Montag, 1. September 2014

Brustschwimmen für Beginner

Das Ende der Sommerferien ist Mist, weil die Autobahnen jetzt wieder so elendig voll sind. Das Gute zum Ferienende ist aber auf jeden Fall: Die Wasserball-Sommerpause ist auch vorbei. Hurra! Und weil das letzte Schwimmtraining auch schon wieder eine Woche her war, bin ich diesen Samstag extra schon 45 Minuten früher im Schwimmbad aufgeschlagen. Nachteil: Hallenbad. Oh, wie sehr habe ich dem Freibad und dem Sonnenbad nach dem Bahnenziehen hinterher geweint. Naja, kann man nichts machen.

Direkt vorweg: Ich habe weder Bahnen gezählt noch auf die Uhr geschaut. Keinen blassen Schimmer, wie weit ich geschwommen bin und ob die Zeit für 500 Meter mal so langsam endlich im annehmbaren Bereich liegt (wo ist der überhaupt?). Schätze eher nicht. Aber: Ich habe einen Mannschaftskollegen gebeten, mal einen Blick darauf zu werfen, wie ich schwimme und was ich verbessern kann. Denn theoretisch kann ichs ja, ich habe früher selbst Schwimmunterricht gegeben und Kindern vom Seepferdchen bis zum Junior-Retter alles Mögliche beigebracht. Hilft einem praktisch nur absolut gar nicht, wenn man nicht gegen einen Spiegel schwimmt. Und so ein Hallenbad ist ja keine Reithalle.

Symbolbild.

Der Kollege (danke übrigens, Sven) hat dann natürlich auch gleich einige Sachen festgestellt. Wir reden immer noch vom Brustschwimmen, wie gesagt, Kraulen ist die nächste große Baustelle, die aber nicht mehr in den noch verbleibenden zwei (!!) Wochen behoben wird. Punkt 1: Atmung. Ich atme unregelmäßig aus. Also schon vor jedem Einatmen (besser ist das), aber eben manchmal über und manchmal unter Wasser. Komischerweise fällt es mir beim Kraulen leichter, ins Wasser zu atmen als beim Brustschwimmen. Punkt 2: Arme. Wasser wegschaufeln ergibt ja nur Sinn, wenn die Arme auch so gedreht sind, dass sie sich wie Schaufeln benutzen lassen: Daumen unten, kleiner Finger oben, Handflächen nach außen. Ich habe wohl teilweise mit den Händen horizontal durchs Wasser gewischt, nicht gerade effektiv. Punkt 3: Beinschlag. Manchmal etwas zögerlich und mit einem kleinen Stocken darin. Ich schätze das liegt daran, dass ich die meiste Zeit beim Schwimmen über die Beine nachdenke. Über alles, was ich mal über Stoß- und Schwunggrätsche gehört habe, über die Stellung der Füße, über dieses und jenes. Vielleicht ab jetzt einfach mal machen.

Nachdem ich die drei Dinge gehört hatte, habe ich die nächsten Bahnen gezogen und mich dabei gefühlt, als hätte ich soeben schwimmen gelernt. Wie soll man denn bitte an alles gleichzeitig denken? Arme eindrehen, Beinschlag flüssig, wann hab ich jetzt eigentlich ausgeatmet? Hilfe. Ist doch gar nicht mal so einfach, nach Jahren an automatisierten Bewegungsabläufen etwas zu verändern - und dann dabei direkt an drei Sachen gleichzeitig zu denken. Sofort gemerkt habe ich auf jeden Fall, dass die Schultern mit der neuen Armstellung jetzt mehr zu tun haben. Na prima, ist ja noch unheimlich viel Zeit zu üben und sich daran zu gewöhnen. Nicht.

Äh tja diese Eule war auch schon mal mit im Schwimmbad.

Der Plan ist, diese Woche nochmal abends schwimmen zu gehen und dann kommenden Samstag wieder vorm Wasserballtraining. Das lief übrigens ganz gut - wir sind ja eine Spaß-Mannschaft und machen eher Trainingsspiele als irgendwas anderes. Ich war die meiste Zeit im Tor (nein, normalerweise kann man da nicht stehen), das war ganz gut für den Puls und hat Spaß gemacht.

So, das nächste Mal müssen wir mal über Klamotten reden. Der Triathlon macht mich fertig. Was man sich da alles überlegen muss! Und hat eigentlich schon mal irgendeine Frau Tipps geschrieben? Ich lese ständig nur: "Was man als Anfänger braucht: Badehose, Radhose, Trikot." Witzig!