Mittwoch, 13. Mai 2015

Schwimmen: läuft!

Anfang April habe ich mir noch Kiemen gewünscht, aber so langsam habe ich den Eindruck, es klappt auch mit Schwimmen und Atmen. Irgendwie. Ich habe fleißig versucht, bei den letzten Trainingseinheiten auf die Dinge zu achten, die meine liebe Vereinskameradin Rebecca mir genannt hat: Arme länger machen und weiter vorn eintauchen, Arm unter Wasser ganz durchziehen, nicht ganz so steif im Wasser liegen, sondern mehr Rotation in der Längsache, Füße etwas mehr eindrehen. Natürlich geht das nie alles gleichzeitig und ich bin sicher, ich tauche immernoch an der gleichen Stelle ein. Aber ich habe es auf dem Schirm und ich werde bei der nächsten Gelegenheit nochmal jemanden draufschauen lassen.
Das größte Problem ist ja ein anderes: die Kondition. Oder ihr Nicht-Vorhandensein. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal wieder ins Schwimmbecken gestiegen bin, war ja nicht mehr als eine Bahn - also 25 m - Kraul drin. Und auch seit ich wieder regelmäßig schwimme, hat sich das nicht sonderlich gesteigert. Eine Bahn Brust und eine Kraul abwechselnd, ok. Zwei Bahnen Kraul, eine Brust ging irgendwann auch. Aber so richtig zielführend war das alles nicht. Deshalb habe ich - natürlich! - noch ein bisschen gegoogelt und folgenden Plan ausgeheckt:

4x50 m Kraul mit jeweils 15 sec Pause. Danach 30 sec, dann von vorn. Meint: 50 m kraulen, 15 sec Pause - das ganze 4x hintereinander und nach dem letzten Mal 30 sec Pause. Und nochmal. In der Anleitung stand: Wenn die Pausenzeit nicht ausreicht, um danach die gleiche Distanz nochmal schwimmen zu können, ist man zu schnell. Ich habe gemerkt: ich bin zwar unheimlich langsam, aber scheinbar trotzdem zu schnell. Also noch langsamer schwimmen. Unfassbar, wie kurz 15 Sekunden sein können! Mit der noch langsameren Variante habe ich beim ersten Mal 2x4x50 m + 2x50 m geschafft = 500 m.
Tut nichts zur Sache, aber: Ich bin übrigens ein großer Fan vom Rettungsschwimmen, weil einige Prüfungen verlangen, dass man im Schlafanzug erscheint. Ich bin im Moment dabei, meinen Rettungsschwimmer Silber zu wiederholen.
Beim nächsten Mal waren es dann 3x4x50 m, dann 4x4x50 m. Ich habe die Pausenzeiten auf 10 sec verkürzt und nur die 30 sec nach 4x50 m beibehalten. Das hat wirklich wunderbar geklappt - ich bin nur noch gekrault, habe kein Brustschwimmen zum Erholen mehr gebraucht, sondern stand halt nur zwischendurch mal ein paar Sekunden am Rand und kam trotzdem irgendwie auf meine Distanzen. Der Plan schlägt dann vor, die Strecke zu verlängern. Und so habe ich vor dem letzten Training überlegt, ob ich es mit 3 Bahnen, also 75 m versuchen soll. Oder gleich 4. Und dann kam mir im Auto auf dem Weg zum Schwimmbad der Gedanke, was eigentlich der Quatsch mit den Pausen soll, ich schwimme jetzt einfach mal so lange, wie es geht.
Den Kollegen hier kann man schon mal abschleppen.
Das war Dienstag. Und ich bin geschwommen. Ganz ohne Pausen. Ziemlich langsam, inzwischen übrigens mit einer 3er-Atmung und mit bemüht lang gestreckten Armen/Schultern und etwas mehr Rotation. Und zwar 500 m. Yeah! Drei Wochen vor dem Volkstriathlon in Gladbeck bin ich jetzt zumindest die Strecke schon mal ohne Pausen durchgeschwommen. Natürlich langsamer, als wenn ich Brustschwimmen würde, aber nicht allzu viel. Damit ich es nicht ganz verlerne, habe ich jedenfalls noch recht zügige 200 m Brust drangehängt.

Die 500 m Kraul fühlten sich ein bisschen so an wie die ersten 5 Kilometer, die ich am Stück gelaufen bin - beim ersten Mal beim Lauftreff, ich kann mich noch ganz gut erinnern. Hoffentlich geht das mit der Schwimmerei so weiter. Naja, es bleiben ja noch drei Wochen Zeit, daran zu feilen - und ganz zur Not kann ich immer noch alles umschmeißen und doch noch Brustschwimmen. Hat in Ratingen schließlich auch mit viel weniger Training geklappt!