Samstag, 28. Februar 2015

Saison 2015 - das habe ich mir vorgenommen

Ich habe mir da mal ein paar Gedanken gemacht. Direkt nach dem Finish der ersten Volksdistanz im letzten September habe ich ja irgendwoher gewusst, dass das nicht das letzte Mal war. Den Chip habe ich behalten, so dass ich dieses Jahr auf jeden Fall nochmal ran muss, auch wenn mir Zweifel kommen sollten. Mit der Saisonplanung habe ich mir trotzdem etwas Zeit gelassen. Ich habe in Ruhe wieder angefangen zu trainieren und dabei ein kleines Ziel schon aus Versehen erreicht: ich bin 10 Kilometer gelaufen. Beim Schwimmen habe ich bei Null angefangen und lerne das Kraulen nochmal neu. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich ein größeres Ziel brauche. Eines, dass mir ein bisschen Angst macht, auf das ich mich aber auch freuen kann.

Da waberten gleich mehrere Sachen durch meinen Kopf. Immer wieder. Könnte ich vielleicht...? Ich würde ja schon gerne...? Aber schaffe ich das denn? Vielleicht doch lieber...? Grübeln ist ja wie schaukeln, es geht immer vor und zurück, auf und ab. Ich bin jetzt am höchsten Punkt angekommen und springe von der Schaukel ab.

Ich möchte dieses Jahr eine Kurzdistanz finishen.

Und zwar in Ratingen, denn die Vorteile überwiegen hier den Nachteil der sehr hügeligen Radrunde, die dann gleich 4x zu bewältigen ist. Die Schwimmstrecke ist nur einen statt wie üblich 1,5 Kilometer lang. Es wird auf 50m-Bahnen im Freibad geschwommen. Der Termin liegt im September, bleibt sehr viel Zeit zum Training - insgesamt kommen 1 km Schwimmen, 40 km Rad und 10 km Laufen auf mich zu. Bestes Argument: hier bin ich zum ersten Mal an einen Triathlon-Start gegangen und freue mich schon auf das Heimspiel. Seit heute bin ich angemeldet!
Auf dem Weg dahin liegt noch ein Zwischenziel, dass mir fast genauso großen Respekt einflößt: Die Sprintdistanz beim T3 in Düsseldorf. 750 m Freiwasserschwimmen. Es ist ein großes Event, aber es ist in meiner Stadt. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich mir das zutraue, weil ich mächtig Schiss vor dem Schwimmen im Hafenbecken habe. Ich überlege auch immer noch ein bisschen, deshalb bin ich noch nicht angemeldet. Aber fast. Außerdem ist die Radstrecke mit 18,7 km zwar ein bisschen kürzer, aber mit zwei schwierigen Kurven wohl auch nicht ganz einfach. Aber es wäre ja keine Herausforderung, wenn beim Gedanken daran nicht diese Vorfreude-Bauchschmerzen wären. Wie wird das? Kann ich das schaffen?

Das sind also die beiden großen Ziele, Düsseldorf am 28. Juni und Ratingen am 13. September. Ich möchte vorher noch eine nette, kleine Volksdistanz einbauen. Dafür habe ich mir den ELE Triathlon in Gladbeck am 4. Juni ausgeguckt. Leider ist die Anmeldung schief gelaufen und ich bin auf der Warteliste, obwohl ich eine ganz normale Bestätigungsmail bekommen habe und auch bereits bezahlt habe. Ob ich hier starten kann, weiß ich also noch nicht - schön blöd! Ich bin dabei!

Wer bis jetzt das Spielen im Schlamm vermisst (zur Erinnerung: ich hatte mit dem Laufen ja überhaupt erst angefangen, weil Tough Mudder mich reizt) - stimmt. Der NRW-Termin ist schon im Mai, utopisch bis dahin die 16-18km zu schaffen, selbst ohne Hindernisse. Auch Herbst hätte nicht so bombastisch in die Planung gepasst, von daher stelle ich diesen Spaß nochmal hinten an. Außerdem sprießen diese Schlamm-Hindernis-Geschichten ja zurzeit wie Pilze aus dem Boden und ich hatte auch kurz mit Mud Masters in Weeze geliebäugelt, aber irgendwie überzeugt mich das alles nicht. So viel Geld bezahlen, um nass und dreckig zu werden? Nicht jetzt.

Tja, und weil ich ja jetzt trotzdem bis Herbst weitere Strecken laufen muss, hab ich mich gleich mal für einen 10er angemeldet: TG81 Frühjahrslauf am 29. März. In Düsseldorf. Auf meiner Hausrunde, durch meinen Park. Wunderbar! Für den Sommer bräuchte ich dann auch nochmal einen 10km-Lauf, da habe ich mir aber noch nichts rausgesucht. Der Benrather Schlosslauf kollidiert leider ein bisschen mit Gladbeck. Mal sehen.

Überhaupt kollidiert so einiges miteinander. Die sportliche und die musikalische Terminplanung sind nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen. Genau deshalb gibt es dieses Jahr für mich sehr wahrscheinlich auch kein Hurricane Festival. Das wunderbare Open Source Festival findet am Tag vor dem T3 statt, auch nicht gerade optimal, aber immerhin in Düsseldorf. Und da das Line-Up schon jetzt stärker ist als die letzten zwei Jahre zusammen, werde ich mir das nicht entgehen lassen (Death Cab For Cutie, Kakkmaddafakka, Honig). Meine Ambitionen bewegen sich genau wie ich weiter im Turtlerunner-Tempo und somit in der Kategorie: finishen und Spaß dabei haben. Ich sehe das genauso wie Katrin, die etwas Tolles zum Thema Herzblut geschrieben hat. Und genau deshalb will ich mir nicht allzu viel Stress machen, sondern vernünftig trainieren, trotzdem noch Zeit für andere schöne Dinge haben und darauf vertrauen, dass es schon irgendwie werden wird. Erinnert mich bitte daran, wenn ich vor dem ersten Freiwasserschwimmen einen Panikanfall kriege.

Der bisherige Plan in der Übersicht - mal sehen, was da noch zu kommt und was ich tatsächlich später abhaken kann:

29. März
TG81 Düsseldorf Frühjahrslauf 10 km

4. Juni
ELE Triathlon Gladbeck Volksdistanz

wahrscheinlich:
28. Juni
T3 Triathlon Düsseldorf Sprintdistanz

13. September
Stadtwerke Ratingen Triathlon Kurzdistanz

Mittwoch, 25. Februar 2015

Laufkurs Teil 7: Schmerz lass nach!

Nachdem es vom 6. Teil des Lauftechnik-Kurses nicht viel Neues zu berichten gab, geht das auch mit Teil 7 so weiter. Achtung, Innovation: Wir durften zwei Runden einlaufen und eine Runde Lauf-ABC dranhängen. Dann gings wie immer aufs Balance Pad und danach an die Kraftübungen für die Beine. Danach wieder das Übliche: Schritte verkürzen, mit dem ganzen Fuß platschen, anfersen. Das kennen wir ja inzwischen schon.
Links: Bye bye, Tartanbahn! Wir waren das letzte Mal im Stadion. Oben rechts: Sonne! Blauer Himmel! Yay! Unten rechts: Seitstützhampelmannsgedöns.
Aber dann die nächste Innovation: Steigerungslauf! Während die einen sich freuen wie kleine Kinder, die zum Eis essen eingeladen werden (ja ich meine dich, Svenja), überlegen die anderen, wie sie jetzt am Besten aus der Nummer rauskommen (so wie ich). Mein Fuß hat mir die Überlegungen dann abgenommen. Der Plan sah so aus, erst mal gute 50 Meter vom langsamen Traben bis zum Sprint zu steigern. Und zwar immer zu zweit, damit das Ganze noch mehr Spaß macht. Der langsame Teil war kein Problem, aber nachdem ich die ersten zwei, drei Schritte gerannt bin, gabs ein Stechen im Fuß und danach erst mal kein Auftreten mehr. Wie umknicken, nur ohne umknicken. Und nicht im Knöchel, sondern oben auf dem Spann. Wundervoll! Scheiße. Da unser Kursleiter Tim auch Physiotherapeut ist, wusste er zumindest, was zu tun ist und hat mir ein paar kreisende Bewegungen mit den Füßen vorgemacht, die ich zum Teil nachmachen konnte. Shit. Also erst mal durch die Gegend humpeln und abwarten.
Bitte mit gestreckten Beinen auf dem Vorfuß hüpfen. Die Waden sagen nein.
Nach einer Weile ging der Schmerz vorbei, locker Traben war auch wieder drin und deshalb bin ich  zu Versuch Nummer 2 an den Start gegangen. Diesmal kein Problem. Meine Partnerin hat mich zwar locker abgezogen, aber was solls! Noch vor wenigen Minuten hätte mir fast der Fuß amputiert werden müssen! Also, fast. Trotzdem irgendwie witzig, mal so schnell zu rennen, wie es geht. Wann macht man das im normalen Leben schon? Zombie-Apokalypse? Eher selten. Also kurze Gehpause und Versuch Nummer 3 gleich hinterher geschoben. Und schon wieder - kaum angefangen zu rennen, sticht der Fuß, als wäre ich umgeknickt. Kurs fürs erste gelaufen, Laune im Keller. Im Kopf solche Schwachsinnsgedanken wie: "Die denken bestimmt alle, ich würde mich nur anstellen, weil ich eben so langsam war." und "Die Verabredung morgen früh zum Laufen muss ich dann wohl absagen." Jaja. Im Endeffekt war gar nichts, ich war abends noch schwimmen und am nächsten Morgen laufen (Sonntags! Um 9 Uhr! Olé!). Alles wieder gut. Ich trau mich nur nicht mehr, zu sprinten.
Nächstes Mal gehen wir mit dem Laufkurs tatsächlich Laufen - beim letzten Treffen machen wir also endlich dem Namen alle Ehre. Ich kann übrigens doch alle Termine mitnehmen. Und ich bin gespannt.
Gut eingepackt.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Einmal rechts, dreimal links, zweimal rechts...

Die erste Laufrunde im Urlaub war ja schön, aber auch echt anstrengend. Deshalb wollten wir die schöne Aussicht am Kanal lieber gegen vernünftigen Boden im Wald eintauschen. Weil der Wald aber so groß nicht ist, musste Plan B her: Zickzack. Also kurz bei maps recherchiert und das Ergebnis zur Sicherheit lieber mal notiert:
Hält einen Lauf und eine Dusche lang.
Vor dem Start habe ich außerdem nochmal die Regeln festgelegt: alle laufen auf einer Höhe und keiner rennt vor. Hat dieses Mal sogar funktioniert! Das einzige, was dieses Mal fehlte, war die Sonne. Bei 3° und Wind war der erste Kilometer eine echte Qual. Ich habe bei jedem Schritt überlegt, ob ich nicht lieber doch noch zurücklaufen und einen Schal oder eine Jacke holen soll. Oder beides. Und Handschuhe. Vielleicht noch eine Mütze. Scheiße, war das kalt! Einfach nur zurück und aufs kuschelige, warme Sofa wäre auch schön gewesen. Nach zwei Kilometern gings langsam besser und die Fingerspiten konnten langsam wieder aus den Ärmeln heraus kommen. 
Vorher.
Bis zur Brücke gings den bekannten Weg entlang und dann sind wir den Notizen auf meiner Hand gefolgt. Mittlerweile war die Temperatur gut erträglich, aber auch im Wald alles grau in grau. Freitag noch Frühling und jetzt schon wieder Herbst oder was? 
Grau, grau, grau sind alle meine Farben...
Weil wir andauernd abbiegen mussten, war ich immerhin die ganze Zeit beschäftigt. Und so kam der "ja, es ist anstrengend, aber ich könnte so noch gut eine Weile weiterlaufen"-Zustand recht schnell zustande. Der Fehler war nur, ungefähr nach der Hälfte der Strecke kurz anzuhalten: Stein im Schuh, Nase läuft. Beides bei zwei von drei Läufern. Danach ging erst mal gar nichts mehr, die Beine schwer wie Blei und die Motivation dahin. Toll. Ein paar Minuten Rumärgern später hatte sich das aber auch wieder gelegt.

Witzigerweise war die Strecke am Ende fast genauso lang wie beim letzten Mal: 9,4 Kilometer. Gebraucht haben wir 1:03:26, macht eine Pace von 6:44 und ist damit minimal schneller als beim letzten Mal. Geht doch ohne Stress und mit normalem Boden!

Eigentlich wollte ich am Abreisetag morgens nochmal laufen, aber dann siegte beim Aufstehen die Unlust. Find ich auch absolut ok, zwei mal schwimmen und zwei mal laufen für so wenige Urlaubstage ist schon ganz in Ordnung. Mal sehen, wie das zu Hause weiter geht.
Nachher.
So schön sieht die Strecke aus!

Montag, 16. Februar 2015

500 Meter Kraul! Yes!

Samstags ist Schwimmtag. Auch im Urlaub. Erste Herausforderung: ein Schwimmbad mit Bahnen finden. Direkt in der Nähe ist eins, wo ich als Kind häufig war - zum Planschen. Ohne Becken zum Schwimmen. Im nächsten Ort gibt es ein Hallenbad mit 25m-Bahnen, das mit seinem Meerwasser wirbt. Na toll! Wo ich doch beim Kraulen sowieso immer das halbe Becken austrinke, muss das nicht auch noch Salzwasser sein. Also fahren wir ein paar Kilometer weiter bis nach Aurich und testen das erst zwei Jahre alte De Baalje. Dieses Mal ist die komplette Family am Start, wobei nur mein Vater auch vor hat, ein paar Bahnen zu ziehen. Der Rest will planschen, auch gut.
Zuhause schwimme ich in einem uralten Bad, das eigentlich schon fast abgerissen wäre, weil direkt nebenan ein Allwetterbad als Neubau steht. Das alte Hallenbad bleibt noch für Schulen und Vereine erhalten, aber dementsprechend sieht es leider auch aus. In Aurich ist alles sauber und neu. Sehr schön! Trotzdem bin ich von "meinem" Schwimmbad verwöhnt, denn da habe ich meistens eine Bahn für mich oder teile sie mit maximal ein bis zwei anderen. Und die schwimmen dann auch. Hier sieht das Ganze ein bisschen anders aus. Ich wähle die am wenigsten bevölkerte Bahn, aber da keine Leinen gespannt sind, schwimmt jeder, wo er meint. Von wegen immer auf der rechten Seite, so dass man links überholen könnte. Klappt genauso wenig wie auf der Autobahn. Also schlage ich mich zwischen dümpelnden Opis und quatschenden Muttis durch (Kopf über Wasser und etwa zwei Meter Abstand zwischen den beiden - verbraucht Platz für drei im Tempo von minus 10). Dazu springen Kiddies vom Rand und obercoole Checker belagern den Rest vom Rand und versuchen zwischendurch, besonders eindrucksvoll zu Kraulen, indem sie wie Berserker (sorry, Tim) aufs Wasser eindreschen. Ich hatte ganz vergessen, was für ein Zirkus so ein öffentliches Schwimmbad eigentlich ist.
Von rechts scheint die Sonne ins Becken. Wie schön ist das denn? Übrigens sind für die Fotos anscheinend alle Bahn-Blockierer geflohen. So schön leer, wie es hier aussieht, war es nicht. 
Dann mal zum sportlichen Teil. 6 Bahnen gemütlich Brust zum Einschwimmen. Letzte Woche bin ich 4 Bahnen, also 100 Meter gekrault. Nach dem neuen Plan, immer eine Bahn dranzuhängen, müssten es dann jetzt also 5 sein. Ich kürze das mal ein wenig ab: Ich bin 20 gekrault. 20 Bahnen! 500 Meter. Ganz ohne Pullbuoy. Und letztens hatte ich noch gehofft, dass der Knoten irgendwann mal platzt. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie es dazu kommen konnte, aber ich stelle mal ein paar Vermutungen an: Das Wasser ist anders. Irgendwie angenehmer. Ein ganz anderes Gefühl, als hätte ich mehr Auftrieb und wäre leichter. Außerdem ist es etwas wärmer und weniger gechlort - zumindest bekomme ich sehr viel besser Luft und bin weniger erschöpft. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vorher noch gar nichts getan habe - wenn ich normalerweise samstags abends schwimmen gehe, war ich nachmittags mindestens schon laufen. Ich bin also fit, es geht mir gut und so bin ich einfach mal 500 Meter gekrault. Mit kleinen Pausen am Rand, um kurz durchzuatmen, aber immerhin 500 Meter. Yeah!

Zur Belohnung gehe ich rutschen. Supergeil: die Rutsche stoppt die Zeit. Der Rekord liegt bei 8,15 Sekunden. Was für eine schöne Spielerei für uns, die ja sowieso schon jeden Mucks tracken. Papa versucht auch gleich mal, per GPS die Länge der Rutsche zu messen - klappt natürlich nicht. Kein Empfang. Ich brauche 9,79 Sekunden und bin damit schneller als meine Schwester und langsamer als mein Vater. Hinterher kriegen wir raus, dass die Rutsche 66 Meter lang ist und als ich es endlich geschafft habe, m/s in km/h umzurechnen, finde ich mich plötzlich gar nicht mehr so schnell. Trotzdem cool!

Zuletzt gehts ins Solebad. Der Spaß ist draußen, also können wir dabei noch das letzte bisschen vom Sonnenuntergang anschauen. Perfekt!
Papa hadert noch mit der Idee, beim Volkstriathlon mitzumachen. 500 Meter sind 500 Meter. 
Weil das so super lief, wollte ich heute testen, ob das nur Zufall war oder ob ich das auch nochmal kann. Der Rest der Familie hatte wohl genug vom Schwimmen, also war ich alleine da. Das Gute am Montagnachmittag: Es ist nicht so voll wie samstags. Das Schlechte: Drei von fünf Bahnen sind für Kurse belegt. Yay. Irgendwie gehts trotzdem, weil nicht so viele Pappnasen da sind. Ich schwimme wieder Brust ein und aus und dazwischen meine 500 Meter Kraul. Insgesamt 750. Dieses Mal fällt es mir nicht ganz so leicht, die erste Euphorie über das andere, "bessere" Wasser hat scheinbar nachgelassen. Mir sind trotzdem zwei Sachen aufgefallen: 1. Ich achte überhaupt nicht darauf, was die Beine so machen. Sollte ich vielleicht mal. 2. 4-er Atmung (nur rechts) sorgt für eine ruhigere Wasserlage und ist irgendwie entspannter. Eigentlich bräuchte ich aber früher Luft, meine ich, so dass 3-er passender wäre. Sobald ich öfter und auch links atme, fange ich aber an, viel mehr hin und her zu wackeln, rotiere vermutlich viel zu stark um die Längsachse und der ganze Spaß wird noch anstrengender. Ohne atmen wäre das alles so viel leichter!

Ich habe mal auf die Uhr geguckt. Für zwei Bahnen am Stück brauche ich eine knappe Minute. Für 20 Bahnen brauche ich inklusive Pausen 21 Minuten - 7 mehr als beim Triathlon, als ich Brust geschwommen bin. Autsch. Da ist noch ziemlich viel Luft nach oben. Ich bin sehr gespannt, wie es nächsten Samstag zuhause so läuft.
Komisch, die Männer in Aurich scheinen keine Beine zu haben.

Sonntag, 15. Februar 2015

Moin moin!

Karnevalszeit ist Nordsee-Urlaubszeit. Wenn man in Düsseldorf wohnt und in Köln arbeitet, kann man ja nur flüchten. Und so wirds gemacht, traditionell mit der kompletten Familie. Seit Donnerstag sind wir im ostfriesischen Exil. Und weil man hier ja nichts zu tun hat außer Füße hochlegen, erholen und ein bisschen ausruhen, habe ich den Kurzurlaub zum Trainingslager erklärt. Freitag stand Laufen auf dem Plan. Treue Leser erinnern sich vielleicht, dass wir auch vor einem Jahr schon mal versucht haben, hier zu laufen: Versuch 1 und Versuch 2. Wer keine Lust hat, nachzulesen: Ich bin damals höchstens drei Minuten am Stück gelaufen, dann zwei gegangen und insgesamt nicht viel weiter als 2 Kilometer gekommen. Papa war schon mit der 1-Kilometer-Runde "um den Pudding" überfordert und keuchte immer nach spätestens einer Minute: "Nä! Is nich! Geht einfach nicht!"

Ein Jahr später brauchen wir eine Stunde und fünf Minuten für 9,5 Kilometer. Läuft.
Vielleicht die schönste Laufstrecke aller Zeiten (zumindest hier, wo noch ein Weg vorhanden ist).
Einen Vorteil haben wir hier auf der Suche nach einer Laufstrecke: Wir sind früher hier im Wald ausgeritten. Ja, alle drei: mein Vater, meine Schwester und ich. Der naheliegende Plan also: Ausreitgelände = Laufstrecke. 8° und strahlender Sonnenschein schreien außerdem danach, den Nachmittag draußen zu verbringen. 
Oben links: Die neuen Ravenna 5 durften mit in den Urlaub. Unten links: Kaja und ich kurz vor dem Start. Rechts: immer der Sonne entgegen... 
Der Anfang ist leicht: einen Kilometer durchs Wohngebiet, einen Kilometer durch den Wald und schon ist man am Kanal, dem Benser Tief. Das sieht dann so aus:
Total ungewohnt: diese Stille. Sowohl in der Ferienwohnung als auch im Wald. Ich musste mich in der ersten Nacht erst mal dran gewöhnen, bei totaler Stille und Dunkelheit zu schlafen. Ohne den Lärm und die Vibrationen der vorbeiratternden Straßenbahnen, ohne den Schein viel zu vieler Laternen. Und auch hier draußen ist es unheimlich leise. Wenn ich bei mir im Park laufe, höre ich immer irgendwo mindestens eine Straße. Im Wald bei meinen Eltern ist es entweder der Flughafen oder das Rauschen der Autobahn. Hier: gar nichts. Das ist irgendwie befreiend, aber zugleich auch ein wenig erdrückend. Man ist sehr bei sich selbst, hört nur Schritte und Atmen. Das Ganze mal drei, aber komplett ohne Hintergrundrauschen. Echt anders.
Sonne im Gesicht, blauer Himmel und Wasser - herrlich!
Wir überqueren den Kanal und laufen erst mal wieder durch den Wald. Jeder von uns hat eine ungefähre Ahnung, wo wir sind und in welche Richtung wir in etwa laufen. Aber weil wir es eben nur ungefähr und nicht genau wissen, landen wir schließlich nach gut 5 Kilometern an der letzten Ecke wieder am Kanal, wo wir eigentlich gar nicht hin wollten. Auf einmal gibts aber keine Möglichkeit mehr, quer durch den Wald zurück zu laufen, sondern die Ochsenweide kommt uns dazwischen.
Im Wald. Ganz schön gutes Wetter!
Kurzer Stopp. Ich bin auf den Aussichtspunkt geklettert. Zu sehen ist das Naturschutzgebiet Ochsenweide, ein oberflächlich abgetorftes Hochmoor, das heute den Charakter eines Übergangsmoores hat. Ok, das habe ich bei Wikipedia nachgelesen.
Also gehts um die Ochsenweide rum und am Kanal entlang wieder zurück. Wir wünschen uns alle ein Pferd, denn die Aussicht ist zwar spitze, der Boden aber miserabel. Zuerst gibts noch einen Trampelpfad, der dann aber plötzlich verschwindet. Es bleibt eine Treckerspur, die den tiefen Boden ganz gut auseinander genommen hat - wir kämpfen uns so durch. 
Schön siehts aber aus. 
Fast zwei Kilometer zieht sich die Strecke am Kanal und fast zwei Kilometer lang verfluche ich den Boden und meinen Vater, der es einfach nicht lassen kann, ständig vorzulaufen. Bevor es losging, hatte ich gefühlt eine Milljausend mal angekündigt, dass ich gern das Tempo bestimmen würde, wenn wir zusammen laufen. Ich bin die langsamste und ich habe keinen Bock, dass mir ständig alle wegrennen. Dann ziehe ich lieber alleine in Ruhe los. Mit meiner Schwester klappt das auch so weit ganz gut, denn sie ist noch leicht angeschlagen, war länger nicht laufen und daher genauso lahm wie ich - ha! Papa ist aber schwer zu bremsen und rennt uns andauernd davon. Davon lasse ich mich leider stressen. Ich rufe ihm dann entweder nach, dass er langsamer machen soll oder versuche hinterher zu kommen, obwohl ich das eigentlich nicht will - ich weiß ungefähr, wie lang die Strecke noch ist und ich kenne das Tempo ganz gut, in dem ich das schaffen kann. Und bei dem würde ich ganz gerne bleiben. Und wenn wir zu dritt loslaufen, gehe ich davon aus, dass wir auch zu dritt ankommen wollen. Ohne Stress.
Wer wackelt, ist unscharf.
Nach sieben Kilometern und dem ein oder anderen bissigen Kommentar haben wir es dann aber doch noch auf die Reihe bekommen, zusammen nach Hause zu laufen. Außerdem entschädigt das bombastische Wetter auch für alle Unstimmigkeiten. Wieso hab ich eigentlich kein T-Shirt eingepackt? 9,5 Kilometer sinds also geworden, 1:04:45 Stunden, Pace 06:50. Ganz ok.
So sieht unsere Runde aus - ganz ordentlich für den Anfang. Früher hätten wir die Strecke nur zu Pferd zurückgelegt. 

Mittwoch, 11. Februar 2015

Liebster Award

Katarina, die ich auf staublos gerne lese und ansonsten eher als maca macalina auf Twitter kenne, hat beim "Liebster Award" mitgemacht und mich nominiert. Huch! Wie lieb! Das Ganze ist eine Art Kettenbrief für Blogger, bei dem man einige Fragen beantwortet, sich einige neue ausdenkt und dann andere Blogger (die man im besten Fall natürlich noch gerne liest), bittet, diese zu beantworten und so weiter. Ich möchte niemanden nominieren, aber ich beantworte gerne Katarinas Fragen - los gehts:

Welche Themen interessieren dich überhaupt nicht?
Mode. Ist mir doch ganz egal, was andere Leute morgens so aus dem Kleiderschrank fischen. Noch schlimmer ist nur Make-up, das interessiert mich ungefähr so sehr wie trockenes Brot.

Was würdest du sagen, wenn dein Partner über dein Leben bloggen würde?
Für diese Frage muss ich mir ja gleich zwei Sachen vorstellen ;-) Ich fände es nicht gut, wenn jemand anders über mich schreiben würde. Was sagt das auch über denjenigen aus? Hat er keine eigenen spannenden Geschichten zu erzählen?

Bist du in der virtuellen Welt ein anderer Mensch als in der realen Welt?
Nein. Zumindest versuche ich nicht, irgendwo jemand anderes zu sein. Ich kann mich aber schriftlich sehr viel besser ausdrücken als mündlich - hätte ich keinen Blog, sondern aus unerfindlichen Gründen einen YouTube-Channel, würde sich das niemand ansehen. Garantiert.

Stört es dich, wenn sich das Schwerpunktthema eines Blogs ändert?
Ist mir als Leser bisher noch nicht passiert. Eher ändern sich meine Interessen: früher bin ich mehr Foodblogs gefolgt, heute mehr Sportblogs. Ist wahrscheinlich auch besser so ;-)

Hast du dich schon mal persönlich mit anderen Bloggern getroffen?
Nein, noch nicht! Aber mit Menschen von Instagram oder Twitter schon. Und mit einer Bloggerin plane ich zurzeit auch etwas ... Das seht ihr dann ja hier.

Was magst du lieber, Zucker oder Salz?
Zucker! Und Pfeffer. Wenn es nach mir ginge, bräuchte ich kein Salz zum Kochen.

Bist du spontan oder überlegst du lange an deinen Blogthemen?
Manche Sachen bereite ich etwas länger vor, andere schreibe ich spontan runter. Manchmal weiß ich vor dem Schreiben überhaupt nicht, was am Ende genau hier stehen wird und manchmal weiß ich das ziemlich gut.

Antwortest du gerne auf anderen Blogs?
Viel zu selten. Ich bin meistens ein stiller Mitleser.

Hast du schon Erfahrung mit sogenannten Trolls gemacht?
Nein, zum Glück nicht. Sämtliche Kommentare, die mich auf verschiedenen Wegen erreichen, sind positiv, motivierend und manche auch anerkennend. Das treibt mir dann ein bisschen Röte ins Gesicht.

Erzählst du im Bekanntenkreis von deinem Blog?
Ja, denn spätestens, wenn ich das Handy mal wieder mit ins Schwimmbad schleppe, ist das ein wenig erklärungsbedürftig. Und beim Laufen halte ich ja auch andauernd an und mache Fotos. Einige gute Freunde und die Familie lesen schon von Anfang an mit, Bekannte füttere ich hin und wieder mal über Facebook mit kleinen Updates.

Ist jeder Blogeintrag aus dem richtigen Leben gegriffen oder dichtet die Fantasie mit?
Nein, die sind alle absolut aus dem Leben gegriffen. Warum sollte man sich auch ausdenken, dass man läuft, obwohl man es hasst? Ok, die ein oder andere Übertreibung kommt garantiert vor, aber sonst wäre es doch nur halb so lustig ...

Montag, 9. Februar 2015

Triathlon rückwärts

Ich habe den Samstag damit verbracht, einen Triathlon rückwärts zu veranstalten. Und es war sehr schön. Dabei bin ich zum ersten Mal einen Düsseldorfer Klassiker gelaufen:
Vorher kurz ein Wort zum letzten Donnerstags-Lauftreff: Anstrengend. Weil ich krank war, hatte ich ja zwei Wochen gefehlt, also ging es erst letzten Donnerstag zum ersten Mal wieder für mich durchs abendliche Köln. Wir waren nur zu zweit unterwegs und ganz gut drauf, also haben wir die Runde durch den Grüngürtel kurzerhand etwas verlängert. Die ersten fünf Kilometer lief alles super, dann habe ich auf einmal böse Seitenstiche bekommen. So richtig böse. Nicht solche, die beim Einatmen ein bisschen pieksen, sondern solche, die das Atmen komplett unmöglich machen und sich anfühlen, als würde jemand einen glühenden Speer einmal quer durch die Lunge schieben. Scheiße. An Laufen war nicht mehr zu denken, ich konnte nur noch anhalten, japsen und eine möglichst angenehme Position finden, bis es so einigermaßen wieder ging. Nach den ersten paar Metern in sehr gemütlichem Tempo kam der ganze Spaß dann zurück - nicht ganz so heftig wie am Anfang, aber immer noch extrem grenzwertig. Ich habe also die Klappe gehalten und die Zähne zusammengebissen, während meine Laufpartnerin Nadine versucht hat, mich abzulenken und munter alle möglichen Stories ausgepackt hat - danke dafür! Die letzten zwei Kilometer waren ziemlich mies, aber irgendwie gingen sie vorbei. Am Ende standen gute 7 Kilometer in 49 Minuten auf der Uhr, Pace 06:56. Für den Zustand wohl ganz ok.
Die Theodor-Heuss-Brücke. Ja, so idyllisch ist Düsseldorf!
Samstag fiel der Laufkurs aus, weil sieben von zehn Teilnehmern abgesagt hatten. Fand ich nicht weiter schlimm, denn das Wetter war so spitzenmäßig, dass es mich freiwillig nach draußen gezogen hat. Und weil ich den ganzen Tag nichts vor hatte, keine Verabredung und rein gar nichts (außer abends schwimmen), hab ich ein paar Sachen in der Stadt erledigt und mir dann einen Parkplatz am Rhein gesucht. Ein Klassiker unter den Laufrunden in Düsseldorf ist die Brückenrunde, die man entweder groß oder klein laufen kann. Ich bin sie bisher gar nicht gelaufen. Aber irgendwie war es an der Zeit, das mal zu testen.
Die Baumreihe führt noch weiter am Rhein entlang Richtung Norden. Bis die nächste Brücke kommt, dauert es aber noch eine ganze Weile, deshalb biege ich hier mal ab.
Weil ich vorher noch nicht genau wusste, welche Runde es werden soll, bin ich an der mittleren der drei Brücken gestartet. Der teuflische Plan sah so aus: erst flussabwärts zur etwas weiter entfernten Brücke laufen, rüber auf die andere Seite und flussaufwärts wieder zurück - so wäre der längere Teil dann schon mal abgehakt. Zurück an der mittleren Brücke könnte ich mich dann entscheiden, ob ich rüber laufe und die Runde beende oder noch den kleineren Teil zur dritten Brücke dranhänge. So weit der Plan. Eigentlich habe ich schon beim Loslaufen geahnt, dass ich - wenn ich mir schon mal die Wahl lasse - garantiert bei der kleinen Runde bleibe. 
Das da hinten ist die Brücke in der Mitte. Rechts davon sieht man den Fernsehturm und der kleine Strich links daneben ist Brücke Nummer drei. Ganz schön weit weg.
Aber dann war es so schön. Und es lief so gut. Ganz im Ernst! Die Beine sind einfach gelaufen und der Kopf war mit blauem Himmel und Sonne so zufriedengestellt, dass er sich gar nicht eingemischt hat. Das war aber auch wirklich schön! Irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem das Laufen zwar anstrengend war, es aber nicht mehr schlimmer wurde. Ich würde jetzt nicht sagen, ich hätte ewig so weiter laufen können... aber auf jeden Fall noch ein ordentliches Stückchen und deshalb ist es dann auch die große Runde geworden. Ich habe so getan, als sei die mittlere Brücke (für die Ortskundigen: die Oberkasseler Brücke) gar nicht da und bin einfach weiter gelaufen. 
Neues Ziel: Die Rheinkniebrücke vor dem Fernsehturm.
Während es linksrheinisch sehr grün ist, gibt es auf der rechten - und für den Düsseldorfer richtigen - Seite nur den Rheinpark und dann folgt auch schon die Altstadt. Vorbei am Schlossturm und den Kasematten, wo die ersten schon samstags mittags ein Alt trinken. Etwas gewöhnungsbedürftig, hier zu laufen, aber wenn man auf der Promenade oben zwischen den Bäumen bleibt, dann gehts. 
Links Brücke eins, rechts Brücke drei. Zieht sich ganz schön.
Etwas unangenehm war es das erste Mal, als ich oben auf der Rheinkniebrücke angekommen war. Weil ich den Aufstieg ja unbedingt hoch laufen und auf keinen Fall langsamer werden wollte, kam die Quittung dann oben und ich musste erst mal Luft holen. Dann gings aber ohne Probleme weiter: wieder flussabwärts, zurück zur mittleren Brücke und zum Auto. 8,6 Kilometer in 56:41 macht eine für mich recht sensationelle Pace von 06:35. Ich habe zwischendurch kein Mal auf die Zeit oder Kilometer geschaut. Wie entspannt! Wäre fast schon langweilig, wenn das immer so gut laufen würde! Was mich wirklich sehr überrascht: Ich dachte, es macht mich total fertig, immer genau zu sehen, wie weit es noch ist. Ich hasse ja auch im Wald diese Wege, die elendig lange geradeaus gehen. Aber hier war das ganz anders: Natürlich habe ich immer gesehen, wie verdammt weit weg die nächste Brücke noch ist, aber gleichzeitig sieht man auf der Runde auch immer, wie verdammt weit man schon gekommen ist. Wenn das kein Ansporn ist ...
Oben links: Häuser in Oberkassel mit Rheinblick. Nett. Unten links: Ebenfalls Oberkassel. Diese Bäume sehen im Winter immer so lustig aus. Oben rechts: Die Rheintreppen, an denen man sich normalerweise im Sommer trifft, um auf dem Weg in die Altstadt noch ein Bier in der Sonne zu trinken. Irgendwer mit Gitarre ist auch immer da und die Pfandsammler streiten sich um jede Flasche. Lustige Laufkulisse so leer im Winter. Unten rechts: Der Kirmesplatz. Ohne Kirmes.
Nach dem Laufen war das Wetter immer noch kalt, aber gut und ich irgendwie leicht euphorisiert, weil es so gut lief. Zufällig ist am Samstag auch mein Paket von Rose mit neuen Überziehern für die Radschuhe angekommen - in Größe 43-45 für Schuhe in 39. Tatsache. Die kleineren wollten ums Verrecken nicht über die Schuhe passen. Was für ein Kampf! Jetzt habe ich die Dinger einfach größer, dazu noch lange Handschuhe und deshalb war die einzige Möglichkeit: Gabi aus der Garage holen! Als ich fertig umgezogen und bei Gabi angekommen war, sie mit neuer Luft versorgt hatte und endlich los konnte, war die Sonne auf einmal weg und nur noch Wolken zu sehen. Gar nicht mal so angenehm bei 2°.
Gabi und ich hatten uns seit November nicht mehr gesehen und die letzte Tour war auch ein mittelschweres Desaster. Deshalb habe ich beschlossen, dass wir uns erst ganz locker wieder aneinander gewöhnen und eine kleine Runde drehen. Die ist lange flach, dann kommen ein paar Brücken und dann gehts auf die Triathlon-Strecke mit ihren verhassten Hügeln. Mein allererster Gedanke auf der Garagenausfahrt: "Endlich wieder!" Der zweite: "Puh, war das immer schon so anstrengend?" Ja, war es. Ich schätze, wir müssen noch einiges an Grundlage trainieren, denn ich möchte gar nicht wissen, in welchen abenteuerlichen Bereichen die Herzfrequenz da so rumgeturnt ist. War mir aber auch egal, ich wollte nur radeln. Als mir gegen Ende der Schneeregen wie Nadelstiche ins Gesicht piekste, wollte ich nur noch nach Hause. Gabi auch.

Wir haben für knapp 23 Kilometer eine knappe Stunde gebraucht. Ja, mit ein paar Höhenmetern, aber in erster Linie mit einer geschafften Maren und einer bedrohlich knarzenden Gabi. Muss noch rausfinden, was da los ist.
Handschuhe von Shimano: für gut befunden! Am Anfang etwas zu luftig, aber sobald die Hände einmal warm waren, genau richtig. Die Windbeat-Überschuhe von Rose sind innendrin noch mit Fleece oder irgendwas Flauschigem leicht gefüttert und eigentlich bestimmt nicht für diese Temperaturen gemacht. Haben meine Füße trotzdem ausreichend warm gehalten und wie ich hinterher bemerkt habe: auch ein bisschen feucht. Ok, alles besser als zehn taube Zehen so wie beim letzten Mal.
Um den Triathlon rückwärts dann noch komplett zu machen, war ich abends schwimmen - nichts Ungewöhnliches für einen Samstag. Ich hab den Tipp befolgt und bin nach dem Einschwimmen direkt gekrault - ganz normal und ohne alles. Und weil ich mir vorgenommen habe, dass ab jetzt jede Woche eine Bahn drangehängt wird, mussten es am Samstag also vier sein. Die hab ich auch geschafft, allerdings nur mit kurzen Pausen und Luftholen zwischendurch. Ähm. Direkt im Anschluss hab ich noch sechs mit Pullbuoy drangehängt, am Ende noch ein paar Brust und weil mir danach war Rücken. Das Laufen und Radeln steckten mir natürlich in den Knochen, so dass ich es echt langsam angegangen bin. 100 Meter Kraul können jetzt also abgehakt werden (ja, mit Päuschen!). Ich habe mir ausgerechnet, wie lange es mit der Methode dauert, bis ich 1000 Meter schaffe. Zu lange. Ich hoffe, dass der Knoten irgendwann platzt und es wie beim Laufen auf einmal "läuft". Hat noch wer Tipps, um Kondition fürs Kraulen aufzubauen? Außer Kraulen? Dachte ich mir ...
Auf dem Weg von der Umkleide zum Schwimbecken plötzlich in der Hand entdeckt. Der Kopf hat sich scheinbar schon ausgeschaltet und meint, das wäre eine angemessene Badekappe. Ich sehe das etwas anders.

Sonntag, 8. Februar 2015

Überraschende Erkenntnis beim Schwimmen

Kann ja nicht angehen, dass ich hier fast nur noch übers Laufen schreibe. Deshalb also jetzt Schwimmen und zwar in einem eigenen Artikel, ha! Naja fast. Ein bisschen Wasserball wird auch noch vorkommen.
Ich bin die rechte von den beiden Frauen da links. Die mit Badekappe.
Letzten Samstag bin ich nach zwei Wochen Erkältungsspaß endlich wieder ins Wasser gehüpft. Ich hatte mir keine bestimmte Anzahl Bahnen vorgenommen, sondern wollte mal schauen, was geht. Wie immer bin ich Brust eingeschwommen, hab mir danach den Pullbuoy zwischen die Beine geklemmt und habe Kraul-Arme geübt. Das geht mittlerweile ganz gut, ist aber auch ganz gut anstrengend. Also habe ich das immer zwei Bahnen lang so gemacht, bin dann zum wieder Runterkommen und in Ruhe atmen zwei Brust gewommen und dann das Ganze von vorne. Nur eine Brust dazwischen geht ja schlecht, weil dann natürlich der Pullbuoy auf der anderen Seite fehlt. Logistische Schwimmer-Probleme ;-)

Am Ende bin ich nochmal ganz normal Kraul ohne Hilfsmittel geschwommen, aber nach drei Bahnen war Schluss. Die erste fühlt sich immer super an, die zweite ist ein Kampf und bei der dritten habe ich das Gefühl, ich würde gleich ertrinken. Wenn ich dabei nicht atmen müsste, sähe das schon ganz anders aus. Leider muss ich natürlich atmen. Ok, eine Bahn ganz ohne Luft holen würde ich eventuell noch grade so hinkriegen, aber dann müsste ich mich wahrscheinlich erst mal 10 Minuten erholen - eher blöd. 75 Meter stehen zurzeit also auf der Kraulen-am-Stück-Liste. Mehr so ein Scherz. Auf Twitter habe ich mir raten lassen, das Ganze nächstes Mal doch einfach andersrum zu machen: erst Kraulen, bis es nicht mehr geht und dann mit Pullbuoy weiter. Irgendwie logisch, warum bin ich darauf nicht gekommen? Wird nächstes Mal gestest.
Zieht sich ganz schön, das Feld. Hat aber nicht mal im Ansatz offizielle Maße.
Im Anschluss ans Schwimmen ist immer Wasserball-Training. Endlich hat dabei mal einer Fotos gemacht (danke Flo!) und endlich waren wir mal genug Leute um einigermaßen vernünftig zu spielen. Ja, man schwimmt die ganze Zeit, nein, man kann in dem Becken nicht stehen, nein, auch der Torwart nicht. Damit wäre das Wichtigste ja schon mal geklärt ;-) Früher war das Training für mich unheimlich anstrengend. Es dauert 45 Minuten, mit Auf- und Abbau bleiben wahrscheinlich ungefähr 30 im Wasser. Nach 2, 3 Spielzügen war ich immer so hinüber, dass ich freiwillig ins Tor gegangen bin - da kann man wenigestens gemütlich auf der Stelle Wassertreten und muss nicht permanent hin und her schwimmen. Wenn nicht so viele da sind, spielen wir sogar nicht mal auf richtige Tore, sondern nur quer vom einen Beckenrand zum anderen. Trotzdem anstrengend.

Auf jeden Fall beobachte ich, dass ich in letzter Zeit seltener im Tor und häufiger im Spiel bin. Und zwar ohne, dass ich nach jedem kleinen Sprint keuchend halbwegs untergehe. Bei dem Training habe ich sogar zwei ganz schöne Tore geschossen - okay, ein schönes und einen Abstauber, aber immerhin! Früher auf dem großen Feld ziemlich undenkbar, da war meistens schon alles vorbei, wenn ich am Ort des Geschehens angekommen war. Fazit: Das Schwimmtraining lohnt sich nicht nur fürs Schwimmen! Wie überraschend.
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Ich bin wieder die rechte da im dem Gerangel links.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Laufkurs Teil 6: Nichts Neues.

Nach einer Schneepause war es am letzten Samstag Zeit für den sechsten Teil vom Laufkurs. Nachdem Teil 5 ja für mich die Erkenntnis gebracht hat, dass ich gar nicht so laufen muss, die dort gelehrt wird, war ich eigentlich ziemlich entspannt.
Der Ablauf war genauso wie immer: Einlaufen, Lauf-ABC, Kräftigungsübungen für die Füße, Kräftigungsübungen für die Beine, Technikübungen, Laufen, Dehnen. Das mag ja ganz nett sein, wenn man immer weiß, was einem noch bevorsteht, aber ich bin eher ein Freund von Abwechslung. Bei den immer gleichen Übungen dienen die wöchentlichen Treffen eigentlich hauptsächlich dazu, dass man die Übungen überhaupt macht und dabei eventuell noch die ein oder andere Korrektur mitnehmen kann. Nun ja.

Das Traurige bei Teil 6: Wir waren nur 4 Teilnehmer. Zwei kranke bzw. verletzte waren immerhin zum Zuschauen anwesend, wo sich die anderen vier rumgetrieben haben, weiß ich auch nicht. Das Wundervolle: Sonnenschein. Allein dafür lohnt es sich so sehr, rauszugehen und durchs Stadion zu springen. Krass, wie sehr im Winter auffällt, wie schön das eigentlich ist.
Während es bei den meisten Teilnehmern mittlerweile heißt: "Das sieht schon viel besser aus!", mache ich immer noch die gleichen kleinen Schritte wie vorher (das ist gut) und schleiche dabei immer noch komisch durch die Gegend (das ist nicht so gut). Aber was solls. Die Arme verkrampfen bei langsamem Tempo in der "richtigen" Position irgendwann und das leichte Anfersen ist für mich sehr anstrengend. Wozu das Ganze noch schwieriger machen, wenn ich sowieso schon mit der Kondition kämpfe? Vor allem jetzt gerade nach der gefühlt ewigen Pause (die eigentlich so lang nicht war).
Zwei Termine stehen noch aus, bei einem davon werde ich leider nicht teilnehmen können. Ich bin mal vorsichtig gespannt, was ich nach 7x Laufkurs berichten werde. Wir hätten mal vorher/nachher-Filmaufnahmen machen sollen, verdammt!

Mittwoch, 4. Februar 2015

Da bin ich wieder! Und ich laufe.

Ich weiß, ich bin ein bisschen abgetaucht: Aus meiner Erkältung wurde dann doch noch was Längerfristiges und so habe ich zwei Wochen zuhause verbracht. Da ist nicht viel passiert, deshalb gab es auch nichts zu berichten (Breaking News! Habe es vom Bett bis zur Couch geschafft!). Ich erspare euch das. Sehr gerne hätte ich meine Saisonplanung verkündet, aber die muss ich wie es aussieht auch nochmal umschmeißen. Ich ärgere mich sehr über eine schief gelaufene Anmeldung, bei der ich auf der Warteliste gelandet bin, obwohl ich eine ganz normale Bestätigung erhalten und auch schon bezahlt habe. Sobald sich das geklärt hat und ich den Rest mit mir selbst festgezurrt habe, gibt es Infos zu 2015, versprochen!
Ein bisschen was hat sich dann aber doch getan. Zu allererst habe ich die Nikes umgetauscht. Kann ja nicht angehen, dass ich ein Jahr lang laufe und nie großartig Schmerzen habe und mir plötzlich Hüfen und Schienbeine übel wehtun. Obwohl ich dachte, dass die Schuhe passen und sie sich ok anfühlten, gings irgendwie nicht. Ok reicht offenbar nicht. Und weil ich wieder dieses wunderbare Wolken-Gefühl von meinen ersten Laufschuhen wollte, habe ich mir einfach den Nachfolger geholt.
Tadaa: Brooks Ravenna 5. Ich habe sie mittlerweile zwei Mal getestet, hab keine Beschwerden und sie fühlen sich so an, als wären sie gar nicht da. Und sie sind lila, was will man mehr!

Die erste Runde führte uns in den Düsseldorfer Park, in dem ich schon recht lange nicht mehr war (die beiden Lauftreffs in Köln und Ratingen sind schuld). Für 5,8 km hab ich knapp 40 Minuten gebraucht, zwischendurch gabs einige Pausen zum Fotos machen und Luft holen. Doch irgendwie alles ganz schön anstrengend, wenn man zwei Wochen lang mehr oder weniger gar nichts macht. Puh. Und trotzdem war der allererste Gedanke beim Loslaufen vom Parkplatz in Richtung Park: "Ist das schön!" - ganz ehrlich! Das hatte sich aber nach ein paar Metern wieder gelegt. Schön war es trotzdem, ein paar Sonnenstrahlen abzukriegen.
Der zweite Ausflug mit den neuen Schuhen nach der Pause ging wieder in den gleichen Park, dieses Mal aber mit Begleitung. Auf instagram bin ich zufällig über die liebe ninagetsfit_ gestolpert und habe festgestellt, dass sie in "meinem" Park läuft! Und auch sonst beschäftigen uns ähnliche Themen, deshalb habe ich einfach mal gefragt, ob wir nicht mal zusammen eine Runde drehen wollen. Wollten wir. Und zwar am Sonntag - dem Tag, an dem es ungefähr 23 Stunden lang nicht geschneit hat. Die eine Stunde von 11 bis 12 haben wir aber gekonnt mitgenommen. Ein Wetter, bei dem ich alleine niemals vor die Tür gegangen wäre, schon gar nicht sonntags vormittags. Zu zweit natürlich schon, also hatte sich das schon mal gelohnt. Wir sind ein für Janina wahrscheinlich langsames und für mich eigentlich okayes Tempo gelaufen, aber ich fands sehr anstrengend. Der Muskelkater vom Laufkurs am Samstag (Bericht ist in der Mache!) war nicht von schlechten Eltern. So musste ich etwas beißen, bin zwischendurch recht einsilbig geworden und habe doch noch die ein oder andere Pause eingelegt. Peinlich. Am Ende waren es ebenfalls 5,8 km in 40 Minuten. Trotzdem war es sehr nett, das war sicher nicht unser letzter gemeinsamer Lauf! Fotos gibts dann beim nächsten Mal.