Samstag, 5. Juli 2014
Warum ich seit drei Wochen nicht gelaufen bin und ich mich so gut fühle wie nie
Mein neuer Trainingsplan. Hat nicht viel mit Laufen zu tun. Ich hasse ihn trotzdem. Mehr dazu unten. |
Links Feuerwerk bei Casper, oben rechts die Fahrradgarderobe in der Abendsonne, unten rechts: Crew-Bändchen sind hässlich und aus Papier, aber dafür pink. |
Dann die dämliche Idee: Wenn das Krafttraining zu einfach ist, wie wärs mit einem neuen Trainingsplan? Also Termin gemacht, Freitagabend. Kein gut besuchter Abend im Studio, wunderbar. Wieder erst zum Spinning – dann zur Folter. Witzig auch irgendwie, dass allein die eine Stunde Spinning bei den letzten Sommerspielen für mich schon Folter genug war – so sehr, dass ich danach niemals auf die Idee gekommen wäre, noch etwas anderes zu tun, als unter die Dusche zu kriechen.
Freitagabend scheint also ein hervorragender Tag für neue Trainingspläne zu sein – jedenfalls hatten gleich zwei Trainer Zeit für mich (oder einfach nichts Besseres zu tun) und haben sich deshalb gemeinsam Folterübungen für mich ausgedacht. Schönen Gruß an Cathrin und Chris an dieser Stelle.
Kurz zusammengefasst: Es war hart. Ich hab viel gejammert.
Es ging irgendwann zu Ende. Ich bin mit zitternden Armen und Beinen nach Hause
gewankt, keiner weiß, wie ich es vier Etagen nach oben geschafft habe. Samstag
war ich bewegungsunfähig, Sonntag ein Zombie. Muskelkater aus der Hölle.
Schmerzen von der Kniekehle bis zum Hintern, die normales Laufen völlig
unmöglich gemacht haben. Kindergeburtstag allerdings gegen das, was im Trizeps
los war. Dips sind Mist. Samstag war es schon zu anstrengend, den Fön zu
halten. Sonntag war gar nicht mehr daran zu denken, die linke Hand in die Nähe
des Kopfes zu bringen – super zum Haare waschen oder Zopf binden. Für den
Zombie-Look sind schlaff herunterhängende Arme allerdings wirklich toll.
Das war wirklich schlimm. Aber kein Grund, Samstagnachmittag
nicht eine Stunde auf dem Crosser rumzuhampeln. Ja, in Level 1 – aber hey, eine
Stunde! Die Schmerzen haben dabei sogar nachgelassen – es war wirklich
auszuhalten. Allerdings nur so lange ich in Bewegung war. Ungünstig, dass man
irgendwann mal von dem Ding runter muss.
Crosstrainer-Actionfoto |
Noch viel ungünstiger, was Sonntag auf
dem Programm stand: eine Stunde Cardio im Studio (an Kraftübungen war ja nicht
im Ansatz zu denken), eine Stunde Spinning, danach: Bonusaufgabe. Fun Fact 1:
Beim Spinning taten die Arme viel viel mehr weh als die Beine. Muss man auch
erst mal schaffen. Im Prinzip hätte der Tag an dieser Stelle wegen mir gut auf
der Couch weitergehen können. Dann also die Bonusaufgabe: 3 Punkte für eine
Stunde Zirkeltraining. 16 Stationen, 45 Sekunden Belastung, 20 Sekunden Pause.
Alles Kraftübungen: von sämtlichen Späßen mit Kurz- und Langhanteln über
Liegestütz bis zu Sprüngen auf Kästen und wieder runter – volles Programm.
Als die einzelnen Stationen vorgestellt wurden, wollte ich
weinen oder schreiend im Kreis laufen oder beides. Beim Aufwärmen (als ob das
nötig gewesen wäre!) habe ich die Arme nicht waagerecht auf Schulterhöhe bekommen.
Und dann habe ich irgendwie diese zwei Runden durch den Zirkel überlebt. Fun
Fact 2: Am Montag wurde die ganze Misere besser. Und zwar stündlich, so dass
man fast zugucken konnte. Magic.
So. Dienstag war ich wieder beim Spinning und hab
anschließend zum ersten Mal allein meinen neuen Trainingsplan durchgezogen. Bis
auf die Ausfallschritte, bei denen direkt nach dem Radeln die Oberschenkel doch noch übel gezogen haben, konnte ich alle Übungen machen. Und habe sogar viel
mehr Wiederholungen beim Bauch geschafft als beim ersten kläglichen Versuch am
Freitag. Das Beste an der ganzen Geschichte: der Muskelkater am Mittwoch verdient
den Namen eigentlich kaum, das war mehr so ein wohliges Ziehen. Donnerstagabend gings weiter, heute auch. Läuft.
Das Schlechte bei der ganzen Sache: Keine Zeit mehr, auch
noch zu laufen. Also – ich hätte am Wochenende schon Zeit gehabt – aber da war
ja schon jeder Gang zum Kühlschrank oder zum Klo oder wo man sonst zwangsläufig
eben mal so hin muss eine Qual. Aber: Mir gehts super. Das schlechte Gewissen
hält sich in Grenzen. Vielleicht bringt das Crossen ja ausdauermäßig ein
bisschen was, vielleicht trau ich mich demnächst auch mal aufs Laufband. Im
Moment bin ich bei der Punkte-Sache zu ehrgeizig, als dass ich draußen laufen
würde. Stand Dienstag: Teamwertung Platz 3, Einzelwertung Platz 4. Männchen und
Weibchen gemischt, 20 Teams = 40 Leute. Ha! Das muss aber erst mal gehalten
werden – echt schwierig, wenn ständig Deutschlandspiele sind, der Teampartner seit heute für 3 Wochen im Urlaub ist und man selbst nächste Woche auch 5
Tage weg ist. Und wenn man gegen Studenten und Abiturienten antritt, die
einfach mal genug Zeit haben, um jeden Tag 2 Punkte zu holen. Ich muss auch
noch arbeiten! Aber: Ich gebe mein Bestes. Und es macht Spaß. Meistens.