Dienstag, 30. Dezember 2014

Von Null auf Triathlon - mein Jahr 2014

Jahresrückblicke sind scheiße. Vielleicht werden sie ja ein klein wenig besser, wenn man sie mit dieser Erkenntnis beginnt. Obwohl ichs scheiße finde, will ich mich an dieses Jahr ausnahmsweise nochmal erinnern, denn es ist echt saumäßig viel passiert.
So fing das ganze Elend an: Am 25. Januar 2014 bin ich zum Ausverkauf in den Laufsportladen um die Ecke marschiert und habe mir Schuhe gekauft. Brooks Ravenna 4, ohne Laufbandanalyse, einfach weil sie sich gut anfühlten. Und 50% reduziert waren.
Die ersten Läufe habe ich abends im Dunkeln um den Block erledigt. Ich bin gefühlt ewig immer abwechselnd eine Minute gegangen und eine gelaufen, weil die Kondition mehr einfach nicht zugelassen hat. Weiter als 3 Kilometer bin ich so insgesamt nicht gekommen. Seltene Ausnahmen haben mich abseits vom Düsseldorfer Asphalt auch mal auf Waldwege geführt. Gehen, laufen, gehen, laufen. Am 4. März 2014 bin ich einen Kilometer am Stück ohne Gehpause gelaufen und war mächtig stolz.
Ich habe mich - warum auch immer - zum allerersten Volkslauf meines Lebens angemeldet und bin am 6. April 2014 beim Citylauf Lintorf 5 Kilometer gelaufen. Ohne jemals im Training vorher 5 Kilometer auf der Uhr gehabt zu haben. Und ohne die Begleitung meiner Schwester hätte ich schon nach 400 Metern wegen akuter Unlust aufgehört, dank ihrer Arschtritte habe ich mich mit Laufen und auch ziemlich viel Gehen nach gut 36 Minuten ins Ziel geschleppt.
Im Sommer ist es dann ziemlich ruhig geworden. Das Wetter war schön und ich habe mein Ziel aus den Augen verloren. Mit der Lauferei angefangen hatte ich ja eigentlich nur, weil mich Tough Mudder gereizt hat: 16-18 Kilometer Hindernisparcous mit Matsch, Eiswasser und Stromschlägen im Herbst. Im Sommer war dann irgendwann klar, dass das nichts werden würde, wenn man so eben mal 5-6 Kilometer auf die Kette kriegt. Ohne Hindernisse, ohne Schlamm, einfach nur im Park. Und auch nur, wenn man gerade Lust hat.
Die neue Motivation kam dann Ende Juni ganz unverhofft: Ich habe mich im Fitness-Studio bei den Sommerspielen angemeldet. Letztes Jahr hatte ich da auch schon teilgenommen, allerdings damals nur beim Spinning Punkte gesammelt. Für jede Trainingsstunde gab es einen Punkt, je maximal einen an den Geräten im Studio und einen beim Spinning pro Tag. Und weil ich es zeitlich nicht immer zum Kurs schaffe, weil manche einfach viel zu früh anfangen, habe ich mir einen neuen Trainingsplan erstellen lassen, um auch im Studio zu punkten. Und plötzlich habe ich wieder angefangen, im Fitness-Studio zu trainieren - und zwar jeden Tag. Spinning, Crosstrainer, Krafttraining. Mal alles, mal abwechselnd. Gelaufen bin ich zu Beginn kaum (wann auch?), spitze gings mir trotzdem.
In der Zeit, als ich wirklich so gut wie jeden Tag trainiert habe (egal wie gut das Wetter war), habe ich eins gelernt: ich kann, wenn ich will. Eine echt gute Lektion in Sachen Motivation - denn wenn die auf einmal da ist, klappt das mit dem Durchhalten von ganz alleine. Und genau daraus ist die Scheißhausidee geboren, mich beim Triathlon anzumelden. Ganz genau - Laufen ist da ja nicht der größte Anteil. Das meiste macht das Radeln aus, Spinning hab ich ja seit einem guten Jahr 2-3x die Woche gemacht und schwimmen sind ja nur lächerliche 500 Meter - und geschwommen bin ich früher schließlich auch mal. Wird schon gutgehen.
Blöd nur, wenn man sich angemeldet hat, aber kein Rad besitzt. Oder nur ein Oma-Cityrad. Oder wenn man Rennräder zum Ausleihen angeboten bekommt, die man aber erst reparieren müsste, wovon man natürlich keinen blassen Schimmer hat. Oder wenn man Mountainbikes zum Ausleihen angeboten bekommt, die man aber nur für den Renntag haben könnte, nicht fürs Training. Alles nett gemeint, aber blöd. Aber manchmal passieren unverhofft tolle Sachen und so bin ich schließlich zu Gabi gekommen. Am 17. August, genau 4 Wochen vor dem Triathlon, saß ich das erste Mal in meinem Leben auf einem Rennrad - und musste feststellen, dass das verdammt nochmal was ganz anderes ist als Spinning. Dass es ganz anders anstrengend ist, aber auch Spaß macht. Viel mehr Spaß!
Ich habe wieder angefangen zu laufen, bin ein bisschen geschwommen und vor allem geradelt. Vor der hügeligen Radstrecke beim Ratingen Triathlon hatte ich ziemlichen Respekt und an das neue Sportgerät Gabi musste ich mich auch erst mal gewöhnen (Nackenschmerzen aus der Hölle und taube Finger inklusive). Sogar das ein oder andere Koppeltraining habe ich mir angetan um herauzufinden, wie es sich nach dem Radeln so läuft. Lief irgendwie. Und so kam 7 Wochen nach dem ersten vorsichtigen Aufkeimen der Triathlon-Idee, 5 Wochen nach der Anmeldung und 4 Wochen nach dem Rennrad-Kauf dann der große Tag. Die Vorbereitung war kurz, aber dank einem Haufen toller Menschen so gut wie irgendwie möglich. Alle Gedanken dazu habe ich am Vorabend des Renntages hier aufgeschrieben.
Am 14. September 2014 habe ich meinen ersten Volkstriathlon ins Ziel gebracht. 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Rad und 5 Kilometer Laufen. Nach 1 3/4 Stunden bin ich angekommen - das Schwimmen war sehr langsam, aber ok (Brust!), das Radeln lief verhältnismäßig gut, beim Laufen brannte dann plötzlich die Sonne wie Hölle, aber irgendwie bin ich halb gehend, halb laufend über die (schon wieder) 5 Kilometer gekommen und habe es geschafft. Ich habe das Laufen gehasst, aber ich habe sofort danach gewusst, dass das nicht mein letzter Triathlon gewesen ist.
Ich will weitermachen. Wenn in acht Monaten die Veränderung von Null auf Triathlon drin war, bin ich ehrlich gespannt, was das nächste Jahr bringt. Was erst eine Schnapsidee war, macht mir wirklich Spaß - keine Ahnung, wieso ich nicht früher darauf gekommen bin, nicht nur zu laufen, sondern auch zu radeln und zu schwimmen. Die Kombination ist spitze und ist ein Teil von meinem Leben geworden. Ich bin ein Turtlerunner, aber ich bin dankbar, dass ich gesund bin und eben im Turtle-Tempo laufen, aber auch schwimmen und radfahren kann (ja, radeln vielleicht manchmal auch etwas flotter, die 50 km/h haben Gabi und ich mittlerweile geknackt).

Spontan ein uraltes Rennrad zu kaufen, war die beste Entscheidung dieses Jahres. Das Radeln macht mir so viel Spaß, dass ich schon vorsichtig drüber nachdenke, ob Gabi im nächsten Jahr mit genug Sparen eventuell einen modernen und leichteren Nachfolger bekommen könnte.

Ich habe wieder Spaß am Schwimmen gefunden und bin dabei, mir (wieder) das Kraulen beizubringen. Wahrscheinlich werde ich im März einen Wettkampf im Rettungsschwimmen mitmachen - natürlich habe ich ordentlich Muffensausen, aber ich freue mich drauf.

Ich mache einen Lauftechnikkurs und hoffe, dass das Ganze dadurch leichter und "richtiger" wird. Ich habe mit Kolleginnen auf der Arbeit einen Lauftreff gegründet und begleite meinen Vater manchmal am Wochenende zu seinem Lauftreff. Ich bin am 20. Dezember 2014 zum ersten Mal 10 Kilometer gelaufen. Ich weiß nicht mehr, was ich am 20. Dezember 2013 gemacht habe, aber das wäre mir jedenfalls nicht im Traum eingefallen.

2014, du warst toll! Danke an alle, die hier, auf Twitter, Instagram oder im richtigen Leben ein Teil davon gewesen sind. 2015 du kannst kommen, ich bin bereit!

Montag, 29. Dezember 2014

Krafttraining für Schwimmer

Als ob drei Sportarten nicht genug wären, habe ich letztens beschlossen, dass ich einen neuen Trainingsplan im Fitnessstudio brauche. Den alten hatte ich seit Ende Juni, als die Sommerspiele gestartet sind. Der war ein ziemliches Rundum-Programm, aber ohne spezielles Ziel. Als ich plötzlich mit dem Rennradeln angefangen habe, haben wir noch zwei Übungen für den Nacken dazu genommen, weil ich mit der ungewohnten Position erst nicht klar kam und auf dem Rad immer recht schnell Nackenschmerzen bekommen habe. Ich habe bis September fast jeden Tag nach dem Plan trainiert. Nach den Sommerspielen und auch nach dem Triathlon war die Motivation ziemlich im Keller. Wozu den Plan abarbeiten, wenns dafür keine Punkte mehr gibt?

Beim Laufkurs machen wir ja auch einige Kräftigungsübungen für die Beine und Füße - und ich brauche noch eine Taktik, wie ich den Spaß nach Ende des Kurses auch weiter mache... Radeln steht im Augenblick total hinten an. Die andere große Baustelle neben dem Laufen ist das Schwimmen. Ich versuche ja gerade, mir von Null an wieder Kraulen beizubringen und stelle dabei fest, dass man dafür viel mehr Kraft braucht, als ich dachte. Und meine Arme können so ungefähr gar nix. Also bin ich mit folgender Idee ins Studio gedackelt: Krafttraining, wovon die Arme beim Schwimmen profitieren. Termin ausgemacht, neuen Trainingsplan gebastelt bekommen. Und so sieht er aus:
Wir haben neue Cable Art Trainingsgeräte, was ich ganz witzig finde, weil ich bei drei verschiedenen Übungen auf dem gleichen Gerät sitzenbleiben kann und nur Gewicht, Griffe und Bewegungen ändere. Gut für Faule und auch gut, wenns ab Januar im Studio vermutlich wieder übertrieben voll sein wird - wenn man einmal den Platz am Gerät erkämpft hat, muss man den so schnell nicht wieder hergeben.
Hier bleib ich gemütlich sitzen für Butterfly reverse, Shruggs und Dips. Gefällt mir.
Dass die Arme wirklich gar nichts können, habe ich nach dem ersten Mal gemerkt. Ganz böser Muskelkater, von den Unterarmen bis zu den Schultern. Meine verhassten Ausfallschritte habe ich auch noch dabei, außerdem noch eine Rücken- und eine Bauchübung. Rücken mit Rotation zu den Seiten (ja das lässt mich tatsächlich ans Kraulen denken) und wie es der Trainer netterweise beim Bauch aufschrieb: "alles (sehr fettes Ausrufezeichen)". Also auch Mitte und beide Seiten. Da mein Rücken nach dem Sturz vom Pferd noch immer weh tut, wenn ich ihn belaste, habe ich die Übungen beide zwar probiert, lasse sie aber momentan noch weg. Sorgt nur für noch mehr Schmerzen. Sollte jetzt aber endlich mal besser werden und wenn nicht, ja, dann gehe ich vielleicht tatsächlich mal zum Arzt.
Die letzte Übung heißt: Bauch (Alles)!! 
Ich habe den Plan jetzt 3x gemacht und nach den letzten beiden Trainings keinen bösen Muskelkater mehr gehabt. Auch nicht den netten, diesen, der einem nur sagt, dass man was getan hat. Also Zeit, beim nächsten Mal die Gewichte zu erhöhen. Ich hab vor, mindestens 1x, eigentlich aber 2x die Woche zu trainieren. Samstags oder sonntags, je nachdem wie ich arbeiten muss, und mittwochs. Mal sehen, wie lange das klappt... Und ich bin sehr gespannt, obs beim Schwimmen hilft. Ich werde berichten!
Umkleiden-Selfie. Hallo!

Montag, 22. Dezember 2014

Wie man spontan ohne es zu ahnen 10 Kilometer läuft

Ich bin 10 Kilometer gelaufen.
Das Ausmaß des ganzen Übels.
Und das kam so. Samstags geht mein Vater zu seinem Lauftreff (ja, und montags und mittwochs, Streber). Ich bin dort mit ihm schon mal 8 Kilometer gelaufen, was ich aber gnadenlos verdrängt hatte. Am Samstag bin ich also mit folgenden Gedanken dort hin gefahren:
  • du läufst sonst immer nur 6 Kilometer
  • du hast Rückenschmerzen
  • du hast eigentlich noch einiges zu tun
  • es regnet. 
Zwischen Kekse backen und Geschenke einpacken hab ich mir die Zeit dann einfach doch genommen, obwohl das Wetter den ganzen Tag schon grau und eklig war, obwohl meine Rückenschmerzen wieder schlimmer geworden sind (ich bin letzten Sonntag vom Pferd gefallen, Freitag war es zum ersten Mal deutlich besser, dann war ich schwimmen und es wurde wieder schlimmer). Da die Schmerzen beim Schwimmen nur in der Seitlage aufgetreten sind und in Bauch- und Rückenlage alles ok war, hab ich mir nicht viel dabei gedacht - laufen tut ja sonst auch nicht weh. Haha.
Papa und ich, vorher kann ich noch lachen.
Zur Strecke: Es gibt verschiedene Gruppen beim Lauftreff und ich sehe da kein System. Alle versammeln sich auf dem Parkplatz am Waldrand und um Punkt 15 Uhr schreit einer "Geht los!", alle teilen sich auf und rennen in verschiedene Richtungen. Das geht immer sehr plötzlich und irgendwie weiß man gar nicht so genau, in welcher Gruppe man jetzt gelandet ist. Alle treffen sich nach einer Stunde wieder am Parkplatz, also müssen die mit den weiteren Strecken auch schneller laufen. Wir wollten 8 Kilometer, was mir im Gegensatz zu 6 schon unfassbar weit vorkam. Gabs aber nicht. Irgendwie sind wir in der 9er-Gruppe gelandet.
Ich mag es, wenn Sachen zusammenpassen: Brooks Ravenna 4 und eine dünne Laufjacke von Nike, deren Name sich gerade absolut nicht googeln lässt.
Ich fasse den Rest jetzt mal kürzer zusammen: der Mensch, der sich den Weg für die 9km-Gruppe überlegt hat, dachte sich wohl sowas wie: "Was sind schon 9, wir laufen 10! Und zwar bergauf!". Es gibt diesen Wald direkt hinter dem Parkplatz, wo alles flach ist. Wo man bis zu einem Baggersee laufen kann, das ist schön. Und es gibt diesen anderen Wald, wo man erst ein Stück durchs Wohngebiet muss und wo es danach ziemlich hügelig ist. Zumindest, wenn man nur Parks in Köln und Düsseldorf gewohnt ist. Und ab und an mal eine Autobahnbrücke.
Ich weiß, Berge sind anders. Aber wenn man sonst nur komplett flach kennt, nervt das schon. Sehr.
Es ging also hoch. In einem Tempo, das für mich flach noch gerade so geht. Keine Ahnung, was die ersten für Ambitionen hatten, die sind auf jeden Fall erst mal davon gerannt. Und ich also so hinterher geschlurft. Rauf, kurz runter, rauf, bisschen runter, lange rauf. Nach 4,5 Kilometern war ich bedient. HF 99%, keine Luft mehr und die ersten (die den Weg kannten) rannten immer noch munter vorneweg. Selbst langsam laufen war nicht drin. Also Gehpause. Atmen. Gehen. Atmen. Gehen. Weiter laufen. Puls sofort wieder am Anschlag. Und dann plötzlich: Ich wusste, wo wir waren. In der Nähe von einem See. Allerdings nicht vom Angermunder Baggerloch, sondern vom Blauen See. In Ratingen. Vom Startpunkt aus ungefähr gefühlt am Ende der Welt. Sehr weit weg vom Auto, vom Heimweg, vom Ende der ganzen Quälerei. Und das hier ist erst die Hälfte der Strecke.
Ich bin durch. Kann nicht mehr. Will nicht mehr. Beschließe, von hier aus jetzt zurück zu gehen, egal wie lange es dauert, einfach nur gehen, bloß nicht mehr laufen. "Lange nichts mehr gemacht, was?" Ja du Scherzkeks, ich bin 2 Wochen nicht gelaufen, das tut aber hier nichts zur Sache, weil ich vorher auch noch nie 5 Kilometer bergauf gerannt bin. Ey. Ich laufe, heule, gehe. Ich will nicht mehr.

Der Rest der Truppe zieht weiter, von 9 Leuten sind nur noch zwei übrig. Mein Vater leistet mir Gesellschaft, während ich wütend auf die ganze Welt und mich selbst die Straße entlang stapfe. Die ist übrigens ein Stück der Triathlon-Radstrecke. Ich sehne mir Gabi herbei. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Puls nicht mehr über 100%, auch nicht mehr über 90. Ich weiß nicht warum, eigentlich will ich einfach nur nach Hause gehen, aber ich laufe wieder. Zwei von den anderen, die eben weiter gelaufen sind, haben umgedreht und kommen uns entgegen. Uns abholen. Ich bekomme versprochen, dass es jetzt nur noch bergab geht.
Ziemlich trostlos. Einfach weiterlaufen.
Das stimmt. Eine Frau ist noch dabei, sie meckert genau so viel wie ich. Sie nervt. Ich halte ab jetzt die Klappe. Bis ich feststelle, dass bergab genauso scheiße ist wie bergauf. Zwar nicht für die Kondition, aber für den Rücken. Jeder Schritt verpasst mir einen Schlag. Irgendwie ist gehen jetzt keine Option mehr, der Kopf ist aus, der Rücken schmerzt und wir laufen zurück zum Parkplatz. Ich gucke nicht auf die Uhr, ich will nicht wissen, wie lange wir schon unterwegs sind, wie viele Kilometer das sind und wie hoch der Puls ist. Ich will es nicht wissen und ich laufe einfach, bis es vorbei ist.

Es ist vorbei. Statt blöden Sprüchen bekomme ich jetzt Schokolade angeboten, die will ich aber nicht. Ich will atmen, mir tut alles weh, ich will nach Hause. Stolz könnte ich sein und in die Badewanne soll ich mich legen. Bin ich irgendwie nicht und hab ich keine Zeit für, ich muss schnell duschen und verbringe den Abend auf einem Konzert - stehend (aua).
Ich wusste es nicht. Und jetzt ist der Tag plötzlich da, ganz heimlich.
Am Tag danach schmerzt der Rücken weiterhin, die Hüftgelenke fühlen sich komisch an, die rechte Wade ziept ordentlich, die linke nicht. Ich habe es gehasst, aber ich will es nächste Woche nochmal machen.
Vorher, als ich noch keine Ahnung habe, was auf mich zukommt. Von nachher gibts keine Bilder.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Laufkurs Teil 3: Ich bin ein Känguruh! Oder ein Dinosaurier.

Ich lerne ja jetzt laufen. Genau genommen mache ich einen Lauftechnik-Kurs, und zwar immer samstags. Nach der ersten Theoriestunde sind wir in der Woche drauf ein wenig auf dem Sportplatz herumgehüpft. Beim letzten Mal waren wir dann tatsächlich im Stadion. Genau dort haben immer die Bundesjugendspiele stattgefunden und auch die Stadtmeisterschaften, zu denen sämtliche Grundschulen die Schüler mit den größten Erfolgsaussichten geschickt haben. Ich war immer dabei. Kein Scherz! Aber nur, weil ich gut sprinten und weit springen konnte. In einem Jahr musste ich zusätzlich noch werfen, weil irgendwie ein Werfer-Notstand herrschte. Das war eine ziemliche Blamage, aber ansonsten habe ich gar nicht mal so schlecht abgeschnitten.
Auf der Tartanbahn.
Jetzt bin ich also auf einmal wieder in diesem Stadion. Und ich lerne laufen. Wieder laufen wir uns eine Runde warm und turnen uns dann gegenseitig auf der zweiten Runde verschiedene Übungen vor, die alle nachmachen. Danach gehts aufs Balance Pad. Wir machen Kniebeugen, stehen auf den Zehenspitzen, auf der Ferse und auf einem Bein. Alles ziemlich oft. Bis auf das Balancieren auf der Ferse, wobei ich andauernd umkippe, klappt der Rest ganz gut.
Ziemlich hässlich, dieses knallige Türkis. Gibts die Pads eigentlich auch in schön?
Genau wie beim letzten Mal folgen das Hüpfen auf dem Vorfuß und diese seltsame stehende Form vom Seitstütz-Hampelmann. Ich habe erfahren, dass ich die Übung letztes Mal falsch gemacht habe - jetzt weiß ich, wie es richtig geht und wie es in der Hüfte noch mehr weh tut. Spitze! Wir werden keine Freunde, ich sags euch...

Ebenfalls nicht meine Lieblingsübung sind Ausfallschritte. Und davon gabs einige. Gefühlt durchs komplette Stadion, tatsächlich aber wohl nur 50 Meter in die eine Richtung und dann nochmal 50 zurück. Das bisschen hat aber gereicht, um mir von Samstag bis Dienstag Muskelkater vom Feinsten zu bescheren. Vom Allerfeinsten.

Für die Armarbeit haben wir jetzt lustige kleine Stöckchen, die man sich in die Ellenbeuge klemmt. Ich einnere mich vage an Reitstunden, bei denen Gerten unter die Arme geklemmt werden mussten. Die Stöckchen sorgen jedenfalls dafür, dass die Arme im richtigen Winkel bleiben, allerdings ist der bei mir scheinbar so krampfig, dass meine BH-Träger rutschen. Das führt dann dazu, dass ich den Spaß wieder richten muss, was mit Ärmchen in dieser Känguruh-Box-Stellung nicht besonders leicht zu bewerkstelligen ist. Also Stöckchen raus, Träger grade rücken, Stöckchen einklemmen, Spielchen von vorne. Ähm ja.
Känguruh-Boxen? T-Rex-Selfies? Ungefähr so bescheuert fühle ich mich bei der Armarbeit.
Insgesamt: Wieder haben wir viele einzelne Übungen gemacht und sind recht wenig gelaufen. Kann man sich irgendwie denken bei einem LaufTECHNIK-Kurs. Den Spaß mit den Armen habe ich noch nicht so richtig verinnerlicht (mit der Faust vorne bis auf Schulterhöhe? wtf?), aber das war ja erst das dritte Mal. Kommenden Samstag fällt aus weil wegen Weihnachten, zwischen den Feiertagen gehts weiter. Ich bin gespannt.

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Ich war laufen! Freiwillig!

Mein Hintergedanke bei der Anmeldung zum Laufkurs war ja, dass ich dann wenigstens regelmäßig laufe - also neben dem Lauftreff-Donnerstag an einem zweiten Termin in der Woche. Und das im Winter. Leider ging der Plan bisher nicht so wirklich auf, denn nach einer Theorie-Stunde und ein bisschen auf dem Sportplatz herumhüpfen beim zweiten Termin ist bisher nicht allzu viel passiert. Jedenfalls nichts, was konditionell besonders anstrengend gewesen wäre und als Lauftraining durchgehen würde.
Herbstwald im Dezember.
Muss man also alles selber machen. Erst mal der Donnerstag. Zur Feier des Tages, dass wir endlich mal wieder laufen (und weil keiner eine Lampe dabei hatte), haben wir mal eine andere Strecke genommen. Nicht durch den Kölner Stadtwald, sondern mehrmals um den Aachener Weiher, durch den Park drum herum, durch Wohngebiete, um Unigebäude im Kreis, sogar einen Hügel hoch. Dadurch, dass ich nie wusste, wie weit es noch ist, hat die Strecke sich wie Kaugummi gezogen. Am Ende waren es aber nur gut 6 Kilometer in 44 Minuten. Ok, aber gefühlt viel länger.
Durchs Laub rascheln.
Weil der Samstag ja wie gesagt nur ein bisschen Turnen auf dem Sportplatz war, habe ich den ausnahmsweise freien Sonntag genutzt. Und weil die Runde immer so nett war, bin ich vom Fitness-Studio aus durch den Wald gelaufen - die beste Möglichkeit, noch ein paar Sonnenstrahlen mitzunehmen. Nachmittags hat es dann geregnet, ich hab also morgens alles richtig gemacht.
Sonne im Gesicht! Glücklich auf Knopfdruck.
 
Die Runde ums Studio war 4,75 km kurz, gebraucht habe ich knapp 32 Minuten. Das Wetter war wirklich wunderbar sonnig und kühl, aber Lust hatte ich nach ungefähr der Hälfte nicht mehr. Als mich dann auch noch eine Horde matschverschmierter Mountainbiker im Wald überholt hat, wollte ich auch radeln. Am besten sofort. Ich glaube Gabi vermisst mich schon! Von wegen keine Winterpause, die arme steht jetzt schon eine Weile alleine in der Garage rum.

Im Anschluss an die kleine Runde war ich im Studio und habe festgestellt, dass ich einen neuen Trainingsplan brauche, der aktuelle ist nämlich noch von Juli und hat mich durch die Sommerspiele begleitet. Gibt demnächst einen neuen. Und als ob das für einen Sonntag noch nicht genug Bewegung gewesen wäre, habe ich noch einen Spaziergang eingebaut - freie Tage sind spitze.
Mit dem Kollegen war ich am nicht mehr so sonnigen Nachmittag spazieren.

Samstag, 13. Dezember 2014

LaufkursTeil 2: Bankräubertraining

Teil 1 vom Lauftechnikkurs könnt ihr hier nachlesen. Das war ziemlich viel Theorie, deshalb war ich froh, dass beim zweiten Mal der Treffpunkt Stadion hieß. Leider hatte keiner einen Schlüssel dabei, also gings spontan zum nächstbesten Sportplatz. Und das war der Ascheplatz neben meiner alten Schule. Kann mir schöneres vorstellen!
Bei kuschligen 4°C zum Laufkurs/Bankräubertraining.
Los gings mit einer Runde warmlaufen und einer zweiten, bei der jeder der Reihe nach irgendeine Übung vormacht, die alle anderen nachmachen müssen. Von Hopserlauf über Seitgalopp bis zu Hampelmännern war alles dabei. Fantastisch.

Als nächstes kam die Idee: jetzt wo wir warm sind, könnten wir ja mal die Schuhe ausziehen. Barfuß laufen stand zum Glück nicht auf der Tagesordnung, aber dafür auf dem Balance Pad rumturnen. Auf einem Bein darauf stehen ist gar nicht schwierig, aber dabei die Augen zumachen resultiert in sofortigem Umfallen. Oh Mann. Schon lustig, dieser Gleichgewichtssinn. So, auf jeden Fall gibt es drei Übungen, die die Fußmuskulatur kräftigen sollen und die wir alle schön fleißig nachgeturnt haben.

Danach kamen die Beine dran: auf Bänke steigen, mit gestreckten Beinen auf dem Vorfuß hüpfen und so eine Art Seitstütz-Hampelmann im Stehen.
Meine absolut unbewegliche (und wahrscheinlich vom Reiten geschädigte) Hüfte findet diese Übung gar nicht mal so toll. 
Armarbeit haben wir auch geübt: Fühlt sich reichlich bescheuert an, ohne zu laufen mit den Armen von vorne nach hinten zu pendeln. Im Stillstand. Hiervon keine Fotos. Am Ende durfen wir tatsächlich noch ein bisschen hin und her laufen: mal mit Schritten zählen, mit anfersen, mit platschen. Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von dem Ganzen halten soll: kurze Schritte, ok. Mache ich sowieso. An die Armarbeit und den komischen Winkel kann ich mich gewöhnen, wenn ich mich immer wieder drauf konzentriere. Dauert eine Weile, bis in meinem komischen Hirn ein neuer Bewegungsablauf gespeichert ist. Die Sache mit dem hohen Unterschenkel will noch nicht so ganz in den Kopf rein. Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen noch kommt!

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Geschenke für mich!

Ich hatte ja schon erzählt, dass ich jetzt angefangen habe, mit Schnickschnack zu schwimmen: Paddles, Pullbuoy, Brett, Flossen. Alles mögliche. Und dass es mir Spaß macht. Und kürzlich habe ich gelesen, dass genau das gut ist: erlaubt ist, was Spaß macht. Und wenn das schwimmen mit Pullbuoy ist (der scheinbar umstritten ist), dann sollte man es tun. So viel es geht. Weil es nicht schadet. Wie man hier nachlesen kann: The Pull-Buoy Debate.

Unabhängig davon habe ich mir selbst was zu Nikolaus geschenkt. Ja, natürlich nicht ohne Hintergedanken: Wenn ich mein eigenes Material habe, motiviert das vielleicht auch, mal an einem zusätzlichen Tag schwimmen zu gehen und nicht nur samstags, wo ich umsonst ins Hallenbad komme und vom Verein einen Schrank voller Zeugs vorfinde. Und wenn das Zeugs dann nicht eklig türkis und alt und bröcklig, sondern schön grün und toll und neu ist, dann macht es auch gleich doppelt so viel Spaß - Frauenlogik, vermute ich.
Samstag habe ich den bunten Haufen eingeweiht. Noch immer habe ich mich nicht hingesetzt und endlich einen Trainingsplan geschrieben, deshalb lief es wieder wie beim letzten Mal: Brust einschwimmen, dann immer abwechselnd zwei Bahnen nur Kraul-Arme und zwei Brust zum Erholen, dann nur Arme mit Paddles, am Ende Flossen. War okay, aber ist noch ausbaufähig! Sehr. Das komische Gefühl mit dem Widerstand bei den Paddles, wenn ich den Arm aus dem Wasser raus ziehe, war nicht mehr so stark. Diese komische wedelnde S-Form unter dem Bauch male ich trotzdem manchmal noch. Naja immerhin fällts mir auf, wird sich also irgendwie ändern lassen.

Nachdem das grob geplante Programm durch war und ich keine Lust mehr hatte, irgendwas davon noch länger zu machen, hat mir der liebe Wasserball-Kollege Sven eine Leine vom Gurtretter in die Hand gedrückt. Am anderen Ende hing eine Puppe, bis oben hin gefüllt mit Wasser. Wer sich hier noch über irgendwas wundert: Ich schwimme bei einer DLRG Ortsgruppe, das heißt, hier wird eigentlich Rettungsschwimmen trainiert. Früher habe ich da auch mal alle möglichen Abzeichen gesammelt und bin sogar hin und wieder bei Rettungswettkämpfen mitgeschwommen. Jedenfalls so lange, bis das Kacheln zählen mir zu doof wurde und ich gemerkt habe, dass Wasserball viel mehr Spaß macht.

Aus einer Laune heraus habe ich mir also den Gurt umgelegt und die Puppe abgeschleppt. Rücken mit Flossen, denn: ist ja angenehmer als Kraul, weil man die ganze Zeit atmen kann. Abgesehen davon schwimme ich echt gerne Rückenkraul. So weit so gut. Auf der ersten Bahn habe ich mich noch gefragt, ob die Puppe überhaupt gefüllt ist. Auf der zweiten Bahn war sie dann urplötzlich direkt nach der Wende ein Stein. Eigentlich eher ein Betonklotz. Egal, das ging auch irgendwie vorbei - danach habe ich dann aber beschlossen, dass 50 Meter Puppe schleppen auch genug sind. Ich komme also am Rand an und höre nur: "Gratulation, du bist jetzt die vierte Schwimmerin für die Staffel bei den Bezirksmeisterschaften im März!" WTF? Wettkampf? Schwimmen? Ich? Im März schon?!

Ich habe nicht sofort nein gesagt, weil es tatsächlich niemanden zu geben scheint, der stattdessen einspringen könnte. Und weil es sich wahrscheinlich nur um 50 Meter Schleppen mit Flossen handelt. Freistil. Das heißt, ich kann Kraul oder Rücken schwimmen, ganz wie ich will (also je nachdem, wie sehr ich auffallen will). Und das beste: ich habe einen Grund zu trainieren. Endlich! Und eigentlich sind es gleich vier Gründe: meine drei Teamkolleginnen, die ich auf keinen Fall blamieren will - und der Funke Ehrgeiz, der schon jetzt ruft, das geht doch alles bis März noch viel schöner und schneller! Lohnt es sich überhaupt, für 50 Meter in der Rettungsstaffel zum Wettkampf zu fahren? Was gibts da wohl noch so für Disziplinen?

Dienstag, 9. Dezember 2014

Laufkurs Teil 1: Laufen lernen.

So, Freunde. Der Spaß hier heißt ich hasse laufen. Tu ich auch. Also meistens immer noch. Aber ich will ja nicht ausschließen, dass es irgendwann besser wird. Und genau deshalb nehme ich jetzt an einem Lauftechnik-Kurs teil. Der Spaß basiert auf dem Konzept von Marquardt Running, bisher nie von gehört, aber werde ich schon kennenlernen, so der Gedanke. Den Kurs leitet ein Bekannter, den ich als Trainer aus dem Fitnessstudio kenne. Und weil das Ganze zertifiziert ist, übernimmt die Krankenkasse (übrigens jede gesetzliche) den Großteil der Kosten. Erst mal ganz gute Voraussetzungen: Laufen lernen und die Krankenkasse zahlt? Klingt gut. Also hab ich mich zusammen mit meinem Vater angemeldet. Der läuft ja sowieso schon viel weiter als ich, dachte aber trotzdem, der Technikkurs könnte ja nicht schaden.
Mein Kurs dauert 8 Wochen und findet jeden Samstagvormittag statt. Ich gebe zu, der Hintergedanke, dass ich dann wenigstens regelmäßig am Wochenende ans Laufen komme, war da. Hat sich aber bereits beim ersten Termin zerschlagen, denn der bestand nur aus Theorie. Schnarch. Ok, erst mal eine lustige Vorstellungsrunde. Ich glaube wir sind ungefähr zehn Teilnehmer, von denen sich acht scheinbar kennen. Und mein Dad und ich (ja, wir kennen uns auch, haha). Nicht so schlimm, die Gruppe ist nett und ganz gut gemischt: von Leuten, die gerade erst angefangen haben zu laufen über mitgeschleppte Freunde ("Ich bin eigentlich nur hier, weil meine Freundin mich mitgebracht hat.") bis zu Marathonläuferinnen ist alles dabei. Erfreulicherweise auch einige Triathleten bzw. viele, die dort auch gerade so reingerutscht sind.
Schicke Physiotherapie-Praxis für die erste Theoriestunde.
Ganz ehrlich: die Runde war nett, aber die Theorie erst mal nicht besonders spannend. Wie viele Leute in Deutschland so laufen und was die häufigsten Beschwerden sind, interessiert mich eher wenig. Am Ende sind wir kurz einige Übungen theoretisch durchgegangen und haben drei Punkte fürs Laufen gelernt, von denen ich zwei direkt wieder vergessen hatte. Im Kopf geblieben ist erst mal nur ein spitzer Winkel im Ellenbogengelenk, also nix mit 90° und so. Nach der Theorie durften wir dann alle einzeln eine Runde über den Parkplatz drehen, während sich Tim, der Trainer, Notizen gemacht hat. Super Idee, mal eben einfach so während alle zugucken "so locker laufen wie immer" ohne an all das zu denken, was man die letzten 90 Minuten gehört hat. Ich wette, neben meinem Namen steht "läuft wie ein Nilpferd" oder so was. Naja, das war ja erst der erste Termin, sieben weitere kommen noch und ich bin gespannt, ob aus dem Nilpferd irgendwann noch irgendwas grazileres wird. Nur Pferd ohne Nil würde ja schon reichen.
Vorturnen. Tim schreibt mit.

Montag, 8. Dezember 2014

Ich bin ein Fisch! Äh... nicht.

Ohje, der Entwurf-Ordner ist hier bald länger als der mit veröffentlichten Artikeln. Aber trotzdem der Reihe nach. Nachdem ich beim Schwimmen entdeckt habe, dass ohne Beine alles besser ist, arbeite ich weiterhin vor allem am Armzug. Jeden Samstag. Einen richtigen Trainingsplan habe ich immer noch nicht, aber zumindest habe ich mir jetzt mal vorgenommen, einen zu schreiben... Ha!

Die Sache mit dem Pullbuoy funktionierte ja beim ersten Test ganz gut, also mache ich das weiter. Im Moment sieht es so aus, dass ich ein paar Bahnen Brust einschwimme, meistens so zehn. Dann folgen Spielereien wie nur Arme, was aber konditionsmäßig nicht länger als zwei Bahnen am Stück klappt. Also wieder 1-2 Bahnen Brust zwischendurch zum Durchatmen und nochmal von vorn. Und so weiter.
Und frei nach "viel hilft viel" bin ich irgendwann auf die Idee gekommen, auch Paddles dazu zu nehmen. Erst nur Paddles, dann Paddles und Pullbuoy, wei damit die Beine einfach viel ruhiger sind. Die ersten Bahnen mit Paddles waren krass - ich weiß nicht, was ich da manchmal mache unter Wasser. Komischerweise war der größte Widerstand an der Stelle, wo der Arm aus dem Wasser wieder raus soll und nicht zu Beginn des Zuges. Ich scheine mich also irgendwie selbst auszubremsen. Prima! Aber Erkenntnis ist ja der erste Schritt... ihr wisst schon.

Was mir auch immer noch unheimlich Spaß macht einfach so zwischendurch oder zum Ende: Flossenschwimmen. Kraul oder Rücken, hauptsache schnell durchs Wasser pflügen. Super Sache! Aber auch insgesamt macht das Schwimmen Spaß, ich habe Lust weiter zu üben und besser zu werden. 500 Meter ordentlich kraulen sollten nächstes Jahr doch irgendwie drin sein. 1000? Mal schaun.

Montag, 1. Dezember 2014

Dunkel und nass.

Mit dem Laufen und mir ist es noch immer eine Hassliebe. Manchmal habe ich so richtig Bock. Und dann wieder gar nicht. Tagelang. Eine Woche. Eineinhalb Wochen. Dann passt es einfach nicht, weil die Wochenenden voll sind. Zu voll. Weil der Schweinehund und die Couch lauter rufen. Weil es gerade kein richtiges Ziel gibt, auf das man trainieren könnte. 10 Kilometer - ja, klar. Wann? Och, tjoar... irgendwann eben.

Was auch gerade gar nicht hilft, ist der Lauftreff. Seit die Initiatorin Nadine im Urlaub ist, eiern wir so vor uns hin und jede Woche findet irgendjemand eine neue Ausrede: bin krank, muss länger arbeiten, gehe zu diesem Vortrag, gehe zu jenem Konzert, bin krank - wir drehen uns im Kreis. Zwei Wochen fielen so aus. Letzten Donnerstag war das ganze relativ kurzfristig, so dass ich die Laufsachen schon auf der Arbeit dabei hatte. Und wenn man die schon mal da hat... ja richtig, dann kann man auch alleine laufen. Ich war irgendwie darauf eingestellt und deshalb ging es dann auch. Also wie üblich nach Feierabend im Büro umziehen - aber auf Köln hatte ich keine Lust, wollte lieber in "meinen" Park. Da war ich noch nie abends, wollte mal sehen ob das mit der Beleuchtung wirklich stimmt.
Stimmt. Gibt Licht im Park.
Hätten wir das jetzt also auch geklärt: Ja, man kann in diesem Park auch im Dunkeln laufen (verdammt!). Auf dem Bild siehts auch schlimmer aus, als es in echt war. Ein bisschen unheimlich ist es trotzdem, mitten in der Nacht würde ich mich hierhin wahrscheinlich nicht verirren.

Trotz Kälte, Regen, Dunkelheit und alleine statt Lauftreff (schnief!) liefen die ersten 3-4 Kilometer super. Ich habe keine Musik gehört, weil ich nicht noch einen Sinn ausschalten wollte, wenn ich schon fast nichts sehe. Ziemlich einsam um die Zeit, aber der ein oder andere Läufer hatte sich doch noch in den Park verirrt. Und Spaziergänger. Nicht nur mit Hunden, auch ohne. Wer bitte geht im Regen spazieren? Laufen okay - aber spazieren?
Ganz gut eingepackt. Das schwarze Ding lässt sich noch schön bankräubermäßig bis über die Nase hochziehen.
Bei 5° und Regen hätte ich erwartet, dass mir kälter ist. War es aber nur auf den ersten paar Metern, dann ließ es sich schnell aushalten und etwa ab der Hälfte war mir gut warm. Der Regen hat dann auch aufgehört, was ich tatsächlich ein bisschen schade fand. Kann nicht genau sagen warum, aber irgendwie habe ich es bedauert.

Die letzten beiden Kilometer waren... sagen wir mal nicht mehr ganz so spaßig. Ging aber auch vorbei. Insgesamt 6,2 Kilometer in 44 Minuten. Pace 7:09. Ist ok. Ich bin mächtig stolz, dass ich alleine losgezogen bin, trotz müde pipi kalt bzw. dunkel, nass und alleine. Ha!
Demnächst wird übrigens alles besser, denn ich nehme an einem Lauftechnik-Kurs teil. Dann sehen wir mal weiter.

Mittwoch, 26. November 2014

Spinningmarathon ist langweilig?

Ich fand Spinningmarathons immer bescheuert. Wenn so ein Event bei uns im Fitnessstudio stattgefunden hat und ich zufällig da war, weil ich arbeiten musste, habe ich mich immer gefragt, wie man es so lange auf einem verdammten stationären Rad aushalten kann. Wieso man so lange in der Halle hockt. Wieso man so ätzende Musik erträgt und stundenlang das gleiche macht. Naja. Am letzten Samstag bin ich meinen ersten Spinningmarathon gefahren. Fünf Stunden.

Warum? Keine Ahnung. Vielleicht, weil es das Event zu Ehren eines ganz tollen Trainers war, der uns verlässt. Vielleicht auch, weil ich es einfach mal wissen wollte. Fünf Stunden finde ich ziemlich lang. Ich bin vorher schon ein paar mal zwei hintereinander gefahren, aber mehr noch nie. Ich war mir sicher, wer zwei schafft, schafft auch drei. Und dann mal sehen. Ich hab mir also vorher nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, ob ich die fünf Stunden schaffe oder nicht - ich hatte einfach gar keine Ahnung, wie mein Körper reagieren würde. Am Tag selbst war mir dann aus irgendeinem Grund klar, dass ich das jetzt mache. DNF is no option und so.
Klein, aber fein.
Stunde 1: Easy. Sehr lockeres Intervall, super zum Reinkommen und auf keinen Fall zu anstrengend. Trotzdem auch nicht langweilig!

Stunde 2: Unter dem Motto "Zick Zack" und im Team Teach. Ich weiß nicht mehr genau, was wir gefahren sind, war auf jeden Fall deutlich härter als der Anfang, aber hat Spaß gemacht. Danach erst mal T-Shirt und Handtuch wechseln und zum ersten Mal was essen: zwei Stücke Banane und einen Rohkost-Riegel.

Stunde 3: Wieder ein Intervall, ein bisschen härter als das erste. Die größte Herausforderung war hier aber eindeutig mental: Bei Opernarien möchte ich im Normalfall eigentlich nur weglaufen. Oder die Lautstärke runter drehen. Oder aus machen. Oder schreiend im Kreis laufen. Jetzt musste ich auf dem Rad strampeln und mich ziemlich zusammenreißen. Eine Pipipause habe ich mir gegönnt, auch als Erholung für die Ohren. Nach der Hälfte der Stunde haben die Beine etwas rumgemoppert, aber gut.
Zwei verrückte Hexen.
Stunde 4: Ein Höllenritt auf dem Hexenbesen. War super und hat Spaß gemacht! Ich habe so gelacht und auf einmal waren die schmerzenden Beine vergessen. Die Stunde war anstrengend und toll, keine Ahnung, was wir genau gefahren sind. Eigentlich sind wir auch nicht geradelt, sondern um den Blocksberg herumgeflogen und ich kann mich nur an einige Runnings erinnern, die ich eigentlich gar nicht mag, die aber ganz gut waren. Irgendwann ist halt auch alles egal.

Stunde 5: Nach Stunde 4 war klar, dass die letzte jetzt auch noch irgendwie rum geht. Nochmal T-Shirt wechseln, zweiten Riegel halb essen und noch etwas Banane. Besser wars, denn die Stunde hatte es in sich. Wie ein Best-Of der schönsten Stunden mit dem verabschiedeten Trainer. Schon ziemlich zu Beginn kam ein Song, den ich definitiv als Finale vermutet hätte - das motiviert auch nach mehr als 4 Stunden nochmal! Das Ganze war eigentlich eine Stunde voller Zugaben - zu einem Zeitpunkt, als dem Körper schon alles egal war: Fahr du mal. Ich mach das schon.
Zahlen, die ich nicht so oft auf der Uhr stehen habe.
Geschafft. War gar nicht so schlimm! Als Belohnung gabs zwei große Portionen Nudeln mit Tomatensauce und zwei Stunden Beine hochlegen. Und dann noch eine kleine Schwimmeinheit... Dafür war Sonntag Ruhetag. Der erwartete Muskelkater blieb aus - die Beine waren ein bisschen schwer, aber das wars. Ich habe von 10 bis 15 Uhr auf dem Spinningbike gehockt und irgendwie fünf Stunden Belastung überstanden - unterbrochen jeweils zwischen den Stunden durch Pipipausen und Trinkflaschen auffüllen. Die richtige Balance zwischen trinken und schwitzen ist offenbar ein schmaler Grat...

Danke Cathrin, Sabrina, Gudula, Anita und Carsten! Hat irgendwie doch Spaß gemacht!

Dienstag, 25. November 2014

Ohne Beine schwimmt es sich besser

Ich hatte ja beim letzten Mal schon angedeutet, dass ich endlich wieder schwimmen war. Inzwischen gleich zwei Mal an den beiden letzten Samstagen und ich will wenigstens kurz zusammenfassen, wie es so war. Ungefähr 4 Wochen bin ich nicht zum Schwimmen gekommen, aber davor lief es eigentlich ganz okay. Beim ersten Mal nach der Pause hatte ich meine Flossen vergessen. War aber nicht schlimm, denn ich bin auf die grandiose Idee gekommen, nicht nur "nur Beine", sondern auch mal "nur Arme" zu trainieren. Also Pullbuoy zwischen die Beine und ab gehts (bin ich eigentlich die einzige, die bisher dachte, dass die Dinger Poolboy heißen? So wie Mistboy?).

Auf jeden Fall hab ich mich mit dem Teil sofort angefreundet: Der Auftrieb, den der Schaumstoffklotz mir verleiht, ist wohl um einiges besser als mein Beinschlag. Spricht für eine miserable Wasserlage und einen miserablen Beinschlag - und ich dachte immer, die Arme könnten nix. Aber nur Kraul-Arme lief auf einmal super. Ich habe die Angewohnheit, beim Atmen mit dem ganzen Körper irgendwie so sehr zu rotieren, dass der Arm, der gerade mit dem Zug dran ist, unter Wasser wilde Schlangenlinien malt, um das auszugleichen. Glaube ich. Fühlt sich jedenfalls eigenartig an und sorgt in dem Moment auch nur dafür, dass ich nicht untergehe und nicht, dass ich vorwärts komme. Beim Schwimmen mit Pullbuoy, also ohne Beine, kann ich mich viel besser auf die Arme und die Atmung konzentrieren. Ich habe jetzt zum ersten mal gemerkt, was eigentlich ein echter Armzug ist, also so mit richtigem Zug - äh, ihr versteht? Ich glaube ich brauche noch eine ganze Weile, um das zu automatisieren und werde auch noch ganz oft alle möglichen Leute bitten, sich das anzuschauen und Tipps zu geben.
Es gibt im Hallenbad nichts, das schön ist. Wirklich gar nichts. Aber ich halte beim nächsten Mal die Augen offen.

Das Atmen selbst ist auch so eine Sache. Die Schokoladenseite ist die rechte, links geht auch, aber nicht so gut. Da ist am Ende irgendwie mehr Wasser als Luft im Mund, auch wenn ich versuche, echt nur seitlich den Mund aus dem Wasser zu stecken - wahrscheinlich sehe ich dabei aus wie ein Karpfen, der "blubb" macht. Das darf auch noch besser werden. Ansonsten geht es ganz langweilig ums Kondition aufbauen - ich bin immer noch überrascht, wie hinüber ich nach wenigen Metern Kraul (mit alles) bin, während Brustschwimmen (langsam) ziemlich lange geht. Richtig langsam Kraulen ist wahrscheinlich auch so eine Sache wie seeeehr langsam laufen, zu der man sich erst mal zwingen muss.

Bei der ganzen Sache mit dem Schwimmen habe ich jedenfalls noch keinen Plan und zähle die Bahnen auch nur grob mit. Im Moment gehts mir vor allem darum, die Technik richtig zu lernen und wie gesagt die Kondition zu verbessern.Wenn mir danach ist, setz ich mich in ner ruhigen Minute wohl mal hin und schreibe einen Trainingsplan - oder googele einen. Könnte wohl nicht schaden. Auf jeden Fall machts wieder Spaß und ich habe richtig Lust aufs Üben. Und aufs besser werden! Eine richtige Belohnung fürs Schwimmen ist das Wasserballspielen danach - meistens "stehe" (haha) ich da im Tor. Am letzten Samstag hab ich auch mal selbst ein Tor geworfen - auch noch ein wirklich schönes. Fühlt sich gut an!

Donnerstag, 20. November 2014

Ich will laufen. Ich glaub ich bin krank.

Samstag war ein komischer Tag. Ich war nachmittags mit meiner Schwester zum Kuchenessen verabredet und wollte im Anschluss endlich mal wieder zum Schwimmen und zum Wasserball. Der Lauftreff letzten Donnerstag fiel aus wegen is nich und deshalb hatte ich mir vorgenommen, am Wochenende zu laufen. Sonntag wäre mehr Zeit gewesen, Samstag wollte ich eigentlich noch einiges in der Wohnung erledigen... dafür hatte ich mir den Wecker auf 9 gestellt. Um Viertel vor 8 (!!) war ich hellwach und konnte nicht mehr einschlafen. Jetzt kommt der komische Teil: Ich habe noch vor dem Frühstück den Abwasch erledigt, der sich schon eine Weile angesammelt hatte. Und dann hatte ich irgendwie Lust auf Laufen.
Wie wunderbar ist das eigentlich?
Wetter draußen eher so novembermäßig, grau und Nieselregen. Egal. Warum es kein schlechtes Laufwetter gibt, kann man übrigens hier nachlesen. Ich wollte mit dem Rad zum schönen Park fahren, weil ich da schon so lange nicht mehr war. Leider hatte das Stadtrad vorne sehr wenig Luft und daran ließ sich auch mit einer Luftpumpe nichts ändern. Die hat zwar Druck angezeigt, aber nichts davon in den Reifen gebracht. Toll. Also bin ich spontan aufs Auto umgestiegen - und damit ich nicht nur mit dem Auto zum Park zum Laufen fahre, hab ich auf dem Weg auch gleich noch ein Paket bei der Post abgeholt, damit es sich lohnt...
Instagram-Filter lassen auch den grauen November grün aussehen.
Währenddessen weiterhin Regen. Aus irgendeinem verrückten Grund hat das meine Lust aber kein bisschen getrübt. Als Belohnung hörte der Regen dann auf, als ich aus dem Auto gestiegen bin - und fing wieder an, als ich zurück war. Kein Scherz. Weil der Parkplatz am anderen Ende vom Park liegt, hat meine Runde so ziemlich in der Mitte der üblichen Strecke angefangen. Um die Abwechslung dann noch auf die Spitze zu treiben, bin ich andersrum als sonst gelaufen. Ha!
Wer sein Rad liebt, der schiebt. Für mich gings auch zu Fuß nach oben.
Es lief ganz ok. Wieder war ich schneller als wahrscheinlich gut ist (aber natürlich trotzdem langsam). Nach 4 Kilometern hab ich mich gefragt, wieso ich vorhin nochmal so viel Bock auf Laufen hatte. Außer kurzen Stopps zum Fotografieren gabs aber keine Pausen. Wirklich schön war es, trotz Novemberwetter draußen zu sein. Der Park war bis auf ein paar wenige andere Läufer ziemlich leer, was ja samstags auch mal nicht so oft vorkam in der letzten Zeit. Gibts eigentlich was Schöneres, als durch die vielen bunten Blätter auf dem Boden zu rascheln? Herrlich. Allein die ganzen Farben haben mich schon ganz euphorisch gemacht. Was auch noch zur Motivation beigetragen hat: Der Park grenzt an die Mitsubishi Electric Halle, früher Philipshalle, in der zwei Tage später Rise Against spielen sollten. Darauf freue ich mich schon ein halbes Jahr und drei mal dürft ihr raten, welche Musik mir die Laufrunde verkürzt hat.
Gutes Wetter für samstags im Park.
Am Ende meinte Runtastic, ich wäre knapp 6,3 Kilometer unterwegs gewesen und hätte dafür 42:22 gebraucht. Macht eine Pace von 06:45, eine Minute weniger als donnerstags. War anstrengend und am Ende nervig, vor allem bergauf, aber irgendwie auch gut.
Den Kuchen gabs dann nachmittags auch noch: Veganer Maulwurfkuchen aus der Krümelküche in Duisburg. Im Schwimmbad war ich auch, aber im Gegensatz zum Kuchen bekommt das Schwimmen einen eigenen Post.