Sonntag, 7. September 2014

Freibadwetter

27° und Sonnenschein. Schön wärs, genau das Wetter war auch für Donnerstag angesagt. Abends waren es dann knapp über 20° mit ziemlich vielen Wolken. Freibadwetter! Haha. Natürlich war ich trotzdem dort, obwohl es erst mal gar nicht so einfach war, das richtige Bad zu finden. Ich wollte endlich mal auf 50-Meter-Bahnen trainieren - naja, eigentlich wollte ich nicht, aber habe inzwischen eingesehen, dass es sein muss. Das Schwimmbad, in dem das Rennen stattfindet, hat nur bis 20 Uhr auf. Ich arbeite bis 18 Uhr und müsste dann je nach Verkehr mindestens eine Stunde dort hin fahren - nicht gut. Also nach einem Bad in der Nähe der Arbeit gesucht - erfolglos. In Köln gibt es ein einziges Freibad mit langen Bahnen. Das hat im September allerdings bereits geschlossen. Ein Hallenbad gibts noch, das ist allerdings Leistungszentrum und damit nicht öffentlich. In Düsseldorf gibt es mit 50-Meter-Bahnen (noch) kein Hallenbad, aber zwei Freibäder - eines davon hatte bereits zu, aber da andere war tatsächlich noch geöffnet. Und zwar noch genau bis Sonntag. Glück gehabt!
Strandbad Lörick bei schönstem Badewetter.
Ich war nicht alleine, sondern hatte die lustige Cathrin als Begleitung dabei. Lustig deshalb, weil sie sich noch später als ich angemeldet hat - nämlich erst letzte Woche. Allerdings ist sie auch ungefähr drei mal so fit wie ich und davon daher: wird schon! Wir waren also im Freibad, obwohl das Wetter eher zu Tee und Wolldecken auf dem Sofa eingeladen hätte.

Zum Schwimmen gibts nicht viel zu berichten, daher die Kurzfassung:
1. Lange Bahnen sind lang.
2. Ich habe 14 Minuten für 500 Meter gebraucht. 14! Das zieht sich echt ordentlich.
3. Seit ich an "Daumen unten, kleiner Finger oben und Wasser wegschaufeln" denke, tut mir dabei die rechte Schulter weh. War auszuhalten, aber nervt.
4. Auf den paar gemütlichen Bahnen danach habe ich Krämpfe in beiden Händen bekommen, die waren nicht auszuhalten. Bin mit Fäusten geschwommen. Super effektiv.
5. Kaltes Wasser ist kalt.
6. Das war ein sehr kurzer Besuch im Freibad. Brrrrrr!

Also insgesamt: Schwimmen ist sehr langsam, aber werde ich schon schaffen. Ums Radeln mache ich mir auch nicht allzu viele Sorgen. Bleiben zwei Unbekannte: das Laufen und mein Kopf. Über den Kopf werde ich mir kommende Woche noch genug Gedanken machen können. Laufen war ich Freitagabend. Und zwar mit zwei Neuerungen: 1. meine Schwester, 2. der Anzug. Ja, ich habe endlich einen Einteiler gefunden, die ganze Odyssee schreibe ich bei Gelegenheit mal auf... Fürs erste mal damit draußen rumlaufen war es mir auf jeden Fall lieber, ein Shirt drüber zu ziehen.
Ungewohnter Anblick für mich: Laufhose, die überm Knie endet. Zum Glück schau ich mir selbst nicht beim Laufen zu. Das können andere übernehmen.
Die Runde war Mist. Freitag war plötzlich das Sommerwetter da, dass beim Schwimmen am Tag vorher schön gewesen wäre... 25° und Sonne war ich gar nicht mehr gewöhnt. Dazu dann blöderweise obenrum die zwei Schichten, die ich ja selbst so wollte. Dumm gelaufen. Dazu kam, dass wir viel zu schnell unterwegs waren: meiner Schwester wars zu langsam, mir zu schnell, mein richtiges Tempo habe ich irgendwie nicht gefunden. Nach nem Kilometer hatte ich schon keine Lust mehr, und zwar nicht nur ein bisschen kein Bock, sondern absolut keine Lust noch einen Fuß vor den anderen zu setzen. Verschnaufen, gehen, irgendwas anderes tun als laufen. War nix. Weiterlaufen.

Wir haben die Runde ziemlich abgekürzt, am Ende waren es nicht ganz 4 Kilometer, Pace 6:15. Der erste Kilometer sogar unter 6 Minuten. Zur Erinnerung: ich laufe normalerweise so 7, manchmal 6:40. Aber: Auch wenn ich mir von Anfang an nichts Schöneres als Gehen vorstellen konnte, hab ich irgendwie die Zähne zusammengebissen und bin gelaufen. Bis zum Ende. Hätte ich alleine nicht gemacht - danke Kaja, dass du mitgekommen bist, obwohl das für dich eher ein Spaziergang war.

Das Laufen ist also die einzige Disziplin, die mir Sorgen bereitet. Ziemliche sogar. Ja, ich habe das Lauftraining wirklich schleifen lassen. Es macht aber auch einfach keinen Spaß! Beim Rad ist das ganz anders: Ich habe von Anfang an die Geschwindigkeit gemocht, die Wechsel zwischen "die Seele aus dem Leib treten" und den Berg runter rollen lassen... Beim Laufen gibts keine Pausen, das ist einfach immer anstrengend. Ich würde nicht sagen, dass mir Berge inzwischen auf dem Rad Spaß machen, aber es ist irgendwie gut, sich anzustrengen und mit brennenden Beinen oben anzukommen. Beim Laufen brennen die Beine, die Lunge und der Kopf denkt die ganze Zeit: "Lass das sein, ich hasse die Scheiße." Beste Voraussetzungen für nächste Woche, was?