Dienstag, 3. November 2015

5 Tage bis zum Halbmarathon - wie läufts denn so?

 

Wer nur den Blog liest und in den letzten Wochen nicht auf Instagram oder der noch halbwegs neuen Facebook-Seite vorbeigeschaut hat, den habe ich ein bisschen vernachlässigt. Entschuldigung. Ich wollte eigentlich schon längst berichtet haben, wie es denn so läuft mit dem Laufen. Nach dem Triathlon im September war die Luft ja erst mal komplett raus. Ich hatte den Plan schon fast verflucht, unbedingt dieses Jahr noch meinen ersten Halbmarathon laufen zu wollen, als dann plötzlich Anfang Oktober der Seelauf in Essen anstand. 14,2 km direkt am Baldeneysee - und die liefen erstaunlich gut, nachdem das Training vorher einfach mal gar nix war.



 
Eine Woche nach dem Seelauf habe ich mich zum ersten Mal an 15 km rangetraut. War vielleicht nicht ganz so schlau, am Tag vorher seit Ewigkeiten mal wieder zu radeln - und dann gleich 60 km. Die Beine waren schwer, ziemlich schwer. 10 km waren auszuhalten und danach musste ich immer wieder kurze Gehpausen einlegen. Schwere Beine und zur Abwechslung mal ein komisches Gefühl in Hüfte und Knie. Prima.


Die kurzen Läufe unter der Woche klappten so weit gut, ich war trotz Dunkelheit, Regen und Kälte (ja, alles auf einmal!) im Park, ich hab Teile der Halbmarathon-Strecke am See angetestet, ich war im Wald und auf der Brückenrunde. Und ich hatte mir die 15 km ein zweites Mal vorgenommen, exakt zwei Wochen vor dem Martinslauf als letzten langen Lauf. Dieses Mal gabs ab km 12 Probleme, wieder kleine Pausen und insgesamt 1:47 Std. Bewegung. Das ist so viel wie noch nie. Es lief beide Male nicht optimal. Und dennoch muss es reichen.


Wenn mir Leute berichten, dass sie schon im Training für ihren ersten Halbmarathon die Distanz mehrfach erreicht haben, muss ich manchmal kurz die Gedankensuppe sortieren und mich daran erinnern, dass das nie mein Plan war. Natürlich habe ich wieder keinen strengen Trainingsplan, aber ich habe mir einige angeschaut und beschlossen, dass meine längsten Läufe vorher nicht mehr als 15-16 km lang sein werden. Immer wenn ich ins Zweifeln komme, ob ich diese Geschichte mit den 21 km schaffen kann, dann rufe ich mir die Triathlon-Kurzdistanz ins Gedächtnis. Da war ich 3 fucking Stunden und 16 Minuten unterwegs. Ja klar, in der Zeit habe ich auch ein bisschen geplanscht und eine kleine Radtour gemacht, am Ende noch eine Wanderung angehängt, immer wieder unterbrochen von kleinen Laufabschnitten. Natürlich ist das was anderes als nur laufen, aber ich habe immerhin schon eine viel längere Belastung ausgehalten als die 2:20-2:30 Std., die ich für den kommenden Sonntag anpeile. Ich bin auch einen 5-Stunden-Spinning-Marathon gefahren. Ja, mit Pipipausen. Aber 5 Stunden! Da kann ich ja wohl mal schnell 2 1/2 laufen.



Mein letzter Lauf war am Sonntagvormittag, 8 km durch den herbstlichen Wald. Ich wollte bewusst langsam und eine kurze Strecke laufen. Und dann liefs auf einmal. Vor lauter blauem Himmel, bunten Blättern und Sonnenschein konnte ich mich gar nicht sattsehen. Also hier mal angehalten, Foto gemacht, dort mal angehalten... Und dann habe ich tatsächlich überlegt, ob ich die Runde nicht noch durch den Wald verlängern könnte, einfach weil es so schön war. Die Vernunft hat gesiegt. Seit diesem Lauf habe ich richtig Bock auf den Halbmarathon. Ich weiß, es wird aller Wahrscheinlichkeit nach kein Zuckerschlecken und alles, was ab km 15 passiert, ist eine einzige Wundertüte. Aber ich freu mich drauf und bin gespannt, was drin ist und wie ich damit umgehen werde. Nur diese herannahende Erkältung, die könnte sich jetzt mal verziehen.