelag auch Spaß. Irgendwo nach Kilometer 30 geht es eine Zeit lang leicht bergab und der Asphalt rollt ganz wunderbar. Herrlich!<br />
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<img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="1001" height="640" src="https://4.bp.blogspot.com/-EB53bCUvp3c/W7NZhF25ERI/AAAAAAAApvM/HVsi92KtGGYhzqqUomQG8chF4V5PEvdagCLcBGAs/s640/berlinmarathon-inlineskating-rollerblade-ichhasselaufen4.jpg" width="426" /></div>
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Am Potsdamer Platz werden mir mehrere Sachen gleichzeitig klar: Es ist gleich schon vorbei. In einem Jahr läufst du hier lang. Hier stehen verdammt viele Leute am Rand, die dich anfeuern, als würdest du heute schon einen Marathon laufen. Ich nehme den freudigen Kloß im Hals die nächsten Kilometer mit und trage ihn bis zum Brandenburger Tor. Das Abbiegen auf Unter den Linden, wobei das Brandenburger Tor zum ersten Mal in Sichtweite kommt, ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe: Gigantisch. So viel Freude, Dankbarkeit und Erleichterung auf einmal. Unbeschreiblich. Da ist es auch egal, dass die letzten Meter auf den Pflastersteinen nicht mehr so gut rollen. Was für eine Zielgerade!<br />
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<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1465" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-6McYRjiJNII/W7NZixytFkI/AAAAAAAApvY/-XmucT9OdQAIhKyeowO2H6N00eFmBmgBACLcBGAs/s640/berlinmarathoninlineskating-rollerblade-ichhasselaufen5.jpg" width="584" /></div>
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Zu den Zahlen: Ich hatte gedacht, den Inline-Marathon unter zwei Stunden zu finishen, wäre schön. Währenddessen hatte ich keinen Überblick über meinen schönsten und konstantesten Marathon: Exakt eine Sekunde war die zweite Hälfte langsamer als die erste. Insgesamt haben die 42,195 Kilometer 1:47:35 Stunden gedauert. Macht einen Schnitt von 23,5 km/h, womit ich fürs allererste Mal inklusive Erkältung definitiv mehr als zufrieden bin.<br />
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Und nun? Fest steht: Ich komme wieder. Der Lauf-Startplatz für 2019 ist dank des Finishs beim Berlin-Marathon Inlineskating schon jetzt sicher. Ich möchte aber definitiv nochmal inlineskaten, weil es mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Direkt am Vortag muss es nicht sein, Berlin kommt also erst 2020 wieder in Frage. Ansonsten gibt es leider nicht mehr allzu viele Inline-Marathons. Duisburg habe ich auf dem Schirm, die Lieblingsstadt Madrid steht auch weit oben auf der Wunschliste ... Ich fange schon mal an zu sparen und baue auf dem Weg dahin vielleicht den einen oder anderen Inline-Halbmarathon ein.<br />
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<img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="844" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-KgWNgv34bWY/W7NZiJRqbZI/AAAAAAAApvQ/f7bdTJFjiX4tDhEa0RZ1-bi7jIlVwSTYgCLcBGAs/s640/berlinmarathon-inlineskating-rollerblade-ichhasselaufen5.jpg" width="360" /></div>
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<i style="background: 0px 0px rgb(255, 255, 255); border: 0px; box-sizing: border-box; color: #333333; font-family: Roboto, Helvetica, Tahoma, Arial; font-size: 14px; margin: 0px; outline: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;">Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Rollerblade entstanden. Die Inlineskates wurden mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank!</i>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-80984217026215405672018-08-20T20:32:00.002+02:002018-11-03T12:12:43.781+01:00Triathlon, Marathon, Ultra? - Gar nichts muss ich!Mein Leben hat keine Bucket List. Marathon laufen? Einmal im Leben einen Ironman finishen? Steht und stand nie auf irgendeiner Liste. Marathon bin ich trotzdem gelaufen, inzwischen zweimal. Und wenn ich mich aktuell in meinem Umfeld online und offline so umschaue, könnte mich ziemlich leicht der Gedanke beschleichen, dass ich damit eigentlich ziemlich öde bin. Mehr ein Jogger als ein Läufer. Inzwischen scheint es nämlich dazu zu gehören, Ultra zu laufen. Mindestens 50 Kilometer dürfen es schon sein, gerne mehr. Entweder flach auf einer winzigen Runde im Kreis oder am besten mit möglichst vielen Höhenmetern. Achso, jeder Waldlauf ist übrigens auch ein Trailrun, aber bitte weit und bergig. Was, du läufst nur große Wettkämpfe auf der Straße? Total Mainstream.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-JqIHCudU4zw/W3sCph4BKeI/AAAAAAAAou0/dr8FAtjer2gycy59Hhf1DjaQlqcdBAHvACLcBGAs/s640/IMG_0348.jpg" width="640" /></div>
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Das ist die Läufer-Bubble. Meine normalen Freunde differenzieren nicht zwischen bekloppt und #allebekloppt. Vor einer Weile habe ich mit einer sehr guten Freundin, einer Gelegenheitsjoggerin, gesprochen. Sie habe das Gefühl, jeder sei auf einmal Triathlet. Als gäbe es einen gesellschaftlichen Druck, einmal an einem Triathlon teilzunehmen. Die vielen Jedermänner bei den Veranstaltungen, egal ob Marathon oder Triathlon, suggerierten den Zuschauern, das könne jeder. Und wenn es schon jeder kann, wenn also selbst diejenigen, die in ihrem ganzen Leben noch nie Sport gemacht haben, sich auf einmal vom Sprint zur Olympischen Distanz vorarbeiten und so weiter - dann bekäme man als eigentlich gar nicht so unsportlicher Zuschauer schon fast ein schlechtes Gewissen.<br />
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Ist das jetzt gut, weil jemand denkt: "Oh stark, wenn <i>der </i>das kann, dann kann ich das auch!" oder ist es schlecht, wenn man einen Druck verspürt, an Events teilzunehmen und den Haken auf der Bucket List zu machen? Kann man eigentlich mit einem Marathon noch irgendwen beeindrucken? Muss es nicht eher ein Ultra sein oder eben eine Triathlon-Langdistanz - oder ist die nicht inzwischen auch fast schon Standard und nur noch etwas Besonderes, wenn die Bedingungen so richtig menschenfeindlich sind?<br />
<h3>
<span style="font-weight: normal;">Wem willst du's eigentlich zeigen?</span></h3>
Bleiben wir mal beim Thema Eindruck schinden. Mir schwirren dazu viele Gedanken durch den Kopf. Einer geht so: Jede sportliche Leistung kann für jemanden persönlich herausragend sein. Besonders, unvorstellbar, beeindruckend. Das können die ersten fünf Kilometer am Stück nach jahrelanger Sport-Abstinenz sein, das kann der erste Triathlon sein, der erste (Halb-)Marathon, 70 oder 100 Kilometer, eine Langdistanz, drei Langdistanzen hintereinander, ein vor dem Besenwagen gefinishtes Rennen, ein mehrwöchiges Radrennen quer über einen kompletten Kontinent. Ich habe Respekt vor allen diesen Leistungen und ich erlebe das gleiche aus meinem sportlichen Umfeld. Sportler kannst du also relativ leicht beeindrucken, weil sie - wenn sie nicht bei schwierigen Downhills mehrfach auf den Kopf gefallen sind - wissen, wie sich das anfühlt, was du geleistet hast. Wenn sie es nicht aus eigener Erfahrung wissen, können sie es erahnen. Sie wissen, wie unerreichbar weit weg ein Ziel erscheinen kann. Sie wissen, wie sich durchhalten anfühlt. Die Nicht-Sportler beeindruckst du noch leichter - denn wer keine 10 Kilometer laufen kann, findet 42 genauso unvorstellbar wie 50. 80 hören sich dann natürlich nochmal krasser an, sind aber genauso weit weg im #allebekloppt-Universum.<br />
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Der zweite Gedanke geht so: Warum zur Hölle wollen wir eigentlich irgendwen beeindrucken und vor allem wen? Wenn es bei den Sportlern und den Nicht-Sportlern mit der Anerkennung eigentlich so einfach ist, wer bleibt übrig?<br />
Du. Dein eigenes Ego. Und das ist erfahrungsgemäß in den seltensten Fällen zufrieden. Schau dich doch nur mal um! So viele sind schneller als du, legen weitere Distanzen zurück, nehmen an mehr Rennen teil, haben mehr Spaß dabei, erleben die cooleren Sachen, wuppen den Spagat aus Arbeit, Familie, Freunde, Haushalt und Sport so viel müheloser.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-9_gu4oR5MUQ/W3sCmjZQOHI/AAAAAAAAouw/IpKMPZqSFFkAL6Snh-Oo9O2q4mC4dc0PwCEwYBhgL/s640/IMG_0343.jpg" width="640" /></div>
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Ich habe mir an die eigene Nase gefasst und überlegt, aus welchen Motiven heraus ich welche sportliche Herausforderung eigentlich angegangen bin. Der erste 5-Kilometer-Lauf? Ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Hindernislauf. Der erste Volkstriathlon? Eine Schnapsidee aus Neugierde, ob ich das schaffen kann. Aber dann, die ersten zehn Kilometer, die erste Olympische Distanz, der erste Halbmarathon. Ich glaube nicht, dass all das nur aus mir selbst entstanden ist, dass ich das nur für mich gewollt habe. Vielmehr spielt eine Selbstverständlichkeit da rein, dass es eben so weiter geht. Wenn du fünf Kilometer laufen kannst, dann auch zehn. Wenn du einen Sprint schaffst, warum nicht auch eine Olympische Distanz? Wenn die Olympische klappt, beginnst du automatisch, über die Mitteldistanz nachzudenken. Weil es der nächste Schritt ist. Wenn du 42 Kilometer laufen kannst, wieso dann nicht auch 50? Wenn du 50 ...<br />
<h3>
<span style="font-weight: normal;">Zwei Herzen</span></h3>
Natürlich spielt unser Umfeld eine entscheidende Rolle. Bin ich der einzige in meinem Bekanntenkreis, der Sport treibt und an Wettkämpfen teilnimmt? Oder habe ich lauter Freunde um mich herum, die gemeinsam mit mir Pläne schmieden, die sich ebenfalls steigern oder schon drei Schritte weiter sind? An dieser Stelle schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits finde ich es toll, sich anstecken zu lassen. Unbedarft an Dinge heranzugehen, die auf einmal erreichbar erscheinen, weil sie in einem bestimmten Umfeld normal wirken - für dich selbst aber vielleicht etwas ganz großes sind, was du dich allein nicht getraut hättest. Es ist toll, zusammen Schnapsideen auszuhecken, und ich liebe es, andere mit Ideen anzufixen. Deshalb schreibe ich diesen Blog. Ich freue mich wie Bolle, wenn mir wieder jemand schreibt: Danke, du hast mich motiviert, ich kaufe mir jetzt ein Rennrad. Oder ich fahre mein erstes Rennen. Starte beim Triathlon.<br />
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Begeisterung überschwappen zu lassen und andere anzustecken, ist etwas Großartiges. Es ist so schön, neue Dinge auszuprobieren, auf die man alleine nie gekommen wäre. Aber kann das auch schaden? Erzeugen die super-sportlichen Freunde unbewusst einen Druck, selbst auch immer mehr erreichen zu wollen? Steigern wir uns zu schnell in sportliche Herausforderungen hinein? Das kann mit Sicherheit passieren. Aber es liegt an uns, ob wir das Wettrennen um höher, schneller, weiter mitmachen.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-7XBRxaAiB7s/W3sCleFsCmI/AAAAAAAAou8/mO8uvah6_f0k5_uFJRSMi2hsDiyCKhYKgCEwYBhgL/s640/IMG_0327.jpg" width="640" /></div>
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Ich bin ziemlich sicher, dass ich ohne meine Freunde keine Mitteldistanz angegangen wäre. Zu viert zusammen etwas so großes zum ersten Mal machen - das ist eine ziemlich schöne einmalige Sache. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein, auch und gerade weil ich das alleine nicht gemacht hätte. Trotzdem denke ich, dass es wichtig ist, sich nicht immer nur von der Euphorie leiten zu lassen und so andauernd in Dinge hinein zu rutschen, für die man (noch) nicht bereit ist, die aber alle machen. Von denen man glaubt, man müsste sie auch machen.<br />
<h3>
<span style="font-weight: normal;">Du musst gar nichts. Nur Apfelmus.</span></h3>
Wenn ich eines in den letzten vier Jahren Ausdauer-Sport gelernt habe, dann ist es, auf meinen Körper zu hören. Ruhetage einzuhalten. Mich zu erholen. Nicht unendlich weiter zu machen, "weil es so viel Spaß macht" und dann ja nicht schaden kann. Oder weil es alle machen. Zum Glück bewahrt mich meine Faulheit vor Übertraining. Wenn ich mir irgendwann trotzdem zutraue, eine absurde Anzahl von Kilometern und Höhenmetern durch die Gegend zu rennen oder mit dem Rad mehrere Länder zu durchqueren, dann würde ich mir keine Sorgen darum machen, dass es zu viel sein könnte. Weil ich immer im Hinterkopf habe, wie außergewöhnlich derartige Vorhaben sind, wie wenig normal. Wir müssen nämlich gar nichts. Niemand muss Marathon laufen, oder Ultra oder auch nur einen Kilometer. Wir müssen gar nichts. Aber wir könnten.<br />
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<i>Hier auf dem Blog gibt es keine Kommentarfunktion mehr. Schreib mir deine Gedanken zum Thema gerne unter den Beitrag auf <a href="https://www.facebook.com/ichhasselaufen/" target="_blank">Facebook</a>, <a href="https://www.instagram.com/ichhasselaufen/" target="_blank">Instagram</a> oder <a href="https://twitter.com/ichhasselaufen" target="_blank">Twitter</a>. Bist du auch zwiegespalten, was das Anstecken unter Freunden, Bekannten und der eigenen Timeline angeht? Glaubst du, es gibt einen gewissen Druck, bestimmte Dinge einmal im Leben zu erleben? </i><br />
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Fotos: <a href="https://christiansiedler.de/" target="_blank">Christian Siedler</a>marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-13516918656425767242018-08-08T12:58:00.000+02:002018-10-16T13:05:48.139+02:00Raceday No. 60 - Rad am Ring 24h-Rennen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-XpKtnDX9Vvs/W2rHOuyTHMI/AAAAAAAAocA/PF6ry0HGNBUkEmKPX9-rTS9LZnr-IQrtACEwYBhgL/s640/IMG_2884.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Erste Runde </h3>
Der Staffelstab ist eine Trinkflasche mit Transponder, die man nicht öffnen darf und aus der man auch nicht trinken kann. Unser Startfahrer Ansgar übergibt mir die wichtigste Flasche und wünscht mir viel Spaß. Er kennt die Strecke in und auswendig und ist gespannt, wie ich die Nordschleife finden werde. Die grüne Hölle. Eine 90 Jahre alte Rennstrecke, die bereits 1976 als zu gefährlich für die Formel 1 eingestuft wurde. Na wunderbar. Insgesamt hat die Runde mit der Grand Prix Strecke 26 Kilometer, etwa 580 Höhenmeter und 93 Kurven. Das einzige, was ich vorher weiß: Es gibt steile Abfahrten und steile Anstiege. In der Fuchsröhre knacken einige Radfahrer die 100 km/h, während es an der Hohen Acht mit bis zu 17 Prozent bergauf geht. Es besteht also die Gefahr, dass ich hier rückwärts wieder runter rolle.<br />
<br />
Mehr weiß ich nicht, als ich zum ersten Mal von der zwar harmlosen, aber auch schon irgendwie coolen Grand Prix Strecke auf die Nordschleife abbiege. Diese Asphaltkilometer, die wir schon vor zehn Jahren bei Rock am Ring als heiligen Boden bezeichnet haben. An deren Rand man campen konnte, wenn man keinen Bock auf Kuhwiese hatte. Heute ist weniger Rock'n'Roll. Die Strecke verpasst mir ganz von allein einen Rausch. Um die 20 Meter Breite, rechts und links die rot-weißen Begrenzungen, dahinter Wiese. Zum allerersten Mal bergab, in die Kurven. Ich verliebe mich auf Anhieb. Der Mythos Nordschleife liegt einfach in der Luft, ich habe ihn unter meinen Reifen und mein Herz hüpft wie wahnsinnig, weil ich hier fahren darf. Hier mit dem Rad runter zu düsen, die Kurven zu nehmen, dabei immer im Hinterkopf, dass es gleich noch länger runter geht, noch krasser wird, und dann einige Kilometer lang steil wieder rauf. Das Glücksgefühl, hier Rennrad zu fahren, vermischt mit dem Respekt vor der Strecke - ein bittersüßer Cocktail, der mich bis zur Hälfte der Runde trägt.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-AZJ2eCr9-gc/W2rHOu1giMI/AAAAAAAAobU/hsbPrO66JnILuVRwjsylHpXgPHdihRxAgCEwYBhgL/s640/IMG_2917.jpg" width="640" /></div>
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Im Vorbeifahren lese ich die historischen Namen der Streckenabschnitte. Schwedenkreuz, Adenauer Forst, Metzgesfeld, Exmühle, Bergwerk. Abfahrten wechseln sich mit kurzen Anstiegen ab. Bei einigen gelangt man mit genug Schwung bis nach oben, bei anderen bleibt man einfach stehen, wenn man nicht rechtzeitig runter schaltet. Wo war jetzt eigentlich die Fuchsröhre? Inzwischen geht es schon seit einer Weile bergauf und wird immer steiler. Und warum heißt es eigentlich ausgerechnet Klostertal, wenn die Strecke mit acht, neun, zehn Prozent bergauf führt?<br />
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Es zieht sich. Ewig. Ich glaube, mein Garmin ist kaputt, denn es zeigt permanent 11,8 km/h an und nichts anderes mehr. Vielleicht sind auch nur die Beine kaputt. Endlich wieder ein halbwegs flaches Stück vor dem Caracciola-Karussell: "Flache" vier bis fünf Prozent, klasse. Nach der Steilkurve (wie gut, dass ich schon mal auf der Bahn war!) kann ich kurz durchatmen, danach geht es in das letzte Stück rauf zur Hohen Acht. Ich warte darauf, dass die 17 Prozent mich umhauen, dass ich rückwärts den Berg wieder runter rutsche, einfach umkippe oder absteigen muss. Nichts davon passiert. Ich sehe schon von unten einen Zielbogen und hoffe, dass er den höchsten Punkt markiert. Allerdings traue ich mich nicht, bei den Nebenmännern zu fragen. Die Gefahr, dass ich sofort absteige und mich auf die Wiese setze, falls mir irgendwer verrät, dass es danach noch weiter rauf geht, ist zu groß.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-Ot8uBFqLuDg/W2rHOKwPRtI/AAAAAAAAobM/kVceymrF-2YeMrsZpVU8Y2V_mWovkNbwACEwYBhgL/s640/IMG_2875.jpg" width="640" /></div>
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Oben ist zum Glück wirklich oben. Das Schild "Ab jetzt Kette rechts!" lässt mich hoffen, dass es jetzt wieder angenehmer wird. Wippermann, Brünnchen, Pflanzgarten, Galgenkopf. Rauf und runter, aber im Vergleich zu den vier Kilometern von der Exmühle bis zur Hohen Acht alles kein Problem. Die Döttinger Höhe zieht sich noch ein bisschen, Windschatten wäre bei diesem langen Stück geradeaus praktisch. Bisher habe ich mich von anderen Radfahrern aus Angst vor Stürzen möglichst ferngehalten, aber hier wäre ein hübscher Zug schon ziemlich fein. Ich merke, wie ich die restlichen Kilometer rückwärts zähle. Was bin ich froh, erst einmal nur eine Runde fahren zu müssen! Nach mir sind wieder die anderen drei dran.<br />
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Endlich ist die Zielgerade in Sicht. Danach noch schnell die drei, vier Kurven bis zu unserem Camp und Übergabe der Staffel-Flasche. Ich fühle mich ein kleines bisschen besonders, weil ich jetzt im gleichen Club wie Ansgar bin und mitreden kann, während das Debüt von Christian und Jan noch aussteht. Wir schicken den dritten Fahrer auf die Strecke. Wie wars? "Geil! Aber auch hart! Total krass! Viel Spaß!" Ansgar schiebt "Genieß es!" hinterher, was irgendwie der beste Tipp ist. Die Nordschleife fordert viel, aber sie gibt dir auch alles.<br />
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1:02 Stunden habe ich für meine Runde gebraucht. Ich hatte keine Vorstellung, wie schlimm oder nicht schlimm die Höhenmeter sein würden und hatte eine grobe Stunde angepeilt - kommt hin. Abgesehen davon habe ich den großartigen Plan ausgeheckt, die erste Runde erst einmal langsam anzugehen, um die Strecke kennenzulernen. Steigern kann man sich ja hinterher immer noch. Denkste. Die erste Runde wird auch 24 Stunden später noch meine schnellste sein.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-EqHUyNgpgC4/W2rHPZxJyrI/AAAAAAAAobY/M4xm-gAnfTw177ZxJWXp05hZp6nxeaGrgCEwYBhgL/s640/IMG_3025.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Zweite Runde </h3>
Die anderen drei sind alle etwas schneller unterwegs, so dass ich meine Pause dahinschwinden sehe. Obwohl ich gefühlt eben erst zurück gekommen bin, sitze ich nach knapp drei Stunden schon wieder auf dem Rad. Die Vorfreude hält bis zur ersten dezenten Welle. Scheiße! Wieso merke ich schon in der zweiten Runde meine Beine? Das kann ja noch lustig werden. In den Abfahrten bin ich immernoch vorsichtig, traue mir aber mehr zu als in der ersten Runde. Die größte Angst: Bei Rechtskurven, die ich nicht innen fahren will, zu weit nach links zu geraten und von einem schnelleren Fahrer von hinten abgeräumt zu werden. Ich blicke mich also lieber 27x um, bevor ich in eine Kurve fahre.<br />
<br />
Inzwischen weiß ich, wo die Fuchsröhre ist und freue mich über eine lange Abfahrt, bei der man die Kurven fast ignorieren kann. Trotzdem traue ich mich nicht von Anfang an, die Bremse komplett zu lösen. Erst als ich alles einsehen kann, mache ich die Bremse auf und werde immer schneller. In der ersten Runde war die Straße hier noch vom Regen nass, mittlerweile ist zum Glück alles abgetrocknet. Ich fliege. Ich kann währenddessen nicht nach unten gucken, sondern halte den Lenker fest, will nicht denken, aber schwanke zwischen "ist das geil" und "ach du scheiße". Erst im nächsten Anstieg wage ich den Blick aufs Garmin: bergauf noch 77 km/h. Strava verrät mir später, dass die Höchstgeschwindigkeit bei 81,7 km/h lag. Ich glaube, wer hier völlig ohne Angst runter fährt, tickt nicht ganz sauber. Meine Mischung aus Respekt und Euphorie bringt mich irgendwie sicher durch die Runde.<br />
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Zumindest bis zur Kurve Wehrseifen, als ich jemanden im Kiesbett liegen sehe. Zwei Fahrer stehen etwas ratlos daneben, es ist noch kein Krankenwagen da. Mich irritiert, dass die beiden so weit weg stehen und sich keiner direkt um den Verletzten kümmert, deshalb halte ich an. Frage, ob sie noch Hilfe brauchen und erkenne im gleichen Moment: ja. Ein Rettungswagen ist bereits informiert, ich kann eigentlich gar kein Blut sehen, aber jetzt kann ich es doch und kümmere mich um den Fahrer am Boden. Ich denke nicht, sondern funktioniere nur. Versuche, ihn zu beruhigen, überhaupt erst einmal zu ihm durch zu dringen, mit ihm zu sprechen. Als nach einer gefühlten Ewigkeit die Notärztin eintrifft, weiß ich, dass es für mich nichts mehr zu tun gibt. Ich fahre weiter, auch wenn ich nichts lieber will als zurück am Camp sein.<br />
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Die Hälfte der Runde liegt noch vor mir, damit also auch die Anstiege. Ich will nicht mehr. Aber da ich auch nicht hier bleiben kann, fahre ich weiter. Irgendwie. Mein Kopf ist leer. Meine Beine auch. Mein Ehrgeiz liegt irgendwo mit einem kaputten Rennrad im Grünstreifen. Ich schiebe die letzten Meter der Hohen Acht und es ist mir nicht mal peinlich. Ich rolle zurück zu den anderen und denke, ich muss irgendwie die Fassung bewahren, damit meine Ablösung nicht mit einem schlechten Gefühl auf die Strecke geht. Als er weg ist, kommt alles raus. Bis eben habe ich funktioniert, aber jetzt nicht mehr.<br />
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<img border="0" data-original-height="1199" data-original-width="1600" height="478" src="https://3.bp.blogspot.com/-3JoKC9gk8uI/W2rH37tns8I/AAAAAAAAocI/p6VxbbimyiM-vHHklskP_Hvc6RIeu3EeQCLcBGAs/s640/DJI_0042.jpg" width="640" /></div>
<h3>
Dritte Runde </h3>
Ich brauche eine Pause. Körperlich und mental. Ich gehe duschen, versuche auf andere Gedanken zu kommen. Mir ist schlecht, aber ich esse, weil irgendwie Energie rein muss. Tortellini mit Tomatensauce. Als die Zeit verstreicht, wird mir klar, dass ich die nächste Runde nicht mehr im Hellen fahren werde. Ich würde am liebsten gar nicht mehr fahren, aber ich ahne: Wenn ich jetzt kneife und mich nicht wieder aufs Rennrad setze, wars das mit mir und der Nordschleife. Ich blicke der neu gewonnenen Angst vor Kurven, Abfahrten und Stürzen also lieber jetzt gleich ins Auge als irgendwann später.<br />
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Als ich gegen 22 Uhr starte, ist die Sonne bereits untergegangen, aber es ist noch nicht stockdunkel. Christian sagt, ich soll die Lichter genießen. Das mache ich. Die Grand Prix Strecke leuchtet so wunderbar. Viele Teams haben als Erkennungszeichen Lichterketten, leuchtende Gartenzwerge, Weihnachtsdeko oder gleich Leuchtreklame installiert. Ich schaffe es tatsächlich, die Atmosphäre aufzusaugen. Beim Abbiegen auf die Nordschleife nehme ich mir vor, es so langsam wie nötig anzugehen. Mir so viel Zeit zu nehmen, wie ich brauche.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-z1CG7TbA-To/W2rHP168F9I/AAAAAAAAob0/2zCClObfy48rh6vaZWc-7QF8TsjPdqgCwCEwYBhgL/s640/IMG_3033.jpg" width="640" /></div>
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Die Dämmerung weicht der Dunkelheit. Ich bin froh, dass ich im Winter schon öfters im Dunkeln Rennrad gefahren bin. Dass ich dieses Gefühl schon kenne, wenn die Sicht schlechter wird und alle anderen Sinne sich schärfen. Anspannung und Konzentration sind auf Maximum. Alles ist plötzlich unheimlich laut: der Wind in den Ohren, der Freilauf. Ich rausche bergab. Die Ankunft im nächsten Anstieg ist ein Auftauchen aus dem rauschenden Ozean. Eine völlig andere Welt. Eine totenstille Welt, die nur daraus besteht, dass viele rote Lichter aufgereiht bergauf kriechen. Vereinzelt höre ich Atemgeräusche oder mal eine ratternde Schaltung. Niemand spricht. Wir sind viele, eine ganze Armee aus roten Punkten, wir haben alle das gleiche Ziel, aber niemand ist zu Smalltalk aufgelegt.<br />
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Das langsamere Tempo tut mir gut. Ich beschließe, dass ich die Hohe Acht dieses Mal hoch fahre, egal was kommt. Hinterher stelle ich fest, dass ich damit nicht schneller war als in der Runde zuvor zu Fuß, aber immerhin stolz, es mir selbst noch einmal bewiesen zu haben. Meine Kopfschmerzen, die ich schon seit der zweiten Runde mit mir rumschleppe, nehmen zu, so dass ich die anderen zurück im Camp um eine längere Pause bitte. Es ist nach 23 Uhr und ich kann mir nicht vorstellen, um 2 Uhr schon wieder auf dem Rad zu sitzen. Ich brauche eine Pause für den Kopf und eine Mütze Schlaf.<br />
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Vierte Runde </h3>
Als um 4.15 Uhr der Wecker klingelt, frage ich mich, was die Scheiße soll und was ich hier eigentlich mache. Es ist kühl draußen und schön warm in meinem Schlafsack. Warum zur Hölle sollte ich jetzt das Zelt verlassen? Wer ist eigentlich auf diese bescheuerte Idee gekommen, ein 24h-Rennen zu veranstalten und Leute mitten in der Nacht radfahren zu lassen?<br />
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Es ist 5 Uhr und ich sitze auf dem Rennrad. Zum ersten Mal mit langem Trikot, weil 13° in den Abfahrten dann doch ein bisschen frisch sind. Die Sinnfrage verlässt mich zum Glück gleich mit dem Losfahren: Ich mache das, weil ich es möchte. Weil ich das Radfahren liebe, weil diese Strecke der Hammer ist, weil wir ein Team sind und weil wir das irgendwie zu Ende bringen. Und weil jeder eben beisteuert, was er kann. Ein Gedanke hält mich besonders bei Laune: Wenn ich von der Runde zurückkehre, wird es hell sein.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-0Xncwrxi94c/W2rHQEeD-oI/AAAAAAAAocA/v1mg0zrLR8AqKKYR62Y3xjzhkEmsMlAYgCEwYBhgL/s640/IMG_3071.jpg" width="640" /></div>
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Nur noch einmal in die dunklen Abfahrten. Ins rauschende Meer, um in der Stille zwischen den roten Punkten wieder aufzutauchen. Endlich dämmert es. Die Sonne schafft es noch nicht so richtig durch die Wolken, aber der Himmel färbt sich wunderbar rot. Jemand vor mir hält an, um ein Foto zu machen. Ich speichere alles in meinem Kopf, will den Moment nicht vergessen. Die Berge würde ich gern vergessen. Sie werden mit jeder Runde schwerer. Meine Beine sind inzwischen Blei. Ich kann bergauf keine annähernd sinnvolle Trittfrequenz mehr fahren. Und trotzdem überhole ich in diesem Schneckentempo noch den einen oder anderen (der vermutlich die drölfzigste Runde als Einzelfahrer dreht). Einmal ruft mir von hinten jemand "Starke Leistung!" hinterher und ich weiß nicht, ob es ironisch oder ernst gemeint ist. Ich krieche weiter nach oben, habe längst kein Zeitziel mehr für irgendeine meiner Runden. Ankommen zählt. Nur irgendwie gut durchkommen.<br />
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Ende</h3>
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Ich lege mir zurecht, wie ich den anderen freudestrahlend zurufe: "Ich habe euch den Tag mitgebracht!" Blöd nur, dass keiner am Camp ist, als ich zurückkomme. Einer duscht, zwei schlafen. Hallo hier, Teamdings?! Weil in der Nacht wegen einer ausgefallenen Lampe einmal getauscht wurde, weiß wohl keiner mehr, wer jetzt dran ist. Schließlich erklärt sich einer bereit, muss aber erst noch frühstücken. Und ein bisschen wach werden. Das Gute daran: Sollten wir nächstes Jahr noch einmal starten, haben wir bei den Wechseln auf jeden Fall Luft nach oben gelassen. Ich kündige schon einmal vorsichtig an, dass meine Beine extrem durch sind und ich nicht weiß, ob eine fünfte Runde drin ist. Dann stelle ich den Wecker auf weitere drei Stunden und krabbele zurück ins Zelt. </div>
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Dieses Mal stehe ich vor dem Wecker auf und hadere mit mir. Ich würde gern noch eine Runde fahren. Ich möchte es später nicht bereuen, sie ausgelassen zu haben. Aber ich weiß, dass meine Beine echt am Ende sind und dass es für uns um nichts geht. Vier Runden klingt verdammt wenig. 100 Kilometer und über 2200 Höhenmeter hören sich schon etwas anders an. Ich bereue nichts, weil ich weiß, dass ich nicht zum letzten Mal hier war.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-GYmEv1upHeo/W2rHQW8iIpI/AAAAAAAAob4/FYNI7NWqFnMVSRvSJlCkCkc_QI_PwcmHACEwYBhgL/s640/IMG_3077.jpg" width="640" /></div>
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Die letzten 24 Stunden waren wir wie in einem Tunnel verschwunden. Kaum genug Zeit, all die vielen tollen radfahrenden Menschen zu treffen, die sich hier tummeln. So viel zu tun mit essen, schlafen, fahren, mitfiebern, warten, den Pavillon bei Windböen festhalten und und und. Dass diese wunderbare anstrengende Zeit gleich vorbei ist, wird mir klar, als wir zur Zielgerade fahren, um auf unsere Teamkameraden zu warten und gemeinsam über die Ziellinie zu rollen. Rechts und links der Strecke stehen Rennradfahrer und Mountainbiker bunt durcheinander gemischt. 8er, 4er, 2er-Teams, Fans von Einzelfahrern, alle. Jeder, der irgendwas mit einem der 24h-Rennen zu tun hat, wartet hier auf seinen Fahrer, sein Team. Endlich sind wir komplett und Ansgar fragt, ob wie über die Ziellienie hahnern. Nein! Kein Sturz auf den letzten Metern! Nebeneinander fahren muss reichen.<br />
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Im Team mit dem Motto "Erlebnis vor Ergebnis" haben wir 20 Runden zusammengekriegt. Macht 520 Kilometer, 11.000 Höhenmeter und vier ziemlich müde, aber glückliche Fahrer. Der beste Einzelfahrer hat übrigens 27 Runden geschafft, das beste 4er Team 32. Der helle Wahnsinn. Also, es ist so: So hart das war, ich habe mein Herz an den Ring verloren. Spätestens jetzt. Ich komme wieder! Und ich möchte am liebsten dazu beitragen, dass mehr Frauenteams auf der Strecke sind. Bei den 8er-Teams waren es nur vier, bei 4er-Teams genau 20, wenn ich richtig in die Ergebnisliste geschaut habe. Und davon sind 17 Teams mehr als 20 Runden gefahren - das ist ne Ansage! Auch die Rundenzeiten sind verdammt flott. Ich geh dann noch ein bisschen trainieren ...<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-tRFviWf0q3s/W2rHQ5UJ7dI/AAAAAAAAocE/01Wbo4CC79cFQQdlUROc4mQQNL5bX9YIgCEwYBhgL/s640/IMG_3088.jpg" width="640" /></div>
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So, was noch?<br />
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Einschlafen geht nach diesem Wochenende übrigens ungefähr so: Ins Bett legen, Gute Nacht sagen, Augen zumachen, schlafen. Bäm!<br />
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<a href="https://christiansiedler.de/" target="_blank">Christian</a> hat dieses Mal übrigens nicht nur großartige Fotos, sondern auch ein hübsches Video gemacht. Das gibt's hier zu sehen. Bis zum Ende gucken. Viel Spaß!<br />
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<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/QdeLE7ZDURA" width="560"></iframe></div>
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Der Veranstalter von Rad am Ring hat uns den Startplatz zu vergünstigten Konditionen zur Verfügung gestellt. Es gab in keiner Form Einflussnahme auf die Berichterstattung. Vielen Dank, dass wir dabei sein durften und bis zum nächsten Mal!marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-19324230217840203162018-06-28T18:31:00.002+02:002018-10-02T13:49:32.520+02:00Wir fahren nach Berlin!<div class="" style="clear: both; text-align: left;">
<a href="https://www.ichhasselaufen.de/2016/09/berlinmarathon-2016-party-hard.html" target="_blank">Seit ich 2016 beim Berlin-Marathon zugeschaut habe,</a> lässt mich der Gedanke nicht los, diesen Marathon irgendwann im Leben einmal zu laufen. Diese Gänsehaut, als ich während des Starts auf der Siegessäule stand, habe ich nicht vergessen. Ebenso wenig den Zieleinlauf durchs Brandenburger Tor. Blöd: Du kannst dich nicht einfach anmelden, sondern musst im Losverfahren Glück haben. Das lässt sich mit <a href="https://www.bmw-berlin-marathon.com/plane-dein-rennen/skate-to-run.html" target="_blank">#skatetorun</a> umgehen: BMW Berlin-Marathon Inlineskating 2018 finishen, vorher bei der Anmeldung den Code angeben und einen garantierten Startplatz für den Lauf 2019 erhalten. Da bin ich dabei! </div>
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Inline-Marathon jetzt also. Öfter mal was Neues! Ich denke, wenn ich die Strecke laufen kann, kann ich sie auch skaten und mache mir daher keine großartigen Sorgen, das Ziel nicht zu erreichen. Als Jugendliche habe ich bei uns im Ort fast jeden Weg auf Inlineskates zurückgelegt, in den letzten Jahren standen haben die Skates allerdings etwas Staub angesetzt. Schon genug Bewegung mit schwimmen, radeln, laufen - wozu noch inlineskaten? Und vor allem wann? </div>
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<img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="1500" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-ps_jY12fZiA/WzOJuHupUzI/AAAAAAAAnUA/nMeWFb5TGV0vo0oP4phxtWtlRyAnzy75gCLcBGAs/s640/ichhasselaufen-rollerblade1.jpg" width="640" /></div>
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Inlineskaten für Läufer (und Laufhasser)</h3>
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Tatsächlich ärgert es mich ein bisschen, nicht früher darauf gekommen zu sein, das Inlineskaten einfach als Alternativtraining zum Laufen zu sehen. Perfekt für mich, weil Laufen ja bekanntlich nicht meine liebste Disziplin ist. Auf der BMW Berlin-Marathon Inlineskating Website heißt es, Ausdauersportler sollten auf Vielseitigkeit setzen, um entscheidende Muskelgruppen nicht durch zu einseitiges Training zu vernachlässigen. Inlineskaten sei ein Ganzkörpertraining, das nicht nur die Beine, sondern auch die Rumpfmuskulatur kräftige - und macht zumindest mir ungefähr eine Million Mal mehr Spaß als jedes Stabitraining! Eine verbesserte Koordination gibt es noch obendrauf.</div>
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Vor allem für Läufer spannend: Inlineskaten trainiert das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur, aber gönnt dem Körper dabei gleichzeitig eine Pause, weil die Belastung für die Gelenke viel geringer als beim Laufen ist. Am besten lassen sich lange, langsame Recovery-Runs im Trainingsplan durch eine Inlineskating-Einheit ersetzen. <a href="http://www.rollerblade.com/deutschland/the-rollerblade-experience/skating-advice/rollerblade-skate-to-run-training/" target="_blank">Mehr Infos dazu gibt's hier.</a></div>
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<img border="0" data-original-height="844" data-original-width="1500" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-EOpbq1HkgLY/WzOJt6i1JAI/AAAAAAAAnT8/vmmwZhWP0oEU1cQ9jT3BM3bfIqH2p_f5ACLcBGAs/s640/ichhasselaufen-rollerblade.jpg" width="640" /></div>
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Die Inlineskates</h3>
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Weil meine alten Skates aus dem letzten Jahrtausend stammen, freue ich mich besonders über die Unterstützung von Rollerblade. Ich rolle nämlich ab sofort mit dem Macroblade 110 3WD durch die Gegend - und wie! Neu daran für mich: Nur drei Rollen und die haben mit 110 Millimetern auch noch einen viel größeren Durchmesser als ich gewohnt bin. Perfekt für die lange Strecke.</div>
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Erster Test im Büro, nachdem das Paket angekommen ist: Wackelig. Und ich stehe so weit oben! Ohje, das kann ja was werden ... Zweiter Test, draußen auf verkehrsarmen Wegen, sicherheitshalber mit kompletter Schutzausrüstung: Ganz schön geil! </div>
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Natürlich habe ich nicht die perfekte Technik drauf, aber ich kann mich fortbewegen und bremsen. Keine Stürze bisher zu vermelden! Das Fahrgefühl ist großartig - ich bin überrascht, wie mühelos und schnell das geht! Meinen Freund, der den Marathon eine Stunde schneller läuft als ich, hänge ich beim ersten Training locker ab. Wie wunderbar, auch mal bei irgendetwas schneller zu sein! </div>
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<img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="1500" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-E9V_6MlgSOI/WzOJuNrL0uI/AAAAAAAAnUQ/CjtwSOZ-cVsPQ64QwyhB8DRPBvO4SrUNACPcBGAYYCw/s640/ichhasselaufen-rollerblade2.jpg" width="640" /></div>
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Berlin, Berlin!</h3>
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Während ich bei der Anmeldung für den BMW Berlin-Marathon Inlineskating noch dachte, ich mache das nur wegen der Startplatzgarantie für den Lauf und sehe das Ganze eher als Sightseeing auf Skates, habe ich mittlerweile die leise Ahnung, dass ich das Rennen doch nicht ganz so gemütlich angehen werde. Dafür macht es einfach viel zu viel Spaß! Dieses Gefühl, sich auf gutem Asphalt aus eigener Kraft schnell und geschmeidig fortzubewegen, erinnert mich an alles, was ich am Rennradfahren liebe. Inklusive Fahrtwind und Radmütze unter dem Helm! </div>
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Natürlich habe ich von Zeiten absolut keine Ahnung. Der Zielschluss in Berlin liegt bei 2:30 Stunden. Für den Marathon! 42,195 Kilometer also. Klingt erst mal irre schnell, aber angeblich sind sogar unter zwei Stunden für durchschnittlich trainierte Ausdauersportler relativ einfach möglich. Ich denke, genug Kondition bringe ich mit - in den nächsten Wochen heißt es an der Technik feilen und auch mal Windschatten fahren üben. Ich freue mich wahnsinnig drauf! Berlin, du kannst kommen!</div>
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<img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="1500" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-PIowMrSJCqM/WzOJuzJi2cI/AAAAAAAAnUI/902dxVMToFM49meSmTP9X00FPV30zJNlgCLcBGAs/s640/ichhasselaufen-rollerblade3.jpg" width="640" /></div>
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<i>Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Rollerblade entstanden. Die Inlineskates wurden mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich hab mich sofort verliebt. Vielen lieben Dank!</i></div>
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marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-82712204517846280702018-06-18T19:58:00.001+02:002019-03-26T14:41:01.681+01:00Raceday No. 59 - Škoda Velodom | Rund um KölnDer Škoda Velodom bei Rund um Köln - definitiv ein Pflichttermin, wenn man aus dem Rheinland kommt und Rennrad fährt. Ich stehe zum allerersten Mal am Start und habe die dumpfe Vorahnung, dass es für mich nicht einfach wird. Aber was heißt eigentlich einfach? Ohne Anstrengung mühelos über die Strecke fliegen und eine super Zeit hinlegen? Könnte ich dann zufrieden sein oder würde ich nicht denken, da sei mehr drin gewesen? Und wann ist es schwer? Wenn die Beine brennen, die Lunge zu platzen droht und jede kleine Welle sich anfühlt wie der Mount Everest? Wenn ich kämpfen muss, während es bei den anderen so leicht aussieht?<br />
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<img border="0" data-original-height="954" data-original-width="1600" height="380" src="https://2.bp.blogspot.com/-6EiyOiNIV1E/WyT4F2WGIkI/AAAAAAAAm9E/a2Ifzir0JOIb2B3sWsxSRywZQH3mywCAQCLcBGAs/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_5.jpg" width="640" /></div>
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Fakt ist: Ich habe mir die Strecke zweimal angeschaut. Einmal bin ich sie komplett abgefahren und beim zweiten Mal haben wir für ein Fotoshooting einige Schlüsselstellen abgeklappert. Ich weiß also, was auf mich zukommt. Ich weiß, dass 650 Höhenmeter auf 68 Kilometern jetzt nicht die Welt sind - aber eben auch nicht nichts. Vor allem, wenn die ersten und die letzten 20 Kilometer so gut wie flach sind (oder nur leicht bergauf bzw. bergab) - dann tummeln sich alle Anstiege mal eben auf den mittleren 28 Kilometern. Nicht falsch verstehen, da liegt keine weltbewegende Wand auf der Strecke, vor der ich so richtig Bammel hätte - <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/05/2018-einfach-mal-die-bergangst-besiegen.html" target="_blank">außerdem habe ich mir ja sowieso vorgenommen, diese Sache mit der Bergangst mal in den Griff zu kriegen.</a> Ich mache mir keine großen Sorgen um die kurzen und knackigen Dinger in Sand und am Bensberger Schloss, aber ich ahne, dass der lange Anstieg hinter Odenthal (2,2 km mit 5 %) mich von den Gruppen trennen wird, die ich unten im Flachen noch halten kann und oben im Welligen gut gebrauchen könnte.<br />
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<img border="0" data-original-height="1075" data-original-width="1600" height="428" src="https://4.bp.blogspot.com/-N3fAN4N-ubU/WyT4ADxOkDI/AAAAAAAAm9A/OXChUYWg6XYvzrkv-scHm_0qc6lHshldQCLcBGAs/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_22.jpg" width="640" /></div>
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Fakt ist auch: Ich habe mir nichts vorgenommen. Eigentlich. <a href="https://www.ichhasselaufen.de/2018/06/333-km-ans-meer-erg2nordsee-vitamin-sea.html" target="_blank">Die 333 Kilometer ans Meer sind erst eine Woche her</a> und stecken mir natürlich noch in den Knochen. Trotzdem wäre es gelogen, würde ich behaupten, komplett ohne irgendein Ziel ins Rennen zu gehen. Das Wichtigste ist natürlich immer, gesund und gut durchzukommen. Das nächste Minimalziel sollte sein, alles zu geben und hinter nicht zu denken "hättest du mal". Weil ich wirklich nicht einschätzen kann, wie gut oder schlecht ich die Anstiege packe, nehme ich mir als Zeitziel einen ziemlich groben Bereich von 1:50 bis 2 Stunden vor. Das wäre ein Schnitt zwischen 34 und 37 km/h - ersteres traue ich mir absolut zu, auch auf der Strecke, und letzteres wäre schon eine Hausnummer.<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-SsdQsxW7fv4/WyT4AM_8JkI/AAAAAAAAm88/RXzKqLH9usUSkj90m7Z2wO704W-Yqxs9gCLcBGAs/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_27.jpg" width="640" /></div>
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Und wie das so ist mit den eigenen Zielen, mit dem Ehrgeiz und der Vernunft - du kannst dir vorher so viel (oder wenig) vornehmen, wie du willst, das Ergebnis kann auf dem Papier okay aussehen, der Kopf kann wissen, dass 1:54:10 Stunden, also 35,8 km/h ganz gut sind. Es kann sich trotzdem scheiße anfühlen.<br />
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Wenn so ein Ergebnis rauskommt, kann aber nicht alles scheiße sein. Ziemlich fantastisch sind die ersten 20 Kilometer, die sich wie fliegen anfühlen - bei einem 40er Schnitt auch kein Wunder. Ich hatte seit dem Münsterland Giro im letzten Oktober fast vergessen, wie herrlich es ist, über gesperrte Straßen zu fliegen. Mit mehr als 40 Sachen bergauf sausen ist etwas, das dir nur im Rennen passieren kann. Und diese Mischung ist so bittersüß. Du weißt, das ist schnell, fühlt sich gigantisch an und der erste Berg wird den Spaß gleich beenden. So ist es dann auch. Obwohl ich vorher weiß, dass ich bergauf langsamer bin und mein eigenes Tempo fahren muss, fühlt sich der Wechsel von 42 auf 12 km/h einfach mal beschissen an. Wenn dann noch alle überholen und man gefühlt als einziger bergauf mehr kriecht als fährt, ist es echt schwer, bei Laune zu bleiben. Immerhin entschädigt die Strecke ein bisschen, denn die ist wirklich schön. Das Bergische Land ist grün, wellig, rechts und links der Straße stehen Kühe auf der Wiese. Schon hübsch!<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-CUWpsmg-tuI/WyT3hRobtsI/AAAAAAAAm8k/BLeIjUiLxicIcgmdgAYchAkYJ6TpxDpuACLcBGAs/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_12.jpg" width="640" /></div>
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Es geht wieder runter, ein Stückchen halbwegs flach und ich fahre viel alleine. Ich weiß, dass mir bei Kilometer 39 direkt nach einer Kurve der Anstieg in Sand blüht - ein Ort, von dem ich gehört habe, dass er bei den Kölner Rennradfahrern berühmt-berüchtigt ist. In Sand geht es gut 700 Meter lang kurvig bergauf, mit durchschnittlich 7 %, teilweise bis zu 13. Der Witz ist: Ich weiß, das wird schlimm, aber ich freue mich drauf. Und natürlich bin ich langsam, aber ich überhole tatsächlich Menschen. Ich. Bergauf. Ha!<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-6SWOT24hS0I/WyT3iP7S8SI/AAAAAAAAm8o/XR7f7fSCfNw20R3wvx4KOT2PdrcN_bSlgCLcBGAs/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_2.jpg" width="640" /></div>
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Fünf Kilometer später geht es rauf zum Schloss Bensberg. Nur wenige Meter, aber bei 10 % über Kopfsteinpflaster - ich kann mir schöneres vorstellen. Aber irgendwie ist es mir total egal: Es stehen so viele Zuschauer am Rand, jeder muss hier rauf kämpfen und ich weiß, dass das Stück verdammt kurz ist, Danach geht es quasi nur noch bergab nach Hause. Denkste. Irgendwie habe ich nach meinem Streckentest ausgeblendet, dass es durchaus noch bis Kilometer 50 wellig bleibt und die Strecke erst danach bergab bzw. flach wird. Shit. In meinem Kopf war alles auf "nach Bensberg wird alles gut" programmiert und ich habe wirklich nicht die geringste Lust, hier noch irgendwo bergauf zu fahren, und sei es auch noch so wenig. Ich lasse hier verdammt viel Zeit liegen, bis es endlich ab Forsbach wirklich nur noch runter und zurück nach Köln geht.<br />
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Für die letzten 18 Kilometer finde ich wieder eine Gruppe, wechsele das Hinterrad oder erhöhe den Abstand, wenn mir einer zu komisch fährt und schmunzele vor mich hin als ich entdecke, dass der ganze Zug von einem Typ mit einem Trikot angeführt wird, das wie eine Lederhose aussieht. Falls der Kollege aus Bayern kommt, kennt er sich mit Bergen ja sicher aus. Ich freue mich am meisten über den Kreisel auf die Severinsbrücke, weil sich in der Kurve schnell bergauf fahren zur Abwechslung einfach mal geil anfühlt. Ansonsten sind die letzten Meter genau die richtige Mischung aus "oh schade schon vorbei" und "zum Glück gleich geschafft".<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-A3aCvc-Gmec/WyT3r2rodmI/AAAAAAAAm8s/ySylrVcWPcUJbrqtWlJEdcx3YvVg3OXfQCLcBGAs/s640/180514_shooting_rund_um_koeln_baynes_neil_21.jpg" width="640" /></div>
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Ich weiß, dass ich bei meinem Ergebnis auf hohem Niveau jammere. Und ich kenne meine Baustellen: natürlich die Berge, aber auch meine Einstellung zu Dingen, die ich nicht ändern kann. Sich nicht wie der unfähigste Radfahrer der Welt fühlen, wenn bergauf andere überholen, wäre schon mal ein guter Anfang. Und auch wenn ich weiß, dass ich es bei einem Rennen mit diesem Profil niemals weit vorne in die Ergebnisliste schaffen werde, ist das kein Grund zu kneifen. Natürlich fahre ich gerne flach und schnell, aber andererseits mag ich die Herausforderung - auch wenn ich mich währenddessen von Zeit zu Zeit daran erinnern muss.<br />
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Ich bin dieses Rennen nicht nur für mich ganz alleine gefahren. Im Vorfeld des Škoda Velodom war ich ein bisschen das Gesicht des Jedermann-Rennens. Dass aus einer Einladung zur Pressekonferenz gleich ein ganz schön langer Beitrag im WDR werden würde, habe ich anfangs nicht im Entferntesten geahnt. Und auch, wenn ich diesen Fernseh-Trubel ein wenig peinlich finde, freue ich mich über zwei Sachen.<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-9pNbAl2DwYM/WyT4VwmGNJI/AAAAAAAAm9Y/S6CtM536eIArV3-kvBW3XRWGrVsBk14-wCLcBGAs/s640/180515_pressegespraech_rund_um_koeln_baynes_neil_18.jpg" width="640" /></div>
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Erstens: Es ist schön, dass neben dem Profirennen auch das Jedermannrennen Beachtung findet. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Frauen unter den Jedermännern anzusprechen und es freut mich wahnsinnig, dass der WDR dem Thema so viel Raum gibt. Auf der kurzen Strecke des Škoda Velodom sind 2070 Männer und 231 Frauen ins Ziel gekommen. Auf der langen waren es 955 Männer und nur 39 Frauen. Da ist auf beiden Distanzen noch ziemlich viel Luft nach oben. Vor allem auf der kurzen Strecke ist die Mindestdurchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h trotz Höhenmeter auch für Jedermänner (und -frauen!) auf dem Rennrad absolut machbar. Wirklich!<br />
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<a href="https://www1.wdr.de/sport/rund-um-koeln-sam-bennett-100.html" target="_blank">Hier geht's zum WDR Bericht über Rund um Köln.</a> Und über ichhasselaufen. Ab Minute 26:40.<br />
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Zweitens: Ich freue mich über eure Nachrichten, über den vielen Zuspruch und über jede einzelne, die mich wissen lässt, dass ich ihr den Floh Radrennen ins Ohr gesetzt habe. Allein dafür lohnt es sich.<br />
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<img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-MiUoM-Y6MwQ/WyT4VCcf5wI/AAAAAAAAm9Q/Fzoq8P6wBHIRJTzor3RcMJdG7MU4-t7OwCLcBGAs/s640/180515_pressegespraech_rund_um_koeln_baynes_neil_17.jpg" width="640" /></div>
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Dieser Artikel ist in Kooperation mit Rund um Köln entstanden. Danke an Stefan Schwenke, der einen grandiosen Job gemacht hat. Der 2. Juni 2019 ist im Kalender markiert!<br />
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Merke: Wer die Helmnummer nicht vernünftig klebt, ist halt auf fast keinem Bild vom Rennen selbst zu sehen... Macht aber nichts, schließlich gibts ja Bewegtbilder und Fotos vom Streckentest.<br />
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Fotos: Neil Baynes | Rund um Köln, Streckentest und Pressekonferenzmarenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-45841477702220052692018-06-09T13:50:00.001+02:002020-07-07T19:47:15.319+02:00333 km ans Meer: ERG2Nordsee - Vitamin Sea<i>Du kannst dir diesen Artikel auch als Podcast anhören, zum Beispiel hier auf <a href="https://open.spotify.com/episode/4EEZwpIbLJo41PvBmSGM2Y">Spotify</a>. </i><br />
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Von Essen an die Nordsee. 333 Kilometer. Mit dem Rennrad. Im Januar halte ich das für eine prima Idee und melde mich ohne Zögern an. Bis April ist erst einmal der Rotterdam Marathon wichtiger, so dass ich mehr laufe als radele. Im Mai gibt Kati, eine der Organisatorinnen von der <a href="https://www.erg1900.de/" target="_blank">ERG</a>, Tipps, wo man eine 200-Kilometer-RTF fahren könnte. Als Training. Zum Equipment-Check. Ups. Ich habe bisher nicht in Erwägung gezogen, dass es Sinn ergeben könnte, vorher mal 200 Kilometer zu fahren, wenn man sich 300 vorgenommen hat. Eigentlich stelle ich mir die ganze Geschichte ziemlich easy vor: Um Beine und Kondition mache ich mir keine Sorgen. Die einzige Unsicherheit ist, ob ich 300 Kilometer lang auf dem Sattel sitzen kann oder mir nach 150 Kilometern einen Wolf fahre und in den Lenker beißen will.<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://3.bp.blogspot.com/-xaVEN8siVMw/Wxu3sKbIfpI/AAAAAAAAmvE/6ZkliMWVoOM9vYBGl3MWAn9J4dKZVPYxACLcBGAs/s640/IMG_20180602_201855490.jpg" width="640" /></div>
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Treffpunkt ist um 3 Uhr nachts in Essen, Abfahrt um 4. Am Vortag beschleicht mich die leise Vorahnung, es wäre vielleicht doch nicht blöd gewesen, längere Strecken zu trainieren und mal zu testen, wie lange der Akku vom Garmin und der Akku von Maren eigentlich halten. Stattdessen lade ich die Powerbank und kaufe Schokoriegel, weil mir Julia erzählt hat, dass sie so eine Tour auch schon einmal gemacht hat und nach drölfzig Powerriegeln und Gels einfach nur noch ein Snickers herbei gesehnt hat. Ich decke mich also mit Mars in rauen Mengen ein. Spoiler: Ich werde keines während der Tour essen, sondern die Hälfte davor und den Rest danach.<br />
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Ich bin nicht nur unterirdisch vorbereitet, sondern auch genauso mies bei der Zeitplanung. Am Vorabend arbeite ich bis 22 Uhr, packe in letzter Minute meine Sachen und falle um kurz vor eins ins Bett, nur um eine Stunde später wieder aufzustehen. Ich weiß nicht, ob eine Stunde oder gar nicht schlafen besser ist - am besten wäre wohl so viel wie möglich. Egal: Es ist, wie es ist.<br />
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<b>Kilometer 0: </b>Knapp 40 Teilnehmer und 4 Guides treten den Ritt an die Nordsee an. Aufgeteilt in zwei Gruppen rollen wir in die Nacht.<br />
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<b>Kilometer 1:</b> Keine Spur von Müdigkeit. Die frische Luft, die Dunkelheit und die volle Konzentration, die beim Fahren in der Gruppe vor allem nachts gefordert ist, schärfen die Sinne. Ich bin hellwach und fühle mich, als würden wir zu einem Eroberungszug ausrücken. Sea you soon, Nordsee!<br />
<b><br /></b>
<b>Kilometer 23:</b> Endlich raus aus dem Pott. Weg von den Städten, den Ampeln, dem Stop & Go nachts um 5. Es dämmert und ich wünsche mir nichts mehr, als in den Sonnenaufgang hinein zu radeln. Und dann mit der Sonne ans Meer. Wie schön wäre das?<br />
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<b>Kilometer 30:</b> Es ist so was wie hell, aber grau in grau.<br />
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<b>Kilometer 50: </b>Erste große Pause. Ich finde es übertrieben, nach einer so kurzen Strecke schon eine Pause zu machen, aber als ich die Leckereien auf dem Tapeziertisch entdecke, der uns noch den ganzen Tag verfolgen wird, ändere ich meine Meinung. Her mit den Keksen in Fahrradform! Wir sind am Schloss Raesfeld (nie gehört bisher) - definitiv eine schicke Kulisse für den ersten Stopp. Ein Fahrradverleih ist ausgeschildert und wirbt mit: "Mieten Sie ein E-Bike!" Ganz bestimmt nicht.<br />
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<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="900" height="400" src="https://2.bp.blogspot.com/-VbeaBhSCDfo/Wxu3cOehFbI/AAAAAAAAmuo/XUEAhlKBsnkd9TvK4jvXi5neT6O-4hh_wCLcBGAs/s400/IMG_20180602_090749616.jpg" width="225" /></div>
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<b>Irgendwo im Nirgendwo:</b> Pipipause. Es gibt Männer-Pipipausen (jeder Straßenrand eignet sich) und Frauen-Pipipausen (richtige Toiletten kommen ins Spiel). Dies ist eine Männer-Pipipause, was aber keine der Frauen aus unserer Gruppe davon abhält, sich in den Wald zu hocken. Ich bin kein Fan vom Gruppenpinkeln, gehe noch um 23 andere Bäume und schäle mich schließlich aus Windjacke und Trikot. Wie nervig, dass man sich dank Bibshorts immer gleich obenrum auch komplett ausziehen muss, wenn man sich eigentlich nur kurz in den Wald hocken will.<br />
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<b>Kilometer 60: </b>Borken. Ich habe wieder eine grobe Idee, wo wir sind. Es ist weitläufig, alles ist grün, rechts uns links Felder, manchmal Bäume. In anderen Worten: Langweilig.<br />
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<b>Irgendwo im Nirgendwo:</b> Es beginnt zu regnen. Und zwar nicht zu knapp. Kurzer Stopp, um die Regenjacken anzuziehen.<br />
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<b>Kilometer 90:</b> Bäume, Felder, Felder, Bäume, Grün. Nass.<br />
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<b>Kilometer 110: </b>Wie groß ist eigentlich dieser verdammte Kreis Borken??<br />
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<b>Kilometer 113:</b> Zweite große Pause. Gronau. rock’n’popmuseum. Der Regen lässt nach. Wieder habe ich eigentlich gar keinen Hunger, stelle aber dann fest, dass es andere leckere Sachen als eben gibt und schiebe Bananenbrot in mich hinein.<br />
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<b>Kilometer 120:</b> Ab jetzt ist die Strecke länger als ich jemals zuvor am Stück geradelt bin. Als ich das beiläufig erwähne, fallen meinem Nebenmann fast die Augen aus dem Kopf.<br />
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<b>Kilometer 145:</b> Nordhorn. Endlich ein neuer Kreis, tschüss du blödes Borken! Haken: Hier wohnen anscheinend die beschissensten Autofahrer. Ein Kleinwagen in Elefantenschuhgröße meint, sofort nach dem Überholen beim Einscheren einen so scharfen Schlenker machen zu müssen, dass die erste Reihe ausweichen muss. Ich verbringe die nächsten Kilometer damit, innerlich das Kennzeichen aufzusagen, falls irgendjemand den Fahrer anzeigen möchte. Immerhin eine Beschäftigung.<br />
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<b>Irgendwo im Nirgendwo:</b> Es regnet wieder.<br />
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<b>Immernoch irgendwo im Nirgendwo: </b>Felder, Bäume, Felder, Bäume. Regen. Der untere Rücken tut weh, mir ist schlecht und ich fürchte, ich brauche gleich mal eine Frauen-Pipipause (und zwar nicht zum Pinkeln). Die Müdigkeit wird immer stärker.<br />
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<b>Kilometer 160: </b>Ich weiß nicht, ob es anstrengender ist, die Augen offen zu halten oder die Rückenschmerzen auszuhalten.<br />
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<b>Kilometer 170:</b> Ich wünsche mir das E-Bike von Kilometer 50.<br />
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<b>Irgendwo im Nirgendwo: </b>Es regnet immer noch.<br />
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<b>Immernoch irgendwo im Nirgendwo: </b>Männer-Pipipause. Ich freue mich über das Anhalten und nutze die Zeit zum Essen. Bei der letzten Verpflegung habe ich einen selbstgebackenen Müsliriegel eingepackt. Er schmeckt gigantisch und ich lecke jede einzelne Haferflocke aus der Alufolie.<br />
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<b>Immernoch irgendwo im Nirgendwo: </b>Rechts und links ist es immer noch grün und die Straßen führen endlos geradeaus. Ich zähle die Kilometer bis zur nächsten Pause rückwärts und habe nicht die geringste Ahnung, wie ich danach noch weitere 130 Kilometer auf dem Rad verbringen soll. Mit diesem Rücken. Kurz vor dem Einschlafen.<br />
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<b>Ist ja auch scheißegal, wo: </b>Hatte ich bereits erwähnt, dass es regnet?<br />
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<b>Kilometer 203:</b> Dritte große Pause. Niederlangen, dieses Mal keine Sehenswürdigkeit in der Nähe. Mir ist alles egal, ich freue mich nur wahnsinnig über die Pause. Ich will alles essen, aber habe Angst, dass mir wieder schlecht wird. Die Entscheidung fällt auf Kartoffel- und Couscoussalat. Und Kuchen. Kuchen ist wichtig. Cola auch. Weil die zweite Gruppe Probleme mit der Navigation hatte, haben wir einen zu großen Vorsprung herausgefahren. Gut für uns, denn so dauert unsere Pause länger. Nach einer guten halben Stunde werden wir wieder auf die Strecke geschickt: "Wir sehen uns in 70 Kilometern bei der nächsten Pause!"<br />
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<b>Kilometer 204:</b> Ich weiß nicht, was die Salate, der Kuchen oder die Cola mit mir gemacht haben, aber ich habe nicht nur keine so starken Schmerzen mehr, sondern vor allem wieder Bock. Die Selbstverständlichkeit, dass wir jetzt mal eben 70 weitere Kilometer radeln und dann zur vierten und letzten Pause anhalten, schwappt auf mich über. Okay, dann machen wir das mal.<br />
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<b><br /></b>
<b>Irgendwo im Nirgendwo:</b> Mittlerweile ist es mir scheißegal, ob ich hinter meinem eigenen Baum hocke oder neben vier anderen Frauen auf einer Wiese aufgereiht. Pipipausen werden da gemacht, wo angehalten wird.<br />
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<b>Kilometer 226: </b>Wir überqueren die Ems und direkt darauf den Dortmund-Ems-Kanal.<br />
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<b>Kilometer 236: </b>Papenburg. Temperaturhöhepunkt mit 20°. Ich ziehe alles aus, was geht (also nur die Windjacke).<br />
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<b>Kilometer 240: </b>Aus irgendeinem Grund kommen die ersten Reihen auf die Idee, das Tempo anzuziehen. Ich würde mir eher die Zunge abbeißen, bevor ich "Kürzer!" rufe, aber ich komme nicht drum herum, zur Fahrweise etwas zu sagen. Es nervt unglaublich, wenn die vorderen Reihen nicht ruhig an Hindernissen vorbeifahren oder nach dem Anfahren an Ampeln so lange langsam rollen, bis die gesamte Gruppe wieder in Bewegung ist. Wenn Reihe eins nach jeder Ampel sofort kräftig reintritt, steht Reihe zehn noch an der Haltelinie und kann danach erst mal eine riesige Lücke zusprinten. Nach jeder Kurve, jeder Ampel, jedem Hindernis. Das kostet natürlich Kraft - vollkommen unnötig ausgerechnet bei einer Tour über 333 Kilometer. Leider wird meine Kritik ein bisschen falsch verstanden: "Ja, wir machen gleich mal was langsamer." Ich will nicht langsamer! Ich will nur nicht ständig Lücken schließen müssen. Es hilft auch nicht, weiter vorne zu fahren, außer man ist die allererste Reihe und bestimmt das Tempo. Ich versuche, mich nicht zu sehr aufzuregen. Immerhin lerne ich so meine disziplinierten Gruppen zuhause zu schätzen, mit deren ruhiger Fahrweise sich ein 30er Schnitt locker wie ein 25er anfühlt - egal an welcher Position du in der Gruppe bist. Geht nämlich auch.<br />
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<b>Kilometer 260:</b> Wie schön ist Leer eigentlich?<br />
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<b>Kilometer 272:</b> Vierte große Pause. Veenhusen. Es gibt Kuchen. Ich atme ein Stück Kuchen ein und entdecke dann die Tüte Chips. Geil! Nach all dem süßen Zeug endlich mal was Salziges. Wie großartig sind Chips bitte?!<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://2.bp.blogspot.com/-DrVZciOcmlI/Wxu3dVor0vI/AAAAAAAAmuw/ISyM-K7dBg4uOJb1SiUve6UYAvECsO_OACLcBGAs/s640/IMG_20180602_163654277.jpg" width="640" /></div>
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<b>Irgendwo im Nirgendwo:</b> Ich bin mir sicher, dass wir über die allererste Straße fahren, die jemals in Ostfriesland gebaut wurde. Selbst der Mittelstreifen ist gepflastert.<br />
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<b>Irgendwo im Nirgendwo vor 1000 Jahren: </b>Immernoch Kopfsteinpflaster. Ein Hoch auf Gel-Lenkerband.<br />
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<b>Kilometer 300:</b> Aurich. So langsam nimmt das hier absurde Ausmaße an. Ich weiß exakt, wo wir sind und wie weit es noch ist - 25 Jahre Nordsee-Urlaub haben ihre Spuren hinterlassen.<br />
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<b>Kilometer 315: </b>Ich kenne jede Straße und finde es komplett absurd, dass wir heute morgen noch in Essen waren und jetzt hier. Und dazwischen nur Rad gefahren sind.<br />
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<b>Kilometer 326: </b>Ich überlege, ob die Holzmöwe auf dem Ortsschild von Westerbur ("Urlaub pur in Westerbur") aus Holz oder echt ist. Ich weiß, dass sie aus Holz ist, aber ich überlege trotzdem.<br />
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<b>Kilometer 327: </b>Wir biegen auf die Straße direkt am Deich ab und mir geht das Herz auf. Geht es schöner, als die letzten Kilometer direkt neben dem Deich zu radeln? Mit über 300 Kilometern in den Beinen, seit über 15 Stunden unterwegs und jetzt mit dem Wissen, dass wir direkt am Meer sind. Fast am Ziel. Die Endorphine schrauben das Tempo wieder ein bisschen höher. Fühlt sich gut an.<br />
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<b>Kilometer 333:</b> Hafeneinfahrt Bensersiel. Wie perfekt das auf den Kilometer genau aufgeht. Und wie wunderbar der Ort passt: An diesem Strand habe ich schon als 5-Jährige im Sand gespielt und Wattwanderungen unternommen. Zuletzt war ich Anfang des Jahres da und bin zusammen mit meiner Schwester auf das Klettergerüst geklettert, das früher irgendwie viel höher war. Und jetzt bin ich wieder hier. Mit dem Rad. Aus eigener Kraft. Einfach hingeradelt. An einem Tag. Vollkommen bescheuert. Auf jeden Fall bekloppt genug, um die Freudentränen in die Augen zu treiben und für Welt-umarmen-wollen-Stimmung zu sorgen. Wie geil ist das bitte?!<br />
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<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-PDboECC9Ego/Wxu3xUQ6gdI/AAAAAAAAmvM/B0mbjFy09yMyDmVG9HcGsb282IyCUqD7ACLcBGAs/s640/IMG_20180602_201104967_HDR.jpg" width="640" /></div>
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Der Empfang ist fantastisch: Es gibt bunte Luftballons, Bier und freudige Gesichter. Nur das Meer ist nicht da. Ich kriege das Grinsen trotzdem nicht mehr aus dem Gesicht und mache mich stattdessen auf die Suche nach dem Strandkorb mit der Nummer 333.<br />
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<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="900" height="400" src="https://3.bp.blogspot.com/-J6R0bH74UV4/Wxu317KJsyI/AAAAAAAAmvQ/Sb_fl7LL44EKhAcF2OJp51fwr3OBZh-qwCLcBGAs/s400/IMG_20180602_203823604.jpg" width="225" /></div>
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<b>Kilometer 334: </b>Das letzte, was ich möchte, ist sitzen. Weil wir nicht am Strand schlafen (schade eigentlich!), setze ich mich trotzdem nochmal aufs Rad (autsch). Diese letzten Handvoll Kilometer sind die schmerzhaftesten des Tages - aber das ist völlig egal. Es hat sich so sehr gelohnt. Was für ein Ritt! Danke, liebes ERG-Team. Was ihr hier auf die Beine gestellt habt, ist absolut fantastisch. Jede Sekunde war euch das Herzblut anzumerken, das in dieser Geschichte steckt. Darauf erstmal ne Portion Apfelmus mit Vanillesauce! Sea you soon!<br />
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<img border="0" data-original-height="720" data-original-width="960" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-nx--3YJEBco/Wxu342CgsII/AAAAAAAAmvU/Jb9pJYIhk6IV1dLBcGShvlp5Wz5lpquCgCLcBGAs/s640/34276552_1699196603483018_2052141580256542720_n.jpg" width="640" /></div>
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Wen die Langstrecke jetzt reizt, dem möchte ich den zauberhaften Artikel von VeloQ ans Herz legen: <a href="https://www.veloq.de/2018/03/13/300km-sind-nur-150km-pro-bein/" target="_blank">300 Kilometer sind nur 150 pro Bein.</a><br />
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<i>"Ich habe es vorher nie verstanden, denn Dreihundert sind anders. Es ist kein gewonnener Sprint, kein KOM auf der Liste, kein PR für die Bücher. Dreihundert ist kein Wettbewerb gegen andere. Es ist ein Wettbewerb gegen sich selbst. Ein Wettbewerb, den man alleine austrägt, dessen Bedeutung man nicht suchen sondern nur finden kann. Aber nicht auf der Straße, nicht auf Asphalt, Kopfsteinpflaster, Strava oder Garmin. Dreihundert sind der ultimative Beweis an sich selbst. Es ist der Sieg über sich selbst. Man ist so weit weg, wie noch nie zuvor. Und man ist so weit weg, wie andere es nie sein werden."</i><br />
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Zahlen:<br />
333,9 Kilometer<br />
Fahrtzeit: 12:22 Stunden<br />
Schnitt: 27 km/h<br />
Gesamtzeit: 16:21 Stunden<br />
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Gruppenbild: ERG 1900 e.V.marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-62377029526638560852018-05-23T23:52:00.000+02:002018-06-28T18:31:37.097+02:00Plan für die Saison: Bergangst besiegenWir müssen reden. Über Berge. Ich hasse sie. Und ich liebe sie. Irgendwie.<br />
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Von vorne: Meine Radfahrer-Karriere begann 2014 mit einer spontanen Anmeldung zum Triathlon. Während ich bis zu diesem Zeitpunkt nur gemütlich im Fitnessstudio auf dem Spinning-Bike gesessen hatte, musste ich plötzlich erfahren, was es heißt, nicht nur ein bisschen Widerstand rein zu drehen, sondern wirklich bergauf zu fahren. Den Anstieg zu sehen. Die brennenden Beine zu spüren. Nach Luft zu schnappen. Langsamer zu werden. So langsam, dass Umfallen droht. Nach vorne zu schauen und festzustellen, dass oben immer noch ganz schön weit weg ist.<br />
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-dTzSwSDLKl8/WwVtHEWSI5I/AAAAAAAAmIc/gHoeQEFEiDoyUaEu35FKPmFy8dKES3tiACPcBGAYYCw/s640/00100dPORTRAIT_00100_BURST20180424110507966_COVER%257E2.jpg" width="640" /></div>
<br />
Diese Triathlon-Radstrecke ist ein bisschen hügelig und meine größte Sorge war es, dass ich diesen einen, fiesen Berg zweimal erklimmen musste. Der Anstieg - ein Kilometer mit durchschnittlich 3 %, kurz vor Ende um die 9 % - ist eigentlich ein Witz. Er war für mich damals der Endgegner, und es war mir egal, ob das ein kleiner popeliger Hügel in Ratingen Eggerscheidt war oder die Alpen. Natürlich bin dort oben angekommen, aber Spaß hat es nicht gemacht. Ich habe mich genauso gefühlt wie beim Laufeinstieg: langsam und schlechter als alle anderen.<br />
<br />
Meine Einstellung zu Bergen beim Radeln hat sich in den nächsten Jahren nicht großartig verändert. Ich könnte mit dem Rennrad auch wunderbar nur flach und schnell fahren. Ich mag es nicht, wenn es langsamer wird - und das lässt sich bergauf ja nun mal schwer vermeiden, wenn man nicht gerade Nairo Quintana heißt. Bei mir wirds langsam. Bei den Jungs, mit denen ich in der Ebene mithalten kann, nicht. Toll. Ich mag das Gefühl nicht, dass der ganze Körper sich gegen den Berg sträubt: die Beine, die Lunge, der Kopf. Das Schlimmste: absteigen und schieben müssen. Das ist mir ein paar Mal passiert. Zuhause, als meine Beine, die Übersetzung und der Anstieg irgendwie nicht so recht zusammen passten. Auf Mallorca, als ich 2015 das erste Mal am Cap Formentor war und fast den kompletten Rückweg zu Fuß zurückgelegt habe, weil einfach gar nichts mehr ging.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-5xlIVy0T2P4/WwVtKhAgzjI/AAAAAAAAmIc/O0Wyq4-LHuUpr048VJkYjNQG0nwS_7_IwCPcBGAYYCw/s640/IMG_20180424_100939692.jpg" width="640" /></div>
<br />
2016 war ich wieder am Cap Formentor, musste dieses Mal nicht wandern, aber hatte auch nicht sonderlich viel mehr Spaß als beim ersten Mal. Natürlich ist die Strecke gigantisch, die Aussicht unschlagbar, aber ich habe auch sehr gelitten und hatte wenig Zeit zum Genießen. Dieses Jahr war es endlich anders, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Während ich zuhause wegen des Marathontrainings kaum auf dem Rad saß und nur flache Runden gedreht habe, habe ich mich auf Mallorca von Anfang an auf die Berge gefreut. Habe an den ersten Tagen bei den welligen Runden im Inneren der Insel auf die Gebirgskette geschielt und von nichts anderem geredet, als dass es mich dort hin zieht. Eine bittersüße Mischung aus Vorfreude und Angst, es könnte wieder scheiße laufen, keinen Spaß machen, zu hart werden. Und doch voller Vorfreude.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-i411RWGLRRo/WwVtSiJFF1I/AAAAAAAAmIg/8LKqNTi9XUAWBLVyrAV2mtl5n3ngF6vugCPcBGAYYCw/s640/IMG_20180426_130951776.jpg" width="640" /></div>
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Zum ersten Mal hat die Freude überwogen. Der Spaß. Am bergauf Fahren. Dass ich das mal sagen würde! Wie immer liegt der Hund irgendwo da begraben, wo man sich keinen Stress macht. Wo negative Gedanken keinen Platz haben und wo es nur zählt, das eigene Tempo zu fahren, bei dem man sich gut fühlt. Und dann entsteht da auf einmal dieses Gefühl, dass du spürst: Das ist anstrengend, aber du kannst es aushalten, es schaffen, ohne dass es dir dabei so richtig, richtig schlecht geht - das ist fantastisch. Wenn sich die Steigung in den Beinen auf einmal nicht brennend und furchtbar anfühlt, sondern wohlig warm. Wenn du noch eine Frequenz treten kannst, die Sinn ergibt, die nicht sagt: "Was machst du hier eigentlich, steig doch besser ab, du wärst zu Fuß schneller!" Wenn du 10, 11, 12 % Steigung aushalten kannst, wenn sich 7-8 % richtig gut anfühlen und 4-5 % schon fast flach sind. In dieser verkehrten Welt bin ich so glücklich wie noch nie bergauf gefahren. Der Moment, als ich realisiert habe, dass die Anstrengung mir gerade tatsächlich Spaß macht, war genau in der schönsten Kurve der Welt: Cap Formentor, letzter Anstieg, rechts das Meer (und der Abgrund), links eröffnet sich zum ersten Mal der Blick auf den Leuchtturm. Gigantisch. Mit Freudentränchen in den Augen und einem Herz voller Glück bin ich dem Leuchtturm entgegen gerollt und wollte die ganze verdammte Welt umarmen.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="640" src="https://2.bp.blogspot.com/-KzNWwNoKhhM/WwVtI4sbS0I/AAAAAAAAmIc/yZM7lI484f0iZBZ5GxFfSrGBTMp1XeSpQCPcBGAYYCw/s640/00000IMG_00000_BURST20180424103632668_COVER_2.jpg" width="480" /></div>
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Sich aus eigener Kraft mit dem Rad irgendwo rauf kämpfen, macht stolz. Oben zu sein und zu sehen, was man geschafft hat, wie weit man über den Meer ist oder über anderen, kleineren Bergen, ist unheimlich schön. So langsam kann ich das genießen. Es ist nicht mehr nur: "Oh scheiße, endlich bin ich oben, ich wäre fast gestorben!" sondern es ist: "Geil, das war hart, aber hat Spaß gemacht!" Sa Calobra zum Beispiel. 10 Kilometer mit 7 %, die man erst runter eiert, um sie dann wieder hoch zu fahren - vollkommen bekloppt, aber so schrecklich schön. Und was für ein glückseliges Grinsen einem so ein erfolgreich passiertes Col-de-Weißderkuckuck-Schild ins Gesicht tackert ...<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-YLgq57WZSOU/WwVtWaSsQoI/AAAAAAAAmIk/OcTOJZqZUswKl6u8oZFH8Jmmufn5XcGlACPcBGAYYCw/s640/IMG_20180426_134527082.jpg" width="640" /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-CGWKQXgQWg4/WwVtXEr0i2I/AAAAAAAAmIo/lEWTUSaAuOEgpeUI8u_pSxb3BW0NIla3QCPcBGAYYCw/s640/IMG_20180426_141936.jpg" width="640" /></div>
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Und weil dieses Gefühl, diese Herausforderung, zum Radfahren anscheinend irgendwie dazu gehört, fahren Menschen Rennen mit sehr vielen Höhenmetern. Ich nicht. Aber ich traue mich immerhin mal an dezent hügelige Geschichten heran: Nach dem <a href="http://www.rundumkoeln.de/" rel="nofollow" target="_blank">Škoda Velodom bei Rund um Köln</a> kommt das <a href="https://www.radamring.de/de/" rel="nofollow" target="_blank">24h-Rennen bei Rad am Ring</a> im 4er Team. Ich bin sehr gespannt, wie mich mit der Nordschleife anfreunden werde. Nur eine Woche später geht's in die Rhön, wo man anscheinend dringend Radfahren sollte - ich werde mir das mal angucken. Bei der <a href="http://www.rhoen300.de/" rel="nofollow" target="_blank">RHÖN300</a> kann man 300 km mit 5200 hm fahren. Das ist mir dieses Jahr definitiv viel zu krass. Ich werde mich mit 110 km und 2300 hm begnügen - nicht als Rennen, sondern im RTF-Format. Trotzdem eine Herausforderung und ich freue mich drauf, mal eine andere Ecke von Deutschland auf dem Rad zu sehen als das Rheinland. Wer Lust auf die RHÖN300 bekommen hat und bei der Anmeldung 20 % sparen möchte, gibt einfach diesen Code ein: P_VYFPY6. Der Startplatz sowie der Rabattcode wurden mir vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-ej5YRTc25C0/WwVtSJA0AuI/AAAAAAAAmIk/K_qsOibQc5oh864Me8MzfAUHjnBfgauuACPcBGAYYCw/s640/IMG_20180424_101333298.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="640" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: small;">Breaking: Wo es rauf geht, geht's auch wieder runter. </span></td></tr>
</tbody></table>
Bilder: Jan Peifer (<a href="http://umsturzvegan.de/" target="_blank">umsturzvegan.de</a> | <a href="https://www.coffeeandchainrings.de/" target="_blank">Coffee & Chainrings</a>), <a href="http://www.julia-jachmann.de/" target="_blank">Julia Jachmann</a>, ich.marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-20633492171138692652018-05-09T21:20:00.001+02:002018-12-04T16:11:27.712+01:00Raceday No. 56 - Rotterdam Marathon 2018Mittagshitze. Kilometer 30. Aus dem Schlauch des Trinkrucksacks kommt nichts mehr raus und ich verstehe nicht, warum. Eben ging das noch. Manchmal ist ein Knick im Schlauch, also Rucksack abziehen, Schlauch entwirren, nochmal versuchen. Nichts. Nochmal prüfen. Kein Erfolg. Dann die Erkenntnis: Der Rucksack ist leer. Kein Wasser mehr. Oh Mann! Ich ärgere mich, dass ich nicht früher darauf gekommen bin. Noch zwölf Kilometer. Mit leerem Rucksack. Mein wunderhübscher Plan, dass ich in Rotterdam, dieser niederländischen Sauna, immer etwas zu trinken habe, scheitert also. Es ist heiß und ich will Wasser. Und zwar nicht alle paar Kilometer, sondern jederzeit. Ich will keine blöden Becher, ich will aus dem Schlauch ganz bequem kleine Schlucke trinken. Aber das kann ich nicht mehr, denn ich habe bereits den ganzen Rucksack leer gesoffen. Ich ärgere mich, dass ich absolut nicht bedacht habe, dass das passieren könnte. Anstatt den leeren Trinkrucksack einfach abzuhaken und mich ab jetzt auf die Getränkestände zu konzentrieren, stelle ich das gesamte Vorhaben Rotterdam-Marathon in Frage. Wenn der Plan sowieso schon wankt, warum überhaupt noch weiter machen?<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-ZYuVR3Tt2MQ/WvNDIvnhB_I/AAAAAAAAlXs/XYw3IbthcTkB53yyxdzjLAfBdBhuYH3kgCLcBGAs/s640/2018-04-07-deinerstermarathon-rotterdam-0138.jpg" width="640" /></div>
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Long story short: <a href="http://www.ichhasselaufen.de/2017/05/metro-marathon-duesseldorf-2017.html" target="_blank">2017 bin ich zuhause in Düsseldorf meinen ersten Marathon gelaufen.</a> Schon beim Finish war mir klar, dass das nicht alles sein kann, dass ich das nochmal machen werde. Weil mich diese Herausforderung reizt, weil es mich antreibt, das noch einmal schaffen zu wollen, es besser zu machen und zufriedener zu sein. Die Gelegenheit kam mit <a href="http://www.dein-erster-marathon.de/" target="_blank">Dein erster Marathon</a> - ein Projekt von bunert und New Balance. Ich bin hier gleich doppelt involviert: Zum einen bei der Organisation des Projekts und zum anderen, weil ich mich entschlossen habe, selbst mitzulaufen. Auch wenn es nicht mein erster Marathon ist, bin ich am Vortag aufgeregter als so mancher Teilnehmer. Mir ist schlecht, ich zittere und bringe keinen geraden Satz raus. Na das kann ja was werden. Der holländische Zaubertrank Jupiler sorgt immerhin dafür, dass ich Schlaf finde.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-BKqWuddvk9Q/WvNCqsYLh-I/AAAAAAAAlXU/rAW2rL6LhZE3jeR5ePmlIFEQ-78jVx4fgCLcBGAs/s640/2018-04-07-deinerstermarathon-rotterdam-0083.jpg" width="640" /></div>
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Am Marathon-Morgen sieht die Welt zum Glück viel besser aus: Ich bin ruhig und voller Vorfreude. Ohne Angst. Und ich habe Bock! Niemand, der ein Herz hat, kann sich der Stimmung entziehen, die am Marathon-Morgen über der Stadt liegt. 15.000 Läufer pilgern die Zielgerade in verkehrter Richtung hinunter zum Start. Aus den Boxen schallt "You'll never walk alone", einige stimmen ein, ich habe einen freudigen Kloß im Hals und die ersten Tränchen des Tages in den Augen. Scheiße, falls ich gestern noch nicht wusste, weshalb ich das mache, dann jetzt. Genau dafür! Für diese Aufregung, diese wunderbare Anspannung und diese elektrisierte Luft.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-ypwQmN3c30I/WvNDKqrehHI/AAAAAAAAlX0/R4AwxrZJUtEyI7Pa79jocD6bwxdfBzxCwCLcBGAs/s640/received_10156187635122866.jpeg" width="640" /></div>
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-7RH6Da_lwFw/WvNCp1MMNnI/AAAAAAAAlXQ/d2L0w9afiToLGjHrUK3qttl8UKppLoUhwCLcBGAs/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0158.jpg" width="640" /></div>
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Rotterdam ist großartig. Schon direkt nach dem Start führt die Strecke das erste Mal über die riesige Erasmus-Brücke. Gefühlt jedes Stückchen Streckenrand ist von Zuschauern gesäumt, die die perfekte Mischung aus Anfeuern und Party feiern finden. Nicht so übertrieben wie in Venlo, sondern sympathisch und herzlich. Mit genug Zeit, Namen abzulesen und einzelne Läufer anzufeuern. Und mit einem Händchen dafür, was die Läufer gebrauchen könnten: Unabhängig von den offiziellen Verpflegungsständen bieten die Zuschauer Wasser, Salzstangen, Gummibärchen oder Orangenscheiben an. Wenn die hier jetzt noch gute Musik und weniger Scooter spielen würden ...<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-EJm_celhw8s/WvNCpNHFLDI/AAAAAAAAlXM/4vH9lZWA3fkftprB0VfDRFmx5YZuoYKaQCLcBGAs/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0172.jpg" width="640" /></div>
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Ich hadere mit meiner Taktik. Der Start war erst um 10.30 Uhr, ich habe vor, 4:30 Stunden zu laufen und dieser Tag ist ausgerechnet der erste, an dem es richtig warm wird. Ich habe lange Läufe bei Minustemperaturen gemacht, war bei Schnee, Regen und Hagel draußen, aber ich bin nicht auf 25° und Sonne eingestellt. Noch nicht, es ist gerade mal Frühling! Ich schwanke zwischen "langsam und ruhig durchlaufen" und "lieber am Anfang nicht zu sehr trödeln (aber auch nicht überpacen), denn hart wird es auf jeden Fall irgendwann - besser du bist dann schon so weit wie möglich gekommen". Der Grat ist schmal. Ich entscheide mich für eine vorsichtige Version von Variante zwei und laufe minimal schneller als geplant - 06:15 statt 6:20 min/km bis Kilometer 25.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-7aP3tjubLIg/WvNC5VndEkI/AAAAAAAAlXY/alZwQf-50XkDRENUo0xAmqTfq2NbJvLSgCLcBGAs/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0192.jpg" width="640" /></div>
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Die Beine fühlen sich anfangs nicht gut an, aber ich komme gut rein. Ich treffe den Mittelweg ganz gut, will es auf keinen Fall übertreiben, aber auch nicht länger als nötig unterwegs sein. Die erste Hälfte vergeht trotz Pipipause bei Kilometer 18 schnell. Von den Kilometermarkierungen kommt eine nach der anderen und ich kann die Stimmung genießen. Nach dem zweiten Überqueren der Brücke dämmert mir: So einfach wird es nicht weiter gehen. Ich habe mich gut verpflegt, meine Gels planmäßig genommen und genug getrunken. Die Beine sind mittlerweile gut, trotzdem nehme ich Tempo raus. Da kommt noch einiges auf mich zu.<br />
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Zum Beispiel bei Kilometer 30 das Rucksack-Gate. Blöd, dass mentaler und körperlicher Tiefpunkt hier exakt aufeinander treffen. Ich merke, wie mir die Energie ausgeht, bekomme Kreislaufprobleme, Magenschmerzen und zweifle zum ersten und einzigen Mal. Gehpause. Keine andere Chance. Ich beschließe, dass der Magen schlimmer nicht werden kann und nehme ein Iso-Getränk des Veranstalters - normalerweise mache ich mit meinem empfindlichen Magen damit keine Experimente. Schlimmer als jetzt wäre nur noch Übergeben, danach fühlt es sich gerade nicht an, also rein damit. Wichtiger ist es, den Kreislauf wieder anzuschubsen. Das Iso bleibt drin, also drücke ich das letzte Gel hinterher. Ich schleppe mich mit einer Mischung aus wenig laufen und viel gehen bis Kilometer 34 und auf einmal ist es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-31ADBhxS8yY/WvNC_dmGvmI/AAAAAAAAlXk/yKEgE_ETuNYCDoyHNCcdTsKArtxgTY7cgCLcBGAs/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0523.jpg" width="640" /></div>
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Ich kann wieder laufen. Mit dem Wissen, dass meine 4:30 Stunden nicht mehr drin sind (außer ich renne die letzen acht Kilometer und das ist keine Option), laufe ich einfach so, wie ich mag. Das ist nicht flott, aber immerhin genauso schnell wie von Kilometer 25-30. Ich freue mich absurd darüber, dass die Beine absolut keine Probleme machen, dass auch der Rest wieder mitspielt und dass ich vor allem wieder laufen will. Da ist nicht genug Ehrgeiz, um noch um irgendeine möglichst schnelle Zeit zu kämpfen, aber immerhin so viel, um nicht komplett zu bummeln. An den Getränkeständen gönne ich mir kurze Pausen, dazwischen laufe ich so, wie es sich gut anfühlt.<br />
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Die letzten beiden Kilometer ziehen sich wie Kaugummi. Gleichzeitig sind sie wunderschön, weil die Zuschauerreihen immer dichter werden und das Publikum anders anfeuert als bei Kilometer 5 oder 10. Alle, die hier vorbeilaufen, haben es gleich geschafft. Ich auch. Und daher versuche ich, alles in mich aufzusaugen. All diese Menschen, die Stimmung, diese bittersüße Mischung aus Anstrengung und Glück und Stolz. Ich muss nicht auf jedem Kilometer Spaß am Laufen haben, ich mache das für genau diese Momente. Für das Gefühl, um die letzte Kurve zu biegen und die Zielgerade in schier unerreichbarer Entfernung zu entdecken. Zwei Stimmen im Kopf brüllen gleich laut: "Gleich geschafft!" und "Oh Kacke, noch so weit?!"<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-IewEy_fpDtM/WvNC6UJE9JI/AAAAAAAAlXg/pY_TTmiLmLkJLKodi6uW0FoEvs3a4pVdwCLcBGAs/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0665.jpg" width="640" /></div>
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Wenn du bis Kilometer 42 gekommen bist, fängst du nicht auf den letzten 200 Metern noch an zu gehen. Oder ans Aufhören zu denken. Wenn du das geschafft hast, läufst du ins Ziel, so schnell wie deine Beine dich noch tragen. Weil es egal ist, wie weit das exakt weg ist - wenn du es sehen kannst, schaffst du auch diese letzten Meter. Als Belohnung gibt es eine goldene Medaille - selbst für Platz 9.000-irgendwas - und eine Rose. Ich halte beides in Ehren, aber ich muss auch verdammt dringend zum Klo. Und was trinken. Und endlich zurück zu den Fans stiefeln, um zu berichten, wie schrecklich und wie schön das war.<br />
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04:35:14 Stunden lang habe ich bis auf kurze Begegnungen mit anderen aus dem Team alles mit mir selbst ausgemacht. War alleine zwischen 15.000, komplett abgetaucht in meiner eigenen Marathon-Welt. Ich freue mich drauf, langsam wieder in die Realität zurück zu kehren, und ich weiß mittlerweile: Ich will nochmal in dieses Wasser springen. Nicht mit der Motivation, etwas besser zu machen. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis unter den Bedingungen und zufrieden mit meinem ziemlich schnell gewonnenen Kampf. Ich will das einfach nochmal machen.<br />
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<img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-fxal5ISlnLU/WvNDCtFDQNI/AAAAAAAAlXo/eTHmeSTXiEAZ3k32nT89maVXtIr9thp9QCLcBGAs/s640/2018-04-08-deinerstermarathon-rotterdam-0702.jpg" width="640" /></div>
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Fotos: <a href="https://christiansiedler.de/" target="_blank">Christian Siedler</a>. Danke, danke, danke!<br />
Danke an den bunert Onlineshop, an New Balance und an all diese fantastischen Menschen, die dieses Projekt zu dem gemacht haben, was es war: Fantastisch. Danke!marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-181268432787581987.post-414240016290322092018-03-31T10:58:00.000+02:002018-06-09T13:50:40.507+02:00Laufen - ewige HassliebeWer unter dem Motto "ich hasse laufen" schreibt und dennoch für den zweiten Marathon trainiert, muss sich mitunter die Frage gefallen lassen, ob das denn überhaupt noch stimmt mit dem Hass. Und wenn ja, ob es nicht besser wäre, es dann einfach zu lassen. Gute Fragen. Besonders die zweite beschäftigt mich mit schöner Regelmäßigkeit. Warum sollte jemand etwas tun, das er blöd findet?<br />
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<img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-K0sMvx2fmgc/Wr9J62-apyI/AAAAAAAAi2E/HARDr1hHcz469Udyk5hXTBkb93Z21HSJACLcBGAs/s640/_MG_1590.jpg" width="640" /></div>
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Beim Radeln ist es ganz einfach: Ich setze mich aufs Rennrad und fühle mich zuhause. Ich liebe es, mich aus eigener Kraft schnell fortzubewegen. Mich fasziniert es, dass das noch schneller geht, wenn sich eine Gruppe findet, zu der jeder einzelne etwas beisteuern muss, damit am Ende alle schneller sind als allein. Ich liebe den Wind um die Nase, das Pedalieren, das Geräusch vom Freilauf (meiner klingt übrigens <i>sehr </i>schön). Wenn ich beschissene Laune habe, was zugegeben nicht so wahnsinnig oft vorkommt, und dann zwei, drei Stunden radeln war, sieht die Welt hinterher besser aus. Immer.<br />
<h3>
Automatisches Glück? Nicht beim Laufen</h3>
Beim Laufen habe ich diese Glücksgefühle auf Knopfdruck nicht. Ich laufe nicht los und denke: "Ach ist das schön, dass du gerade läufst." Das passiert nicht. Nie. Natürlich ist da nicht mehr diese starke Abwehrhaltung wie ganz zu Beginn, ich bin nicht mehr nach 100 Metern vollkommen aus der Puste und frage mich nicht permanent, was zur Hölle ich eigentlich hier mache. Das nicht. Trotzdem sind die ersten Meter selten unbeschwert und toll, sondern eher eine Pflichtübung. Manchmal ist auch ein ganzer Lauf Pflichtprogramm. Selten Kür.<br />
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<img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="425" src="https://2.bp.blogspot.com/-SHe1BLQA-cw/Wr9JTrGqG3I/AAAAAAAAi1w/FASBLHTlihAc29jB2o_fZdXRhH6i9u9FwCLcBGAs/s640/_MG_1589.jpg" width="640" /></div>
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Manchmal laufe ich mit Freunden, dann bin ich abgelenkt. Freue mich, denjenigen mal wieder zu treffen und dieses oder jenes zu diskutieren. Dabei geht mir allerdings selten durch den Kopf: "Wie schön, dass wir das jetzt ausgerechnet beim Laufen besprechen!" Wir könnten uns auch einfach auf einen Kaffee treffen. Oder auf dem Rad, noch besser. Manchmal stresst mich Begleitung beim Laufen auch. Wenn der andere schneller ist und partout das Tempo nicht anpassen will, immer wieder davon zieht - da kann ich besser alleine laufen. Mache ich auch meistens und freue mich dann, dass ich mich nach niemandem richten muss und nur mich selbst aushalten muss.<br />
<h3>
Macht das denn wirklich nie Spaß?</h3>
Klar, es gibt auch wunderschöne Läufe. Ich kann mich an eine Handvoll erinnern - bei den meisten davon gibt es irgendeinen besonderen Faktor: eine weitere Strecke als normalerweise, eine abenteuerliche Routenplanung oder eine traumhafte Umgebung. Meine letzten beiden 30er, bei denen einfach alles passte und nichts schwer fiel, sind Beispiele dafür. Oder die Entdeckungstour, bei der aus "lass mal für ein Stündchen in den Wald" spontan ein Halbmarathon querfeldein wurde. Der Lauf mit einem Kollegen am Meer: Dünen rauf, Dünen runter, tiefer Sand, fester Sand, Sonnenuntergang und Meeresrauschen.<br />
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<img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-WhLDJGrls_o/Wr9JhE4uqVI/AAAAAAAAi14/ZMd9slH9aRsGHw5h04obMaY5x0v_w0jHgCLcBGAs/s640/_MG_1511.jpg" width="640" /></div>
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In solchen Momenten macht mir das Laufen Spaß. Aber leider läuft nicht immer alles prima, leider bin ich nicht ständig am Meer und leider hab ich auch nicht mehrfach die Woche Zeit, drölf Stunden ohne Ziel durch die Gegend zu juckeln. Wenn ich also weiterhin laufen will - was ich nicht mache, wenn ich nicht für irgendetwas angemeldet bin - dann muss ich den Spaß irgendwo anders her kriegen. Wenn mich also nicht das Laufen selbst glücklich macht, dann ziehe ich meine Freude daran eben nicht aus der Tätigkeit an sich, sondern aus dem, was am Ende dabei rauskommt.<br />
<h3>
Was macht dich glücklich?</h3>
Das kann das Gefühl sein, etwas geschafft zu haben. Im Kleinen: sich aufgerafft zu haben. Im Größeren: eine bestimmte Strecke gelaufen zu sein, die vielleicht für längere Zeit undenkbar war. Das kann eine Zeit in der Ergebnisliste sein. Das kann auch unabhängig von Zeiten das Gefühl sein, alles gegeben zu haben. Womit mich das Laufen am Ende belohnt, und zwar natürlich nicht unbedingt nach jeder langweiligen 10-Kilometer-Brückenrunde, aber inzwischen oft genug nach Zieleinläufen, ist ein hübscher Emotionscocktail aus Zufriedenheit, Dankbarkeit und Stolz.<br />
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<img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-MF1Caoo10n8/Wr9J7whaFaI/AAAAAAAAi2I/1Pm0iLz29s4F33THDS6L-5XpYMGAxNH8wCLcBGAs/s640/_MG_1595.jpg" width="640" /></div>
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Dankbarkeit, so leistungsfähig zu sein. Körperlich und mental. Zufrieden und stolz auf das, was ich kann und vorher nicht für möglich gehalten hätte. Das war zu Anfang gar nicht mal so leicht - denn wenn der größte Kritiker zwischen den eigenen Ohren sitzt, gibt es immer etwas auszusetzen. Das hat sich inzwischen geändert. Und es ist eine schöne Erkenntnis, dass mir etwas so positive Gefühle verschafft, dass von der Sache an sich gar nicht so mein Ding ist. Ist es so dann nämlich irgendwie doch. Natürlich hängt das Herz am Rad. Aber ich bin auch eine Läuferin. Was bist du?<br />
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<img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-fz_YjYDMmno/Wr9JZolSHOI/AAAAAAAAi10/tsFWbMMWWR0kTssQqBF_ou4xPES8U3YSgCLcBGAs/s640/G0507659_1521932425753_high-03.jpeg" width="640" /></div>
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Danke für die Bilder an <a href="https://www.instagram.com/runboyrun_jd/" target="_blank">Jan</a>.marenhttp://www.blogger.com/profile/09628577890434685393noreply@blogger.com