Freitag, 31. Januar 2014

Läuft.

Es gibt folgende Neuigkeiten: 1. Ich besitze jetzt Hosen. 2. Ich war gestern Abend laufen und es war super.

Aber der Reihe nach. Montag lief ja eher so mittelprächtig, ich würde fast sagen beschissen. Das einzig Gute daran (abgesehen davon, dass ich im Regen überhaupt vor die Tür gegangen bin): Dienstag hörten alle Schmerzen auf. Also gings Dienstagabend wieder zum Spinning und siehe da – Polar war mir auch wieder wohlgesonnen. Keine Ahnung, was da los war. Mittwoch war dann Pause von allem, ich nenne das mal hochoffiziell Regenerationstag. Anstatt irgendwelcher sportlicher Aktivitäten hab ich zwei Pakete aus der Packstation gezogen. Ich hatte nämlich am Sonntag (also direkt nach dem allerersten Lauf am Samstag) nichts Besseres zu tun, als weiter die Strategie zu verfolgen, dass wenn ich nur genug Geld ausgebe, ich die Dinge auch benutzen werde. Außerdem hatte ich ja noch immer keine vernünftige Hose. 

Jetzt habe ich zwei. Die erste ist ziemlich dünn, trotzdem ist der Stoff irgendwie fest und sie sitzt gut. Bisschen zu lang, aber das kennen meine kurzen Beine und ich schon. Bei der zweiten habe ich mich schon beim Lesen der Beschreibung gewundert, was es nicht alles so gibt. An der Vorderseite ist innen lustiges Windstopper-Material verarbeitet, das auch eine Zeltplane sein könnte. Die Rückseite ist kuschelig weich und warm und trocknet angeblich schnell. Verrückt. Ich freue mich darauf, das Teil in einem Monat dem Härtetest an der Nordsee zu unterziehen!

Unter Großstadtbedingungen habe ich gestern Abend schon mal getestet. Die Zeltplane raschelt ein wenig, aber wenn man sich dran gewöhnt hat, ist alles gut. Bei 5°C ist die Hose auf jeden Fall eine ganz gute Wahl. Dieses Mal bin ich in die andere Richtung gelaufen und nicht wie Montag stupide um den Block. Erst mal eine Weile geradeaus und nicht im Kreis. Das Ganze ging ungefähr so: drei Minuten laufen, eine gehen, zwei laufen, eine gehen, zwei laufen, eine gehen, zwei laufen, eine gehen und danach immer nur noch eine laufen und eine gehen. In weniger als zehn Minuten bin ich mit der Methode bis zum Park gekommen – so viel zum Thema 1,5 Kilometer fahre ich lieber mit der Straßenbahn… 

Maps sagt, die Runde war insgesamt 3,4 Kilometer lang. Ich hab etwas mehr als 20 Minuten gebraucht, wobei die ersten 12 echt gut waren. Von Spaß möchte ich noch nicht reden, aber es lief einfach. Das sonst immer auftretende Gefühl, dass Laufen (im Gegensatz zu Gehen) keine natürliche Fortbewegungsart von mir ist, hatte ich am Anfang überhaupt nicht. Ich hatte Bock. Der Rückweg war anstrengend, aber erträglich. Einmal gabs fiese Seitenstiche. Da hatte ich keinen Bock mehr. Muss man durch.

Ich erkläre das alles hier übrigens aus zwei Gründen so genau: Wenn ich das kann, kann das jeder. Wirklich jeder. Und: Ich hoffe, dass ich mir das in ein paar Monaten nochmal durchlese und mich nicht mehr einkriege vor Lachen. Trotzdem kann ich die Möglichkeit noch nicht ausschließen, dass ich mir in 2, 3 oder 4 Wochen überlege, dass mir doch alles zu viel ist, dass das alles niemals klappen wird und dass ich nicht dafür gemacht bin, zu laufen. Dann werde ich auch nochmal nachlesen müssen.

Schnell noch das Fazit zu der fancy Hose mit zwei Seiten: hinten alles warm und trocken. Vorne sammelte sich dafür ein kleiner See ab den Knien abwärts, der mir aber erst beim Ausziehen aufgefallen ist. Direkt in die Waschmaschine damit, mich unter die Dusche gestellt und danach Cocktails trinken. Ich finde: verdient.


Falls ich mal meine Knie suche: Die sind zwischen den gelben Linien. Praktisch.