Mittwoch, 10. Dezember 2014

Geschenke für mich!

Ich hatte ja schon erzählt, dass ich jetzt angefangen habe, mit Schnickschnack zu schwimmen: Paddles, Pullbuoy, Brett, Flossen. Alles mögliche. Und dass es mir Spaß macht. Und kürzlich habe ich gelesen, dass genau das gut ist: erlaubt ist, was Spaß macht. Und wenn das schwimmen mit Pullbuoy ist (der scheinbar umstritten ist), dann sollte man es tun. So viel es geht. Weil es nicht schadet. Wie man hier nachlesen kann: The Pull-Buoy Debate.

Unabhängig davon habe ich mir selbst was zu Nikolaus geschenkt. Ja, natürlich nicht ohne Hintergedanken: Wenn ich mein eigenes Material habe, motiviert das vielleicht auch, mal an einem zusätzlichen Tag schwimmen zu gehen und nicht nur samstags, wo ich umsonst ins Hallenbad komme und vom Verein einen Schrank voller Zeugs vorfinde. Und wenn das Zeugs dann nicht eklig türkis und alt und bröcklig, sondern schön grün und toll und neu ist, dann macht es auch gleich doppelt so viel Spaß - Frauenlogik, vermute ich.
Samstag habe ich den bunten Haufen eingeweiht. Noch immer habe ich mich nicht hingesetzt und endlich einen Trainingsplan geschrieben, deshalb lief es wieder wie beim letzten Mal: Brust einschwimmen, dann immer abwechselnd zwei Bahnen nur Kraul-Arme und zwei Brust zum Erholen, dann nur Arme mit Paddles, am Ende Flossen. War okay, aber ist noch ausbaufähig! Sehr. Das komische Gefühl mit dem Widerstand bei den Paddles, wenn ich den Arm aus dem Wasser raus ziehe, war nicht mehr so stark. Diese komische wedelnde S-Form unter dem Bauch male ich trotzdem manchmal noch. Naja immerhin fällts mir auf, wird sich also irgendwie ändern lassen.

Nachdem das grob geplante Programm durch war und ich keine Lust mehr hatte, irgendwas davon noch länger zu machen, hat mir der liebe Wasserball-Kollege Sven eine Leine vom Gurtretter in die Hand gedrückt. Am anderen Ende hing eine Puppe, bis oben hin gefüllt mit Wasser. Wer sich hier noch über irgendwas wundert: Ich schwimme bei einer DLRG Ortsgruppe, das heißt, hier wird eigentlich Rettungsschwimmen trainiert. Früher habe ich da auch mal alle möglichen Abzeichen gesammelt und bin sogar hin und wieder bei Rettungswettkämpfen mitgeschwommen. Jedenfalls so lange, bis das Kacheln zählen mir zu doof wurde und ich gemerkt habe, dass Wasserball viel mehr Spaß macht.

Aus einer Laune heraus habe ich mir also den Gurt umgelegt und die Puppe abgeschleppt. Rücken mit Flossen, denn: ist ja angenehmer als Kraul, weil man die ganze Zeit atmen kann. Abgesehen davon schwimme ich echt gerne Rückenkraul. So weit so gut. Auf der ersten Bahn habe ich mich noch gefragt, ob die Puppe überhaupt gefüllt ist. Auf der zweiten Bahn war sie dann urplötzlich direkt nach der Wende ein Stein. Eigentlich eher ein Betonklotz. Egal, das ging auch irgendwie vorbei - danach habe ich dann aber beschlossen, dass 50 Meter Puppe schleppen auch genug sind. Ich komme also am Rand an und höre nur: "Gratulation, du bist jetzt die vierte Schwimmerin für die Staffel bei den Bezirksmeisterschaften im März!" WTF? Wettkampf? Schwimmen? Ich? Im März schon?!

Ich habe nicht sofort nein gesagt, weil es tatsächlich niemanden zu geben scheint, der stattdessen einspringen könnte. Und weil es sich wahrscheinlich nur um 50 Meter Schleppen mit Flossen handelt. Freistil. Das heißt, ich kann Kraul oder Rücken schwimmen, ganz wie ich will (also je nachdem, wie sehr ich auffallen will). Und das beste: ich habe einen Grund zu trainieren. Endlich! Und eigentlich sind es gleich vier Gründe: meine drei Teamkolleginnen, die ich auf keinen Fall blamieren will - und der Funke Ehrgeiz, der schon jetzt ruft, das geht doch alles bis März noch viel schöner und schneller! Lohnt es sich überhaupt, für 50 Meter in der Rettungsstaffel zum Wettkampf zu fahren? Was gibts da wohl noch so für Disziplinen?