Samstag, 14. März 2015

München!

Funkstille! Während alle mit Grippe flach lagen, hatte ich eine ordentliche Erkältung, die von einem auf den anderen Moment mit Halsschmerzen anfing. 2 Stunden vor dem Schwimmtraining, sehr praktisch! Ich habe mich dann nach einigem Hin und Her entschlossen, nicht schwimmen zu gehen und das war auch gut so - die folgende Nacht haben die Schmerzen mich wachgehalten und ich konnte nicht schlucken - gar nicht schön! Nach ein paar Tagen war der Spuk aber schon überstanden, trotzdem bedeutete das zwei Wochen nicht schwimmen und eineinhalb Wochen nicht laufen. Gerade beim Schwimmen bin ich bei leichten Erkältungsanzeichen echt vorsichtig, weil ich auf das Chlor ja so stark reagiere und sowieso schon immer einen Tag nach dem Schwimmen einen Brummschädel und die Nase zu habe. Keine Ahnung, wie sich das verstärkt, wenn ich kränkelnd in der Chlorsuppe trainieren würde.

Als ich diese Woche wieder halbwegs lebendig war, musste ich beruflich nach München. Und was treibt man am besten einen Abend allein in einer fremden Stadt? Am einfachsten ist ja laufen. Also ab in den Koffer mit dem ganzen Krempel und los gehts. Als ich im Hotelzimmer angekommen bin, hat mich dieser Ausblick erwartet:
Mein Blick aus dem 10. Stock.
Sonne! Wie wundervoll nach einem ganzen Tag im Zug und in Terminen. Ich hab mich beeilt mit dem Umziehen und noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen, dann gings aber doch ziemlich plötzlich mit der Dämmerung los. Mein grober Plan war, erst mal bis zur Isar zu laufen und dann da irgendwie eine Runde zu drehen. Der erste Kilometer war spitze. Nach eineinhalb Wochen Pause bin ich einfach losgerannt und habe mich unheimlich erholt und fit gefühlt - kein Zipperlein irgendwo, gar nichts. Dann auch noch die fremde Stadt, die fremde Strecke, es ging bergab - und so bin ich den ersten Kilometer in 5:57 gelaufen. Unter 6 Minuten ist schon mal ordentlich flott für mich!

So schnell gings dann aber nicht weiter, denn - komisch - irgendwann wurde es ja anstrengend. Etwas beschwingt von der neuen Strecke war ich aber trotzdem noch, außerdem war es an der Isar wirklich schön. Nur leider schon arg dunkel. Und leider war mein Akku so gut wie leer. Deshalb habe ich nach drei Kilometern beschlossen, abzubiegen und langsam wieder in Richtung Hotel zu laufen. Blöderweise ist es ja so, dass es irgendwann auch wieder bergauf gehen muss, wenn es anfangs bergab ging... Und so war es dann auch: der kleine Zickzack-Weg auf der Karte hätte mich schon stutzig machen sollen. Es waren Treppen. In Serpentinen-Form angelegt. Zum Glück mit Laternen, sonst hätte ich in dem Wäldchen wahrscheinlich nicht eine Stufe gefunden.
Links: Immer zum Licht. Nach oben. Rechts: Am Fluss ist es wenigstens noch ein bisschen heller als im Wald drumherum.
Die Treppen bis zur ersten Kurve bin ich tatsächlich hoch gelaufen. Treppen sind einfacher als nur Berg - warum auch immer. Den Rest bin ich trotzdem hoch gegangen. Puh! Kurz danach war ich wieder an einer Hauptstraße angekommen, von der ich auch ohne Handy wieder zurück gefunden hätte - na immerhin. Weil ich noch kurz etwas zum Abendessen einkaufen musste und der Akku echt am Limit war, habe ich runtastic nach knapp 5,7 km beendet. Insgesamt dürfte die Runde so 6 km lang gewesen sein. Besser als nichts und ein schöner Wieder-Einstieg!
Insgesamt war das eine gute Idee, die Laufsachen einzupacken. Ich hätte an dem Abend sowieso nichts besseres zu tun gehabt - und pünktlich zum Championsleague-Spiel war ich wieder zurück und habe keins der 7 Tore verpasst. Wenn man schon mal in München ist...
Ich so am Flughafen zum Kollegen: "Bring mir das kleinste Bier mit, was es hier gibt." München, ey.