Freitag, 19. Juni 2015
Club der Töchter
Ich war bei einem Lauftreff. Nur für Frauen. Während einige, die mich kennen, sich jetzt verwundert die Augen reiben, kann ich nur sagen: ja, wirklich! Und es ist lustig! Das Ganze fing mit einem Bild auf Instagram an, das jemand mit #clubdertöchter markiert hatte. Club der Töchter? Klang für mich ziemlich elitär nach Tussis, die halt Töchter sind. Und vielleicht ein bisschen joggen. Auf keinen Fall laufen. Auf jeden Fall würden sie an Ampeln auf und ab springen. Tausend Klischees in meinem Kopf, aber ich hab dann doch mal nachgefragt: Es ist ein Lauftreff für Frauen, von Nike und es gibt ihn in vielen Städten. Und zufällig wusste die Frankfurterin auch gleich den Namen der Kölnerin, die das Ganze hier organisiert - und schon bin ich in der entsprechenden Facebook-Gruppe gelandet.

Das nächste Mal war dagegen fast schon Kindergeburststag: kein Berg, kein Sprint, dazu mein angeschlagenes Knie aus dem Rad-Urlaub und daher für mich auch keine Burpees etc. Easy. Dazu eine Truppe Mädels und lauter Tierbabys mitten in Köln: Schwäne, Ziegen, Enten, Hunde. Eine Kombination, die für viel Gekreische und viele kleine Pausen sorgt, bei denen man anhalten und quietschen muss ("Ooooooh wie süüüß....").

Bei meinem dritten Date mit dem Club der Töchter hatten wir Besuch von Vicky, die mit einem Bus voller Schuhe von Nike durch die Gegend fährt. Nach meinen schlechten Erfahrungen Anfang des Jahres mit dem Nike Structure 17 (den ich ich umtauschen musste und mir anschließend das Nachfolgermodell meiner geliebten Brooks Ravennas gekauft habe) wollte ich keine Schuhe testen. Trotzdem finde ich das Angebot prima: Neutralschuhe, welche mit Stütze, Trailschuhe, Barfußschuhe - der Bus gibt alles her. Aber ob es so sinnvoll ist, starke Überpronierer in den Barfußschuhen Nike Free 3.0 Flyknit herumlaufen zu lassen, ist fraglich. Schick aussehen tut er ja, ich bin zumindest auch in die Optik verliebt!







Zur Belohnung nach dem Lauf und zum Ende der Trainer Runs haben sich Maggie, die Kölner Organisatorin, und Linus, der Trainer, etwas für uns einfallen lassen: selbstgebackene Muffins, Obst und eine Erfrischung von Vita Coco. Ich mag eigentlich kein Kokoswasser, aber das schmeckt!
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Spitzenmäßiges Buffet. Danke! |
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Ja, das schmeckt wirklich, auch wenn man es mir nicht ansieht! |
Wer Lust hat, in Köln mal dabei zu sein, kann ja mal bei Facebook reinschauen. Der Club der Töchter hat natürlich auch eine eigene Seite. Danke an Maggie für die Organisation und für die meisten der Fotos, die ihr oben seht. Allen, die am Samstag in Berlin starten, wünsche ich viel Erfolg und ein tolles Rennen! Es bleibt nur zu sagen:

Dienstag, 16. Juni 2015
Brooks Run Happy Tour Düsseldorf 2015
Könnt ihr euch noch an meinen allerersten Laufschuhkauf erinnern? Das war im Januar 2014 und ich nahm die ersten Schuhe, die ich anprobiert hatte, weil meine Füße gesagt haben: Die sind es! Diese und keine anderen! Auf dem lila Alptraum, den ich mittlerweile farblich sogar eher dezent finde, steht Brooks. Vorher noch nie gehört, aber inzwischen habe ich die Marke liebgewonnen. Die Füße haben sich die richtigen Schuhe ausgesucht - und mittlerweile auch das Nachfolgermodell. Und weil es nun mal die ersten Laufschuhe sind, ist das Ganze etwas emotional aufgeladen. Weil mein Fahrschulauto ein Peugeot war, werde ich die Marke auch immer sympathisch finden. Ist einfach so. In meinen Brooks Ravenna 4 habe ich nicht Auto fahren, sondern laufen gelernt.![]() |
Die Run Happy Tour ist eine spitzenmäßige Gelegenheit, um Instagram-Bekanntschaften mal im echten Leben zu treffen. Links @booksandk und rechts @laufmaedchen. Es war toll mit euch! |
Los gehts auch in Düsseldorf mit gratis T-Shirts. Als mir klar wird, dass es die tatsächlich nur in groß und sehr groß gibt, ist es schon zu spät. Ich bin zu schlecht im Drängeln, aber das ist auch nicht so schlimm: bei der Größe müsste ich noch etwas drunter ziehen und wenn es warm genug ist für Träger-Tops, dann brauche ich nicht zwei Lagen. Wäre ein nettes Andenken gewesen, würde aber vermutlich im Schrank verstauben, von daher: macht nichts!


Auf der Rheinpromenade spielt eine Gruppe älterer Herren Boule. Sie werden überrannt und staunen nicht schlecht. Ob da hinterher noch alle Kugeln am gleichen Platz liegen? Die Run Happy Tour fühlt sich an wie die Rollnacht, allerdings mit Laufen statt Skaten und ein bisschen outlaw-mäßiger, weil für uns nämlich keine Straßen gesperrt sind - das erledigen wir schon selber. Irgendwie. Rote Ampeln? Straßenbahn im Weg? Kein Problem! Wir laufen hier doch nur!

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Das Nachher-Foto: Run Happy oder was? Im Hintergrund rechts fachsimpeln übrigens @thorstenfirlus und @silentdan. Twitter-Prominenz-Auflauf! |
Freitag, 5. Juni 2015
Raceday No. 5 - ELE Triathlon Gladbeck 2015
Da ist er also: Triathlon-Tag in Gladbeck. Der erste Triathlon in diesem Jahr und mein zweiter überhaupt. Ich war die letzten Tage nicht übermäßig nervös, hatte auch viel anderes im Kopf und habe daher nicht viele Gedanken daran verschwendet, dass irgendetwas nicht klappen könnte. Die einzige Unsicherheit ist das Schwimmen: Ich bin auf der langen Bahn noch keine 500m Kraul am Stück geschwommen. Radfahren wird schon klappen, die Runde soll recht einfach sein. Und gelaufen bin ich wirklich mehr als genug und sehr viel weiter als noch beim letzten mal - die 5 Kilometer sollten das geringste Problem sein. So kann man sich täuschen!Zum Frühstück möchte ich mein mittlerweile übliches Raceday-Frühstück: Toast mit Marmelade. Blöderweise ist letztere aufgebraucht, also packe ich meine Tasche, schiebe mir drei Gummibärchen in den Mund und fahre zu meinen Eltern, in der Hoffnung, dass die Marmeladenvorräte dort noch nicht geplündert sind. Das ist der Fall und so gesellen sich zu den Gummibärchen noch zwei Scheiben Vollkorntoast mit Kirschmarmelade und ein Glas Orangensaft. Wir laden Gabi ein und auf gehts nach Gladbeck.
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Kurz vor dem Start kann ich noch lachen. |

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Gabi wartet brav auf ihren Einsatz. |
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Eigentlich find ich Nagellack ja blöd, aber er passt so schön zum Farbkonzept. |

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Überholvorgang. Was mein linker Arm da treibt, ist fragwürdig. |
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Hatte ich letztens behauptet, ich würde jetzt einen längeren Arm machen und weiter vorne eintauchen? Ich nehme alles zurück. |


Als ich das erste Mal auf die Uhr schaue, zeigt sie 13:09 an, ich kann mich aber später leider nicht mehr erinnern, wo ich zu dem Zeitpunkt war. Die Ergebnisliste sagt, meine Schwimmzeit ist 12:58 min, allerdings zählt da auch ein Teil des Wechsels zu, weil die Matte zur Zeitnahme schon im Stadion liegt. Nach dem Schwimmen bin ich auf Platz 65.




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Direkt neben der Bundesstraße: Schön ist anders, fährt sich aber gut! |
Runde drei und vier gehen vorbei und ich schiele langsam mal auf die Uhr - was muss ich laufen, um unter der 1:44 Std. von der ersten Volksdistanz in Ratingen zu bleiben? Ist vielleicht sogar eine 1:30 drin? Für die 22 km auf dem Rad und die Wechsel brauche ich 52:50 min und bin damit auf Platz 60 gerutscht. Wäre das die reine Radzeit, läge der Schnitt bei knapp 25 km/h - dadurch, dass die Wechsel dabei sind, müsste es etwas mehr sein - kam mir gar nicht so vor!

Als ich auf der Laufstrecke das erste mal auf die Uhr schaue, sagt die irgendwas mit 1:05 Std. Die Zeit vom letzten Mal sollte sich locker toppen lassen, die 1:30 schlage ich mir aus dem Kopf. Dann heißt das neue und großzügig gesteckte Ziel eben 1:40.


Ich merke, dass die Runde gleich zu Ende ist. Es geht zurück ins Stadion zum Wendepunkt und auf die zweite Runde. Ich will auf gar keinen Fall im Stadion gehen. Da sind Menschen. Gut, dass im Wald keine Zuschauer sind. Als ich realisiere, dass Runde eins tatsächlich gleich geschafft ist, kommt der Optimismus zurück: die zweite schaffe ich jetzt ja wohl auch noch! Also ins Stadion rein, aus dem Stadion aus - und dann kommt im Wäldchen ein kleiner, aber in dem Moment echt doofer Anstieg. Ich gehe ihn hoch. Verdammt! Und dann dreht der Kopf durch: Wie willst du eigentlich im September eine Kurzdistanz schaffen? Da musst du 10 Kilometer laufen! 10! 4 Runden sind das! Du schaffst ja jetzt nicht einmal 5 Kilometer am Stück! Also ist auch Runde zwei eine Mischung aus gehen und laufen. Wieso habe ich eben an der Getränkestation eigentlich nichts genommen? Oder so einen nassen Schwamm?
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Auf dem Weg in die zweite Runde: eine Mischung aus lächeln fürs Foto und Zähne zusammenbeißen. |

Vielleicht waren nur zwei Koppeltrainings doch etwas blauäugig. Auf dem Rad wäre vielleicht auch ein Tick mehr drin gewesen. Mächtig stolz bin ich nur aufs Schwimmen: 500 m komplett gekrault. Auf der langen Bahn, im Wettkampf und dieses Mal nicht als letzte auf der Bahn. Vor 9 Monaten waren 25 m Kraul das Maximum. Das freut mich wirklich sehr, dass das Training so erfolgreich war. Wenn ich weiter dran bleibe und noch an der Technik feile (die Bilder sind teilweise gruselig, ich brauche jetzt wirklich mal ein Video!), lässt sich da bestimmt auch noch etwas drehen.
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Angekommen! Gebt mir Wasser und lasst mich hier mal eben sitzen. |
Als ich gestern Abend die Ergebnisse gesehen habe, habe ich mich bei der Laufzeit erschrocken. 30:33 min. Macht eine Pace von 6:06 min/km. So schnell war ich noch nie unterwegs. Entweder ist die Strecke nicht wirklich 5 km lang oder meine Wahrnehmung ist so verzerrt, dass die Gehpausen viel kürzer waren als gefühlt. Oder ich bin dazwischen nicht gelaufen, sondern gerannt. Ich weiß es nicht.
Danke an meine Eltern, die sich nicht nur als Fahrer, Gepäckträger und Fotografen bewährt haben. Danke fürs Dabei-Sein! Papa, wann startet dein Schwimmtraining?
Glückwunsch zum ersten Triathlon-Finish an Svenja, meine Laufkurs-Kumpanin. Als du mir auf der Laufstrecke "Ich sterbe!" zugerufen hast, sahst du noch ziemlich gut aus und bist spitzenmäßig gelaufen! Gratulation!
Die offizielle Gesamtzeit ist übrigens 1:36:23. Macht Platz 65 von 89. Da hätte ich eigentlich auch gleich nach dem Schwimmen aufhören können! Jetzt werde ich erst mal die Füße hochlegen.
Dienstag, 2. Juni 2015
Wieso 500m drinnen nicht gleich 500m draußen sind
Vor drei Wochen bin ich die 500 Meter am Stück einfach mal so am Stück geschwommen. Ohne Pausen. Seitdem ist das das Minimalziel für jedes Training. Dann bin ich auf die Idee gekommen, das Ganze mal auf der 50m-Bahn auszuprobieren - muss ich schließlich in Gladbeck auch schaffen. Das einzige Freibad, das Mitte Mai in Düsseldorf schon geöffnet hatte, ist das Rheinbad. Also 10er-Karte kaufen und ab dafür!![]() |
Der Sonnenschein trügt: Kalt ist für dieses Wasser gar kein Ausdruck. Deshalb schwimmen hier gerade auch so viele Menschen. |
Nur mal eben 10 Bahnen kraulen funktioniert also nicht. Nach 100 Metern möchte ich Pause machen und atmen. Nach 125 Metern frage ich mich, wann denn endlich der Rand mal wieder kommt, von dem man sich so schön abstoßen kann. Nach 200 Metern finde ich die langen Bahnen ganz schön krass und halte alles, was ich bisher im überschaubaren und schön warmen Hallenbad so geschwommen bin, für Kindergeburtstag. Ganz ohne Pausen gehts also nicht. Hab ich verstanden. Dann schwimme ich eben weiter und halte zwischendurch immer mal kurz an. 1000 Meter, der Eintritt fürs Freibad will sich ja auch gelohnt haben!
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Freibad mit Arena-Blick. |

Und dann habe ich den Trisuit ausgegraben, mich reingezwängt und bin im letzten Training damit geschwommen. Und siehe da: alles ist ganz anders! Der Auftrieb ist ein Riesen-Unterschied. Der Vortrieb, den jeder Armzug bewirkt, ebenfalls. Gefühlt bin ich nur so durchs Wasser geflogen und habe für meine 500 Meter 12:10 Minuten gebraucht. Zur Erinnerung: im Herbst waren das noch 2 mehr. Und vor ein paar Wochen hatte ich zuletzt 12:53 gestoppt. Okay, das war drinnen. Aber ich vertraue jetzt darauf, dass es mit Trisuit auch draußen schon irgendwie laufen wird. Nicht in 12 Minuten vielleicht. Aber vielleicht in 13. Ich habe mir außerdem sagen lassen, dass es der Ausstieg aus dem Becken in Gladbeck in sich hat - hoher Rand und glitschige Kacheln. Ich werde mal versuchen, am Startblock hochzuklettern.
Ansonsten: Aaaaah! Es sind nur noch 2 Tage! Aber eigentlich bin ich gar nicht so panisch. Das sieht nur so aus. Nachdem das Knie nach dem Radurlaub ja ein paar Faxen gemacht hat, habe ich es zuhause mit dem Radeln ja langsam angehen lassen. Mittlerweile war ich wieder ein paar Mal mit Gabi unterwegs, einmal mit einem Schnitt von 26,6 km/h, was für uns ungefähr rasend schnell ist. Der anschließende Koppellauf über 4 km mit 6:22 min/km war für mich ebenfalls eher von der schnellen Sorte. Also lieber nicht nochmal koppeln, kann nur schlechter werden.
Zum Laufen selbst: Ich habe mir neue Schuhe gekauft und ohne Socken beide Fersen aufgescheuert. Ja, bis aufs Blut. Autsch. Mit Blasenpflastern gingen auch die Trainingseinheiten danach irgendwie rum. 2-3x die Woche war ich unterwegs, alles zwischen 6 und 13 Kilometern war dabei. Ums Laufen mache ich mir also wirklich keine Sorgen, weil ich ungefähr eine Milljausend mal besser vorbereitet bin als noch im Herbst beim Ratingen Triathlon. Da waren ja schon 5 Kilometer am Stück eine Sensation. Ich bin meinen beiden Arbeits-Lauftreff-Leidensgenossen Nadine und Anja sehr dankbar, dass sie mich den kompletten Winter über am Ball gehalten haben und dass das Laufen jetzt tatsächlich die geringste Sorge ist. Nicht zu fassen! Am Donnerstag zeigt sich dann, ob sich das Schwimmtraining auszahlt und was Gabi so leistet. Gladbeck, ich bin bereit!
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