Freitag, 12. September 2014

Run, baby run!

Ich gebe zu, die letzten Tage war es hier sehr ruhig. Das liegt daran, dass ich ein paar anstrengende Messetage hinter mir habe. Zeit oder Kraft fürs Training war somit keine da - aber da wusste ich bereits bei der Anmeldung zum Triathlon und so wars auch gedacht. Montag war ich das letzte Mal laufen. Auf der Messe war ich als Aussteller, hier meine Strategien, um das möglichst unbeschadet zu überstehen:
Ich nenne es Wettkampf-Vorbereitung. Vielleicht ist es auch einfach nur Erholen.

  • Keine Schuhe mit Absatz! Gibt nur Muskelkater in den Waden und noch stärker schmerzende Füße. Tag 1: Schicke Ballerinas für auf der Messe, bequeme Ballerinas für An- und Abreise. Daraus gelernt für Tag 2: Sneakers für den kompletten Tag. Was solls!
  • So viel schlafen wie möglich! Die Tage fangen früh an und enden spät, deshalb: Standparty auslassen und zuhause direkt ab ins Bett. Auch wenns erst 22 Uhr ist. Hat überraschend gut funktioniert!
  • Den Tag danach freinehmen. Die Füße erholen sich so langsam, aber auch der Kopf brauchte eine Pause. Zwei Tage absoluter Trubel und ununterbrochen präsent sein zehrt an den Nerven und strengt mental unheimlich an - mich jedenfalls. Deshalb heute: ausschlafen, mit dem Cityrad zum Rhein düsen, in die Sonne legen und lesen. 
Ich hoffe, der Stress der letzten Tage konnte mir nicht allzu viel anhaben und ich habe heute und morgen genug Zeit, wieder Kraft zu tanken. Als ich eben gemütlich am Park vorbei geradelt bin, hatte ich jedenfalls Bock, zu laufen. Ich! Laufen! Hatte bestimmt nur mit dem guten Wetter zu tun, aber das könnte gerne Sonntag auch noch so sein. 
 
Heute Nachmittag am Rhein. Frei haben rockt.
Laufen
Montagabend war also die letzte Gelegenheit zum Laufen, bevor der Messewahnsinn losging. Damit ich auch wirklich gehe, hatte ich mich über dieses Internet verabredet - zufällig hatte sich nämlich in der Düsseldorf-Laufgruppe bei Facebook jemand gefunden, der (bzw. die) am gleichen Abend etwa die gleiche Strecke laufen wollte. Blöderweise sagte sie mir kurz vorher wieder ab, aber da war ich schon so drauf eingestellt, dass ich auch allein zum Park geradelt bin. 

Kurz vor dem Rückweg: Im Park wirds langsam dunkel. Aber der Rasen ist gemäht.
Ich bin wieder meine alte 5-Kilometer-Runde durch den Volksgarten/Südpark gelaufen. Vielleicht erinnert ihr euch? An diesem Montagabend war ich fest entschlossen, die scheiß Strecke endlich komplett zu laufen, was ja bisher nur beim Lauftreff geklappt hatte. Wenn ich alleine bin, erlaube ich mir eher, zu gehen... Aber das hat jetzt aufgehört, und zwar mit einem ganz einfachen Trick: Rise Against. Eine meiner Lieblingsbands. Wenn nicht sogar DIE Lieblingsband. Sowohl von der Musik als auch von Texten her - ich möchte immer aufstehen, die Faust in die Luft recken und schreien, wenn ich sie höre. Eher blöd im Büro, aber super zum Laufen. Auch die neue Platte eignet sich echt hervorragend als Motivation, selbst wenn Tim McIlrath einem "I don't want to be here anymore" ins Ohr brüllt. Oder auch gerade dann.
Und so bin ich die ganze Strecke gerannt. Alleine. Ohne es zu merken. Am Ende waren es 5,3 Kilometer in knapp 35 Minuten, bei ziemlich konstanter Pace von etwa 6:30. Läuft! Vorteil bei Musik in den Ohren - abgesehen von der Motivation und Ablenkung: man hört sich selbst nicht atmen. Nachteil: man hört auch sonst nichts. Eigentlich bin ich so gerne draußen, selbst wenns nur im Park ist, hört man immer Enten schnattern und Vögel zwitschern. Das musste jetzt zu Trainingszwecken leider mal ausfallen. 
Das vielleicht letzte bisschen Sonne tanken: heute am Rheinufer.
Also: Ich weiß, dass ichs kann. Jetzt muss ichs Sonntag nur noch machen. Nach dem Schwimmen und Radeln. Bin gespannt.