Mittwoch, 14. Januar 2015

Regenrennen

Jaja, ich weiß. Ich schreibe nur noch vom Laufen. Dabei macht mir das doch gar keinen Spaß. Aber beim Schwimmen war Winterpause, Gabi macht auch Ferien, mit Spinning habe ich gerade erst wieder angefangen und im Dezember wegen akuter Unlust ausgesetzt. Mein Krafttraining läuft, ich bin im Moment 2x die Woche im Studio und mache fleißig meine Übungen für Arme, Arme, Arme, etwas Beine, Bauch und Rücken. Und weil es so schön ist, nehme ich die Balance-Übungen vom Laufkurs noch dazu und bin jetzt wahrscheinlich der einzige Streber, der die immer turnt.
Der Hahn im Korb. Lauftreff letzten Samstag, mehr dazu unten. Ich wollte bloß nicht schon wieder Schuhe als Teaserbild.
Also, laufen. Das letzte mal so richtig war ich bei dieser Schlammschlacht zwischen den Feiertagen. Und weil die Schuhe danach drei Tage zum Trocknen gebraucht haben, hatte ich die hervorragende Idee, dass ein zweites Paar Laufschuhe her muss. Außerdem geht der Trend ja sowieso mindestens zum Zweitschuh, wie mir ausnahmslos jeder Läufer versichert hat, den ich gefragt habe. Auch jeder, den ich nicht gefragt habe. Eigentlich wollte ich "nur mal gucken" und dann bin ich mit diesem Paar Nikes nach Hause marschiert:
Nike Structure 17, ich darf sie probelaufen und umtauschen, wenn sie doof sind.
76 statt 120 € halte ich für einen guten Preis. Beim Anprobieren gab es zwar nicht dieses wie-auf-Wolken-Gefühl wie beim ersten Schuhkauf. Eine Laufanalyse habe ich auch dieses mal nicht gemacht, aber dafür mit dem Verkäufer hin und her diskutiert. Er konnte schon an meinem Stand sehen, dass mein Fuß nach innen kippt und hat somit einen gestützten Schuh empfohlen, auch weil ich mit dem Ravenna ja prima klar komme. Jetzt habe ich also einen Zweitschuh und damit Abwechslung. Yeah!

Knapp zwei Wochen nach der Schlammschlacht stand der erste Donnerstags-Lauftreff des Jahres an, ich nenne ihn jetzt nur noch den netten Lauftreff. Samstags ist der böse. Der nette Lauftreff führte uns also bei Nieselregen durch den Kölner Abend, 5 Kilometer in 35 Minuten. Kam mir anstrengend und lang vor, an den neuen Schuhen lag das aber nicht. Eher so an "Keine Lust!" und "Och nö, wirklich jetzt?". Kann man nichts machen. Geht vorbei.

Dann also der böse Lauftreff am letzten Samstag. Morgens: Regen. Mittags: Regen. Nachmittags: Kein Regen. Also frohen Mutes hin da. Mit 13° wars es für Januar ziemlich schön warm, deshalb hab ich einmal alles richtig gemacht und nicht zu viel angezogen:
Januar: Kurze-Hosen-Alarm.
15 Uhr gings los, dieses Mal sogar mit vorheriger Absprache, was es für eine Runde wird. Ich war mit "Keine Berge bitte!" wohl recht überzeugend und so war die Strecke flach. Schön. Nass wars auch:
Da hinten fließt ein Bach quer über den Weg. Kein Scherz.
Das Wasser kam dann nicht nur von unten, sondern auch noch von oben. Hörte aber auch wieder auf. Die Runde war recht fluffig, ausgemacht waren zu Beginn 8,5 Kilometer - was die 500 Meter mehr oder weniger im Gegensatz zur 9er-Runde für einen Unterschied machen sollten, war mir zwar unklar, aber nun gut. Irgendwie war es doch ein Unterschied, die Pace schwankte immer zwischen 6 und 7 Minuten und am Ende standen tatsächlich genau 8,5 Kilometer in 58 Minuten auf der Uhr. Und jetzt das Verrückte: irgendwie wars gar nicht so schlimm. Ich musste nicht so beißen wie beim letzten Mal. Lief irgendwie. Neben meinem Dad und mir waren noch 7 (!) Frauen dabei, die Gesprächsthemen reichten vom neuen Til-Schweiger-Film bis zum letzten Udo-Jürgens-Konzert. Normalerweise regt mich sowas auf, aber dieses Mal habe ich es geschafft, den Kopf auszuschalten und die Hühner schnattern zu lassen.
Ich mag diese endlosen Wege nicht. Und den Nieselregen auch nicht.
Nachdem wir schon nassgeregnet und wieder halb getrocknet waren, gabs kurz vor Ende nochmal einen richtigen Wolkenbruch. So einen, bei dem man von der einen auf die andere Sekunde komplett durchnässt ist: von den Socken bis zur Unterwäsche - einfach alles. Ich fands toll. Wenn schon jeder Quadratzentimeter Haut und Kleidung komplett pitschepatschenass ist, ist alles egal. Ich bin in Pfützen gesprungen und bin die letzten Meter zum Parkplatz nochmal richtig gerannt - wie schön das war! Unschön wurde es erst als mir einfiel, dass ich zu Fuß nicht bis nach Hause komme. Dass ich ins Auto steigen muss, obwohl ich aussehe wie gerade frisch aus dem See gezogen. Aber was solls, eingewickelt in Decken und Handtücher bin ich warm und der Autositz einigermaßen trocken geblieben. Die heiße Dusche danach war fast nochmal so schön wie durch den Regen zu rennen. Tja, vielleicht kann ich das Laufen ja am kommenden Donnerstag wieder hassen.